Kastell Mineralwasser Testbericht

Apfelsaft. Orangensaft. Bier. Kaffee. Tee. Nicht unbedingt in dieser Reihenfolge, aber so in etwa sieht mein Durstlöschprogramm aus. Und natürlich Mineralwasser. Während mir bei Bier, Säften und Kaffee nicht alles ins Glas respektive die Tasse kommt, nehme ich es bei Wasser normalerweise nicht so genau. Auf die Idee, mir Gerolsteiner zu kaufen, bin ich noch nie gekommen. Auch andere teure Premiummarken lasse ich meist unbeachtet im Regal stehen. Wasser ist Wasser ist Wasser, was kann man da schon falsch machen? Also ist der Preis fast schon der wichtigste Kaufgrund. Und doch habe ich seit einigen Jahren eine Stammmarke, der ich in 90 % aller Fälle treu bleibe: das natürliche Mineralwasser von Kastell in der grünen Flasche, was weniger Kohlensäure verspricht, als die Standardvariante in der durchsichtigen Glasflasche.

Ein Kasten mit 12 Flaschen à 0,7 Liter kostet im Real 1,79 €. Da gibt es zwar noch günstigere Sorten wie Perling, aber der Preisunterschied von 10-20 Cent ist vernachlässigbar. Die Premiummarken hingegen wollen zwischen 4 und 5 € für dieselbe Menge haben – kein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Warum gerade Kastell und nicht eine der andere Billigsorten? Ausschlaggebend war als erstes das Etikett. Dieses wirkt nicht billig, sondern recht ansprechend. Wichtiger noch: der Inhalt, also das Mineralwasser, schmeckt sehr gut – ganz im Gegensatz zum völlig versalzenen Perling, welches auch noch mit einem üblen, abgestandenen Nachgeschmack aufwarten kann.

Das kohlensäurearme Kastell schmeckt hingegen sehr erfrischend. Es hat einen sehr runden und prickelnden Geschmack und das sogar noch, wenn man ein Glas etwas länger stehen lässt. Die Kohlensäure entweicht nämlich nur sehr langsam. Der erfrischend prickelnde Geschmack hat sicherlich auch damit zu tun, dass dieses Wasser feinperlig ist. Ein wenig erinnert mich der Geschmack sogar an das völlig überteuerte Gerolsteiner. Ähnliches gilt übrigens auch für das Standardwasser von Kastell, nur ist hier der Kohlensäureanteil deutlich höher. Für mich allerdings ein wenig zu hoch, weshalb ich dann eben doch auf das kohlensäurearme zurückgreife. Einen salzigen Geschmack kann man ihm auch nicht nachsagen. Wäre dies der Fall, müsste man allerdings auch das Versprechen des Herstellers, dass das Wasser kochsalzarm wäre, als Etikettenschwindel bezeichnen.

Bei der Trinktemperatur kann man wohl ganz allgemein sagen, dass Mineralwasser generell gekühlt am besten schmeckt und dann auch am besten zum Durstlöschen geeignet ist. Allerdings kann man Mineralwasser natürlich auch warm noch genießen – ganz im Gegensatz zu manch anderem Getränk. Ich muss zugeben, dass ich Mineralwasser vorzugsweise im Sommer trinke, dann aber gleich literweise, während ich in den kälteren Jahreszeiten eher selten den Drang verspüre, Mineralwasser zu trinken. Gerade im Sommer kenne ich tatsächlich kaum einen besseren Durstlöscher – und dank seines vorzüglichen Geschmacks gelingt dies mit Kastell eigentlich immer. Verwunderlich allerhöchstens, dass das Quellgebiet dieses köstlichen Wassers im Essener Norden liegt.

Kurz noch die Zusammensetzung:
Kohlensäure: 5,5 g/l
Natrium: 9,3 mg/l
Calcium: 82,0 mg/l
Magnesium: 25,0 mg/l
Kalium: 23,0 mg/l
Hydrogencarbonat: 377,0 mg/l
Chlorid: 15,2 mg/l
Sulfat: 23,0 mg/l
Fluorid: 0,3 mg/l

Hersteller:
Mellis GmbH
45355 Essen (Quellort)

Preis: 1,79 € / 12 Flaschen à 0,7l im Kasten plus Pfand

Fazit: Es erfüllt seinen Zweck: es schmeckt nach Wasser. Lecker, durstlöschend, prickelnd, erfrischend, feinperlig und zur kochsalzarmen Ernäherung geeignet, dazu noch sehr preiswert und vermutlich auch gesund – mehr braucht „mein“ Mineralwasser nicht.