Jagdschloss Moritzburg Testbericht

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Erfahrungsbericht von IvanGrosnij

Jagdschloss Moritzburg

Pro:

tolle umgebung, seenlandschaft

Kontra:

parkgebühren, kleinere bauarbeiten

Empfehlung:

Ja

Dieser Bericht befasst sich mit dem Schloss Moritzburg, das wie auch Schloss Pillnitz eines der schönsten Schlösser der Dresdner Umgebung ist.
Moritzburg liegt etwa auf der Hälfte des Weges von Dresden nach Meißen und außer dem Schloss gibt es auch noch ein Wildgehege und für die Feinschmecker die Räuberhütte in der Umgebung.

Nun aber zum Schloss, seiner Geschichte und Gestaltung.

Das weithin sichtbare Jagdschloss in Moritzburg scheint aus dem Wasser gestiegen zu sein.
Das blockhafte Erscheinungsbild mit den runden Ecktürmen wird durch die Spiegelung im Teich verlängert und lässt keinen Zweifel daran, dass die sächsischen Kurfürsten mächtig und einflussreich waren.
Wie es für Barockbauten typisch ist, ist der Weg zum Schloss auf hunderte Meter vorgegeben, das optische Erleben geplant.
Eine gerade im Sommer schattig-kühle Allee führt aus der Residenzstadt Dresden direkt auf die Schaufassade des Schlosses zu.
Das Schloss erscheint als perfekte Inszenierung in der atemberaubenden Landschaft aus Wäldern und Teichen.

Für August den Starken zu bauen hieß vor allem Planung bis ins kleinste Detail.
Inszenierte Blickbeziehungen zwischen dreidimensionalen Bildern und zwischen Innen- und Außenraum wurden niemals dem Zufall überlassen, denn das gesamte höfische Leben war ein Dauerkunstwerk, sogar die Jagd des Königs hatte eine hohe politische Bedeutung.

Der Ort, auf dem Schloss Moritzburg steht, wurde 1295 erstmals urkundlich erwähnt und von Herzog Moritz eigenhändig für den Bau eines Schlosses ausgewählt.
1934 wurde der Ort endgültig in Moritzburg umbenannt. Um das Schloss herum lagen einmal über 50 Teiche für Zuchtkarpfen, Jagd- und Forstwälder. Westlich vom Schlossteich ließ Moritz zwischen 1542 und 1546 ein Renaissanceschloss errichten, dessen Spuren noch heute in Pöppelmanns Barockbau zu erkennen sind.
Denn anstatt das über 200 Jahre alte Schloss abzureißen, erweiterte Pöppelmann das Schloss in 3 jähriger Bauzeit zwischen 1723 und 1726.

Bemerkenswert sind auch die Innenräume, deren Wände nicht etwa mit Seide, sondern mit geprägten, gepunzten und bemalten Ledertapeten ausgestaltet sind.
Im Monströsensaal wurde das Leder mit großformatigen Ölgemälden bemalt, die Bilder zeigen mythologische Geschichten rund um die römische Jagdgöttin Diana. Weitere großformatige Gemälde mit Jagdmotiven findet man im Billardsaal.
Auch die kleineren Räume, die an die großen anschließen, sind mit Ledertapeten bekleidet. Nirgends sonst in Europa gibt es eine solche Geschlossenheit an Ledertapeten.

Die meisten Innenräume kann man im Rahmen einer Führung besichtigen.

Auch heute noch ist das Schloss Moritzburg ein beliebtes Ausflugsziel, wenn auch nicht mehr, um zu jagen. Stattdessen durchfahren Fahrradfahrer die einst dem König vorbehaltenen Gebiete und erfreuen sich an der schönen Seenlandschaft und dem Schloss Moritzburg. Ein Besuch ist allen zu empfehlen, die sich mit ihren Besichtigungen nicht nur auf die Städte Dresden und Meißen beschränken möchte.

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