Käthe Kruse Schmusetuchpüppchen Testbericht

...ist man nie zu alt. Was gibt es schöneres als bei windigem und nasskaltem Wetter gemütlich mit seinem Schatz auf dem Sofa zu sitzen, in den Kamin zu schauen und zu kuscheln? Na? Das Kuscheln und dicht zusammenrücken fängt ja schon im Kindesalter an. Meine beiden Kinder konnten Kuscheln bis zum Abwinken. Tagsüber hatten sie mich oder meinen Mann aber abends im Bett standen wir ihnen nicht die ganze Nacht zur Verfügung. So musste Ersatz her. So geht es sicher vielen Eltern und es werden Kuscheltiere gekauft, bis es richtig eng im Kinderbett wird.

Und dann gab es da ein Püppchen, das so gar nicht nach einer richtigen Puppe aussah. An der Machart hat sich nix geändert, nur die verarbeiteten Stoffe änderten sich immer wieder. Ich meine die Schmusepüppchen von Käthe Kruse. Das ganze Teil besteht nur aus einem Kopf und zwei übereinander genähten Tüchern. Käthe Kruse entwickelte zwei Kopfmotive. Da gab es Tierköpfe und Wichtelköpfe. Das Besondere an den Köpfen war das Material. Da gab es nix Hartes oder Festes. Der kleine Wichtel meiner Tochter hatte einen Kopf, der zwar fest aber doch weich ausgestopft war. Das Gesichtchen war mit rotem und schwarzem Garn aufgenäht, wobei Augen und Nase nur als kleine Punkte dargestellt wurden. Auf dem Kopf trug es eine Mütze unter der einige schwarze Wollhaare hervor schauten. Bei Käthe Kruse wird vieles noch in mühsamer Handdarbeit gefertigt,mit viel Liebe zum Detail.

Das Auffallendste aber war der Körper, der keiner war. Es waren nur die schon erwähnten Tücher. Diese waren ganz wunderbar weich und anschmiegsam. Molton und Baumwollflanell nennen sich die Stoffe. Windeln werden aus ihnen gemacht, weil sie so toll kuschelig sind. Die beiden molligen Tücher hatten je an der Ecke einen dicken Knoten, stellvertretend für die beiden Arme und die beiden Füße. Von daher regte das Püppchen schon die Fantasie der Kinder an. Nun konnte man den Tuchkörper natürlich wunderbar zusammen drücken, knuddeln oder was auch immer.

Der mollige Stoff gab immer nach und selbst wenn sich das Kind im Schlaf drauflegte, drückte nix. Alles an dem Püppchen war weich, schmusig und kuschelig. Die Tücher verführten natürlich dazu, einen Zipfel von ihm zum Nuckeln in den Mund zu stecken. Ja, so sah das Püppchen auch oft aus. Wenn es zu arg wurde, steckte ich es einfach ratzfatz in die Waschmaschine und es kam unversehrt wieder zum Vorschein. Es war ja auch nix dran, was hätte kaputt gehen können. Zum Trocknen legte ich es auf die Heizung. Der Körper war schnell trocken. Der ausgestopfte Kopf brauchte etwas länger. Aber wenn ich das Schmusepüppchen morgens wusch und zum Trocknen hinlegte, war es am Abend schon wieder zum Schmusen bereit.

Nun ja, so ein Püppchen leidet mit der Zeit und der hübsche rot-karierte Stoff wurde immer heller. Die weiße Halskrause aber änderte sich nicht. Das aufgestickte Gesicht löste sich auch nicht auf. Und trotzdem ist das Schmusepüppchen irgendwann einmal unter die Räder gekommen. Vielleicht ging es bei einem unserer Umzüge verloren. Es ist noch gar nicht so lange her, da hat mich meine Tochter nach dem Verbleib des Schmusepüppchens gefragt. Leider konnte ich ihr nicht helfen.

Aber damals war das kleine Püppchen eine richtig große Einschlafhilfe für meine Tochter. Es verging nicht ein Abend an dem es nicht seinen Stammplatz im Bett einnahm. Mit ca.25cm Größe war das Püppchen auch für die kleinen Kinderhände sehr handlich.

Käthe Kruse stellt, darüber hinaus, einzigartige, klassisch schöne Puppen her. Es gibt sogar ein Käthe Kruse Puppenmuseum. Besonders toll finde ich die Waldorfpuppen, die reine Handarbeit sind und bei denen Kopf, Rumpf, Arme und Beine aus weichen Stoff bestehen. Wie teuer solche Puppen sind kann ich nicht sagen, aber sie werden schon ihren Preis haben. Das Schmusepüppchen dürfte heute so bei 15 Euro liegen. Das Wichtigste ist aber immer, dass die gekaufte Puppe auch von dem Kind angenommen wird. Dann hat sich der Kauf 100%ig gelohnt. Noch ein Tipp, wenn der Preis zu hoch erscheint, können sich Omas und Taten bei dem Kauf ja zusammentun. *gg*

Hopsten