Fun-Kids Fahrradtrailer Testbericht

Fun-kids-fahrradtrailer
ab 39,68
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Summe aller Bewertungen
  • Qualität & Verarbeitung:  sehr gut

Erfahrungsbericht von hokuspokus

Rollerfahren ist keine Voraussetzung!!!

5
  • Qualität & Verarbeitung:  sehr gut

Pro:

SICHER!!!! Stabiles Fahrverhalten Geringes Gewicht

Kontra:

Gangschaltung geht in eine Richtung schwer zu drehen

Empfehlung:

Ja

Wir haben einen dreijährigen Sohn und wollten nun nicht länger auf unsere Fahrradtouren verzichten. Auch stellte sich für uns die Frage: „Wie / Womit bringen wir ihn zum entfernt gelegenen Kindergarten?

Zunächst wollten wir eine Tandemstange, wie z.B. „Känguruh“ oder „Trail Gator“ kaufen – die Vorteile lagen ja offensichtlich auf der Hand: viel preiswerter als ein Fahrradtrailer; das Kind hat sein eigenes Fahrrad, welches je nach Bedarf an- und abgehangen werden kann; man muß später nicht noch ein richtiges Kinderfahrrad kaufen => kurz: two in one

Von diesen naheliegenden Gedanken wurden wir nach Recherchen sehr schnell kuriert. Wenn man über die Gegenargumente nachdenkt, leuchten sie auch ein. DAS WICHTIGSTE ARGUMENT GEGEN DIE TANDEMSTANGE IST DIE FEHLENDE SICHERHEIT:
# Kinderräder haben Rücktrittbremsen. Wenn also ein Kind z.B. in einer Kurve bremst, „dann haut’s dich nieder“.
# Die gesamte Konstruktion ist sehr instabil und läßt das Gespann schlingernd fahren, d.h. der Erwachsene muß laufend gegensteuern, um nicht umzufallen.
# Das Gesamtgewicht ist viel höher (und somit viel anstrengender zu ziehen), als bei einem Trailer.
# i.d.R. haben Kinderräder keine Gangschaltung; das Kind tritt beim Erwachsenentempo ins Leere.
# Natürlich muß auch hier ein später ein größeres Kinderfahrrad angeschafft werden.

Nach längerer „Marktforschung“ über SlipStreamer, Blue Bird, Fun Trailer und Add Bike haben wir uns für den FunTrailer FT-6 Tour mit Gangschaltung entschieden und er hat sich bestens bewährt. Unser Sohn paßt mit seinen 97 cm Körpergröße gut darauf. Wir haben jedoch vorher den Sattel auf eine ungefederte Stange montiert. So konnten wir den Sattel bis auf die Rahmenhöhe herunterfahren. Auch haben wir für den Anfang kürzere Tretkurbeln montiert.

Zu seinen 3. Geburtstag stand der Trailer startklar vor der Tür und wir machten unsere erste Probefahrt. Seitdem weiß ich: DAS EIN DREIJÄHRIGES KIND, WELCHES NOCH NICHT ROLLERFAHREN KANN, FÜR EINEN TRAILER ZU KLEIN, ZU UNREIF ETC. SEI, DAß ES KEIN GLEICHGEWICHT HALTEN KÖNNE UND DESHALB WÄHREND DER FAHRT HERUNTERFALLE – DAS SIND GERÜCHTE!!! Wir fahren nahezu täglich die Strecke zum KiGa und / oder kleinere Ausflüge. Bereits eine Woche nach unserer ersten Fahrt machten wir eine 25 km-Tour. Die einzige „Krise“ an diesem Tag hatte unser Sohn, als sich seine Eltern weigerten einen supersteilen Berg hochzufahren und wir schieben bzw. laufen mußten.

Vom ersten Tag an tritt er kräftig mit in die Pedale und ist ganz heiß aufs Radfahren. Er weiß, daß er dem Elternteil am Berg „helfen“ muß und daß er sich an ebenen Strecken auch mal ausruhen darf. Schließlich soll es allen Spaß machen. Bei alledem ist er sicherlich kein „Überkind“.

Vorteile des Fun Trailers
KURZE DEICHSEL: man darf die Hebelwirkung eines Trailers nicht unterschätzen, zumal ein bewegungsfreudiges Kind darauf sitzt. Der SlipStreamer, der uns in nahezu jedem Radladen angeboten wurde, ist deutlich länger. Das hieß für uns mehr Instabilität beim Fahren und manche Fahrt mit der Bahn wäre an einem längeren Trailer gescheitert.
GEWICHT: ich habe nicht glauben können, wie schwer jedes Kilo mehr am Berg wiegt. Unser FunTrailer war hier einige Kilo leichter.
GANGSCHALTUNG: klingt nach Schnickschnack ist aber absolut sinnvoll und notwendig, wenn das Kind nicht laufend „ins Leere“ treten soll. Wir nutzen und brauchen sie von Anfang an.
KUPPLUNG: einfaches und stabiles System, welches zügiges An- und Abkuppeln ermöglicht und dabei nicht mit der Zeit „ausleiert“.
LENKER: für uns war es wichtig, daß der Rahmen mitwächst. Beim SlipStreamer ist der Lenker unverrückbar fixiert und läßt sich nur kippen. Dies führte dazu, daß unser Kind gar nicht an den Lenker heranreichte.
MONTAGE AN GEPÄCKTRÄGER VS: SATTELSTANGE: letzteres brachte uns wegen der Hebelwirkung einen stabileren Fahrkomfort. Die Gepäckträgerversion (z.B. AddBike) erschiehn uns nur sinnvoll, wenn noch zusätzlich ein Kindersitz montiert werden sollte.

Nachteile des Fun Trailers:
KUPPLUNG: Leider ist hier der Lack nicht hochwertig, so daß er beim Ankuppeln an den Kanten schnell abspringt. Es ist zwar noch nichts angerostet, doch wäre hier eine eingebrannte Pulverlackbeschichtung oder eine nackte Edelstahlkonstruktion sinnvoller. Ich muß der Fairneß wegen sagen, daß die Kupplungen der anderen Anbieter diesbezüglich auch nicht besser sind.
GANGSCHALTUNG: Geht in eine Richtung (von 6. zum 1. Gang) sehr schwer zu drehen. Die Kraft haben Kleinkinderhände noch nicht. Wir schalten deshalb vor den Bergen selber in den leichteren Gang.
SATTEL: hat, wie die anderen Anbieter auch, einen recht „billigen“ Sattel.
SPRITZSCHUTZ: Fehlt am Unterrohr. Wir haben ihn nach unserer ersten feuchteren Tour nachgerüstet. Das Kind sah echt „lecker“ aus.
KETTENKASTEN: Leider ist hier nur eine Sparversion vor dem Tretlager vorhanden, wir wollen demnächst einen richtigen Kettenkasten montieren, um die Hosenbeine vor dem Kettenöl zu schützen.

FAZIT:
Wir würden den FT-6 Tour sofort wieder kaufen und keinen anderen. Wer Wert darauf legt, daß alle Beteiligten Freude am Radfahren haben, sollte auf eine Gangschaltung, einen stabilen Fahrkomfort und ein geringes Gewicht nicht verzichten.



1.NACHTRAG:

Die hohen Anschaffungskosten schrecken ja nahezu jeden potentiellen Käufer zunächst ab. Auch wir haben damals lange mit uns gerungen. Doch nun haben wir den ersten Sommer mit unserem Gespann verbracht und können deshalb berichten: DIE ANSCHAFFUNGSKOSTEN HABEN SICH SCHON LÄNGST AMORTISIERT. Wie das? Ganz einfach: Sehr viele Kurzstrecken habe ich früher mit dem Auto zurückgelegt, das Kind im Autositz, denn wie sollte ich ihn sonst mitnehmen? Seit der Traileranschaffung steht unser Auto die meiste Zeit untätig in der Garage rum - das spart nicht nur eine Menge Spritkosten.


2.NACHTRAG:

Der Hersteller hat bereits auf diesen Erfahrungsbericht reagiert und bietet inzwischen die Gangschaltung mit einem anderen Schaltwerk an, welches sich auch von kleinen Kindern bewältigen läßt. Auch sind die neuen Modelle serienmäßig mit Spritzschutz und einem besseren Sattel ausgerüstet. Was will man mehr ......??

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