Graupner 4545 WP Der große UHU Testbericht

Über den Wolken muß die Freiheit wohl grenzenlos sein.
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Mein Sohn Michael ist 14 Jahre , sein größtes Hobby und seine Leidenschaft sind Modellflugzeuge . Er spart jeden Cent dazu . Da wir vier Kinder haben , und mit Geld nicht so gesegnet sind ,trägt er Gemeindeboten und Kirchenblättchen aus , um sich sein Hobby finanzieren zu können . Sein Zimmer ist reich gefüllt mit Flieger . Ich bekomme kaum das Fenster auf , zum Lüften . Und vor allem komme ich kaum an seinen Computer ran , den ich immer nutze zum bei Ciao zu schreiben . Überall sind die Flieger im Weg , und die sind ja höchst zerbrechlich . Man sollte da einfach Platz haben , die alle schön an die Decke zu hängen , damit sie auch richtig schön zur Geltung kommen . Michaels ganzer Stolz ist das Segelflugmodell , der große UHU . Diesen hat er im zarten Alter von 10 Jahren von seinem Opa , einem ebenso begeisterten Modellflieger zum Geburtstag bekommen . Damit wurde der Grundstein zu seiner großen Leidenschaft gelegt . Er hat ihn in wochenlanger liebevoller Kleinarbeit zusammen mit seinem Opa gebaut . Dieser Flieger eignet sich gut zum miteinander bauen . Er wird auch oft in Modellbaukursen als Vorzeigebeispiel genommen . Den bei der Konstruktion wurde sehr großen Wert auf einen einfachen und unkomplizierten
Zusammenbau gelegt . Es ist schlicht und einfach der ideale Segler für Einsteiger . Die Tragfläche liegt in Einzelteilen dem Baukasten bei , sie ist in der bekannten Jedelsky-Bauweise konstruiert . Die großen Tragflächenohren werden mit 2 er und 3 er Stahldraht eingesteckt . Auch die Leitwerkteile sind zugeschnitten , und müssen nur noch ein bisschen verputzt werden . Das Seiten- und das Höhenleitwerk sind in einfacher Brettchen-Bauweise ausgelegt . Der Rumpfkopf ist CNC- bearbeitet , so dass man die Servos nur einschieben muß .Was mir an dem Flieger besonders gefällt , ist dass man die Tragflächen-Ohren für den Transport abnehmen kann . Befestigt wird die Tragfläche auf dem Rumpf mit Fluggummies . Mein Michael hat immer Ersatzgummies in den Hosentaschen ,da bei einem Absturz , doch immer wieder das Gummi abfatzt , und verloren geht .In Ermangelung eines Gummies musste auch schon mein Haargummie herhalten , mit dem ich eigentlich meine langen Haare zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte . Überhaupt die Abstürtzerei , das ist ein Thema für sich . Das ist wohl die große Leidenschaft der Flieger , das Flugzeug so lange fliegen zu lassen , bis es doch abstürzt , und dann geht die Bastelei und Repariererei wieder los . Ich werde das nie verstehen , wie man Unsummen von Geld für Flieger ausgeben kann , die dann wegen eines ungünstigen Windes oder einer fehlenden Thermik ins Trudeln kommen , abstürzen und dann wieder ewig zusammengeflickt werden . Mein Micha ist ja auch einer dieser fanatischen Flugzeugfans . Jetzt war er eine Woche im Schullandheim , und bevor es losging wurde noch sein großer UHU nochmals geklebt , und das morgends um 7Uhr , damit der Flieger wieder flugfertig ist , wenn er vom Schullandheim kommt . Nur vor lauter Flieger hatte er vergessen eine Jacke einzustecken , und ausgerechnet jetzt wurde es kalt. Über den Wolken muß die Freiheit wirklich grenzenlos sein!

Sabine Luz, für Ciao und Yopi
kirchentellinsfurt den 25.Dezember 2002