Fjord Milford Sound Testbericht

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ab 17,89
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Erfahrungsbericht von DolphinSunshine

Te Anau - Fjordland - Natur pur

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Von Queenstown haben wir uns auf die ziemlich langweilige Fahrt nach Te Anau gemacht. Circa 2 Stunden fährt man dort hin von Queenstown und es gibt wirklich nichts auf dieser Strecke zu sehen. Landschaftlich recht nichtssagend und auch keine Attraktionen weit und breit. Man kann sich also ruhig erst am späten Nachmittag auf den Weg nach Te Anau machen, wenn man einen Platz auf einem Campground vorgebucht hat (die sind nämlich immer recht voll) und lieber den Tag noch in Queenstown mit Nervenkitzel-Aktionen oder Shoppen verbringen.

In Te Anau angekommen haben wir dem Wildlife Visitor Center noch einen Besuch abgestattet, an der Touristen Info einige Faltblätter zum Milford Sound eingesteckt, die wir für die Fahrt am nächsten Tag brauchten und den Abend dann relativ früh beendet, da wir morgens um 7 Uhr aufbrechen wollten.

Gesagt, getan! Der Start um 7 Uhr ist uns geglückt und so haben wir uns auf den Weg zum Milford Sound gemacht. Erst ging die Strecke durch eine zwar schöne Landschaft, die aber nichts außergewöhnliches für Neuseeland bot. Den ersten Stop haben wir am Boyd Creek eingelegt. Man darf sich von dem Gattertor an der Einfahrt nicht verwirren lassen. Man kann es einfach öffnen und dort hineinfahren, um sich dann von dem kleinen Parkplatz aus zu einem kleinen Spaziergang (ca. 10 Minuten hin und zurück) zu einem Wasserfall aufzumachen. Der Fall war auch recht niedlich und bildete einen guten Ausgangspunkt für einen schönen Tag.

Mit dem Wetter hatten wir mal wieder Glück. Der Tag zu vor war wolkenverhangen, aber bei unserem Trip empfing uns strahlender Sonnenschein. So war auch der Stop an den Mirror Lakes ein wahrer Genuß für`s Auge. Dort kann man morgens, wenn es noch windstill ist, sehen, wie sich die Berge in ihnen Spiegeln, jedenfalls wenn die Enten und andern Vögel gerade nicht frühstücken und das Wasser unruhig werden lassen, bei ihren Tauchgängen. ;-) (Abends war es dann zu windig und man konnte eigentlich kaum noch eine Spiegelung ausmachen!)

Danach ging die Fahrt erstmal weiter. Zwar kamen noch einige andere Tracks, die man hätte machen können (meist mehrstündige Wanderungen oder sogar Tagestouren), aber da wir ja noch eine Bootstour auf dem Milford Sound gebucht hatten, sind wir erstmal weiter gezuckelt.

Eine echte Herausforderung war dann die Fahrt durch den Homer Tunnel, welcher ca. 1200 Meter lang ist und keine Beleuchtung hat. Es ist wirklich stockdunkel in dem Ding und selbst mit dem Licht vom Auto kann man recht wenig sehen. Außerdem ist der Tunnel auch nicht sehr breit. Man sollte deshalb niemals gegen den Strom der Autobusse versuchen in dem Tunnel mit einem Camper durchzufahren. (Die Busse fahren circa gegen 10 Uhr morgens zum Milford Sound hin und um 15 Uhr zurück!) Uns kam auf der Rückfahrt kurz bevor wir den Tunnel wieder passieren mußten ein Bus entgegen, so daß wir schon ärgste Befürchtungen hatten, was wir dann machen sollten, wenn uns im Tunnel wirklich ein Bus entgegen kommt. Aber vor der Fahrt durch den Tunnel holten wir einen in unsere Richtung fahrenden Bus ein, so daß wir uns einfach hinter ihn geklemmt haben. ;-) Also haben wir sowohl die Hin- als auch die Rückfahrt heil überstanden.

Ein paar Kilometer nach dem Tunnel haben wir dann den nächsten Stop an „The Chasm“ eingelegt. Man sollte sich allerdings noch vor verlassen des Wagens mit Insekten-Zeugs einsprühen, da die Sandflies hier schon auf ihre Opfer warten (so wie am Milford Sound bei den Booten und auf dem Parkplatz auch). Und die Viehcher sind wirklich abartig. Die Bisse jucken schlimmer als Mückenstiche und vor allem länger. Ein paar der Stellen, wo mich so ein Vieh gebissen hatte, kann ich immer noch sehen. (Und das ca. 4 Wochen nach dem Biß!!!)

The Chasm ist ein Wasserfall, wo sich der Cleddau River durch merkwürdig geformte Felsen (die vom Wasser ausgehöhlt wurden) ca. 22 m in die Tiefe stürzt. Zwar kann man diesen Sturz von den Wegen nicht richtig sehen, aber die Kraft des Wassers kann man sich gut vorstellen. Alleine der Weg zu diesem Fall ist sehr sehenswert. Er führt duch richtig schönen Regenwald und man kann die Riesenfarne und die anderen Pflanzen aus der Nähe bewundern. Der Spazierweg dauert nur ca. 15 Minuten ist aber einen längeren Stop wert. Man sollte auch zu sehen, daß die Ausflugsbusse gerade wieder gefahren sind, damit man die Schönheit der Natur richtig bewundern kann, sonst hat man nämlich eine richtige Invasion und kann kaum noch etwas sehen.

Nach diesem schönen Spaziergang sind wir dann bis zum Ort am Milford Sound gefahren, von wo die Boote für die Fahrt auf dem Sound ablegen. Um 12:30h ging dann auch unser Boot (Milford Mariner) und wir fuhren für die nächsten 2 ½ Stunden auf dem Fjord bis auf das Meer hinaus und wieder zurück. Die Fahrt führte an vielen Wasserfällen vorbei (während des Sommers weniger als in den anderen Jahreszeiten, da viele von ihnen austrocknen), zeigte uns die Vegetation des Fjords und man erklärte uns den Unterschied zwischen einem Fjord und einem Sound. Der Fjord wird von Gletschern geformt und ein Sound ist ein Tal, das mit Wasser vollgelaufen ist. Nun ist der Milford Sound auch durch einen Gletscher geformt worden (und erst danach mit Wasser vollgelaufen), so daß der Name eigentlich nicht stimmt. (Aber geändert hat ihn deshalb trotzdem keiner mehr in Milford Fjord! ;-) Aber da man sich ja im Fjordland von Neuseeland befindet, kann man sich das alles schon denken und ist durch den Namen nicht verwirrt!) Man sollte bei der Fahrt auf dem Milford Sound unbedingt auch im Hochsommer an eine Windjacke denken, denn es wird bitterkalt. Da pfeifen einem Winde um die Ohren, die einem einen Schauer nach dem anden den Rücken runterjagen. (Zumindest, wenn man nur eine Fleece-Jacke an hat! ;-))

Nach der Fahrt mußten wir dann die 3 Stunden Fahrt mit dem Camper zurück zum Campground in Te Anau antreten. Und die Fahrt wurde uns etwas lang, da wir alle durch den frühen Start, die tolle Aussicht und die frische Luft sehr müde waren. So haben wir uns dann abends einfach mal ein Essen in einem Lokal gegönnt, da keiner mehr Lust hatte noch den Kochlöffel zu schwingen.

Am nächsten Morgen war der Himmel wieder wolkenbedeckt, aber vor der Abfahrt haben wir trotzdem noch dem Wildlife Center in Te Anau einen Besuch abgestattet, um einen Blick auf ein paar für Neuseeland typische Vögel zu erhaschen. Meist bekommt man die Vögel in der Freiheit ja nicht zu Gesicht (außer vielleicht, wenn man einen der vielen Tracks bewandert), so daß wir für diese Möglichkeit dankbar waren. Man soll sich jetzt aber keinen Vogelpark, darunter vorstellen. Denn hier werden nur Vögel gehalten, die entweder krank sind und gesund gepflegt werden oder die so krank sind, daß sie für die Wildnis nicht mehr tauglich sind und dort umkommen würden.

15 Bewertungen, 1 Kommentar

  • Goldie

    13.03.2002, 13:24 Uhr von Goldie
    Bewertung: sehr hilfreich

    Neuseeland ist einfach ein Traum! Hast Du denn in dem Wildlife Center in Te Anau auch den blauen Vogel gesehen, denn es nur noch ca. 200 x gibt? Kannst Du Dich noch an den Namen erinnern, er fing irgendwie mit Ti... an?!