Kia Rio Testbericht

Kia-rio
Abbildung beispielhaft
ab 23,54
Auf yopi.de gelistet seit 06/2009
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Summe aller Bewertungen
  • Fahreigenschaften:  sehr gut
  • Fahrkomfort:  sehr gut
  • Platzangebot:  großzügig
  • Zuverlässigkeit:  sehr gut

Erfahrungsbericht von fish79

Eine Überlegung Wert

3
  • Fahreigenschaften:  gut
  • Fahrkomfort:  gut
  • Platzangebot:  großzügig
  • Zuverlässigkeit:  gut
  • Besitzen Sie das Produkt?:  nein
  • Dauer des Besitzes & der Nutzung:  länger als 1 Jahr

Pro:

Viel Auto fürs Geld

Kontra:

Wenig Leistung trotz 100PS

Empfehlung:

Ja

Mein Vater hat sich den Kia vor ca. einem Jahr gekauft. Vorher fuhr er einen Lada Samara 1.5, so dass der Unterschied doch recht groß war. Und wenn Papa sich schon ein neues Auto holt muss man das natürlich auch testen.
Der Anschaffungspreis lag bei ca. 13000€ und war somit im Gegensatz zu vergleichbaren Modellen recht günstig. Dafür bekam er das Sondermodell(Sport) mit Alufelgen, einem schönen Sportauspuff und Metallfußleisten. Mit dem Händler konnten dann noch ein paar schöne Nebelscheinwerfer und zusätzliche Stahlfelgen, mit Winterreifen, ausgehandelt werden.

Innenraum:
Das Einsteigen in den fünftürigen Kia zu allen Sitzplätzen gelingt problemlos. Im Innenraum herrscht Übersichtlichkeit. Alles ist solide und annehmbar verarbeitet. Farblich werden Sitze und Verkleidungsteile von Grau dominiert, hier währe etwas mehr Farbe wünschenswert. Harter schwarzer Kunststoff im Cockpit lockert die graue Vorherrschaft ein wenig auf. Alle Bedienelemente sinnig und in gewohnter Weise angeordnet. Die Funktionen sind einwandfrei zu bedienen. Etwas fummelig waren die kleinen Schalter beim ansonsten überzeugenden Autoradio von Phillips.
Die Sitzposition des Fahrers ist durch das höhenverstellbare Lenkrad und die vielfachen Einstellmöglichkeiten beim Fahrersitz akzeptabel. Auf den straff gepolsterten Sitzen lässt der Komfort auf längeren Strecken zu Wünschen übrig, für den etwas sportlicheren Fahrer sind sie schon ehr angebracht. Der Lendenwirbelbereich wird nicht ausreichend unterstützt und die Sitzflächen sind etwas kurz geraten. Auf den hinteren Plätzen ist die Beinfreiheit trotz der Gesamtlänge des Rio von 4,22 Metern nicht überragend.
Positiv zu vermerken ist hingegen der gut zugängliche Kofferraum: 449 Liter sind ein hervorragender Wert. Mit den asymmetrisch umklappbaren Rücksitzlehnen und der Rollhutablage, lässt sich dieser Stauraum auf 1.277 Liter erweitern. Doch auch hier gibt es einen Wehrmutstropfen: Die maximale Zuladung beträgt magere 367 Kilogramm.
Bremsen und Fahrwerk:
Zwei Scheiben vorne und Trommeln hinten sorgen für eine mäßige Verzögerung. Man gewöhnt sich im Rio ein besonders vorausschauendes Fahren an. Immerhin hat er serienmäßig ABS.
Das Fahrverhalten des Rio offenbart Schwächen: Sein Fahrwerk ist schwammig und vergleichsweise unkomfortabel. Vor allem bei hohen Geschwindigkeiten ist die Spurstabilität nur mäßig. Durch die um die Mittellage unpräzise Lenkung und die wenig dynamische Federung werden schnelle Autobahnfahrten gelegentlich zum Eiertanz. Dennoch kann man mit dem Rio längere Zeit problemlos nahe der Höchstgeschwindigkeit fahren. Einen großen Vorteil gegenüber dem alten Lada ist natürlich die Servolenkung. Nur der Komfort könnte noch verbessert werden.
Motor und Getriebe:
Beim Motor des Rio handelt es sich um ein modernes Triebwerk. 1,5 Liter Hubraum, 16 Ventile und Multipoint-Einspritzung mobilisieren immerhin 72 kW (98 PS). Die Maschine verfügt über ein Drehmoment von satten 133 Newtonmetern und ermöglicht eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 11,65 Sekunden. Trotz dieser Eigenschaften konnte das Triebwerk nicht vollständig überzeugen. Es war leider nicht so spritzig wie ich erwarte hatte. Etwas zäh nähert sich der Rio der Höchstgeschwindigkeit: 175 km/h, aber auf einer langen Gerade bekommt man ihn schon mal auf 190km/h. Nichtsdestotrotz geht das Triebwerk recht kraftvoll zu Werke, wenn ordentlich aufs Gaspedal getreten wird.
Angenehm aufgefallen ist die gute Gasannahme im unteren Drehzahlbereich. Bei knapp über 1.000 U/min im fünften Gang nimmt er willig das Gas an. Untertouriges Fahren ist im letzten Gang bei 50 bis 55 km/h mit dem 1,5-Liter-Motor also kein Problem.
Beim Verbrauch kann die Maschine nicht überzeugen. Ich habe einen Durchschnittswert von 9,6 Liter Normalbenzin auf 100 Kilometern ermittelt, bei geruhsamer Fahrweise lag er bei 7,5 Litern. Insgesamt ein noch akzeptabler Verbrauch, etwas weniger dürfte es aber schon sein. In Sachen Umwelt erfüllt der Motor die Normen Euro 3 und D4.
Die Schaltung war etwas labberig, die Schaltwege lang. Dennoch ließen sich die Gänge exakt einlegen.
Ausstattung und Sicherheit:
Der Preis des Kia Rio 1.5 LS beeindruckt vor allem in Hinblick auf seine Serienausstattung. Entsprechend kurz ist die Liste der Extras: Klimaanlage (1000€), elektrisches Glasschiebedach (600€ Mark) und Metallic-Lackierung (300€) lassen sich zusätzlich ordern. Ansonsten ist der Rio nahezu komplett ausgestattet. Lediglich fehlen im Ausstattungsprogramm Seitenairbags, Gurtstraffer, eine Fernbedienung für die Zentralverriegelung.
Wie bei Kia üblich, gibt es also viel Auto fürs Geld. Außerdem bietet das koreanische Unternehmen in Deutschland für den Rio für drei Jahre eine Voll- und Mobilitätsgarantie bis zu einer Laufleistung von 100.000 Kilometern und sechs Jahre Gewährleistung gegen Durchrostung.
Fazit:
Mit seinem Preis weit unter Klassendurchschnitt und seiner umfangreichen Serienausstattung ist der Kia Rio ein attraktives Angebot.
Positiv hervorzuheben sind sein großer Kofferraum und die umfangreichen Garantieleistungen. Schließlich ist er von außen betrachtet eine hübsche, moderne und eigenständige Erscheinung.
Wenn er noch mehr aus seinen fast 100PS herausholen würde währe er auch für mich ein perfektes Auto, aber so werde ich mich noch mal umsehn, was es sonst noch auf dem Markt gibt. Der alte Lada kam da mit ca. 75PS doch etwas spritziger vor.

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