Die Mäuse-Strategie für Manager (gebundene Ausgabe) Testbericht

Hi Leute,

ich kann nur hoffen, dass mein Chef diesen Bericht hier nicht liest, denn dann bin ich meinen Job los, glaube ich ;-) Gestern lag nämlich ein großer Umschlag von meinem Arbeitgeber im Briefkasten. Ich dachte „man ist das ne große und dicke Kündigung“ und lief schon weiß an. Ich riss das Paket auf und entdeckte darin ein Buch. Wieso schickt mir meine Firma ein Buch? Was ist das für in Buch?

Ich berichte euch also jetzt über ein Buch, was ihr nicht mehr unbedingt kaufen braucht, denn es ist so kurz, dass ich das eben hier rein schreiben kann. Ich glaube auch nicht, dass mir deswegen einer Böse ist, denn 15 Euro findet wahrscheinlich jeder ein bisschen happig oder?

Und jetzt der Titel … tatatataaaaaaaa

Die Mäuse –Strategie für Manager - Veränderungen erfolgreich begegnen

Die Buchumhüllung ist so langweilig gestaltet, dass irgendjemand, der dieses Buch nicht extra sucht, sicher nicht mitnehmen wird. Da hilft auch die Aufschrift „Spitzentitel der internationalen Bestsellerlisten nichts“

Nichts für ungut, ich hatte ja Zeit und auch wenn ich keine gehabt hätte, hätte ich mir das Buch sofort zur Brust genommen. Wann schenkt einem die Firma schon mal was ;-)


Der Autor
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Spencer Johnson ist sicher Einigen von euch ein Begriff, aber ich habe noch nie von ihm gehört, da ich lieber Thriller und Horrorbücher lese. Damit hat Mr. Johnson allerdings gar nichts am Hut, sondern viel mehr mit Psychologie. Er ist Bestseller Autor, dessen Bücher sich millionenfach auf der ganzen Welt verkaufen. Er war wohl mal Mediziner, was er meiner Meinung nach auch hätte bleiben können. Denn so hilft man Menschen mehr.

Aber nun endlich aufgeschlagen das Buch und


Die Widmung
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lesen. Ahja, er widmet dieses Buch also einem Dr. Kenneth Blanchard, dessen Begeisterung für die Mäuse Strategie ihn ermutigte, diese Geschichte zu schreiben. Mist … warum bin ich nicht darauf gekommen? Das hätte ich allemal hinbekommen, aber die Idee war dann wohl mal weg.


Der Inhalt
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Ich bin übrigens schon auf Seite 7 und da lese ich den Inhalt des Buches und der splittet sich in

1. Die Geschichte hinter der Geschichte
2. Eine Zusammenkunft: Chicago
3. Die Mäuse Strategie: Die Geschichte
4. Eine Diskussion: Später am selben Tag
5. Zum Autor
6. Stimmen zum Buch

Ich rechnete ein Stunde für das Durchlesen, aber war wesentlich schneller durch, wenn ich nicht ständig zwischendurch überlegt hätte, ob das wirklich sein kann. So, nun geht’s los, mit der


Geschichte vor der Geschichte
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Diese wird von diesem Kenneth Blanchard erzählt, dem das Buch ja gewidmet ist. Er freut und bedankt sich, dass er hier die ersten Zeilen schreiben darf und erzählt, wie begeistert er von dieser Strategie ist. Die Mäuse Strategie erzählt von der Veränderung, die sich in einem Labyrinth ereignet, in dem 4 kleine Wesen Käse suchen. Käse (ich hasse dieses Wort mittlerweile) steht hier für alles Mögliche, z.B. für eine Beziehung, Geld, Anerkennung, inneren Frieden oder seinen Job. Nun erzählt er, wie sich das Leben der Menschen geändert hat, die von dieser Strategie gehört haben. Er bringt Beispiele an und macht Einen richtig neugierig auf die Geschichte, die aber immer noch nicht beginnt. Denn erst kommt ja die


Zusammenkunft in Chicago
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Mehrere ehemalige Klassenkammeraden treffen sich zu einem Klassentreffen in Chicago. Ich hätte letztens auch ein Klassentreffen gehabt, aber bin nicht hingegangen,da mir das „Mein Haus“-„Mein Auto“ – „Meine Pferde“ Getue auf den Geist geht. Hier ist es ähnlich und eine ehem. Schülerin gibt zu, dass das Leben ganz anders verlaufen ist, als man es sich in der Schule vorgestellt hat. Mh … geht das nicht Jedem so?

Einer der Schüler war damals in einen Familienbetrieb eingestiegen, der Andere hat ein Sportartikelgeschäft usw usw. Einer der Schüler begann dann zu erzählen, dass er auch immer Angst vor Veränderungen hatte, wenn im Unternehmen ein großer Umbruch bevorstand. Sie machten allerdings so weiter und hätten die Firma beinahe zu Grunde gerichtet. Das änderte sich, als er eine bestimmte Geschichte hörte, durch die alles anders wurde. Naaa…ratet mal, welche Geschichte das wohl war? Wer es weiß, bekommt ein Lenin Poster ;-)

Nun war ich also wirklich gespannt, wie ein Flitzebogen und ich weiß nicht, was ich erwartete, aber schon etwas mehr, als ich gleich zu lesen bekam.


Die Mäuse-Strategie: Die Geschichte
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Jetzt geht’s los Leute. Stellt euch ein endloses Labyrinth vor, in dem 4 Wesen wohnen und zwar

Schnüffel = Maus Knobel = Zwergenmensch
Wusel = Maus Grübel = Zwergenmensch

Wir haben also 2 hirnlose, nach dem Instikt gehende Mäuse und 2 schlaue, alles unter die Lupe nehmende Zwerge und ALLE 4 lieben Käse über alles. Davon gibt’s in diesem Labyrinth aber nicht viel und man muss ihn suchen. Es gibt zudem auch noch viele verschiedene Sorten Käse, aber die 4 Wesen sind froh, wenn sie überhaupt welchen finden, denn das ist nicht ganz leicht. Jeden morgen zogen sie ihren Jogginganzug und ihre Laufschuhe an und gingen ins Labyrinth ihren Käse suchen. (Ne Maus mit Jogginganzug und Laufschuhen *g)

Jedenfalls ist das Labyrinth ein Gewirr von Korridoren und Kammern. In manchen war der geliebte Käse und in manchen lauerten Gefahren. Ich dachte, hier wird es endlich spannend, aber dann kamen wir zu dem Teil in dem erklärt wird, wie die verschiedenen Wesen den Käse suchten.

Die Mäuse natürlich mit der Nase, womit sie manchmal in die völlig falsche Richtigung liefen, aber egal. Und die Zwergenmenschen mit ihrem Verstand, ihren Erfahrungen, Überzeugungen und Gefühlen. Jedenfalls fanden alle 4 dann zufällig ein großes Lager, welches bis oben hin mit Käse voll war. Ich sag jetzt mal, das ist das Lager K.

Logischerweise rannten die 4 dann jeden morgen zu diesem Lager und suchten nicht, wie Blöde, im Labyrinth rum. In dem Lager war ja auch so viel Käse, dass man halt nicht suchen brauchte. Und jetzt kommts ! Die Mäuse behielten ihren alten Trott bei und waren immer darauf gefasst, dass der Vorrat mal zu Ende geht und hatten immer ihre Laufschuhe um den Hals gebunden und immer Gewehr bei Fuß, dass sie wieder losziehen müssen.

Und was machen die Zwergenmenschen? Die bauen sich erstmal ne Wohnung ganz nah an dem Lager, schlafen morgens gemütlich aus, latschen zum Käselager und schlagen sich den Bauch voll. Die waren so monstermäßig zufrieden, dass sie an die Wand Käse macht glücklich kritzelten. Mit der Zeit machte die Zufriedenheit die beiden zu arroganten Zwergenmenschen und sie schnallten überhaupt nichts mehr.

Im Gegensatz zu den Mäusen, die die Lage checkten und merkten, dass der Vorrat langsam zu Ende geht. Und eines Tages war es so weit. Der Käse war alle !! ARGH! Die Mäuse überlegten nicht lange, schnallten die Laufschuhe an und verschwanden im Labyrinth, um neuen Käse zu finden.

Nun könnt ihr euch sicher vorstellen, wie dumm die Zwerge aus der Wäsche guckten, als sie merkten, dass nix mehr da war. Grübel stellt sich hin und brüllte, wie ein Wahnsinniger, dass es doch ungerecht wäre, ihm „seinen“ Käse wegzunehmen und, dass er das nicht verdient hätte. So quäckte er noch stundenlang und beide gingen abends nach Hause und am nächsten Tag wieder dort hin. Die dachten doch echt, dass der Käse an diesem Tag wieder da wäre. Leider war das nicht so und sie kamen im Traum nicht auf die Idee, sich wieder im Labyrinth auf die Suche zu machen. Statt dessen kritzelten sie wieder was an die Wand Je wichtiger Dir Dein Käse ist, desto mehr willst Du ihn behalten

Nach etlichen Tagen, während die Mäuse schon längst ein neues Lager gefunden hatten, schlontzten die beiden Zwergen immer noch im Lager K rum. Der Knobel fasste sich dann endlich ein Herz und marschierte los, obwohl er ganz schön Schiss hatte. Grübel blieb zurück, weil er nicht wahr haben konnte, dass das Lager K leer war.

Nun musste Knobel da auch noch allein durch und von nun an beginnt eine Wand-Kritzel-Aktion ohne Ende und von jetzt wird das Buch auch immer kürzer, da nur noch jede zweite Seite beschrieben ist, denn auf der jeweils anderen Seiten steht einfach nur ein Spruch. Den Ersten, den Knobel an die Wand malt lautet Wer sich nicht ändert, kann untergehen. Dies ist ja der Sinn der Geschichte, die VERÄNDERUNG. Doch ist nicht jedem Menschen klar, dass das so ist? Also ich weiß das, aber nun zurück zur Geschichte.

Knobel begibt sich also wieder ins Labyrinth und machte sich riesige Sorgen um Grübel und fragte sich, ob es nicht besser gewesen wäre, im Lager K zu warten. Er fragte sich Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest Mh, das ist wirklich mal ne gute Frage. Da würde man sich sicher einiges mehr getrauen, aber man muss doch nunmal an die Konsequenzen denken. In dem Falle hier, hat sich Knobel doch aber richtig entschieden und er joggte unaufhörlich weiter.

Er merkte, dass er im Labyrinth nicht so gut zurecht kam, wie früher, weil er sich zu lange im Käselager K aufgehalten hatte. Klar, dass einem danach alles doppelt so schwer vorkommt, als wie vorher, als er jeden Tag draußen war. Man darf sich halt nicht ausruhen und muss ständig in Bewegung sein. Er dachte Schnupper oft am Käse, damit Du merkst, wenn er alt wird Hätte er vielleicht schonmal eher dran gedacht, dass der große Käsehaufen mal alle wird, dann wäre es nicht so hart gewesen, als er weg war.

Im weiteren Verlauf nimmt Knobel viele Enttäuschungen hin und war oft kurz davor aufzugeben, aber er suchte weiter mit dem Gedanken im Kopf Wer eine neue Richtung einschlägt, findet leichter neuen Käse Doch plötzlich erkannte er Wer losgeht und seine Angst hinter sich lässt, fühlt sich frei und von da an hatte er keine Angst mehr, fasste neuen Mut und stellte sich vor, bald ein großes Käselager zu finden.

Allein schon die Vorstellung davon, wie mir der neue Käse schmecken wird, führt mich zu ihm und das passierte nach mehreren Tagen und noch mehr Sprüchen schlussendlich auch. Vorher schaute er aber noch bei Grübel vorbei und fragte, ob er nicht doch mitkommen will, aber das wollte er nicht. Nun folgte ein Spruch, der mir persönlich am Besten gefällt und zwar Je schneller du den alten Käse sausen lässt, desto eher findest du neuen (heee, mein Mann ist aber kein alter Käse, den behalt ich noch ein paar Jahrzehnte ;-)

Im neuen riesengroßen Käselager traf Knobel dann auch auf seine Freunde, die Mäuse. Während er den Käse in sich reinstopfte dachte er über das nach, was er gelernt hatte. Als er noch Angst gehabt hatte, sich zu verändern, hatte er sich an die Illusion vom alten Käse geklammert, der gar nicht mehr da war. Nämlich Wer kleine Änderungen früh bemerkt, passt sich an die großen später leichter an

Nun wollt ihr bestimmt trotzdem wissen, was mit Grübel passiert ist oder? Also ich sag es euch, für 5 Euro ;-) Nee, im Ernst! Es bleibt schlussendlich offen, was das Schicksal dieses Zwergemenschen war. Knobel bemerkte beim Mampfen jedenfalls ein Geräusch, welches so klang, als würde sich jemand im Labyrinth bewegen. Er betete, dass es sein Freund ist, der es geschafft hatte den Käse zu suchen und es zu genießen

Yo, das war die Geschichte. Was sagt ihr jetzt dazu? Also ich habe das Buch danach gleich noch einmal gelesen, weil man es ja nun wirklich in einer halben Stunde durch hat. Dann dachte ich noch die ganze Nacht darüber nach, aber nicht wegen der Geschichte, sondern wegen der Tatsache, dass uns die Firma dieses Buch geschickt hat. Was hat das zu bedeuten? Kommt jetzt eine Veränderung auf uns zu?

Ich habe jedenfalls in meinem Leben schon genügend Veränderungen erlebt. Ich habe immer frühzeitig gemerkt, wenn der Käse stinkt und hab mir Neuen gesucht. Dies führte allerdings auch dazu, dass ich nach meinem großen Umzug von Sachsen nach NRW 4x in 2 Jahren umgezogen bin und in 5 Jahren in 7 verschiedenen Firmen gearbeitet habe. Natürlich war das nicht einfach und immer muss man sich wieder neu anpassen und verändern, aber so ist doch nunmal das Leben! Muss man da wirklich ein Buch drüber schreiben? Da könnte ich ja 10 Bücher schreiben ;-)

Tja, nun lest euch nochmal die fett-gedruckten Sprüche durch und ersetzt sie durch etwas, was euch sehr wichtig ist. Klar, mein Mann, meine Eltern und meine Geschwister sind mir am Wichtigsten, aber in meinem Falle ist mein Job der Käse. Darauf will unser Chef sicher auch hinaus. Obwohl ich das Buch blöd fand, denke ich immer häufiger darüber nach, ob mir der Job eigentlich noch Spaß macht und ob ich nicht vielleicht etwas Anderes machen möchte. Klar, ich bin Knobel, aber Knobel hat ja auch viel zu lange im Käselager K gewartet. Mittlerweile bin ich schon so lange bei der Firma, wie ich noch nie irgendwo gewesen bin. Vielleicht ruhe ich mich auch aus und fühle mich sicher und undkündbar in dem Job. Vor diesem Job habe ich doch auch tausend Sachen probiert. Warum bin ich jetzt schon so lange da und wie lange will ich da noch bleiben? Ich bin doch schon fast verheiratet mit dieser Firma. Wie wird es, wenn ich da mal nicht mehr gebraucht werde oder die Abteilung aus Kostengründen geschlossen wird? (kann einem im Vertrieb leicht passieren, wenn die Kunden nur noch im Internet bestellen)

Allerdings passt dieses Buch im Moment viel mehr auf eine alte Bekannte von mir, die seit 25 Jahren in der selben Firma arbeitet, noch nie arbeitslos war und noch nie etwas Anderes gemacht hat, als dort zu arbeiten. SIE ist jetzt arbeitslos und hat es sau schwer, sich an diese Situation zu gewöhnen, obwohl sie vorhersehbar war. Das hat sie aber nicht wahr haben wollen, weil es ja immer irgendwie weiter ging. Nun sitzt sie zu Hause und weiß nicht mehr weiter. Hätte sie mal eher neuen Käse gesucht und auf die kleinen Veränderungen geachtet, stimmts? Ich werde ihr das Buch auf jeden Fall geben und falls es eine Reaktion gibt, poste ich sie auf jeden Fall sofort rein.


Fazit
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Also ich hätte nicht gedacht, dass ich so viel und so lange über das Buch nachdenke und es ärgert mich sogar, weil ich mich über die Mäuse-Strategie total lustig gemacht habe und immer noch kitschig finde. Ich halte nix von Psychokram, denn das Leben erzählt die Geschichten. Trotzdem muss ich 3 Sterne geben, da mich die Geschichte sehr zum Denken angeregt hat und das ist ja der Sinn von Psychobüchern ;-) Falls noch eine positive Reaktion von der Bekannten kommt, muss ich evtl. noch um 1-2 Sterne aufstocken … warten wir mal ab.

Aber überlegt DU jetzt mal :-)

Wer bist du? Schnüffel, Wusel, Grübel oder Knobel und was ist für DICH der Käse?
(oh man, jetzt red ich auch schon so, sorry)

Ich bin auf die Kommentare gespannt :-))))

Liebe Grüße
Eure Elfe04

P.S. Ich ess erstmal 10 Wochen keinen Käse mehr ;-)