Die drei ??? 19 und der Teufelsberg. (drei Fragezeichen). CD. (Hörbuch) / Hitchcock Alfred Testbericht

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ab 7,65
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Erfahrungsbericht von Greifenklaue

Grusel um Höhlenmonster, El Diablo und ein Teufelsstöhnen

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Abends zum Einschlafen eine kultige, alte ???-Kassette hören, da geht nix drüber! Drei Fragezeichen sind nicht nur in der Interpunktion wichtig, nein, seit vielen, vielen Jahren ein Hörspiel und seit kurzem wieder Kult, wenn man den Medien glauben darf! Darf man zwar normalerweise nicht, hier darf man aber beruhigt seiner hoffentlich noch vorhandenen kindlichen Neugier und Phantasie folgen.

Zu der Serie stand Alfred Hitchcock Pate, wenn er auch nie eine Zeile selbst schrieb. Und seit geraumer Zeit wird sie nun hier in Deutschland produziert (also die Erstproduktion), in den USA haben sie offensichtlich nicht diesen Kultstatus erreicht! Hier möchte ich jedoch noch von einer „dortigen“ Folge berichten, die zumindest bei mir (und vielen anderen) Kultstatus besitzt!

Das jugendliche, hust wohl eher noch kindliche Detektivtrio besteht aus dem dicklichen, fuchsschlauen Justus „McSherlock“, „Man sah nur noch eine Staubwolke“-Peter und Mr. Recherche Bob, der wohl die hiesige Bibliothek mittlerweile auswendig kennt und ab und an ins Zeitungsarchiv schaut, den sein Vater arbeitet dort. Diesmal sind die drei jedoch offensichtlich im Urlaub...

Abends auf der Mendosa-Ranch: ein seltsames Pfeifen oder Stöhnen flirrt durch die Luft – unheimlich! Natürlich können es Just, Bob und Peter nicht lassen, herauszufinden woher dieses Heulen kommt – ist es wirklich El Diablos Heulen, wie die Leute sagen? Zu Beginn ist Justus gerade dabei, eine trigonometrische Messung via Gehör zu beenden, um den Ursprungs des Geräuschs zu lokalisieren – und der ist ohne Zweifel der Teufelsberg uahhhhhhhuiiiiiii! Das seltsame ist in jedem Fall, dass es erst seit gut einem Monat auftritt!

Sie gehen näher an den Berg ran, dann ertönt ein lauter Knall und Steine lösen sich! Einer der Arbeiter, Cartigo, wird am Bein verletzt, doch glücklicherweise von den drei und kurz darauf auch von Mr. Dalton, dem Besitzer der Ranch, gefunden. Ist es wirklich nur ein Übungsmanöver der Marine, wie die drei ??? glauben oder liegt es am Tal der Wehklagen?

Kaum zurück nimmt sich Vorarbeiter Duke Hardin die Jungs zur Brust und deutet Gespenstergeschichten an, die ihnen schließlich Mrs Dalton erzählt. Die Indianer erzählten den spanischen Ureinwohnern von einem blanken, schwarzen Ungeheuer, dass im Berg haust und nie jemand zu Gesicht hätte. Eben ein Märchen, denn wie sollte man wissen, wie das Monster aussieht, wenn man es andererseits nie zu Gesicht bekam. Derweil kommt auch Mr Dalton wieder und stellt den Jungs Professor Walsh, einen weiteren Gast der Ranch, vor. Er ist Historiker und philosophiert mit unseren Hobbydetektiven über den Verbleib El Diablos. Für Bob ist das „letzte Wort über Gespenster noch nicht gesprochen“ und der Prof philosophiert, dass er noch am Leben sein könnte und noch immer in den Höhlen haust, im stolzen Alter von immerhin an die 100. Da scheint er sich ein wenig über die Jungs lustig machen wollen...

Wichtig für eine Kultfolge ist auch, ob die ??? ihre legendäre Visitenkarte austeilen und die dumme Frage zurückkommt, was den die drei ??? bedeuten, etwa: „Stellt ihr Eure eigenen Fähigkeiten in Frage?“. Mr Dalton hat jedenfalls nix dagegen, vermutet er doch eine harmlose Ursache für das Phänomen. Just erste These wäre der Wind gewesen, aber dann würde das Pfeifen nicht von Zeit zu Zeit aufhören. Walsh gibt noch zum besten, dass es schon vor 50 Jahren lange Zeit dieses Stöhnen gab, bis das Bergwerk geschlossen wurde.

Just beschließt eine erste Erkundungstour in die Höhlen, mit Seil, Lampe und Kreide bewaffnet, man muss doch recht schnell feststellen, dass das Stöhnen verstummt ist, kaum hat man die Höhle betreten. Da die Höhle riesig ist, beschließt man, sich zu trennen (Grins – kennen wir das nicht aus Schockerfilmen???)... Plötzlich schreit Peter – er hat ein urzeitliches Ungeheuer, schwarz und glänzend gesehen! Große, ovale, nasse Spuren geben ihm recht...

Plötzlich hört man schritte und ein alter Mann namens Ben Jackson kommt auf die drei zu. Als die drei vom Ungeheuer anfangen, spricht er mit hoher, vor Wahnsinn triefender Stimme, dass auch er das Ungeheuer gesehen hätte, „hähähä“, um sie anschließend nach Hause zu schicken.

Just stellt wiedereinmal die richtigen Fragen:
„Erstens: Warum hat das stöhnen aufgehört, als wir die Höhle betraten?
Zweitens hatte ich den Eindruck, dass Ben Jackson uns ganz schnell los werden wollte!
Drittens ist da dieses schwarze glänzende Ding!“
Statt zur Ranch zurück zu gehen, schlägt man sich zum Meer durch und entdeckt einen Zugang, der nur bei Ebbe passierbar ist. Aber erneut verklingt das gerade wieder aufgekommende Stöhnen, als man die Höhlen betritt. Plötzlich Hufgeklapper, mitten in den Höhlen. Kaum draußen entdecken sie ein schwarzes Pferd ohne Reiter, dahinter ein Mann mit Augenklappe und Narbe – Diablo himself?

Die erste Seite ist gerade mal fast zu Ende und man kocht vor Spannung und Grusel. Kommen wir zum drumherum:

Die Atmosphäre ist unglaublich dicht und unheimlich. Zwar fehlen dem Hörer zu Anfang einige Infos (Was machen die drei ??? auf der Mendosa-Ranch? Ferien? Wo liegt sie überhaupt?), hier dürfte der Leser im Vorteil seien, trotzdem ist man nach fünf, nein zwei Minuten in der Folge drin. Und was gibt es unheimlicheres als dunkle Höhlen, vielleicht abgesehen von einsamen Schlössern.

Einige Personen werden zu Anfang stimmig eingeführt, keine sticht unangenehm hervor, niemand muss zwangsweise verdächtigt werden. Auch gibt es gleich mehrere Geheimnisse zu lösen, was in einem grandiosen Showdown geschieht!

Die Sprecherleistungen sind grandios, die ??? und unser geliebter Erzähler Peter Pasetti sprechen erfahren wie (fast) immer, die übrigen Leistungen sind durchgehend gelungen. Hervorgehoben werden sollte Günter Flesh als Ben Jackson, der der stimme einen abgedrehten Touch gibt. Die Geräuscheffekte Weltklasse, die Vertonung einfach nur spannend. Hierzu sollte man betonen, dass ich NATÜRLICH die alte Kassettenversion rezensiert habe und nicht die „aktuelle“, die wurden nämlich neu vertont – die Musik ist bei weitem schlechter. Mit der Sprecherliste halte ich es ansonsten wie mit einer Zutatenliste, bin mir aber sicher, dass der ein oder andere Kollege sie auch abgetippt hat. Gehört´s Eurer Meinung nach dazu, gerne in den Kommentaren. Meine Meinung ist, dass 99,9% die Nebenrollen-Sprecher ehh nicht kennen (gut, wenn Amanda Lear oder Bastian Pastewka dabei ist, würde ich DAS auch erwähnen) und die der Hauptrollen immer die gleichen sind!

Das Cover ist gelungen im typischen ???-Stil und zeigt einen zerklüfteten, braunen, kantigen Berg und in schwarz eine Teufelsfratze im Stile El Diablos davor!

Daher noch der Hinweis von mir, wo man sie noch kriegen kann (OK, das ist im Endeffekt logisch) und wieviel ich dafür ausgeben würde. Auf dem Flohmarkt wird man ja noch recht oft fündig, mit hoher Wahrscheinlichkeit ist es auch eine alte Version (die letzte Auflage waren gelbe Kassetten, davor ebenfalls gelb, aber noch geschraubt; die neue hingegen schwarz). Bis 5 Euro würd ich für ausgeben, 3 Euro oder 3 für 10 ist so normale Marktlage. Bei eBay wird man natürlich auch fündig, hier ist jedoch MEHR auf die Version zu achten (notfalls nachfragen) und immer dran denken, das alleine rund 2 Euro Porto/Verpackung hinzukommen. Da lohnen sich eher Pakete! Mit der LP ist man anderenfalls immer in den sicheren Tüchern ;-) CD-Freaks haben hingegen grundsätzlich verloren.

Und diesmal auch mein Lieblingszitat der Folge, von Mrs Dalton ausgesprochen:
„Dabei hat SOGAR Justus bemerkt, dass der Steinschlag von den Schießübungen der Marine ausgeübt wurde!“

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