Hewlett Packard HP LaserJet 4 Plus Testbericht

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ab 54,97
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Summe aller Bewertungen
  • Druckqualität:  sehr gut
  • Betriebskosten:  gering
  • Installation:  sehr schwierig
  • Support & Service:  gut

Erfahrungsbericht von catmother

Ein Dauerbrenner hat endlich ausgedient

3
  • Druckqualität:  sehr gut
  • Betriebskosten:  gering
  • Installation:  sehr schwierig
  • Support & Service:  gut

Pro:

schnell, robust, kaum störanfällig, wartungsarm

Kontra:

nicht mehr im Handel erhältlich, nur gebraucht, nur 2 MB Speicher

Empfehlung:

Ja

Und weiter geht es mit der Serie über unsere Technik im Büro: Im Zuge der technischen Umstrukturierung bei uns am Lehrstuhl gingen vor einiger Zeit auch 2 langgediente Drucker in wohlverdiente Rente. Da sie immer noch funktionstüchtig sind und zum Restwert von 1 Euro zu haben waren, hat sich einen mein Ex-Kollege vereinnahmt, den anderen mein Chef.
Nun muß ich ein wenig aus der Erinnerung berichten.


** Aussehen **
Hier ist ein gutes und realistisches Bild beigestellt. Diese Serie war relativ einfach gestaltet: ein flacher Kasten, dessen Bedienleiste nach oben gezogen wurde, so dass an der Oberseite Tasten und Display angeordnet sind.
Der Drucker steht auf einem schmalen grauen Sockel, der Rest des Gerätes ist weiß mit einem Stich ins gräuliche.

Ein- und Ausschalter sind an der vorderen rechten Seite angeordnet, die Anschlüsse für das Netzwerkkabel, Netzkabel und Druckerkabel (bei Nutzung im Parallelanschluß) hinten links.
Der Zugriff für die Papierkassette ist vorn, wobei man einen Eingriff an der Unterseite des Faches hat, was ich immer positiv finde, da so die Gefahr der abgebrochenen Nägel gering ist.

Die Maße von 41 cm Breite, 30 cm Höhe und 40 cm Tiefe ist er nicht unbedingt ein Minidrucker, aber auch nicht so ein monströses Teil wie unser Lexmark, den ich hier schon beschrieben habe. Aber sein Gewicht ist für seine Ausmaße schon enorm – er bringt immerhin fast 17 kg auf die Waage, was angesichts neuerer Geräte und vor allem im Vergleich mit dem schon genannten Lexmark viel ist.

Auch wenn er nicht gerade an Ausbund an designerischen Ideen ist, scheint mir die Verarbeitung solide und effektiv, wie man es eigentlich von HP schon gewöhnt ist. Heute sind Türen oder Klappen ja schon etwas dünner geraten, was von Vorteil für das Gewicht ist, aber zu Lasten der Stabilität geht.
Hier kann ich von dem HP Laserjet nur das beste berichten. Solange er auf meinem Schreibtisch stand, konnte ihn praktisch nichts umwerfen.

Beim Aufstellen sollte noch darauf geachtet werden, dass der Drucker nach vorn noch ca. 25 cm bei ausgeklappter manueller Zufuhr und nach hinten ca. 23 cm für die hintere Klappe Platz hat.


** Herstellerangaben **
„Seit 1984 überzeugen die HP LaserJets mit zahlreichen innovativen Entwicklungen und Technologien. Mehr als 35 Millionen verkaufte HP LaserJets weltweit sprechen für ihre Qualität und Zuverlässigkeit. Die HP LaserJets bieten eine Vielzahl von Drucklösungen für die unterschiedlichsten Anforderungen: vom Einzelplatzdrucker, über All-in-One-Geräte und Netzwerkdrucker bis hin zu professionellen Farblaserdruckern, die durch sehr günstige Kosten/Seite überzeugen.“
Das ist zugegeben etwas sehr allgemein gehalten, aber andere Details zu diesem Drucker sind leider nicht mehr zu finden.


** Lieferumfang *
Da der Drucker schon im Büro stand, als ich 1999 dort angefangen habe, kann ich natürlich zum Lieferumfang nichts genaues mehr sagen. Ich gehe einfach davon aus, dass das, was in und an dem Gerät montiert war, auch mit geliefert wurde.
Dazu gehörte der Drucker natürlich in erster Linie, ein Netzkabel, ein Handbuch, eine Tonerkartusche, eine Bedienfeldschablone und damals noch zwei Disketten mit den Treibern für Windows und DOS.


** Das Handbuch **
Wie die meisten Geräte zu der Zeit hatte auch der HP noch eine geschriebene Installations- und Bedienungsanleitung, diesmal sogar von vorn bis hinten, und das sind immerhin fast 180 Seiten, in deutscher Sprache. Das Handbuch teilt sich auf in eine dünne Installationsanleitung und ein dickes Benutzerhandbuch.
Zwar habe ich seinerzeit dieses Handbuch nur noch zum Beheben von Fehlern genutzt, die gelegentlich auftraten oder für den Tonerwechsel, aber es ist wirklich gut und verständlich geschrieben, so daß es auch ein Laie verstehen kann. Vor allem die vielen Abbildungen in der 180seitigen Broschüre erleichterten einem den Umgang mit der Technik.


** Geräteoptionen **
Auch für den HP Laserjet 4 Plus gab es damals jede Menge Zubehör zu kaufen. Optional ist der Einbau einer Duplexeinheit möglich, SIMM-Speicherbausteine bis zu 64 MB. Auch ein weiteres 500er Papierfach ist möglich, falls das für 250 Blatt nicht ausreichen sollte.


** Aufbau und Installation **
Auch zu diesem Punkt kann ich nicht mehr viel sagen, da ich weder dabei war, als das Gerät damals innerhalb unseres Systems installiert wurde.
Generell ist jedoch zu sagen, daß auch dieser Laserdrucker sowohl als Parallelgerät an einem einzelnen PC einsetzen oder als Netzwerkdrucker über die interne Netzwerkkarte (BNC und 10BaseT) innerhalb eines Teams einzusetzen ist.
Zum Anschluß an den PC hat der Drucker zwei verschiedene Schnittstellen: den Bi-Tronics-Parallelanschluß und einen seriellen Anschluß.

An Aufbau hat man bei diesem Drucker nicht viel zu tun. Die Kabel muß man anschließen, das Papierfach einsetzen, die Versiegelung vom Toner entfernen.

Jedes neuere Betriebssystem wird den HP sofort erkennen (bei meinem Windows 2000 ist das so) und den Treiber aktivieren. Damit ist der Drucker sofort einsatzbereit. Sollte das einmal nicht der Fall sein, liegt wie gesagt, eine Diskette dabei oder man kann sich den Treiber mit Sicherheit aus dem Internet beim Hersteller herunterladen.

Sind die Kabel angeschlossen, kann man die Sprache des Druckers auf die Landessprache ändern. Dazu benutzt man die Bedienfeldschablone in deutscher Sprache, die man über dem Bedienfeld in eine Vertiefung einlegen kann und so die Tastenbelegung in deutsch hat.

Nun sollte man mit einem Selbsttest noch prüfen, ob der Drucker funktionstüchtig ist.


** Druckerbetrieb **
Jetzt versuche ich mal noch zu rekapitulieren, welche Erfahrungen ich mit diesem Drucker gemacht habe.
Generell ist wohl zu sagen, dass dies einer der robustesten, unverwüstlichsten und störresistentesten Drucker gewesen ist, die ich je hatte. Und das waren ihrer in den fünf Jahren eine Menge.

Für die damaligen Verhältnisse war der HP Laserjet 4 Plus schon ziemlich schnell, auch wenn man heute über die 12 Seiten bei einer Auflösung von maximal 600 x 600 dpi nur müde lächeln kann. Doch diese Geschwindigkeit war richtig gut für seine Zeit. Allerdings hat die Aufwärmzeit manchmal genervt, denn bis sich der Drucker hochgefahren hatte, konnte schon mal eine halbe Minute vergehen. Dann jedoch druckte er in (damaliger) Rekordzeit und ohne Unterbrechung.
Etwas länger dauerte allerdings der Druck von pdf.Dokumenten. In Abhängigkeit von der Größe, die ja schon mal einige MB betragen kann, brauchte das Gerät bis zu mehreren Minuten. Vor allem konnte zwischen den einzelnen Seiten auch Zeit vergehen. Das hat zwar manchmal genervt, aber damit muß man sich einfach abfinden, denn immerhin hatte das Gerät damals nur einen Druckerspeicher von 2 MB. Irgendwann ließen wir noch 8 MB einbauen, aber so wesentlich schneller wurde er davon auch nicht. Diese Kapazität ist natürlich heute lächerlich, aber so war das damals.

Dieses Gerät ist für Normalpapier, Papier bis zu 120 g/m3 und auch Foliendruck geeignet, wobei es dann aber Spezialfolien für den Laserdrucker sein sollten.

Wie bei den meisten HP hat mich auch hier vor allem das konstant gute und sehr gradlinig ausgerichtete Schriftbild begeistert. Egal, ob Artikel, pdf.Dokumente oder Präsentationsfolien mit Formeln und farbigen Flächen (die natürlich dann grau dargestellt waren) – es gab nie was zu meckern.

Manchmal zickte er außerdem mit den verschiedenen Schächten der Papierzufuhr herum, nahm mal die manuelle, mal das Papierfach, wenn „automatische Papierzufuhr“ eingestellt war. Aber irgendwann hatte ich den Dreh raus, dass das mit der Einstellung im Menü „Seite einrichten“ zusammenhängt, wie ich es schon in dem Bericht zu dem Lexmark Optra T610 beschrieben habe.

Eindeutig positiv waren zudem die geringe Störanfälligkeit. Bis auf gelegentliche Papierstaus hatten wir an diesem Drucker in den ganzen Jahren keine technischen Probleme. Erst zum Schluß wollte er wohl nicht mehr so ganz und verknautschte in der hinteren Zone jede Menge Papier. Angeblich die Fixiereinheit, wie uns der Reparaturdienst sagte, der uns dann gleich dafür mal 400 € abknöpfte – ein Grund, warum wir dann auch einen neuen kauften. Denn das Problem trat immer noch auf, wenn auch nicht mehr so häufig.

Tja, was soll ich noch sagen? Ich möchte mein All-in-One-Gerät natürlich nicht mehr missen, aber diesem schnellen, robusten und wartungsarmen Drucker trauere ich manchmal schon nach.


** Patronenwechsel **
Damals bekamen wir neue Tonerkassetten bei Bedarf immer von unserer IT-Abteilung, weil die Erstausstattung unserer Uni hauptsächlich aus HP bestand. Irgendwann schwenkten die dann mal auf Lexmark um. Zuletzt haben wir den Toner bei mindfactory gekauft, wo wir inzwischen auch alle anderen Toner beziehen.

Der Tonerwechsel ist denkbar einfach: man öffnet die obere Abdeckung, klappt den Deckel nach oben um, zieht die Kassette an dem dafür vorgesehenen Griffmulde aus dem Gerät und setzt genau an diese Stelle die neue ein, nachdem man deren Versiegelung entfernt hat. Alles ist mit Pfeilen gekennzeichnet.
Man kann die Gebrauchsdauer auch verlängern, indem man die Kartusche herausnimmt und hin- und herschüttelt, damit sich der restliche Toner, der darin noch enthalten ist und sich an den Seiten und Ecken abgesetzt hat, verteilt. Damit kann man dann noch mal einige Seiten drucken.

Eine Kartusche reichte immer für ca. 5000 – 6000 Seiten bei 5% Abdeckung, was eine Menge ist. Aber HP ist auch sonst relativ sparsam im Verbrauch.


** Wartung **
Wie ich schon sagte, ist der HP LaserJet 4 Plus echt wartungsarm. Wenn ich die Patrone wechsle, mache ich immer mal den Innenraum sauber. Außer der Transferwalze, die man am besten gar nicht anfasst, kann man alles mit einem fusselfreien Tuch abwischen und mit dem mitgelieferten Pinselchen die Antistatikzacken reinigen.


** Preis **
Den Drucker gibt es im Handel nicht mehr zu kaufen. Bei ebay habe ich das Modell schon mal für nur 200 Euro gesehen, was wirklich ein Schnäppchen ist für einen guten Laserdrucker.

Die Patronen (92298A Tonerkassette) kosten zwar auf den ersten Blick nicht wenig, aber immerhin reicht man damit fast 6000 Seiten lang. Und wer druckt schon so viel im Privathaushalt.
Die kostet bei mindfactory 75 € für sogar 6800 Seiten.


** Technische Daten **
(einfach unkommentiert abgeschrieben)
Erforderliches Betriebssystem: Microsoft DOS, UNIX, Microsoft Windows 3.x/95/98, Microsoft Windows NT 1.0, Apple EtherTalk System 6 und 7, IBM OS/2 bis 2.1 Kompatibel mit PC, Mac, Unix

Schnittstelle: Parallel, Ethernet
Installierter RAM: 2 MB / 64 MB (Max über 4 SIMM Steckplätze)
Netzwerk Druckserver - Ethernet

Druckausgabe: 12 Seiten/Min. – normal
Max. Auflösung (S/W): 600 dpi x 600 dpi
Druckersprache: PostScript 2, PCL 5, Adobe
Medientyp Briefumschläge, Transparentfolien, Etiketten, Normalpapier, Vinyl
Mediazuführungen: 1 x automatischer Dokumenteneinzug - 100 Blätter - A4 (210 x 297 mm)
1 x automatischer Dokumenteneinzug - 250 Blätter - A4 (210 x 297 mm)
Gesamte Medienkapazität: 350 Blätter
Leistungsaufnahme im Betrieb 3000 Watt
Stromverbrauch Standby/Ruhezustand 80 Watt


** Meine Meinung **
Angesichts des moderaten Preises für dieses Gerät lohnt es sich sogar, es sich für zu Hause anzuschaffen, sofern man schon mehr als nur mal eine Seite in der Woche druckt.
Der HP LaserJet überzeugt durch solide und robuste Verarbeitung, Schnelligkeit im Druck, wartungsfreien Betrieb und einigermaßen günstige Kosten.
Mich überzeugt vor allem auch das konstante Druckbild und die Störresistenz.

Problematisch für den Hausgebrauch wären lediglich die Größe und das Gewicht. Aber wer ein nicht allzu abgenutztes Gerät mal für diesen Preis bekommt, der sollte zugreifen.

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