Johnnie Walker Red Label Testbericht

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ab 19,28
Auf yopi.de gelistet seit 11/2008
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Summe aller Bewertungen
  • Geschmack:  durchschnittlich
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  • Nachwirkungen:  durchschnittlich

Erfahrungsbericht von retilein

Red Label nichts für Whisky-Freunde

3
  • Geschmack:  durchschnittlich
  • Geruch:  gut
  • Wirkungsgrad:  durchschnittlich
  • Nachwirkungen:  durchschnittlich
  • Kaufanreiz:  Preis

Pro:

der Preis

Kontra:

Allerweltswhisky

Empfehlung:

Ja

Immer wenn im Radio das wunderschön einschmiegsame und rundum gelungene Werbelied für einen schottischen Whisky spielt, denn jeder kennt, muß ich an Whisky denken. Es handelt sich um Marius Müller Westernhagens Song „Johnnie Walker“ und verleitet einem unwillkürlich zum Träumen.
Kennen gelernt hatte ich Ihm dereinst beim Begehen des berühmten Whiskytrail mit Freunden in Schottland und wie sagt schon W.C. Fields (1880-1946):
'Anybody who loves whiskey can't be all bad.'
'Jemand, der Whisky liebt, kann kein schlechter Mensch sein.'

Nun aber mehr zum Standardgetränk des Hauses Johnnie Walker, dem Red Label.

Allgemeines
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Der Name Johnnie Walker stehtt nun einmal seit 1820 für einer der bekanntesten schottische Whisky's.

Neben der Bekehrung der Heiden widmeten sich die Mönche des frühen Mittelalters auch der hohen Kunst des Destillierens. Der so gewonnenen wasserklaren Flüssigkeit werden mystische und magische Eigenschaften zugesprochen.
Daher wird sie aqua vitae oder uisce beatha - hieraus leitet sich später das Wort Whisky ab - genannt, oder bekannter als das Wasser des Lebens. Eine verbreitete Ansicht noch im heutigen Schottland.

Die Cardhu Distillery in der Speyside Area, nahe Knockando bei Dufftown, ist bekannt geworden durch einem Pächter, der letztendlich den dort gebrannten Whisky seinem Namen gab - Johnnie Walker. Im Jahre 1893 verkaufte eine gewisse Elizabeth Cumming Cardhu an John Walker & Sons, in deren Besitz die Destillerie bis 1992 blieb, seitdem gehört die Lizenz der UGMD.

Als Wasser nimmt man noch immer Mannoch Spring oder Lyne Burn. Cardhu stammt aus dem gällischen und bedeutet so viel wie schwarzer Berg und dort kann man dann nicht nur die auch hier bekannten Red oder Black Label probieren, sondern auch den Green, Blue, Gold oder den unserer Meinung besten aber auch teuersten, den 60 jährigen honorigen.

Herstellung
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Das Haus verfügt bekanntermaßen über eine Jahrzehnteweit zurückliegende Erfahrung beim Blenden.
Beim Whiskey ist ein Blend eine Mischung aus verschiedenen Whiskeys. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von Verschnitt. Blended Whiskey hat eine bis ins Jahr 1853 zurückgehende Tradition.
Die Schotten sagen: "Mögen die Iren ihn erfunden haben, wir haben ihn trinkbar gemacht." Wie dem auch sei - erstmals urkundlich erwähnt wurde das Getränk in Schottland. 1494 wurde in den "Exchequer Rolls" erwähnt, dass Bruder John Cor acht Maß Gerstenmalz bekam um Whisky herzustellen.
Zunächst sollte man wissen, dass Wasser und Getreidemalz neben Hefe die beiden wesentlichen Zutaten für Whisky sind. Doch auch hier gibt es Unterschiede: In schottischem Single Malt findet zum Beispiel ausschließlich Gerstenmalz Verwendung.
Beim blended scotch Whisky liegt ein Gemisch von Grain und Malt Whisky vor.
Dabei wird der sogenannte Grain Whisky aus einem beliebigen Getreide, heutzutage meist Weizen, in einer sogenannten Kolonnendestille in einem kontinuierlichen Destillationsprozess hergestellt. Er stellt nach 4 Jahren dann jedoch auch eher einen Kornschnaps als einen echten Whisky dar.

Der hocharomatische Malt Whisky dagegen wird aufwendig aus Gerstenmalz, d.h. gekeimter und dann - teilweise über Torffeuern - getrockneter Gerste, in zwei bis drei separaten Brennvorgängen in den Brennblasen der Destillen gebrannt.
Blended Scotch Whisky enthält zwischen 5% (bei billigen Kaufhausmarken) und bis zu 30% der verschiedensten Malt Whiskies (bei sogenannten DeLuxe oder Premium Blends).
Blended Whiskies sind meistens relativ preisgünstig, und stellen mengenmäßig über 95% aller verkauften Scotch Whiskies (fast 1 Mrd. Flaschen) dar.
Das Haus Johnnie Walker verfügt bekanntermaßen über eine Jahrzehnteweit zurückliegende Erfahrung beim Blenden.

Alexander Walker, der Sohn des Firmengründers, führte 1860 die typische viereckige Flasche mit einem Etikett im Winkel von genau 24 Grad ein. In einer Welt, in der hauptsächlich runde Flaschen verwendet wurden, wurde dies schnell zum am besten wiedererkennbaren Whisky: ein charakteristisches Konzept für einen charakteristischen Whisky.

Geschmack
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Bei wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Johnnie_Walker#Red_Label kann man erfahren, seit 1909 der Striding Man als Firmenlogo eingeführt wurde, heißt der bis dahin als Special Old Highland bekannte Standard-Whisky Johnnie Walker – Red Label. Es wird angenommen, dass sich unter den bis zu 40 verschiedenen verwendeten Whiskys unter anderem Whiskys der Brennereien Cardhu, Talisker befinden. Whiskyliebhaber meiden jedoch zumeist diesen „Durchschnitts-Whisky“, da sein Geschmack zu sehr an die Allgemeinheit angepasst ist und keine besonderen Geschmacksnuancen zu erkennen sind. Aber andererseits ist er der bekannteste und zugleich beliebteste Scotch-Whisky rund um den Globus. Er ist mit 90 Millionen Flaschen der meistverkaufte Scotch-Whisky der Welt und in über 200 Ländern erhältlich, http://www.spirituosenworld.de/produkte/scotch/details/johnniewalker_red.html.

Der Johnnie Walker Red Label ist also ein Scotch Whisky. So darf sich per Definition (laut Gesetzgeber) jeder Whisky nennen, der mindestens 3 Jahre in Schottland in einem Fass gereift ist (Grundprodukt Gerste). Der Red Label basiert auf bis zu 40 Whisky's, dominant auf dem recht scharfen und rauchigen Talisker Island Whisky als Leadwhisky , der zu den Scottish Classic Malts gehört und auch den Caol Ila also von Islay, einer kleinen aber feinen Insel im Südwesten Schottlands. Der dort produzierte Single Malt ist also Hauptbestandteil der meisten Johnnie Walkers. Darüber hinaus noch die Cardhu Destillerie, die im Herzen der Speyside Region und des Whisky Trails liegt. Die detaillierte Zusammensatzung kennt aber wohl nur der Brennmeister der Brennerei alleine.

Also wie schon erwähnt, diejenigen, die nur manchmal Whisky zum Entspannen trinken oder genießen wollen, sollten sich tunlichst den Abend nicht mit einem Red Label verderben. Das istmeine Meinung und sicherlich schon ein erstaunliches Urteil, wenn man die erwähnten beeindruckenden Verkaufszahlen berücksichtigt, aber auch mit diesem Urteil steh ich nicht allein.
Schon beim Betrachten der Flasche wird ein großer Unterschied zu guten Markenauffällig. Sie wird nämlich nicht von einem guten Korken, sondern von einem Drehverschluß verschlossen. Jedem Genießer von diversen Single Malts blutet da schon ein wenig das Herz.

Zunächst erst einmal einen 0.2 cl Probierschluck in ein passenden Whiskyglas geben. Ich für mein Teil hab da passable Tumbler zur Auswahl. Das Glas dann etwas gegen das Licht halten Meiner Meinung kommt der Red Label in der Farbe bernsteingelb mit einer kleinen rötlichen Note versehen daher und kommt er ja noch optisch durchaus gut an.
Nun wird das Glas langsam im Kreis geschwenkt damit die Aromastoffe gelöst und die Schwebestoffe gleichmäßig verteilt werden. Nun wird man dann seine Nase prüfend über den ins Glas gefülltem Probeschluck halten. Die avisierte Vanillenote habe ich kaum vernommen, eher schon die rauhe malzige Note.
Gerade letzteres sorgt auch im Geschmackstest für die etwas scharfen Töne. Ich gebe zu durch mittlerweile zahlreiche gute Whisky, auch aus dem Hause johnnie Walker, selbst etwas verwöhnt worden zu sein, aber der Red Label pur ist nun mal nicht mein Geschmack. Er ist wohl eher dazu geeignet als Beigabe zu zahlreichen Mixgetränken Verwendung zu finden. Auch der Abgang ist recht scharf und erscheint nicht besonders ausbalanciert.
Trotz alledem oder vielleicht gerade deswegen ist der Red Label einer der meist verkannten Whisky. Durch sein verhältnismäßig günstigen Preis schneidet er in der Bewertung of relativ gut ab. Kann ja nicht von allein kommen, das er der meistverkaufte Whisky ist, aber wie gesagt für mich kann ich nur sprechen und da gibt es halt bessere auch im Preis-Leistungsverhältnis.

Ich hoffe Ihr habt etwas dennoch Appetit das Probieren eines Whisky behalten, aber es muß kein Red Label sein. Als Mischgetränk sind gut geeignet Sodawasser als Erfrischung, Ginger Ale oder Limonade für belebende und fruchtige Süße und Cola für kräftig rauchigen Geschmack.

Sonstiges
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Nähere Informationen hierzu findet man noch auf der sehr schönen Homepage http://www.johnniewalker.de.

Johnnie Walker Red Label 40 Vol.-% 0,7 l Flasche ist mit 13,60 € der preiswerteste Whisky des Hauses Johnnie Walker http://www.spirituosenworld.de/produkte/scotch/details/johnniewalker_red.html .

Übrigens als Tip: Greift ruhig des öfteren einmal zu einer Flasche mit einem höheren Alter. Es ist nicht unbedingt das Alter, das zählt. Es ist einfach die bessere Auswahl an hochqualitativen Fässern für die älteren Abfüllungen.
Und wer nopch wissen möchte, wie man Whisky trinkt, welche Gläser usw. dem sein Blick auf diese schöne Seite empfohlen: http://www.whiskyfanpage.de/tasting/index.html

Zu guter Letzt noch ein Tip:
Ein bekanntes Hausrezept (neueren Datums) gegen Erkältungskrankheiten lautet: Man nehme Whisky-Grog und einen Hut mit ins Bett; hänge den Hut auf den Bettpfosten und trinke solange von dem Grog bis man zwei Hüte sieht.
Ich hoffe Ihr habt wieder etwas Appetit auf einen Whisky bekommen, wohl bekomm's.

Fazit
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Der Johnnie WalkerRed Label ist für das Mixen mit Cola hervorragend geeignet, aber zum puren genießen gibt es bessere. Ich hoffe Ihr habt trotzdem etwas Appetit auf einen Whisky behalten, wohl bekomm's oder wie der Schotte sagt – Slainte!

77 Bewertungen, 18 Kommentare

  • Langenberger

    22.08.2011, 16:37 Uhr von Langenberger
    Bewertung: sehr hilfreich

    toller Bericht, ehrlich.

  • anonym

    04.08.2011, 06:50 Uhr von anonym
    Bewertung: besonders wertvoll

    Klasse Bericht! Liebe Grüße

  • anonym

    03.07.2011, 12:47 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Toller Bericht.LG Quacky

  • sloga

    03.07.2011, 00:58 Uhr von sloga
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr gut geschrieben. Lg Denis

  • chasen

    29.06.2011, 11:11 Uhr von chasen
    Bewertung: besonders wertvoll

    bw und sonnige Grüße

  • babyv

    28.06.2011, 23:33 Uhr von babyv
    Bewertung: besonders wertvoll

    liebe grüße aus Sachsen

  • katjafranke

    28.06.2011, 15:40 Uhr von katjafranke
    Bewertung: besonders wertvoll

    Viele liebe Grüße. KATJA

  • cleo1

    25.06.2011, 14:14 Uhr von cleo1
    Bewertung: sehr hilfreich

    Das mit den zwei Hüten werde ich mal probieren! LG cleo1

  • Miraculix1967

    25.06.2011, 00:02 Uhr von Miraculix1967
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schönen Abend, schönes Wochenende und LG aus dem gallischen Dorf Miraculix1967

  • holenuss

    22.06.2011, 02:56 Uhr von holenuss
    Bewertung: sehr hilfreich

    ..lese mich grad durch meine Infomails..Viele Grüße

  • anonym

    21.06.2011, 22:03 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße Edith und Claus

  • uhlig_simone@t-online.de

    21.06.2011, 12:54 Uhr von [email protected]
    Bewertung: sehr hilfreich

    leider kein bw mehr, viele grüße...simone

  • mima007

    21.06.2011, 10:13 Uhr von mima007
    Bewertung: sehr hilfreich

    Viele Gruesse, mima007

  • morla

    21.06.2011, 01:59 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg. ^^^^^^^^^^^^^petra

  • PatMcNamara

    20.06.2011, 22:44 Uhr von PatMcNamara
    Bewertung: besonders wertvoll

    bw! Wünsche Dir einen schönen Abend!

  • sigrid9979

    20.06.2011, 21:33 Uhr von sigrid9979
    Bewertung: sehr hilfreich

    Netter Bericht...LG Sigi

  • feliciano2009

    20.06.2011, 21:14 Uhr von feliciano2009
    Bewertung: besonders wertvoll

    ist mir zu hart...

  • Nina1805

    20.06.2011, 21:02 Uhr von Nina1805
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH! Freue mich über Gegenlesungen!Lg.