Koh Samui Testbericht

Koh-samui
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Erfahrungsbericht von catweazlecat

Das Paradies hat einen Namen - Ko Samui!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Palmengesäumte Strände, glasklares Wasser, Sonnenschein und zu allem Überfluss noch freundliche lachende Menschen die einem zuwinken und jedem das Gefühl vermitteln – endlich das Paradies auf Erden gefunden zu haben!
Ja, dieses Paradies existiert wirklich auf einer Insel im Süden von Thailand mit dem Namen Ko Samui. Allerdings ist dort – wie meist überall auf den schönsten Fleckchen der Welt leider auch nur auf den ersten Blick alles im rechten Lot und die von den Rucksacktouristen in den 70er Jahren für den Tourismus entdeckte Insel wächst und wächst mit allen dazugehörigen Vor- und Nachteilen auf die ich hier einmal näher eingehen möchte.
Aber zuerst einmal ein Blick auf die Fakten:

Ko Samui, die drittgrösste thailändische Insel mit einer Breite von 21km und einer Länge von 25km liegt etwa 1,5 Flugstunden südlich von Bangkok entfernt am Ang Thong Marine Nationalpark was sie zum Traumziel vieler tauchsportbegeisterter Urlauber macht, die sich die Erkundung der tropischen Unterwasserwelt zum Urlaubsziel erkoren haben.
Da die Insel aber noch viel mehr zu bieten hat, nämlich Traumstrände an jeder Seite, ein ausgeprägtes Nachtleben, Wellnesshotels sowie Naturschönheiten wie Wasserfälle, Steinformationen, buddistische Tempel, Shoppingmöglichkeiten etc. zieht es immer noch zahlreiche erholungsbedürftige Rucksacktouristen sowie zunehmend Pauschalreisende an die dortigen Strände. Nicht zuletzt dank des sehr charmanten ausgebauten Privatflughafens – an der nordwestlichen Spitze der Insel liegend - der Fluggesellschaft Bangkok Airways die dort mittlerweile bis zu 10 Flüge täglich mit bis zu100-200 Passagieren je nach Saison und
Flug durchführt.
Wem der Flug dorthin (einfache Strecke ca. 170,- DM) zu teuer ist, kann auch alternativ ein Schiff vom thailändischen Festland besteigen um preisgünstiger anzureisen. Das dauert allerdings um einiges länger da man zuerst einmal mit dem Zug oder Bus mehrere hundert Kilometer bis zum Hafen in Surat Thani fahren muss um dann dort das Schiff für ca. weitere 2-4 Stunden je nach Schiffsmodell zur Überfahrt zu besteigen.

Die Insel sowie ihre Bewohner lebten einst hauptsächlich vom Export ihrer Kokosnüsse, deren Palmen das Gesamtbild der Insel prägen sowie dem Fischfang. Auch heute noch ist die Kokosnuss der Haupt-Exportartikel auf der Insel, allerdings lebt man dort nun mehr und mehr vom Tourismus der das Gesamtbild der Insel nachhaltig verändert hat und Thais aus allen Regionen des Landes dorthin zieht, die versuchen dort ihr Glück zu machen. Sei es durch einen vielversprechenden Job in der Tourismusindustrie oder auch dem feilbieten des eigenen Körpers im ältesten Gewerbe der Welt.

Als Urlauber sollte man sich im Vorhinein überlegen an welchem der vielen Strände man übernachten möchte um nicht nach der Ankunft vom Trubel oder der noch existierenden Abgeschiedenheit enttäuscht zu werden.

Von Hotelanlagen über Bungalows zu einfachen Strandhütten wird auf Ko Samui jeder erdenkliche Wunsch erfüllt. Das charmante daran ist das die Hotelanlagen und Gebäude per Gesetz die Palmhöhe nicht überschreiten dürfen was dazu führt das die Insel von Hochhäusern und Betonklötzen verschont bleibt. Die Gebäude sind meist wunderschön in Palmenhainen integriert und es wird viel Wert auf Grünanlagen und einem tropischen Gesamtbild gelegt – zumindest innerhalb der Hotelanlagen. In den belebten Hauptstrassen sieht das dann leider doch anders aus.

Die Insel wird anhand der Strände in verschiedene Regionen eingeteilt und man kann mit öffentlichen Sammeltaxis oder auch privaten Taxis in ca. 1 Stunde die komplette Insel einmal umrunden.

Ostküste Chaweng Beach:
Hauptstrand der Insel mit der mittlerweil grössten Stadt am 7km langen feinsandigen Strand, von dem man allerdings durch die zugebaute Hauptstrasse mit Hotelanlagen (je nach Lage, Grösse und Ausstattung etwa 80 DM bis 300 DM pro Nacht) , Shops, Restaurants und Entertainmentcentern nichts mehr sieht. Noch vor 10 Jahren konnte man hier an der Uferstrasse herumlaufen und auf das Meer sehen. Heutzutage leider keine Chance mehr. Der Tourismus hat hier am schlimmsten zugeschlagen und das Bild des Ortes komplett verändert.
Natürlich ist der Strand nach wie vor da und der beliebteste besonders bei Pauschalreisenden und Veranstaltern. Dort spielt sich auch das Gros des Nachtlebens auf der Insel ab. Man findet hier alles vom First Class Restaurant, über mobile Essensstände, Bars, Clubs, Shops, Reiseagenturen, Banken etc. etc. Die einstige Uferstrasse ist die pulsierende Ader und man kann dort ab etwa 11.00 Uhr morgens bis ca. Mitternacht kilometerweit an Geschäften und Lokalen vorbeischlendern, Einkäufe tätigen, sich Tattoos stechen lassen, schlemmen, Hotels besichtigen, Sportberichte oder nagelneue Kinohighlights auf riesigen Satelittenleinwänden in Bars und Restaurants ansehen, einem Thai-Boxkampf beiwohnen, sich die gestressten Glieder massieren lassen oder einfach nur von Bordstein zu Bordstein springen und die endlose Schlange von Autos, Mopeds und Taxis mit ununterbrochenem Gehupe an sich vorbeiziehen lassen.
Die Hotelanlagen reichen alle direkt bis zum Wasser. Der Strand ist je nach Gezeiten, ca. 10-20 Meter breit und man kann ihn von Anfang bis Ende – nur unterbrochen von fliegenden Händlern die Getränke, Eiscreme, Textilien etc. anpreisen - entlangspazieren. Je nach Saison ist es allerdings auch ziemlich gefährlich hier zu baden weil der Wellengang recht stark ist und besonders von November bis März oft Unterströmungen herrschen. Das wird aber immer durch am Strand hängende Flaggen in den Farben rot (gefährlich – nicht baden) bis grün (absoluter Badespass) angezeigt.
Besonders die grösseren Hotelanlagen besitzen zusätzlich einen eigenen Pool in dem man sich dann alternativ erfrischen kann, sollte das Bad im Meer zu gefährlich erscheinen.
Chaweng Beach ist besonders für erlebnishungrige Menschen jeden Alters zu empfehlen, die neben Strand und Sonne auch ein ausgeprägtes Nachtleben wünschen.
Leider ist es ohne eigenen Mietwagen oder Moped nicht einfach abends (ab ca. 18.00 Uhr) ein Taxi oder Songthew (Sammeltaxi) zu adäquaten Preisen zu bekommen und das macht es recht schwierig von anderen Orten der Insel z.B. nur zum Abendessen oder einem ausgedehnten Shoppingspaziergang dorthin bzw. wieder weg zu gelangen. Moped- und Autoverleiher gibt es dagegen an jeder Ecke – allerdings Vorsicht: Motorräder sind nie versichert und die Hauptunfallursache der schon viele Touristen mit ernsthaften Verletzungen durch Unfälle (Linksverkehr, teils rüdes Fahren von LKW’s und alkoholisierten Fahrern) zum Opfer fielen.
Mir persönlich gefällt der im Süden – um eine Klippe herumliegende Strandabschnitt – Chaweng Noi besser. Dort ist man etwa 2km vom Trubel der Chaweng Beach entfernt, hat den meines Erachtens schöneren und vor allem ruhigeren Strand und kann problemlos auch zu Fuss ins Zentrum von Chaweng gelangen. Wir wohnten dort im Imperial Hotel Samui, zu dem ich noch einen gesonderten Bericht veröffentlichen werde.

Lamai Beach:
Südlich von Chaweng – etwa 10km entfernt findet man den ebenso schönen und etwas ruhigeren Lamai Beach. Dort treffen sich nach wie vor hauptsächlich Rucksacktouristen um in günstigeren Hotels und Bungalowanlagen (pro Nacht ab etwa 70,- DM) direkt am Strand zu wohnen. Auch Lamai hat sich in den letzten Jahren nach und nach zu einer touristischen Hochburg entwickelt und es gibt auch hier die oblatorischen Bars, Restaurants und Shoppingmeilen entlang der Hauptstrasse. Jedoch noch immer etwas ruhiger und verschlafener als in Chaweng. Hier trifft man noch immer viele Alt-Hippies die dort irgendwann einmal hängengeblieben sind und vor allem jugendliche und junggebliebene Reisende die weniger Wert auf Komfort und Luxus legen als in den Hotelanlagen in Chaweng angeboten wird.

Maenam Beach, BoPhut Beach und Big Budda Beach:
Diese Strände liegen im Norden der Insel, Big Budda und Bo Phut teils direkt in der Einflugschneise des Flughafens und sind deshalb nicht immer das Richtige für Ruhesuchende. An diesen Stränden gibt es keine Luxusresorts wie z.B. in Chaweng sondern man findet hier hauptsächlich private Unterkünfte und kleinere Bungalowanlagen in denen man recht preiswert (pro Nacht ab etwa 40,- DM) übernachten kann. Maenam Beach liegt mit seinem Luxushotel Santiburi Beach Resort natürlich weit darüber mit Preisen ab etwa 300,- DM pro Nacht. Aber auch dort gibt es bei Bedarf die kleinen, teils spartanisch eingerichteten Übernachtungsmöglichkeiten. Das Meer ist an diesen Stränden ruhig und hat nur wenig Wellen.
Diese Orte bieten natürlich auch die obligatorischen familieren Supermärkte, einzelne Geschäfte und natürlich Restaurants für das leibliche Wohl. Das Nachtleben beschränkt sich dort allerdings auf ein paar wenige Bars und Lokale im Familienbetrieb die relativ früh schliessen.

Südküste Bang Po, Thong Krut und Hua Thanon:
Dort gibt es ebenfalls Strände die allerdings touristisch kaum erschlossen sind. Hua Thanon z.B. ist ein kleines moslemisches Fischerdorf in dem man noch vom Fischfang lebt. Natürlich gibt es auch dort die Möglichkeit zum Schwimmen, Hotelanlagen und Resorts findet man dort allerdings nicht. Eher private Zimmervermietungen und Strandhütten die Übernachtungsmöglichkeiten für nur wenige DM zur Verfügung stellen. Allerdings meist ohne Nasszellen oder Toiletten im Haus.
Nachtleben und Tourismus spielt sich hier überhaupt nicht ab.

Westküste Nathon, Lipa Noi und Taling Ngam:
Die Westküste ist touristisch noch nicht so erschlossen wie die Ostküste. Die Hauptstadt Nathon – in der auch die Fähren vom Festland anlegen – bietet ausser Geschäften und Restaurants nichts für den Urlaub und wird auch meist nur zum etwas günstigeren Einkauf als z.B. an den touristischen Stränden Chaweng und Lamai besucht. Es gibt wohl auch dort Übernachtungsmöglichkeiten aber ich denke mal die werden eher von Einheimischen genutzt da Nathon über keinen eigenen Strand verfügt.

Südlich von Nathon (etwa 4km entfernt) liegt der noch ruhige Strandabschnitt Lipa Noi. Dort findet man sowohl preisgünstige Bungalowanlagen als auch ein wirklich schönes Resort mit dem Namen Siam Residence de Luxe in dem man die absolute Erholung in wunderschöner Umgebung geniessen kann. Allerdings auch total ohne Nightlive und Entertainment. Auch zu diesem Hotel veröffentliche ich noch einen gesonderten Bericht.
Taling Ngam ist nahezu ein Privatstrand des Le Royal Meridien Luxusresorts und liegt in einer geschützten wunderschönen Bucht.
Die Westküste bietet übrigens die schönsten Sonnenuntergänge und man sollte sich einmal abends dort mindestens einmal dieses Naturschauspiel am Strand gönnen.

Nun noch abschliessend etwas grundsätzliches zu Land und Leuten.
Thailand ist ein buddistisches Land mit Menschen denen das Lächeln und die Freundlichkeit ins Gesicht geschrieben steht. Allerdings sollte man dort wie überall auf der Welt eine gewisse Vorsicht im Umgang mit Fremden walten lassen. Kostenlose Angebote für Inselführungen, Mitnahme von fremden Personen in die eigenen Hotelwände etc. sollten nur mit gesunder Skepsis betrachtet werden. Auch auf Ko Samui herrscht Kommerz und damit einhergehend steigt die Kriminalitätsrate in Bezug auf Raub und Diebstahl an. Auch die Prositution – wenngleich sie noch nicht das Ausmass anderer thailändischer Domizile erreicht hat – ist auf dem Vormarsch und der Traum der meisten Mädchen besteht daraus einen Prinzen zu finden der sie hoffentlich mit ins gelobte Land nimmt da die thailändischen Männer dazu neigen sich auf die faule Haut zu legen oder mindestens 3-4 Freundinnen gleichzeitig zu haben. Noch dazu ist die Aidsrate recht hoch und das Risiko sollte keinesfalls unterschätzt werden.

Als Reisender in diesem Land sollte man sich wie eigentlich überall selbstverständlich den örtlichen Gepflogenheiten anpassen und zum einen weder „oben ohne“ Sonnenbaden, noch Menschen oder Kinder am Kopf berühren – da sich dort nach dem Glauben die Seele des Menschen befindet. Öffentliches rüdes Benehmen ist ebenso verpönt wie Preisverhandlungen bei einem Artikel ohne echte Kaufabsicht. Ausserdem sollte man sich in der Öffentlichkeit und besonders beim Tempelbesuch angemessen kleiden. Besucher in kurzen Hosen und ärmellosen Shirts beleidigen die in den Tempeln lebenden Mönche und es kann der Eintritt in solcher Kleidung verwehrt werden. Es käme ja auch bei uns keiner auf den Gedanken im Bikini in einer katholischen Kirche zu erscheinen.

Für mich ist Ko Samui nach wie vor ein kleines Paradies – auch wenn sich das Gesicht der Insel in den letzten 10 Jahren nachhaltig sowohl positiv als auch negativ verändert hat. Besonders der teils in rauhen Mengen einfach an den Strassenrändern lagernde Müll und die vielen Baustellen zeugen vom zunehmenden Tourismus, demgegenüber findet man aber bei einer Inselrundfahrt die vielen lachenden Kinder und einfachen freundlichen Menschen die das Gesicht des Landes prägen. Besonders empfehlen kann ich sich ein paar einfache Worte wie Danke, Guten Tag etc. in thailändischer Sprache einzuprägen. Das bringt die Gesichter der Einheimischen zum strahlen und macht viel Spass.
Da der Bericht sowieso bereits den Rahmen sprengt, kann ich nur anbieten mich bei weiteren Fragen direkt per email anzuschreiben. Ich beantworte sie gerne soweit ich kann.

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