Führerschein Testbericht

Fuehrerschein
ab 13,76
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Erfahrungsbericht von Sprudlie

\"Bitte zurück zum TÜV\"

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Ein Satz der sich in mein Hirn einbrannte und auch jetzt noch sehr ungute Gefühle hervorruft. Aber dazu später mehr.

=> Montag , der 01.03.04 : Anmeldung zur Fahrschule - Beginn eines langen (Leidens-) weges

1. Theoriestunde : \"Polizisten regeln den Verkehr oder Unnützes Wissen, Teil 1\"

Meine erste Theoriestunde, ich erinnere mich noch genau. Ein Thema, das langweiliger gar nicht sein konnte. Wo gibt es heutzutage schon verkehrsregelnde Polizisten ? Ja, eben, also wozu muss ich das wissen? Na ja, 1 1/2 Stunden sind 5400 Sekunden, da muss man ja einfach rückwärts zählen, dann vergeht die Zeit ganz von alleine.

2731 Sekunden später : Pause , erstmal eine (passiv) rauchen und entspannen.
Und das kleine blaue Heftchen angucken, dass man mir zur Begrüßung in die Hand gedrückt hatte.

\"Starthilfe - powered by O2\" . Noch ahnte ich nicht, dass dies in den nächsten Monaten mein treuer Freund und Begleiter werden würde. Hier steht eigentlich alles drin, was man erwarten kann (ich meine, immerhin ist es \"für lau\"...) :
- Übersicht über Theorie - und Praxisstunden (sehr nützlich, da kann man alles aufschreiben und kommt so nicht durcheinander)
- Infos zum Führerscheinantrag (komme ich gleich drauf zurück)
- Sonderfahrten, Fahrtechniken , Prüfung etc.

Also, wenn es sowas bei euch in der Fahrschule gibt, mitnehmen !!!

Auch eine sinnvolle Investition sind die Fragebögen, mit deren Hilfe man sich perfekt auf die Theorieprüfung vorbereiten kann (was nicht heißt, dass ich es getan hätte).
Kostenpunkt : ca. 20 €


Hochmotiviert kam ich so nach 5396 Sekunden (\"herausragende Mitarbeit- machen wir doch heute etwas früher Schluß \" - Zitat Fahrlehrer) nach Hause und freute mich auf die folgenden 13 Stunden - insgesamt braucht man nämlich 14 Stück um zur Prüfung zugelassen zu werden.
In den nächsten Wochen saß ich also jeden Montag und Mittwoch brav in der Fahrschule und ließ Themen wie
- \"Schilder und was sie bedeuten \"
- \"mein Auto, das unbekannte Wesen\"
- \" Brems- und Reaktionsweg oder wann darf man auch bei Orange über die Ampel fahren? \"
usw. über mich ergehen.
Allerdings erleichterten hier zahlreiche spontan eingeworfene Witze des Fahrlehrers das Zuhören um einiges.

( z.B. Fährt ein Mann nachts nach der Disko mit dem Taxi nach Hause. Der Taxifahrer fährt sehr merkwürdig, überquert alle roten Ampeln gemütlich und bremst scharf, falls eine Ampel auf grün zu springen droht. Nach einiger Zeit fragt der zu Tode geängstigte Fahrgast, was das solle.
\" Ja , wissen Sie, sonst kommen doch meine Kollegen ...\" - oder so ähnlich. ...
- Bitte, bekennt euch dazu, dass auch ihr diesen Witz nicht auf Anhieb verstanden habt. Ich habe bestimmt 3 Tage gebraucht und das auch nur, weil jemand Erbarmen hatte und ihn mir erklärte.)

So verging die Zeit und der Tag der Theorieprüfung rückte in absehbare (4 Wochen) Nähe. Zeit also, den Antrag zu stellen. (s.oben).
Hierzu benötigt man :
- Personalausweis
- Passbild
- Sehtest
- 1. Hilfe- Kurs- Bescheinigung
- ca. 50 €
und die zuständige Behörde, in Trier in der Thyrsusstraße zu finden. Ach ja, außerdem EIN WEING Geduld ( bitte nicht verallgemeinern, vielleicht variiert das ja auch je nach Stadt bzw. Nachnamen (auf meinem Zimmer stand : Hier die Nachnamen von m-z)).
Rein in das Zimmer, unterschreiben, versichern, dass keine psychischen Beeinträchtigungen (Irrsinn, Schizophrenie, etc) vorliegen und abwarten.

4 Wochen später :
Es ist soweit. Der Antrag ist bewilligt, die Unterlagen zu meiner Fahrschule geschickt , die 14 Theoriestunden absolviert.

***** PRÜFUNG ! ******
Kreuzchen machen, abgeben, fertig. Wirklich, die Theorie ist in den meisten Fällen kein Problem, bereitet euch mithilfe eurer Bögen einfach ein bisschen vor, dann fluppt dat schon. Es ist wirklich reine Lernsache , trotzdem aber eine Erleichterung, wenn das erstmal geschafft ist. Eine Hürde weniger auf dem Weg zur Freiheit.


Jetzt zum eigentlichen Problem des \"Führerschein-Machens\" : das Autofahren. Inzwischen hatte ich natürlich auch meine

1. FAHRSTUNDE (so nach der 6-7. Theoriestunde)

von der ich kurz erzählen möchte.


Natürlich war ich aufgeregt, obwohl ich schon vorher einmal geübt hatte (Parkplatz). Aber auf der Straße ist das ja schon etwas anderes. So setze ich mich also in den Golf und wartete ab, was passieren würde.
20 Minuten später wusste ich alles über das Sitzeinstellen, die Spiegelkorrektur, das Zusammenspiel von Gas, Kupplung und Bremse, die Lichter und Blinker und Scheibenwischer. So durfte ich das Triebwerk staretn und los gings.

Ich muss sagen, dass ist schon ein schönes Gefühl, das erste Mal über die Straße zu \"heizen\". Ich durfte sogar alles selber machen, lenken, schalten, bremsen, wobei ich natürlich auch etwas unterstützt wurde. Die Angst von vorher war also total unbegründet, es kann einam da wirklich nichts passieren, man kann nichts falsch machen und es macht Spaß.

Schnell war das Vergnügen vorbei und ich freute mich auf meine nächste Stunde, die ich sofort vereinbarte.
So ging es dann eine ganze Zeit, in jeder Stunde lernte ich neue Dinge dazu. Die ersten 7 Stunden waren reine Stadtfahrten mit Schwerpunkten wie
- Anfahren
- \" \" am Berg
- Einparken
- Spiegel benutzen
- Spurwechsel
usw.

Ich war doch recht zuversichtlich und auch einigermaßen sicher, weil im Prinzip alles ganz gut klappte und meine Fehler wahrscheinlich im Rahmen des Normalen lagen. Nach der 7. Fahrstunde kam dann meine erste Sonderfahrt dazu :
Landstraße - im Prinzip auch nicht anders als in der Stadt, man darf halt schneller und es gibt längere freie Strecken , in denen man das Schalten, Kurvenfahren und evt. auch Überholen lernt. Zwischendurch in den Ortschaften dann brav 50 fahren, danach beschleunigen usw., ihr kennt das sicherlich.
So brachte ich sofort 2 der 12 Pflichtstunden (also Sonderfahrten) rum.

Diese sind :
> 5 Überlandfahrten (Landstraße)
> 4 Autobahnfahrten
> 3 Nachtfahrten

Bald hatte ich alle Überlandfahrten absolviert, zwischendurch immer ein bisschen in der Stadt gelernt und es ging an die Nachtfahrt - Licht an und genauso fahren wie vorher, da gibts echt keine großen Unterschiede.

Jetzt fehlte mir nur noch ein bisschen Autobahn (DACHTE ICH !!!) bis zur praktischen Prüfung.
Also :
3 Gang einlegen ; Blinker links ? ; Beschleunigungsstreifen nutzen und beschleunigen; Außenspiegel gucken; wenn frei, dann raus; 4. Gang, 5. Gang, entspannen. Dann, wenn nötig und möglich überholen und fertig.

Ich muss sagen, beim ersten Mal machte mir das Ganze sehr viel Spaß, endlich schnell fahren usw. allerdings kann ich mich nicht als Freundin der Ein-und Ausfahrten bezeichnen.

Na ja, \" jetzt haste\' s ja bald\", dachte ich, \"noch ein letzter Feinschliff und dann gehts los\".
Noch 2 Wochen bis zum 18., Zeit an die Prüfung zu denken. Dies sagte auch mein Fahrlehrer und wir vereinbarten einen Termin. Dieser lag allerdings direkt an einem Montag, Sonntags war ich aus dem Urlaub wiedergekommen und deshalb eine ganze Woche lang gar nicht mehr gefahren.

DAS WAR EIN FEHLER !!!!!!

***** 1. Praktische (ihr ahnt es schon, es gab auch eine 2.) *****
Montag, 09. August 04 .15.00 Uhr : Ca. 25 ° C im Schatten, beste Vorraussetzungen durchzufallen.

1. Übung : Einparken.
Vorher hatte ich das recht gut beherrscht, jetzt klappte schon gar nichts mehr. \" Da hätte auch ein Panzer reingepasst, warum müssen Sie denn so eng parken ?\" - der aufbauende Kommentar des Prüfers.
Oh man, ich sags euch, ich war so nervös, danach ging dann echt gar nichts mehr. Ich bin zwar noch eine Weile gefahren und habe auch nicht alles falsch gemacht, als ich dann aber in eine Straße gefahren bin, vor der ein weißes rundes Schild mit rotem Rahmen und dem Vermerk \"Anliegr frei\" gefahren war, war´s endgültig vorbei.
Dann dieser Satz : \" Fahren Sie mal zurück zum TÜV\" -> SCHEI?E !!!!!!!

Ich hatte echt einen Bock mehr auf Autofahren, Prüfer waren die blödesten Menschen der Welt und der Fahrlehrer hätte ja auch mal helfen können. Jaja, so ist das, wenn man durchfällt. Kein angenehmes Gefühl.

Durch diesen Reinfall verunsichert, wurde ich auch in den folgenden Fahrstunden sehr vorsichtig und unsicher und brauchte so nochmal ziemlich viele Stunden (in denen ich einfach nur rumgefahren bin und immer wieder alles wiederholt habe) , bis ich mich getraut habe ein

***** 2. Prüfung ***** zu machen.

16. September 04, 9.00 Uhr, ca. 7 °C im Schatten : beste Vorraussetzunge zu bestehen. Und so war es dann auch. Erstmal hatte ich einen anderen Prüfer, was mich schon sehr beruhigte. Und dann hat auch alles geklappt. Zunächst nur in der Stadt, dann auf die Autobahn, noch Einparken, rückwärts um eine Ecke fahren und

\" Bitte fahren Sie dann zum TÜV zurück \" ( Oh nein, hatte ich doch etws falsch gemacht ? Es waren doch erst 36 Minuten rum ...)

\"So, dann steigen Sie mal aus\" ( Ach ja, der Schulterblick. Also ganz demonstrativ umdrehen, Tür langsam auf)

\"Ok, Sie können sitzen bleiben. Es hat gereicht \" ( AMEN ! Ich bin der glücklichste Mensch der Welt. Was reden Sie noch so viel ? Geben Sie mir das Ding her, ich will hier weg. Angeben. Allen zeigen, dass ichs geschafft habe. JUCHUU!)


Ja, so war das . Und so bin ich jetzt doch seit fast 2 Monaten im Besitz dieses Dinges und frage mich, warum ich mich so blöd angestellt habe. Mittlerweile habe ich auch keine Angste mehr beim Fahren und finde es so schön, mich ins Auto zu setzen und loszufaheren.

Also : (anstelle eines Fazits) Traut euch das zu, auch wenn nicht alles sofort klappt. Sogar ich hab das geschafft, dann kann das JEDER !


Danke für eure Ausdauer.

Sprudlie

11 Bewertungen, 1 Kommentar

  • Donline

    01.11.2004, 16:44 Uhr von Donline
    Bewertung: sehr hilfreich

    ...schon so lange her. Aber ich hab vor zwei Wochen erfahren was jetzt so eine Fahrstunde kostet. Das ist mehr als doppelt so viel wie vor 15 Jahren...