Eltax Moviemaxx Testbericht

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Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
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Summe aller Bewertungen
- Design:
Erfahrungsbericht von Tut_Ench_Amun
Budenzauber mit dänischem Quintett
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Heimkino macht erst Spass, wenn man gute Surround-Lautsprecher zur Verfügung hat, dass weiss ich als alter Filmfreak natürlich schon länger und ich war mit meinem bisherigen Infinity HCS1 auch recht zufrieden, obgleich mir die Satellitenlautsprecher (wenn ich mal ehrlich bin *g*) schon immer ein wenig zu klein waren. Nun ergab sich aufgrund meiner Streifzüge durch die Elektronikläden dieser Welt - bei denen ich hauptsächlich nach einem neuen PC Ausschau hielt - die Gelegenheit günstig an ein ausgewachsenes System zu kommen, das MovieMaxx von der dänischen Soundschmiede Eltax, bestehend aus 2 Standlautsprechern, 1 Center und 2 Satelliten, allerdings ohne Subwoofer. Bei ZACK (ReWe-Gruppe, vormals PRO-MARKT) werden Elektronika aus Geschäftsauflösungen und Konkursmassen zu teils dramatisch reduzierten Preisen angeboten, so auch mein neues Boxensystem, welches einen Marktwert/Listenpreis von normalerweise etwa 349.- Euro hat...sage und schreibe 155.- Silberlinge waren bei ZACK dafür angesagt, eine Preisreduktion von weit unter 50%. Der Hersteller ist mir aus diversen HiFi-Zeitschriften durchaus ein Begriff und bekannt für seine Low-Cost Lautsprecher, wobei die Dänen allerdings weder an der Qualität noch am Design sparen. Kurzerhand hab ich meinen Bruder angehauen das immerhin fast 40 kg (!) schwere Paket, nebst zusätzlich gekaufter 25 Meter OFC-Boxenkabel) mit mir dort abzuholen und unter Ächzen & Stöhnen in meine Dachgeschosswohnung zu schleppen. Hat sich die Tortur wenigstens gelohnt? Lest selbst...
Lieferumfang
------------------
Ist der sauschwere Karton erst einmal an seinem Bestimmungsort angekommen, geht das Auspacken los: zuoberst zaubert man die beiden Satellitenlautsprecher und den CenterSpeaker zutage, dicht gefolgt von den mitgelieferten LS-Kabeln welche ich allerdings nicht verwende, da sie mir mit 0,75mm² Querschnitt zu dünn sind (deswegen habe ich auch in der Einleitung bereits erwähnt, dass ich 25 Meter hochwertiges Boxenkabel zusätzlich gekauft habe, dazu jedoch später mehr). Jetzt geht\'s daran die beiden Stereo-Standboxen aus der Verpackung zu holen, was sich aufgrund des enganliegenden Polystyrol-Rammschutzes und dem beachtlichen Gewicht von immerhin fast 13 kg/Box als recht schwierig erweist. Zusätzlich findet sich im Karton noch die Kurzanleitung/Garantieschein und ein Tütchen mit 3 Klebefüssen, die vermutlich zum CenterSpeaker gehören sollen (Das Manual schweigt sich darüber aus, doch ist dies die einzig logische Wahl, die ich mir vorzustellen vermag). Alle Boxen sind an der Front mit einem stoffbespanntem Rahmen versehen, welchen man aber durch simples (vorsichtiges!) Ziehen entfernen kann, es ist Geschmackssache, ob man die Frontbespannung dran lässt oder lieber auf die nackten Chassis blicken möchte - ich habe mich für Letzteres entschieden und die Bespannrahmen weggelassen..
Allgemeines
---------------
Die Treiberanordnung der Hauptlautsprecher sieht wie folgt aus: die beiden silbernen 165er Treiber sind untereinander angebracht, die abgerundete Bassreflexöffnung am hinteren Teil der Box und der 25mm SoftDome-Tweeter (Kalottenhochtöner) thront am oberen Rand des MDF (?) Gehäuses, das ein Birke/hell Finish aufweist, das gilt natürlich für alle Teile dieses Sets. Die abnehmbaren Frontbespannungen aller Lautsprecher sind in silbergrauem Akustik-Vlies ausgeführt, befestigt werden diese mit einem sehr weit verbreitetem Easy-On-Stecksystem, das man praktisch überall im Audiobereich findet. Warum ich das Wort MDF (M ittel D ichte F aserplatte) mit einem Fragezeichen versehen habe?....nun, ich vermute wegen mehrerer Faktoren, dass es sich bei dem verwendeten Material nicht um (billige) Pressspanplatte handelt, leider schweigt auch hierzu wieder das sehr dürftige Manual und auch auf der Website von Eltax (www.eltax.com) ist diesbezüglich keinerlei Information zu erhalten. Allein das Gewicht (Spanplatte ist idR viel leichter) und die quasi nicht vorhandene Eigenresonanz des Sets, sprechen für die Verwendung von MDF als Trägermaterial, zudem ist Eltax dafür bekannt diesen Werkstoff bei vielen anderen Boxen-Systemen zu verwenden.
Die restliche Vearbeitungsqualität und Optik kann sich sehen lassen, mal abgesehen davon, dass ich eh ein Faible für helles Holz und Silber habe, macht das Ganze einen sehr wertigen Eindruck. Nicht nur, dass die Lautsprecher insgesamt einen sehr stabilen Eindruck machen, nein auch beim Design vermutet man sicher ein wesentlich teureres System, zwar sind die Schallwände selbst plan, doch die Gehäuse sind nicht einfach rechteckig, sondern oval ausgeformt, was dieses Set quasi zu einem kleinen Design-Objekt in der Raumgestaltung macht...dezentes und gediegenes Flair versprühen diese Kameraden. Auf der praktischen Seite lässt Eltax auch nichts anbrennen so sind die Rear- / Effekt Boxen mit einem integrierten Wandhalter versehen, sodass man sie einfach mittels Schraube an die Wand dübeln kann, ohne Ständer oder andere Befestigungsmaterialien extra kaufen zu müssen. Haben die Effektboxen und der Center einfache Klemmterminals, spendiert Eltax den vorderen Standboxen sogar (für diese Preisklasse purer Luxus) vergoldete Schraubterminals, die allesamt Kabelquerschnitte bis 2,5 mm² fassen können, diesen Querschnitt (oder mindestens 1,5 mm²) möchte ich auch jedem ans Herz legen und dazu ermuntern die mitgelieferten Mini-Litzen in die Tonne zu hauen - Der Klang wird\'s Euch in jedem Falle danken ;-)
Dadurch dass dem System kein Subwoofer beigefügt ist, ist die Anschaffung eines solchen für jedem Soundenthusiasten beinahe Pflicht auch wenn die Bestückung mit relativ weich aufgehängten 2 x 165mm der Hauptlautsprecher einen recht tiefen Bassbereich erahnen lässt, ist eine Surroundanlage erst mit einem Subwoofer richtig vollständig. Noch eins darf auf keinen Fall fehlen: entweder ein AV-Receiver oder in Decoder/Vollverstärker, der auch Surround- oder 5.1 Systeme ansprechen kann, ansonsten ist die Anschaffung eines solchen Lautsprechersystems logischerweise absolut sinnlos. Um die Klangeigenschaften des MovieMaxx für diesen Bericht unter die Lupe zu nehmen, habe ich meinen Subwoofer selbstmurmelnd jedoch kurzzeitig abgeklemmt. Welche Art Subwoofer (aktiv oder passiv) dazu kombiniert wird hängt von dem restlichen vorhandenem Equipment und der zu beschallenden Umgebung ab. Faustregel: der Subwoofer sollte auf jeden Fall im Durchmesser ein um 2 „Stufen“ grösseres Chassis aufweisen, als das Grösste der verwendeten Stereo- / Frontlautsprecher...hierauf übertragen heisst das: 165 mm (Stereo) = 250 mm (Subwoofer).
Aufstellung / Installation
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Für eine gute Ortbarkeit des Klangbildes ist eine adäquate Positionierung unablässig, so gehört der Center entweder auf oder unter den Fernseher, damit die Stimmenwiedergabe auch direkt von vorn erfolgen kann, keine Sorge wegen des Magnetfelds, der Center ist geschirmt und stört weder das Bild - oder schlimmer - noch beschädigt er das TV. Um ein gutes Stereopanorama zu erzielen sind die beiden Standboxen möglichst weit auseinander zu stellen, das Stellen direkt neben den Fernseher ist (wenn nicht platzmässig zwingend erforderlich) totaler Humbug. Grundsätzlich gilt für alle Lautsprecher (unabhängig ob nun reines Stereo oder Surround), dass sie direkt aufs Ohr abstrahlen können, das heisst in direkter Linie darf nichts die Schallwellen behindern (Möbelstücke etc.). Die Effektboxen werden hinter oder neben die Hör- / Sitzposition gestellt bzw. an die Wand gehängt, sie sind für die Surroundsignale zuständig, die nicht von vorne kommen. Idealerweise bringt man sie so an, dass sie sich entweder direkt auf Ohrhöhe oder HÖHER befinden, keinesfalls stellt man sie direkt auf den Boden, dann geht im wahrsten Sinne des Wortes nämlich der Effekt flöten ;-)
Die Verkabelung an sich ist relativ schnell erledigt, lediglich eines sollte man beachten: stets ist jeweils immer nur ein einziger Lautsprecher gleichzeitig an den Verstärker / Receiver anzuschliessen und das Kabel zu verlegen so erspart man sich unnötige Fehler und Vertauschungsaktionen, die im Nachhinein dann wieder aufwendig korrigiert werden müssten. Ob man nun den mitgelieferten Kabelsatz (*ööörks!*) verwendet hängt vom Geldbeutel und vom Anspruch ab, den man an sein Klangbild stellt, ich bin der Meinung, dass wer sich ein solches Lautsprecher-Set in die Bude stellt auch auf jeden Fall in vernünftige Kabel mit mindestens 1,5mm² oder besser noch 2,5mm² OFC (O xygen F ree C opper = sauerstofffreies Kupfer) investieren sollte (wenn schon Heimkino, dann auch bitte richtig *g*). Der laufende Meter (2,5mm²) ist schon ab etwa 99 Cent zu haben, bei einem Durchschnittswohnzimmer (18 - 20qm), wie dem Meinen kommt man mit ca. 25 - 30 Meter locker hin. Also: Kloppt die mitgelieferten Spielzeug-Litzen in die Mülltonne und besorgt euch was Vernünftiges, keine Box kann sauber klingen, wenn man die Signale durch einen solchen (mit relativ geringen Kosten vermeidbaren) Flaschenhals jagt.
Film ab! ... Der Soundcheck
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Nachdem nun alles angeschlossen und getestet ist, geht\'s ans Eingemachte, schliesslich soll das jetzt mal richtig Scheppern unterm Dach...Der erste Testlauf ist bereits erfolgreich hinter mich gebracht und die Lautsprecher in ihrer endgültigen Position aufgestellt / angebracht und den Subwoofer habe ich abgeschaltet und den AV-Receiver klanglich neutral eingestellt. Die beste Möglichkeit einem System auf den Zahn zu fühlen ist (wegen der hohen Dynamik) klassische Musik, da ich jede Menge Soundtracks hier habe, landet als erstes John Williams “Episode 2 - Attack of the Clones“ im Player...Ich bin begeistert, auch wenn das letzte Quentchen Tiefbass fehlt (man darf nicht vergessen der Sub ist aus!) haut mich die Fanfare und die teilweise sehr tiefen Beckenschläge von den Socken. Weich und trotzdem konturiert wabert der Bass durch den Raum, die Mitten und Höhen sind unaufdringlich und fein aufgelöst - ich kann jedes einzelne Instrument auf der imaginären Bühne akustisch orten...so mag ich das! Der Cross-Check erfolgt mit Jerry Goldsmiths „Star-Trek - The Astral Symphony“ (ein Sampler der besten original Star Trek Themes) und mit etwas Blues bzw. meinen bevorzugten Gitarrenriffs vom irischen Altmeister Gary Moore „Wild Frontier“ und last but not least The Corrs „In Blue“. Selbst Metallica, Blind Guardian und Offspring bringen die Boxen nicht aus dem Tritt und sie erweisen sich als verdammt pegelfest bis sie dann doch mal zur Verzerrung neigen muss man die Lautstärke schon ordentlich hochpeitschen...Hochachtung!
Im einfachen Stereobereich siehts also prima aus, doch was ist mit Filmen, schliesslich ist das ein Home-Theatre System? Keine Bange - Kommt sofort! Ich suche meine Referenz-DVDs mit den besten Soundeffekten aus dem Regal, die da wären: Roland Emmerichs „Independence Day“ und „Godzilla“, die beide erstklassig tonal abgemischt sind, machen den Anfang - dicht gefolgt vom „Pakt der Wölfe“ und natürlich George Lucas\' „Episode 1 - The Phantom Menace“. Ums kurz zu machen: Sauber und detailliert, man sitzt wirklich mitten im Geschehen auch wenn der Sub grossteils ausgeschaltet blieb ist das Ergebnis mehr als zufriedenstellend, schaltet man ihn zu, ist die Illusion absolut perfekt - Kinofeeling pur. Ein besonderer Leckerbissen zum Abschluss folgte dann mit „Der Herr der Ringe - Die Gefährten“, bei welchem ich mit meinem alten Infinity HCS1 (so stelle ich jetzt erstaunt fest) die Stimmen im Hintergrund und so manches Geräusch erst gar nicht gehört habe, als eins der vielen Beispiele sei hier nur mal der Wasserfall in Bruchtal genannt, der urplötzlich nicht nur rauscht sondern akustisch links ganz weit weg erscheint und sowas von räumlich dass ich schwer beeindruckt bin. Alles in allem eine spitzenmässige Vorstellung, die das MovieMaxx auch ohne meinen aktiven Tieftöner hier hinlegt. Da dröhnt nix, da pfeifen keine Strömungsgeräusche aus der Bassreflex-Öffnung und die Tweeter nerven nicht im Geringsten.
Technisches
---------------
Don\'t Worry, es tut nicht weh und ich werde sicher nicht jede Schraube besabbeln, sondern mich tabellarisch auf Eckdaten und Besonderheiten beschränken, wer zusätzliche Informationen benötigt, der sei freundlichst auf die Webbsite von Eltax und den dortigen eMail-Support verwiesen ;-)
Gesamtpaket
Farbe: Corpus Birkenachbildung, Chassis silber/schwarz
(auch in Kirschholz und Schwarz erhältlich)
Abnehmbare Frontbespannung
Frequenzbereich: 45 Hz - 20 kHz
Schalldruck: 88 dB 1W/1m
Belastbarkeit (Sinus): 100 Watt
Impedanzbereich: 4 - 8 Ohm
Hauptlautsprecher (2)
Abmessungen und Gewicht: 800 x 232 x 292 mm / je 12,7 kg
Art: Standbox
System: 3-Wege Bassreflex (Austritt hinten)
Tieftöner: 1 x 165 mm / Polypropylen + Butylsicke
Mitteltöner: 1 x 165 mm / Polypropylen+ Butylsicke
Hochtöner: 1 x 25 mm Gewebekalotte / Soft-Dome
Anschluss: vergoldetes Schraub-Terminal (2,5 mm² empfohlen)
Rear - / Effektlautsprecher (2)
Abmessungen und Gewicht: 210 x 138 x 165 mm / je 1,8 kg
Art: Regalbox (mit integrierter Wandhalterung)
System: 2-Wege geschlossen
Mitteltöner: 1 x 100 mm Polypropylen
Hochtöner: 1 x 19 mm Kunststoffkalotte / Dome
Anschluss: Kunststoff Klemm-Terminals (bis 2,5 mm²)
CenterSpeaker (1)
Abmessungen und Gewicht: 138 x 360 x 165 mm / 3,9 kg
Art: Regalbox (meist liegend plaziert)
System: 2-Wege geschlossen / magnetisch abgeschirmt
Mitteltöner: 2 x 100 mm Polypropylen
Hochtöner: 1 x 25 mm Gewebekalotte / Soft-Dome
Anschluss: Kunststoff Klemm-Terminals (bis 2,5 mm²)
Fazit
------
Das Eltax-System beweist, dass günstige Lautsprecher nicht zwingend auch billig sein müssen, die geschwungene Design-Linie des Gehäuses und die schön anzuschauenden Lautsprecher Chassis findet man selbst bei wesentlich teureren Systemen nicht so ohne Weiteres. Die pfiffigen Wandhalterungen der Rear-Speaker sind ein nettes Feature, denn nur eine einzige Schraube ist in die Wand zu drillen, damit sie sicheren Halt finden. Weiter geht\'s mit den Schraubterminals und den easy-on Rahmen mit der Frontbespannung, auch dieses findet man normal erst bei hochpreisigeren Herstellern. Lediglich das dünne Manual und die dürftigen mitgelieferten Kabel finden nicht meine volle Zustimmung, doch dass überhaupt ein Kabelsatz beiliegt ist ob des Preises schon eine nette Geste, selbst wenn für vielgepriesene High Fidelity sicher nicht zu gebrauchen - macht nix, die 20 - 30 Euro zusätzlich für hochwertige Kabel bringen mich nicht um.
Aussehen ist grade im Audiobereich nicht alles, denn gut klingen sollen die Boxen schliesslich (und vor allem) ja auch. Hier ist beim MovieMaxx alles im grünen Bereich, sie klingen sehr erwachsen homogen und stellen dabei auch noch nur geringe Ansprüche an die Ausgangsleistung des Receivers. Mit 40 - 60 Watt sollte man auf der sicheren Seite sein, 100 Watt sind das Optimum und kurzzeitig vertragen sie eine Belastung von 140 - 160 Watt. Richtig angebracht und aufgestellt bzw. eingepegelt macht mir das MovieMaxx sehr viel Freude, allerdings empfehle ich zusätzlich einen Subwoofer anzuschaffen, dann wird das Klangbild auch im Frequenzkeller komplett abgerundet. Die Dänen haben sich wohl auf die Fahnen geschrieben, dass gute Verarbeitung und Klang nicht das Budget sprengen soll, bedenkt man, dass der UVP allenorts bei 349 .- Euro liegt, was ich angesichts der Qualität auch noch recht günstig & angemessen empfinde, ist das MovieMaxx für die bezahlten 155.- Euro ein wirklicher Knaller und mein Urteil lautet daher: TOP!
Berühmte Letzte Worte:
„Keine Sorge, das ist nicht das erste Kabel, das ich verlege!....“
So Long
Jürgen :-)
sometimes aka Tut-Sound-Amun
Lieferumfang
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Ist der sauschwere Karton erst einmal an seinem Bestimmungsort angekommen, geht das Auspacken los: zuoberst zaubert man die beiden Satellitenlautsprecher und den CenterSpeaker zutage, dicht gefolgt von den mitgelieferten LS-Kabeln welche ich allerdings nicht verwende, da sie mir mit 0,75mm² Querschnitt zu dünn sind (deswegen habe ich auch in der Einleitung bereits erwähnt, dass ich 25 Meter hochwertiges Boxenkabel zusätzlich gekauft habe, dazu jedoch später mehr). Jetzt geht\'s daran die beiden Stereo-Standboxen aus der Verpackung zu holen, was sich aufgrund des enganliegenden Polystyrol-Rammschutzes und dem beachtlichen Gewicht von immerhin fast 13 kg/Box als recht schwierig erweist. Zusätzlich findet sich im Karton noch die Kurzanleitung/Garantieschein und ein Tütchen mit 3 Klebefüssen, die vermutlich zum CenterSpeaker gehören sollen (Das Manual schweigt sich darüber aus, doch ist dies die einzig logische Wahl, die ich mir vorzustellen vermag). Alle Boxen sind an der Front mit einem stoffbespanntem Rahmen versehen, welchen man aber durch simples (vorsichtiges!) Ziehen entfernen kann, es ist Geschmackssache, ob man die Frontbespannung dran lässt oder lieber auf die nackten Chassis blicken möchte - ich habe mich für Letzteres entschieden und die Bespannrahmen weggelassen..
Allgemeines
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Die Treiberanordnung der Hauptlautsprecher sieht wie folgt aus: die beiden silbernen 165er Treiber sind untereinander angebracht, die abgerundete Bassreflexöffnung am hinteren Teil der Box und der 25mm SoftDome-Tweeter (Kalottenhochtöner) thront am oberen Rand des MDF (?) Gehäuses, das ein Birke/hell Finish aufweist, das gilt natürlich für alle Teile dieses Sets. Die abnehmbaren Frontbespannungen aller Lautsprecher sind in silbergrauem Akustik-Vlies ausgeführt, befestigt werden diese mit einem sehr weit verbreitetem Easy-On-Stecksystem, das man praktisch überall im Audiobereich findet. Warum ich das Wort MDF (M ittel D ichte F aserplatte) mit einem Fragezeichen versehen habe?....nun, ich vermute wegen mehrerer Faktoren, dass es sich bei dem verwendeten Material nicht um (billige) Pressspanplatte handelt, leider schweigt auch hierzu wieder das sehr dürftige Manual und auch auf der Website von Eltax (www.eltax.com) ist diesbezüglich keinerlei Information zu erhalten. Allein das Gewicht (Spanplatte ist idR viel leichter) und die quasi nicht vorhandene Eigenresonanz des Sets, sprechen für die Verwendung von MDF als Trägermaterial, zudem ist Eltax dafür bekannt diesen Werkstoff bei vielen anderen Boxen-Systemen zu verwenden.
Die restliche Vearbeitungsqualität und Optik kann sich sehen lassen, mal abgesehen davon, dass ich eh ein Faible für helles Holz und Silber habe, macht das Ganze einen sehr wertigen Eindruck. Nicht nur, dass die Lautsprecher insgesamt einen sehr stabilen Eindruck machen, nein auch beim Design vermutet man sicher ein wesentlich teureres System, zwar sind die Schallwände selbst plan, doch die Gehäuse sind nicht einfach rechteckig, sondern oval ausgeformt, was dieses Set quasi zu einem kleinen Design-Objekt in der Raumgestaltung macht...dezentes und gediegenes Flair versprühen diese Kameraden. Auf der praktischen Seite lässt Eltax auch nichts anbrennen so sind die Rear- / Effekt Boxen mit einem integrierten Wandhalter versehen, sodass man sie einfach mittels Schraube an die Wand dübeln kann, ohne Ständer oder andere Befestigungsmaterialien extra kaufen zu müssen. Haben die Effektboxen und der Center einfache Klemmterminals, spendiert Eltax den vorderen Standboxen sogar (für diese Preisklasse purer Luxus) vergoldete Schraubterminals, die allesamt Kabelquerschnitte bis 2,5 mm² fassen können, diesen Querschnitt (oder mindestens 1,5 mm²) möchte ich auch jedem ans Herz legen und dazu ermuntern die mitgelieferten Mini-Litzen in die Tonne zu hauen - Der Klang wird\'s Euch in jedem Falle danken ;-)
Dadurch dass dem System kein Subwoofer beigefügt ist, ist die Anschaffung eines solchen für jedem Soundenthusiasten beinahe Pflicht auch wenn die Bestückung mit relativ weich aufgehängten 2 x 165mm der Hauptlautsprecher einen recht tiefen Bassbereich erahnen lässt, ist eine Surroundanlage erst mit einem Subwoofer richtig vollständig. Noch eins darf auf keinen Fall fehlen: entweder ein AV-Receiver oder in Decoder/Vollverstärker, der auch Surround- oder 5.1 Systeme ansprechen kann, ansonsten ist die Anschaffung eines solchen Lautsprechersystems logischerweise absolut sinnlos. Um die Klangeigenschaften des MovieMaxx für diesen Bericht unter die Lupe zu nehmen, habe ich meinen Subwoofer selbstmurmelnd jedoch kurzzeitig abgeklemmt. Welche Art Subwoofer (aktiv oder passiv) dazu kombiniert wird hängt von dem restlichen vorhandenem Equipment und der zu beschallenden Umgebung ab. Faustregel: der Subwoofer sollte auf jeden Fall im Durchmesser ein um 2 „Stufen“ grösseres Chassis aufweisen, als das Grösste der verwendeten Stereo- / Frontlautsprecher...hierauf übertragen heisst das: 165 mm (Stereo) = 250 mm (Subwoofer).
Aufstellung / Installation
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Für eine gute Ortbarkeit des Klangbildes ist eine adäquate Positionierung unablässig, so gehört der Center entweder auf oder unter den Fernseher, damit die Stimmenwiedergabe auch direkt von vorn erfolgen kann, keine Sorge wegen des Magnetfelds, der Center ist geschirmt und stört weder das Bild - oder schlimmer - noch beschädigt er das TV. Um ein gutes Stereopanorama zu erzielen sind die beiden Standboxen möglichst weit auseinander zu stellen, das Stellen direkt neben den Fernseher ist (wenn nicht platzmässig zwingend erforderlich) totaler Humbug. Grundsätzlich gilt für alle Lautsprecher (unabhängig ob nun reines Stereo oder Surround), dass sie direkt aufs Ohr abstrahlen können, das heisst in direkter Linie darf nichts die Schallwellen behindern (Möbelstücke etc.). Die Effektboxen werden hinter oder neben die Hör- / Sitzposition gestellt bzw. an die Wand gehängt, sie sind für die Surroundsignale zuständig, die nicht von vorne kommen. Idealerweise bringt man sie so an, dass sie sich entweder direkt auf Ohrhöhe oder HÖHER befinden, keinesfalls stellt man sie direkt auf den Boden, dann geht im wahrsten Sinne des Wortes nämlich der Effekt flöten ;-)
Die Verkabelung an sich ist relativ schnell erledigt, lediglich eines sollte man beachten: stets ist jeweils immer nur ein einziger Lautsprecher gleichzeitig an den Verstärker / Receiver anzuschliessen und das Kabel zu verlegen so erspart man sich unnötige Fehler und Vertauschungsaktionen, die im Nachhinein dann wieder aufwendig korrigiert werden müssten. Ob man nun den mitgelieferten Kabelsatz (*ööörks!*) verwendet hängt vom Geldbeutel und vom Anspruch ab, den man an sein Klangbild stellt, ich bin der Meinung, dass wer sich ein solches Lautsprecher-Set in die Bude stellt auch auf jeden Fall in vernünftige Kabel mit mindestens 1,5mm² oder besser noch 2,5mm² OFC (O xygen F ree C opper = sauerstofffreies Kupfer) investieren sollte (wenn schon Heimkino, dann auch bitte richtig *g*). Der laufende Meter (2,5mm²) ist schon ab etwa 99 Cent zu haben, bei einem Durchschnittswohnzimmer (18 - 20qm), wie dem Meinen kommt man mit ca. 25 - 30 Meter locker hin. Also: Kloppt die mitgelieferten Spielzeug-Litzen in die Mülltonne und besorgt euch was Vernünftiges, keine Box kann sauber klingen, wenn man die Signale durch einen solchen (mit relativ geringen Kosten vermeidbaren) Flaschenhals jagt.
Film ab! ... Der Soundcheck
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Nachdem nun alles angeschlossen und getestet ist, geht\'s ans Eingemachte, schliesslich soll das jetzt mal richtig Scheppern unterm Dach...Der erste Testlauf ist bereits erfolgreich hinter mich gebracht und die Lautsprecher in ihrer endgültigen Position aufgestellt / angebracht und den Subwoofer habe ich abgeschaltet und den AV-Receiver klanglich neutral eingestellt. Die beste Möglichkeit einem System auf den Zahn zu fühlen ist (wegen der hohen Dynamik) klassische Musik, da ich jede Menge Soundtracks hier habe, landet als erstes John Williams “Episode 2 - Attack of the Clones“ im Player...Ich bin begeistert, auch wenn das letzte Quentchen Tiefbass fehlt (man darf nicht vergessen der Sub ist aus!) haut mich die Fanfare und die teilweise sehr tiefen Beckenschläge von den Socken. Weich und trotzdem konturiert wabert der Bass durch den Raum, die Mitten und Höhen sind unaufdringlich und fein aufgelöst - ich kann jedes einzelne Instrument auf der imaginären Bühne akustisch orten...so mag ich das! Der Cross-Check erfolgt mit Jerry Goldsmiths „Star-Trek - The Astral Symphony“ (ein Sampler der besten original Star Trek Themes) und mit etwas Blues bzw. meinen bevorzugten Gitarrenriffs vom irischen Altmeister Gary Moore „Wild Frontier“ und last but not least The Corrs „In Blue“. Selbst Metallica, Blind Guardian und Offspring bringen die Boxen nicht aus dem Tritt und sie erweisen sich als verdammt pegelfest bis sie dann doch mal zur Verzerrung neigen muss man die Lautstärke schon ordentlich hochpeitschen...Hochachtung!
Im einfachen Stereobereich siehts also prima aus, doch was ist mit Filmen, schliesslich ist das ein Home-Theatre System? Keine Bange - Kommt sofort! Ich suche meine Referenz-DVDs mit den besten Soundeffekten aus dem Regal, die da wären: Roland Emmerichs „Independence Day“ und „Godzilla“, die beide erstklassig tonal abgemischt sind, machen den Anfang - dicht gefolgt vom „Pakt der Wölfe“ und natürlich George Lucas\' „Episode 1 - The Phantom Menace“. Ums kurz zu machen: Sauber und detailliert, man sitzt wirklich mitten im Geschehen auch wenn der Sub grossteils ausgeschaltet blieb ist das Ergebnis mehr als zufriedenstellend, schaltet man ihn zu, ist die Illusion absolut perfekt - Kinofeeling pur. Ein besonderer Leckerbissen zum Abschluss folgte dann mit „Der Herr der Ringe - Die Gefährten“, bei welchem ich mit meinem alten Infinity HCS1 (so stelle ich jetzt erstaunt fest) die Stimmen im Hintergrund und so manches Geräusch erst gar nicht gehört habe, als eins der vielen Beispiele sei hier nur mal der Wasserfall in Bruchtal genannt, der urplötzlich nicht nur rauscht sondern akustisch links ganz weit weg erscheint und sowas von räumlich dass ich schwer beeindruckt bin. Alles in allem eine spitzenmässige Vorstellung, die das MovieMaxx auch ohne meinen aktiven Tieftöner hier hinlegt. Da dröhnt nix, da pfeifen keine Strömungsgeräusche aus der Bassreflex-Öffnung und die Tweeter nerven nicht im Geringsten.
Technisches
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Don\'t Worry, es tut nicht weh und ich werde sicher nicht jede Schraube besabbeln, sondern mich tabellarisch auf Eckdaten und Besonderheiten beschränken, wer zusätzliche Informationen benötigt, der sei freundlichst auf die Webbsite von Eltax und den dortigen eMail-Support verwiesen ;-)
Gesamtpaket
(auch in Kirschholz und Schwarz erhältlich)
Hauptlautsprecher (2)
Rear - / Effektlautsprecher (2)
CenterSpeaker (1)
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Das Eltax-System beweist, dass günstige Lautsprecher nicht zwingend auch billig sein müssen, die geschwungene Design-Linie des Gehäuses und die schön anzuschauenden Lautsprecher Chassis findet man selbst bei wesentlich teureren Systemen nicht so ohne Weiteres. Die pfiffigen Wandhalterungen der Rear-Speaker sind ein nettes Feature, denn nur eine einzige Schraube ist in die Wand zu drillen, damit sie sicheren Halt finden. Weiter geht\'s mit den Schraubterminals und den easy-on Rahmen mit der Frontbespannung, auch dieses findet man normal erst bei hochpreisigeren Herstellern. Lediglich das dünne Manual und die dürftigen mitgelieferten Kabel finden nicht meine volle Zustimmung, doch dass überhaupt ein Kabelsatz beiliegt ist ob des Preises schon eine nette Geste, selbst wenn für vielgepriesene High Fidelity sicher nicht zu gebrauchen - macht nix, die 20 - 30 Euro zusätzlich für hochwertige Kabel bringen mich nicht um.
Aussehen ist grade im Audiobereich nicht alles, denn gut klingen sollen die Boxen schliesslich (und vor allem) ja auch. Hier ist beim MovieMaxx alles im grünen Bereich, sie klingen sehr erwachsen homogen und stellen dabei auch noch nur geringe Ansprüche an die Ausgangsleistung des Receivers. Mit 40 - 60 Watt sollte man auf der sicheren Seite sein, 100 Watt sind das Optimum und kurzzeitig vertragen sie eine Belastung von 140 - 160 Watt. Richtig angebracht und aufgestellt bzw. eingepegelt macht mir das MovieMaxx sehr viel Freude, allerdings empfehle ich zusätzlich einen Subwoofer anzuschaffen, dann wird das Klangbild auch im Frequenzkeller komplett abgerundet. Die Dänen haben sich wohl auf die Fahnen geschrieben, dass gute Verarbeitung und Klang nicht das Budget sprengen soll, bedenkt man, dass der UVP allenorts bei 349 .- Euro liegt, was ich angesichts der Qualität auch noch recht günstig & angemessen empfinde, ist das MovieMaxx für die bezahlten 155.- Euro ein wirklicher Knaller und mein Urteil lautet daher: TOP!
Berühmte Letzte Worte:
„Keine Sorge, das ist nicht das erste Kabel, das ich verlege!....“
So Long
Jürgen :-)
sometimes aka Tut-Sound-Amun
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