Harman Kardon Infinity HCS 1 Testbericht

Harman-kardon-infinity-hcs-1
ab 91,49
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Erfahrungsbericht von Tut_Ench_Amun

Schneewitchen und die 5 Krawallzwerge

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Heimkino macht erst richtig Freude, wenn statt des Stereosignals eines „normalen“ Verstärkers und zweier Stereo-Boxen ein AV-Receiver ein Surround-Lautsprecher System bestehend aus insgesamt 6 Lautsprechern befeuert ( 2 Stereo-, 2 Effekt-, 1 Center-Kanal und Subwoofer). Ein solches System ist das HCS 1 von der recht bekannten Marke Infinity, welches seit 3 Jahren meine DVDs und Videos mit akkustischem Leben versorgt. Das HCS 1 ist ein Kompaktsystem, weswegen ich es auch hauptsächlich ausgewählt habe, es bietet Kino-Sound auf kleinstem Raum und war im Sonderangebot bei Pro-Markt für seinerzeit 699.- DM zu haben. Da ich relativ wenig Platz habe um ein Monster-System zu stellen (und zudem meine Wände recht hellhörig sind *g*) kam nur ein kleines System in Frage, schon alleine damit nicht ständig die netten und nicht so cineastisch veranlagten Omis von nebenan die Tür eintreten und mich lynchen wollen...

Allgemeines
Das HCS ist ein sogenanntes Aktiv-System, das bedeutet im Klartext, dass sie Surround-Quelle nicht unbedingt einen Verstärker haben muss (das betrifft reine Decoder, AV-Receiver sind automatisch mit Verstärker-Stufen ausgerüstet) dieser ist nämlich im Subwoofer integriert, was es möglich macht mit wenig (finanziellem) Aufwand an Heimkinosound zu kommen, man benötigt zusätzlich halt nur einen besagten Decoder, der die Signale auf die entsprechenden Lautsprecher aufsplitten kann. Die nötigen Anschlüsse findet man auf der Rückseite des Woofers, nebst stufenlosem Basspegelregler und Modus-Schalter (On, Off, Auto). Der Woofer arbeitet nach dem Downfire-System, was heisst, dass die Membran offen nach unten auf den Boden abstrahlt und zugleich durch eine ventilierte Kammer nach vorn Richtung Hörer. Die Satelliten bestehen aus 5 exakt baugleichen Kunstoff-Böxchen ( 2 Stereo, 2 Effekt und 1 Center) mit sehr kompakten Abmassen, die entweder aufs Regal, eigene Ständer (optional erhältlich) oder Wandhalterungen (optional erhältlich) gestellt/gehängt werden können. Im Lieferumfang befinden sich 5 x 0,75 mm² Anschlusslitze (2 x 10 m und 3 x 5 m) mit Steckern, um die Satelliten anzuschliessen und ein Satz selbstklebende Silikon-Füsschen für die Satelliten, ein Cinch-Kabel für den Subwoofer sucht man vergeblich, dieses ist leider extra zu erwerben.

Die Facts in tabellarischer Form

    Subwoofer:
  • 21 cm Treiber im Bassreflex Downfire-Gehäuse, mit Standfüssen
  • Abmasse: 375 x 260 x 350
  • Gewicht (laut Datenblatt): 10, 22 kg
  • aktiv & regelbar – 75 Watt / 50mV (Eingangsempfindlichkeit) RMS
  • Frequenzgang: 45 Hz – 180 Hz (+/- 3 dB)
  • Übergangsfrequenz: 180 Hz
  • Impedanz: 10 kOhm (Low), 20 kOhm (High)

    Satelliten:
  • 8 cm (Woofer), 10 mm (Tweeter) / geschirmt
  • integrierte Tiefpassfilter (passiv)
  • Übergangsfrequenz: 5 kHz
  • Frequenzgang: 180 Hz – 5 kHz
  • Schalldruck: 88 dB (1 Watt / 1 Meter)
  • Belastbarkeit: 40 W (RMS), 60 W (PMPO)
  • Abmasse: 120 x 90 x 98

Installation
Simpel…gemäss der sehr dürftigen Bedienungsanleitung entweder an die entsprechend beschrifteten Anschlüsse des AV-Receivers oder per Surround-Decoder an das Anschlussfeld des Aktiv-Woofers (auch wenn’s so aussieht: Der Woofer hat keinen eigenen Decoder). Bei Benutzung eines vollwertigen AV-Receivers werden die Satelliten mit den mitgelieferten Doppel-Litzen an die dortigen Lautsprecherausgänge angeschlossen, der Woofer mittels (extra zu kaufendem) Cinch-Kabel entweder an einen (eventuell vorhandenen) speziellen Sub-Ausgang oder einfach an „Line-Out“. Durch seinen intgrierten aktiven Tiefpassfilter kommen dort eh nur niederfrequente Signale an, daher ist ein spezieller Sub-Ausgang nicht zwingend erforderlich – ist ein solcher jedoch vorhanden, sollte man ihn auch nutzen.

Ist die Surround-Quelle KEIN AV-Receiver, sondern ein einfacher Decoder (ohne Verstärker), so ist von diesem aus nur der Aktiv-Woofer mittels Cinch-Kabel an diesem anzuschliessen, ebenfalls über „Line-Out“ – die Verteilung an die 5 Satelliten geschieht dann über den Verstärker und das Anschlussfeld hinten am Woofer-Gehäuse. Die Satelliten werden im Idealfall in Ohrhöhe aufgestellt/angebracht, die Positionierung des Subs ist relativ egal, da das menschliche Ohr tiefe Töne eh nicht in der Richtung orten kann. Sind alle Anschlüsse und die Aufstellung getätigt, muss der Woofer nur noch eingeschaltet und eingepegelt werden. Der Schiebeschalter an der Rückseite steht für gewöhnlich dann auf „Auto“ oder „On“ – wobei sich auf „Auto“, der integrierte Verstärker selbstständig einschaltet, sobald er ein Signal bekommt und genauso selbstständig wieder abschaltet, wenn die Signalquelle (AV-Receiver oder Decoder) ausgeschaltet wird. Auf „On“ ist der Verstärker permanent an, auf „Off“ selbstredend dauerhaft aus...das wars auch schon fast – lediglich der Pegel kann/sollte jetzt noch nach eigenem Gusto und Hörgewohnheit per Drehregler eingestellt werden – Fertig!

Klang
Der Subwoofer ist in kleinen Räumen sehr wuchtig und tief in grösseren hingegen wirkt er manchmal etwas „matschig“ und unkontrolliert, dagegen hilft die Feineinstellung mittels Verstärker oder mit der Pegelverstellung am Sub selbst, um einen sauberen Bass zu erhalten, dabei geht man behutsam vor – weniger ist manchmal mehr. Die Satelliten sind ob ihrer geringen Grösse kaum in der Lage den Bassbereich zu unterstützen, sie brillieren jedoch im Mittel und Hochtonbereich. Insgesamt spielt das Paket sehr homogen und aufeinander gut abgestimmt: Tonal wirkt alles „aus einem Guss“, Stimmen sind dank Center in der Mitte des Bildschirms platziert und die Effektlautsprecher untermalen mit Geräuschen den Bereich hinter dem Zuschauer, während die Stereo-Boxen dem Geschehen Weite und Tiefe verleihen – Last but not Least – schaufelt der Sub schön sattes Tieffrequentes in den Raum.

Fazit
Ein Allround-System, das dank Aktiv-Subwoofer auch für einfache Installationen ohne teuren AV-Receiver geeignet ist, genauso wie für den Einsatz MIT einem solchen – ganz nach Geschmack und Geldbeutel also sehr universell. Man sollte sich von den mickrigen Böxchen nicht täuschen lassen, auch wenn sie technisch/physikalisch natürlich nicht mit High-End Stand- oder Regallautsprechern mithalten können, schlagen sie sich wacker in Sachen Lautstärke und Klang. Für so kleine Dinger: Alle Achtung!

Der Subwoofer ist für kleinere Räume besser geeignet, als für mittlere oder gar Grosse, je mehr Volumen er „auszufüllen“ hat, desto schwammiger und druckloser wird er, dass ist aber für einen Treiber mit grade mal 21 cm physikalisch vollkommen normal – so gut er für seine Verhältnisse auch sicherlich ist, Wunder vollbringen kann er nicht, hört sich aber in der richtigen Umgebung mehr als passabel an. Gesamt betrachtet hat sich der Kauf vor 3 Jahren gelohnt und nur selten kommt der Wunsch nach grösseren Boxen auf, was aber nicht an der mangelnden Qualität liegt, sondern an meinen manchmal zu hohen Ansprüchen, allerdings wird das HCS aus oben genannten Gründen (Platz und Nachbarschaft) hoffentlich noch lange seinen Dienst tun und in absehbarer Zeit nicht durch andere Lautsprechersysteme ersetzt – für meine hier herrschenden Verhältnisse sind sie absolut ausreichend.

Nach Diktat zum Ohrenarzt gegangen...

Jürgen

Anmerkung:
Dieser Bericht ist wie üblich auch bei Ciao & Dooyoo zu finden.

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