Kirch Krise: Bundesligafinanzierung durch Steuern Testbericht

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Erfahrungsbericht von Anubis71

Die Quittung kommt im Herbst

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Was war denn das jetzt schon wieder? Ein Mediengigant geht in die Knie und die Fussballbundesliga hinterher? Da frage ich mich, wie denn das passieren konnte. Hat denn hier keinen aufgepasst? Scheinbar nicht, denn ein Gigant liegt im wirtschaftlichen sterben und wieder mal muss der Staat herhalten. Ich denke das hätte man verhindern können indem man eben mal einem solchen vorgehen einen Riegel vorschiebt und eben die Bundesliga in die Hände gibt wo sie denn meiner Meinung nach auch hingehört, zu den öffentlich rechtlichen. Was passiert, wenn man das nicht macht, sieht man jetzt. Wäre die Liga gleich in der öffentlichen Hang geblieben, hätte man sich ein solches Drama ersparen können. Fussball ist nun mal ein Breitensport in Deutschland, dem abertausende Anhänger frönen und der auch im Fernsehen schon seit Jahrzehnten eine Publikumsmagnet ist.

Die Vereine fürchten um ihren Geldgebern die Kirchmedia Gruppe und machen einen Eindruck, als wenn sie denn am Hungertuch nagen würden, wenn diese Millionen eben nicht mehr fließen. Klar müssen die dann mal den Gürtel enger schnallen und anfangen zu rechnen, anstatt ein Million nach der anderen protzig rauszuknallen für Utopische Gehälter und andere Dinge, die eben nichts mit Fußball zu tun haben. Ich denke die kalte Dusche würde denen mal gut tun, denn es würde im bezahlten Fußball mal einiges bereinigt, was denn hier im Argen liegt. Die großen Vereine würden sich über den Ausfall mal eben tüchtig ärgern und müssten sich dann auch mal ein paar mehr Gedanken über ihre Zukunft machen als bisher. Die kleinen Vereine, welchen eben durch den Geldsegen auch ein wenig verwöhnt sind mittlerweile stehen vor dem Ruin und den Scherben, die deren Misswirtschaft mit sich bringt.

Wie schlimm ist es denn, wenn ein Fussballer mal eben 10-20 % weniger Gehalt bekommt. Ich denke mal nicht, das er gleich zum Sozialamt gehen muss um seine Familie zu ernähren, nur leider ist er dann gezwungen ein normales Leben zu führen und eben keines in Saus und Braus. Da heisst es dann eben Eigentumswohnung in der Stadt, anstelle der begehrten Häuschens im grünen. Welch ein Drama und ein Hohn für alle die normalen Bürger, die hart für ihr Geld schuften müssen um sich einigermassen mal was leisten zu können, was denn für die Herren Fussballer eben Standard ist und auch bleiben wird. Wenn ich daran denke kommen mir fast die Tränen – vor lachen.

Aber das hat man eben nun davon, wenn man einen Mann, der eigentlich schon längst in Rente gegangen wäre, aber der leider den Namen Kirch hat und so was scheinbar nicht nötig hat und stattdessen seinen Größenwahn im Alter weiter zu pflegen, der all die Jahre sehr gut funktioniert hat. Man muss mal bedenken, das der Mann es geschafft hat sein vermögen von 12 Milliarden DM auf eine Milliarde DM zu schrumpfen. Gut ich denke damit kann man immer noch gut leben, aber was ist denn mit all denen, die jetzt wegen dem alten Mann auf der Strasse stehen? Ein normaler Arbeiter oder Angestellter wird mit 65 zwangsweise in Rente geschickt und der Herr Leo Kirch ist über 70 und klebt immer noch an seinem Sessel. Vielleicht wäre alles nicht so dicke gekommen, wenn man auch hier darauf bestanden hätte, das der Mann in Rente geht. Aber die Konkurrenten Berlusconi und Murdoch freuen sich und reiben sich die Hände.

Gott sei Dank haben wir ja immer noch den Vater Staat, der Dank dem grossen Gönner Schröder immer hilfreich zur Seite steht, wenn einer der grossen mal eben wieder ins wanken gerät. Da wird mal eben gebürgt und dann ist die Sache wieder in Ordnung, die Banken sind zufrieden und die Zeche zahlt der Steuerzahler. Da haben wir aber mal wieder Glück gehabt, das der Steuerzahler doch gerne für die Probleme seiner Superreichen Mitbürger aufkommt, wenn einer von denen mal wieder mächtig auf die Sahne geklatscht hat, das es nur so spritzt. Man konnte ja viel über die Regierung Kohl sagen, aber ich denke nicht das es unter Kohl eine solche Unterstützung gegeben hätte. Naja, wahrscheinlich doch aber eben nicht so offensichtlich und ein bisschen Bimbes hat man ja für solche Fälle immer in der Hinterhand gehabt.

Ich frage mich was, denn dem deutsche Steuerzahler noch alles aufgebrummt werden soll, Tabaksteuer, Benzinsteuer, Holzmann zu zweiten Mal, die Kirchgruppe und auch noch die Fussballbundesliga. Lieschen Müller zahlt doch eben gerne für alles, auch wenn sie an der Sache eindeutig kein Interesse hat. Bloß fragen sollte man sie nicht, denn die Antwort würde einen sicher sehr überraschen, denn ich bin sicher, die würde äusserst negativ ausfallen. Aber wir haben ja alle die Regierung gewählt und da die uns ja vertreten machen die alles so wie wir es wollen oder nicht? Warum sollte man denn den Bürger fragen? Am Ende bekommt man noch eine Antwort die man nicht hören will. Aber wir haben dieses Jahr Bundestagswahl und dann werden wir sehen, was denn der Bürger entscheidet. Und ich denke das wird echt interessant, wenn ich sehe wofür der Bürger in diesem Lande alles zu Kasse gebeten wird. Die Quittung könnte schon im Herbst folgen.

Ich denke es wird dem deutsche Fussball eher gut tun, wenn er mal den Gürtel enger schnallen muss, denn ich bin der Meinung, das der Sport mehr durch Enthusiasmus nach vorne kommt, denn durch den schnöden Mammon, der eigentlich immer alles verdirbt, weil eben nicht mehr die Leistung zählt, sondern die Kohle. Oder wie kann ich mir denn das verhalten einiger Fußballer erklären, die lieber für ihren Verein spielen, statt dem Ruf der Nationalmannschaft zu folgen? Also das kann doch beim besten Willen nicht sein.

Euer Anubis

28 Bewertungen, 7 Kommentare

  • zitrol

    25.07.2002, 02:06 Uhr von zitrol
    Bewertung: sehr hilfreich

    Klar ist es schlimm! Aber da der Staat zumeist sowieso das Geld zum Fenster rausschmeißt (oder bin ich zu oberflächlich, zu Klischée-behaftet?), kann er hier wenigstens indirekt auch mir etwas Gutes tun, da ich begeisterte Premiere-Gucker

  • gonzogonzo

    03.05.2002, 23:16 Uhr von gonzogonzo
    Bewertung: sehr hilfreich

    kann nicht sein das vater staat unserre steuer gelder dafür nimmt um firmen die scheisse bauten zu retten . und schon gar nicht für leute die ihr geld nciht mal wert sind . es gibt andere die gehen für 200000 € im jahr fussbal spielen .

  • Tomcat01

    27.04.2002, 01:45 Uhr von Tomcat01
    Bewertung: sehr hilfreich

    Habe bei so einem ernsten Thema kaum so gelacht => wenn auch mit Schmerzen! Weiter so!

  • greinha

    16.04.2002, 10:45 Uhr von greinha
    Bewertung: sehr hilfreich

    Wenn ein Unternehmen pleite geht, haben unsere Politiker nur Interesse an Unterstützung, wenn eigene Kohle (siehe Deutsche Bank) oder Vetternwirtschaft angesagt ist...

  • Lorenor_Zorro

    15.04.2002, 20:29 Uhr von Lorenor_Zorro
    Bewertung: sehr hilfreich

    Moin Anubis71! Kennst du mich auch?? Wenn nicht hier mein Dooyoo Name: Son-Goku007! Bis denn, Zorro

  • ss09876

    13.04.2002, 14:20 Uhr von ss09876
    Bewertung: sehr hilfreich

    Was spricht in Deutchland eigentlich gegen Volksentscheide? MfG Szilvia

  • Donline

    13.04.2002, 10:50 Uhr von Donline
    Bewertung: sehr hilfreich

    Der Edmund wirds schon richten meinst Du??? Da kann ich auch nur lachen. Merke, die Tröge sind die gleichen nur die Schweine sind andere... VG Donline