Hurghada International Airport Testbericht

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Erfahrungsbericht von Moon-Star

Das Chaos hat hier die Macht!

Pro:

ein unvergeßliches Erlebnis, im Endeffekt hat alles geklappt

Kontra:

das totale Chaos

Empfehlung:

Ja

Wenn man in Urlaub fliegt, hat man ja bekannter weise einen Abflughafen, über den ich bereits geschrieben habe, und einen Zielflughafen, deshalb folgt nun mein Bericht über den International Airport Hurghada in Ägypten. Nach einem ca. 5 stündigen Flug landeten mein Freund und ich um ca. 15.30 Uhr Ortszeit auf dem International Flughafen Hurghada (HRG). Bereits kurze Zeit nachdem die Maschine stillstand wurden die Türen geöffnet und wir konnten über die Landungsbrücken die Maschine verlassen. Auf dem Rollfeld angekommen warteten unten zwei Busse die uns dann zum Flughafengebäude brachten. Soweit ist das ja nichts außergewöhnliches, doch dann kam das reinste Chaos, anders kann man das Treiben wirklich nicht beschreiben, aber dazu komm ich etwas später. Obwohl Chaos, was sag ich da, eigentlich war die Ankunft ja noch harmlos.

Vorweg sollte ich sagen, das dieser Bericht wahrscheinlich etwas chaotisch zu lesen sein wird, aber genau das spiegelt auch meine Erfahrungen an diesem Flughafen wieder. Ich versuche aber mein Bestes :o)

Lage:
Der Flughafen ist etwas außerhalb von Hurghada mitten in die Wüste gebaut worden.

Ankunft:
Wie oben schon erwähnt mussten wir über mobile Landungsbrücken den Flieger verlassen, Gangways habe ich keine gesehen. Sofort beim Verlassen der Maschine wird einem die Militärische Anwesenheit bewusst, denn es waren mehrere uniformierte und bewaffnete Männer im näheren Bereich unserer Maschine und vor dem Flughafengebäude zu sehen, also nicht erschrecken. Der Bus den wir dann bestiegen brachte uns zum Flughafengebäude, vor dessen Eingang auch wieder ein Uniformierter Mann stand.

Gut wir also rein und sahen nur einen ziemlich großen Menschenauflauf, oh Gott, was ist das denn dachte ich nur. Im nächsten Augenblick hörten wir einen Mann sagen, wo wir uns denn anstellen mussten um unsere Einreisekarten zu bekommen um mit diesen, nachdem sie ausgefüllt waren unsere Visumsmarken (sieht aus wie eine Briefmarke) in den Pässen zu erhalten. Das war natürlich auch noch die längste Schlange.

Da wir einen Nicht-Raucher-Flug hatten, haben wir uns erst mal umgesehen, wo wir denn nun rauchen dürfen, nirgendwo, in diesem Teil des Ankunftsbereiches herrscht absolutes Rauchverbot. Aber Moment, der uniformierte Mann am Eingang, rauchte doch auch, wir also zu ihm hin und gefragt ob wir draußen vorm Eingang rauchen dürften. Er lächelte nur und gestattete es. Danach wieder rein, die Schlange war immer noch nicht kürzer, komisch, also erst mal jemanden fragen, der auch in der Schlange steht. Die Erklärung war ganz einfach, man musste mit den fertig ausgefüllten Einreisekarten zum Schalter hin um die Visumsmarke zu bekommen, also durfte man sich im Prinzip zweimal anstellen, einmal um die Karten zu holen und ein zweites Mal um die Marke zu erhalten.

Die Einreisekarten werden normalerweise schon im Flugzeug verteilt, so das man sie dann schon fertig ausgefüllt vorlegen kann, was aber bei uns nicht der Fall war, da zum 01.01.04 neue herauskamen und die Fluggesellschaften noch keine bekommen hatten. In dem Fall hätten wir uns dann auch nur einmal anstellen brauchen und das Chaos wäre vermutlich auch um einiges geringer gewesen.
Mein Freund ist dann weiter nach vorne und hat versucht die Karten zu bekommen, so das wir sie beim Anstehen ausfüllen konnten und uns nicht noch mal anstellen müssen. Das hat dann auch wunderbar geklappt. Da wir beide gültige Reisepässe hatten, brauchten wir auch nur die Karten ausfüllen, unser Booklett mit den Hotelunterlagen vorzeigen und bekamen eine Marke, ohne noch eine zusätzlich Visumsgebühr bezahlen zu müssen. Diese ganze Prozedur hat mindestens eine halbe Stunde gedauert. Hinter uns stand ein Pärchen, die nur Personalausweise dabei hatten, sie mussten auch die Einreisekarte ausfüllen, diese aber mit einem Lichtbild versehen und dann 15 US $ für das Visum bezahlen, da hatten wir es mit den Reisepässen schon einfacher und auch billiger.

Also weiter zur nächsten Kontrolle, wo auch wieder eine beträchtliche Schlange stand, dort wurde dann der Reisepass kontrolliert und ob die Marke eingeklebt ist, danach bekamen dann einen Einreisestempel und durften weitergehen, allerdings wartete 5m später schon wieder jemand, der kontrollierte, ob denn auch Marke und Stempel im Reisepass sind. Nachdem wir auch das hinter uns gebracht hatten, begaben wir uns auf die Suche nach unseren Koffern, die sich zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr auf einem der Förderbänder befanden, sondern daneben standen. Alles in allem haben wir uns ca. eine Stunde in der Ankunftshalle aufgehalten. Also Koffer geschnappt und Richtung Ausgang, dort wartete dann wieder ein Mitarbeiter des Reiseveranstalters, der uns sagte, das wir in dem kleinen Häuschen auf dem Parkplatz nach unserem Bus fragen müssen und uns die Richtung wies. Das lief dann auch alles reibungslos, das Häuschen war schnell gefunden, der Bus auch, das war also geschafft.

Ankunftshalle:
Die Ankunftshalle ist voll klimatisiert und sehr sauber gehalten. Hier sind 4 Schalter, links vom Eingang gelegen, an denen man sich die Visumsmarken holen kann, getrennt nach den jeweiligen Reiseveranstaltern, wo man sich anstellen soll, sagt einem ein Mitarbeiter der Reiseveranstalter, so kommt es zumindest in dem Punkt nicht zu Verwirrungen. Unmittelbar neben der Visumsausgabe sind 3 Bankschalter an denen man sein Geld in die Einheimische Währung tauschen kann, von diesen 3 waren 2 bei unserer Ankunft geöffnet, was aber vollkommen reichte, da nur sehr wenige Geld umtauschen wollten. Auf der rechten Seite sind 4 Schalter zu Passkontrolle vorhanden. Dahinter gelegen sind die Gepäckbänder, von denen aus man dann zum Ausgang gelangt. Im Ankunftsbereich sind 2 Toilettenräume, zu denen ich allerdings nichts sagen kann. Leider sucht man hier Sitzplatzgelegenheiten vergeblich, denn es sind so gut wie keine vorhanden, eine Raucherzone gibt es hier ebenso wenig.

Abflug:
Das Chaos ging schon vor dem Flughafengelände los. Um auf das Gelände zu gelangen, muss man mit dem Bus, Auto oder Taxi an einer Kontrolle vorbei, hier befindet sich auch der einzige Zufahrtsweg. Bereits hier staute sich der Verkehr, vor uns standen einige Busse und Autos und auch hinter uns reihten sich immer mehr ein. Na das kann ja heiter werden. Bei der Ankunft hatten wir bereits gesehen, das das Abflugterminal nicht das größte ist. Nachdem wir die Kontrolle mit dem Bus passiert hatten (es wurde nur der Busfahrer kontrolliert), wurden wir vor dem Flughafengebäude abgesetzt.

Wir sahen bereits eine Schlange die bis nach draußen reichte, allerdings waren wir doch recht schnell im Gebäude drin wo gleich wieder Mitarbeiter der verschiedenen Reiseveranstalter den Weg wiesen. Als erstes musste man durch eine Pass- und Gepäckkontrolle. Unsere war die hintere, also liefen wir nach rechts, an einem Cafe und einem Duty-Free Shop vorbei und schenkten ihnen auch weiter keine Beachtung, denn wir sahen schon die Maßen, die sich vor den Kontrollen aufhielten. Wenn man das Gebäude betritt, läuft man schon auf die erste Kontrollstelle zu, durch das Cafe und den Duty-Free Shop ist sie räumlich etwas von der zweiten getrennt. Je nachdem mit welcher Airline man fliegt muss man sich an der ersten oder an der zweiten anstellen. Jede Kontrolleinrichtung besteht aus jeweils 2 kleinen Kontrolltüren, also insgesamt 4. Was definitiv viel zu wenig ist, für die vielen Passagiere die dort standen. An diesen Kontrollen muss man die Pässe vorzeigen, seine Flugunterlagen und sämtliches Gepäck, also nicht nur Handgepäck, sondern auch die Koffer auf ein Förderband legen, damit dieses durchleuchtet wird. Man selber geht auch durch eine Kontrolle.

Dahinter befinden sich dann die Check-In-Schalter. Auch hier Menschenmassen, die alle vor den Schaltern warteten um einzuchecken. Wir flogen mit Thomas Cook und für diese Airline waren gerade mal 3 Schalter (11,12 und 13)geöffnet, für alle Flüge, egal ob nach Hamburg, Düsseldorf oder sonst wo, vor diesen 3 Schaltern gab es keine Schlangen mehr, sondern einfach nur ein Pulk von Menschen. Wir hatten allerdings Glück, genau in dem Moment als wir die Koffer abstellen wollten wurde ein vierter Schalter (14) geöffnet, da wir sehr günstig standen, scherten wir aus und standen in dieser Schlange im vorderen Drittel. Jetzt hieß es wieder warten. Endlich waren wir an der Reihe, Unterlagen und Reisepass vorzeigen, Koffer abgegeben (wenigstens das lief wie am Schnürchen) und die Ausreisekarte in Empfang nehmen. Jetzt erst mal einen Raucherbereich gesucht, mmh, da steht ein Aschenbecher, egal, ich rauch da jetzt, da sitzen noch mehr und rauchen auch. Obwohl das kein Raucherbereich war, wurde es von den Angestellten akzeptiert. So jetzt sind wir wenigstens schon mal die Koffer los und können in Ruhe die Ausreisekarte ausfüllen. Gesagt getan und danach mit dem Reisepass bei der Passkontrolle angestellt, denn auch hier waren wieder Schlangen mit wartenden Reisenden, die Ausreisekarte wurde uns abgenommen und im Gegenzug erhielten wir unseren Ausreisestempel. 5 m dahinter wurde dann noch einmal kontrolliert ob auch der Stempel im Pass ist.

Nun befanden wir uns im Abflugbereich mit einem Selbstbedienungscafe, einem anderen Cafe, einem Duty-Free Shop, der super klein und ziemlich enttäuschend war. Hier gab es auch einen separaten Raucherraum, in dem man die Luft allerdings schneiden konnte. Nach einer letzten Kontrolle des Handgepäcks und uns selber, gelangten wir in den Wartehalle, wo es außer Sitzplätzen und einem Toilettenraum nichts mehr gab. Hier befanden sich dann auch die Gates 5-10, die anderen waren an einem anderem Raum, der aber nicht geöffnet war. Da auf unserem Flugticket nicht stand von welchem Gate wir abfliegen und auch der Bedienstete am Check-In-Schalter nichts gesagt hatte, hieß es Augen und Ohren offen halten. Unser Flug sollte um 16.30 Ortszeit abheben und um 16.00 sahen wir unseren Flug immer noch nicht auf der Anzeigentafel. Im gleichen Moment kam eine Durchsage über die Lautsprecheranlage, das wir am Gate 8 boarden sollten, aber da stand der Thomas Cook Flug nach Düsseldorf angeschlagen. Irgendwie sehr verwirrend, also sind wir hin und haben nachgefragt, der Angestellte sagte uns, das beide Flüge von diesem Gate gehen und wir in den linken Bus einsteigen müssen, der bringt uns dann zur der Maschine, die nach Hamburg fliegt. Da es ja eigentlich schon längst boarding-time war, zeigten wir nochmals unsere Pässe und Flugtickets vor, bestiegen den Bus, der uns dann, gerade mal halb voll, zu unserem Flugzeug fuhr, das maximal 100m vom Gebäude entfernt stand.

Wir hatten schon gedacht wir wären die letzten im Flieger, aber ganz im Gegenteil, wir waren mit die ersten. Was natürlich einen Vorteil hatte, es gab im Flieger kein Gedrängel und wir hatten eine sehr große Auswahl an Zeitungen und Zeitschriften, mit denen wir uns zum Glück auch eingedeckt hatte. Denn wir sollten um 16.30 abfliegen, sind aber erst um 17.30 Ortszeit abgeflogen, da immer noch Passagiere fehlten und nicht gerade wenige. Ich habe noch nie erlebt, das eine Maschine auf Passagiere wartet, aber bei dem ganzen Durcheinander am Flughafen war das irgendwie verständlich. Mein Freund und ich haben im Endeffekt noch Glück gehabt, wir sind um 13.30 Uhr am Flughafen angekommen und hatten um 15.30 die gesamte Check-In und Kontrollen Prozedur hinter uns gebracht. Eine Familie, die mit uns im gleichen Bus am Flughafen ankamen, war erst um kurz nach 17.00 Uhr im Flieger, da sie nicht durchkamen, bis ein Flughafen Angestellter sie überall durchschleuste. Es war schon sehr interessant zu sehen, das überall Flughafen Angestellte herumliefen und die Abflüge ausriefen, die schon längst gestartet sein sollten, bei denen aber noch Passagiere fehlten, um diese dann so schnell wie möglich zum Flieger zu bringen. Denn das wurde auch schon bei diversen anderen Flügen so gehandhabt, als wir noch im Gebäude waren.

Abflugshalle:
Betritt man das Gebäude läuft man geradewegs auf eine der beiden Gesamtgepäckskontrollen zu, geht man nach rechts, befindet sich dort ein Cafe und ein Duty-free-Shop, dahinter befindet sich die zweite Gesamtgepäckskontrolle. Hinter diesen befinden sich die Check-In-Schalter. Nach dem man dies erledigt hat, geht man weiter nach rechts runter, dort sind Stehtische vorhanden, an denen man die Ausreisekarten ausfüllen kann um dann zu einer der 4 Passkontrollen zu gehen. Im nächsten Bereich ist sind dann 2 Cafes, ein wirklich sehr spärlich ausgestatteter Duty-free-Shop und ein Raucherraum zu finden. Eine Bank um seine restlichen Ägyptischen Pfund zu tauschen, habe ich allerdings nicht entdeckt, was ich nur bemängeln kann, da eine Ausfuhrbeschränkung auf der Währung liegt (100 Ägyptische Pfund, wobei 1 Euro = 7,5 Pfund, Kurs vom 08.01.04). Hat man die Handgepäckskontrolle passiert befindet man sich in der Wartehalle, von denen man zu den Gates gelangt. Insgesamt gibt es im gesamten Abflugsbereich 4 Toiletten und bis auf die Wartehalle nur sehr spärliche Sitzgelegenheiten, außer bei den Cafes sind dort fast keine zu finden. Zu den Toiletten kann ich nichts sagen, da weder mein Freund noch ich diese aufgesucht haben. Aber insgesamt ist auch der Abflugsbereich sehr sauber. Das Gebäude besteht aus festen Wänden, aber hat ein Zirkuszelt ähnliches Dach, wenn man das Gebäude von außen sieht vermutet man hier niemals ein Flughafengebäude.

Fazit:
Alles, aber auch wirklich alles ist an diesem Flughafen mehr als nur chaotisch gewesen. Nicht nur das Gebäude ist viel zu klein, sondern auch die Zahl der Mitarbeiter, der Check-In-Schalter, der Passkontrollen, der Gepäckbänder, der Gates usw. ist viel zu gering um diese Passagierzahlen verkraften zu können. Eine Erweiterung des Flughafens halte ich für zwingend erforderlich um einen zukünftigen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Eine Erweiterung sollte zumindest vom Platz her kein Problem darstellen, da ringst um das Gelände Wüste ist. Bewundern kann ich eigentlich nur die Angestellten, denn trotz allem waren sie freundlich und strahlten immer noch eine gewisse Ruhe aus. Positiv finde ich auch das der Flughafen sowohl bei der Ankunft, als auch beim Abflug sehr sauber war, was bei diesen Passagierzahlen sicherlich nicht einfach ist. Außerdem sind uns nur 2-3 Kofferträger vor dem Flughafengebäude begegnet, die aber nicht zu aufdringlich wirkten. Vor diesen hatte man mich schon gewarnt.
Ich kann nur sagen, wer an diesem Flughafen landet oder abfliegt braucht Nerven und davon viele und am Besten aus Stahl.
Trotz des ganzen Chaos werde ich diesen Flughafen nicht negativ bewerten, denn irgendwie ist es im nachhinein eine ganz lustige Erfahrung und vor allem ein Erlebnis, deshalb bekommt er immer noch 3 Sterne von mir.

Danke fürs Lesen und Bewerten, das gerade das Lesen bestimmt nicht einfacher war.

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