Kosmos 61301 Easy Electronic Testbericht
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Auf yopi.de gelistet seit 12/2006
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Summe aller Bewertungen
- Qualität & Verarbeitung:
- Spaßfaktor:
Erfahrungsbericht von Micha_S
Griffige Elektronik für kleine Hände
Pro:
Einfacher, gut nachvollziehbarer Schaltungsaufbau Hochwertige Bauteile Große Schaltungsvielfalt
Kontra:
Erläuterungen häufig oberflächlich Teuer
Empfehlung:
Ja
Was ist an diesem Experimentierkasten neu?
Elektronik-Experimentierkästen gibt es bereits lange, z. B. von Kosmos oder Schuco. Meist erfordern diese schon etwas mehr Geschicklichkeit, da kleine Bauelemente und je nach Philosophie des Herstellers mehr oder weniger anspruchsvolle Verbindungstechniken handzuhaben sind. Diese Kästen richten sich denn auch an etwas ältere Kinder ab z. B. zehn Jahren bei den einfacheren Versionen dieses Lernspielzeugs. Da unsere Kinder heute ständig mit Technik konfrontiert werden, erwachen das Interesse an diesem Thema und die Lust am Experimentieren unter Umständen schon deutlich früher. Wird dann einer der althergebrachten Experimentierkästen für die Größeren gekauft, stellt sich das Experimentieren wahrscheinlich so dar, dass Papa oder Mama bastelt und der Sprössling zuschaut. Dieser unerfreuliche Zustand ließ die Konstrukteure bei Kosmos wohl nicht ruhen und ein neues Konzept ersinnen: Elektronik-Bauteile auf Plastikträgern, griffig wie Lego-Duplo-Steine, die in einer Art Druckknopftechnik auch von ungelenkeren Händen zusammenzustecken sind. Laut Hersteller sollten Kinder ab 8 Jahren damit umgehen können.
Die Bauteile
Die etwa 60 elektrischen und elektronischen Bauelemente befinden sich, abhängig von der Zahl ihrer Anschlüsse, auf recht- oder dreieckigen bunten Kunststoffplatten mit abgerundeten Ecken. Die allermeisten Teile (Widerstände, Kondensatoren, Schalter, Leuchtdioden, ...) sitzen auf rechteckigen Plättchen der kleinsten Sorte mit einer Größe von etwa 2 mal 7 cm. Das Spektrum der Bauelemente reicht von Widerständen und Kondensatoren, Glühlämpchen, Motor, Lichtsensor und Mikrofon über zwei Transistoren bis hin zu kompletten Modulen, deren Innenleben verborgen bleibt: Musik-, Alarm- und Soundmodul sowie ein Nieder- und ein Hochfrequenzverstärker.
Zum Betrieb werden außerdem vier Batterien oder Akkus der Größe AA (Mignon, LR6) benötigt, die dem Kasten nicht beiliegen.
Schaltungsaufbau
Die Schaltungen werden auf einer transparenten Kunststofftafel im DIN-A4-Format aufgebaut, was aufgrund der Druckknopf-Andockstellen und der aufeinander abgestimmten Bauteilgrößen leicht und schnell vonstatten geht. Die Bauelemente lassen sich wahlweise direkt zusammenstecken oder über \"Leitleisten\" unterschiedlicher Länge verbinden.
Die Schaltungen
Nach der Beschreibung der Bauelemente geht\'s medias in res! Zunächst wird ein einfacher Stromkreis mit einem Glühlämpchen geschlossen. Anschließend entdeckt das Kind anschaulich, wie sich zwei Lämpchen in Reihen- und Parallelschaltung verhalten. Der Schwierigkeitsgrad steigt kontinuierlich. So werden z. B. auch Dämmerungsschalter und ein einfaches Mittelwellenradio mit Lautsprecherwiedergabe gebaut. Der Schwerpunkt der Schaltungen liegt eindeutig in der Erzeugung von Geräuschen, die sich zum Teil als recht nerviger Krach äußern - schließlich enthält der Kasten Musik-, Alarm- und Soundmodul... Den Abschluss bilden Logik-Schaltungen, also Und-Gatter, Oder-Gatter usw.. Insgesamt werden rund 200 Schaltungen gesteckt. Viele Schaltungen stellen tatsächlich aber nur eine kleine Variation der vorigen dar; so wird z. B. bei unterschiedlichen Grundschaltungen immer wieder ein Potentiometer zunächst durch einen Fotowiderstand und dann durch einen Berührungssensor ersetzt.
Anders als die mir bisher bekannten transistorisierten Einsteiger-Elektronikkästen entält Easy Electronic nicht zwei gleichartige npn-Transistoren, sondern einen npn- und einen pnp-Transistor. Diese Ausstattung bedingt einige neue Schaltungsvarianten für Schaltungen, die \"alten Hasen\" im Grunde bekannt sind. So lässt sich bspw. eine sehr schwingfreudige Tongeneratorschaltung mit wenigen Bauteilen konstruieren - ein netter Nebeneffekt für manchen Papi, könnte ich mir vorstellen!
Das Anleitungsheft
Das 64 Seiten starke Anleitungsheft zeigt jede Schaltung anhand eines Aufbaufotos, das leicht nachzuvollziehen ist. Lesefähigkeit ist nicht zwingend erforderlich; allerdings sind einige der erwähnten Variationen nur im Text beschrieben. Schade finde ich, dass keine Schaltbilder zusätzlich zum Foto gezeigt werden. Zwar sind die Bauelemente-Schaltzeichen auf die Plastikträger aufgedruckt, so dass das Foto einem Schaltbild meist recht nahe kommt. Doch überdecken sich bei einigen komplexeren Schaltungen etliche Bauelementeträger, so dass für das Verständnis und generell aus didaktischen Gründen Schaltbilder m. E. vorteilhaft wären.
Ich halte die Erklärungen bei vielen Schaltungen für zu knapp. Dass z. B. die Entstehung des Lautsprechertons bei einem Tongenerator, der u. a. zwei Transistoren enthält, auf das Laden und Entladen eines Kondensators zurückzuführen ist, stillt die Wissbegierde meines übrigens erst sieben Jahre alten Sohnes (zum Glück) nicht. Wichtig zu erfahren wäre sicherlich auch, wofür die Logik-Schaltungen eigentlich gut sind (Computertechnik!).
An anderer Stelle könnte die Erklärung anschaulicher sein. Ich erinnere mich an den legendären Kosmos Radiomann aus den 1970er Jahren mit seinen Zeichnungen, in denen Strom und Spannung als Wasserfluss bzw. -pegel begreifbar gemacht werden. Der Transistor lässt sich dann überaus treffend als leicht verständliche Konstruktion aus zwei Schleusentoren erläutern. Schade, dass Kosmos diesen Weg aufgegeben hat.
Der Preis
Der empfohlene Verkaufspreis beträgt 69,95 € - ein stolzer Preis! Da Easy Electronic erst seit einem Jahr auf dem Markt ist, stehen die Chancen schlecht, bei Internet-Auktionshäusern günstig Gebrauchtware zu ergattern. Allerdings finden sich etwa bei eBay Händler, die Easy Electronic als Neuware in Auktionen anbieten. Auf diesem Wege habe ich Easy Electronic originalverpackt für 46,50 € plus Versandkosten erstanden - immer noch teuer genug!
Fazit
Wer bei seinem Kind Interesse an technischen Dingen entdeckt oder glaubt, solches Interesse wecken zu können, sollte einen Elektronik-Experimentierkasten in Erwägung ziehen. Easy Electronic ist etwas für die Kleineren und je nach Neigung des Kindes sicherlich auch schon ab 6 oder 7 Jahren geeignet. Allerdings ist der Spaß nicht billig! Da die Erläuterungen zum Teil mehr Fragen aufwerfen als beantworten, sollte man die Folgekosten für Ergänzungen gleich mit einkalkulieren. Allerdings kann man die Fortgeschrittenen-Kästen manchmal erheblich günstiger erstehen (eBay!).
Elektronik-Experimentierkästen gibt es bereits lange, z. B. von Kosmos oder Schuco. Meist erfordern diese schon etwas mehr Geschicklichkeit, da kleine Bauelemente und je nach Philosophie des Herstellers mehr oder weniger anspruchsvolle Verbindungstechniken handzuhaben sind. Diese Kästen richten sich denn auch an etwas ältere Kinder ab z. B. zehn Jahren bei den einfacheren Versionen dieses Lernspielzeugs. Da unsere Kinder heute ständig mit Technik konfrontiert werden, erwachen das Interesse an diesem Thema und die Lust am Experimentieren unter Umständen schon deutlich früher. Wird dann einer der althergebrachten Experimentierkästen für die Größeren gekauft, stellt sich das Experimentieren wahrscheinlich so dar, dass Papa oder Mama bastelt und der Sprössling zuschaut. Dieser unerfreuliche Zustand ließ die Konstrukteure bei Kosmos wohl nicht ruhen und ein neues Konzept ersinnen: Elektronik-Bauteile auf Plastikträgern, griffig wie Lego-Duplo-Steine, die in einer Art Druckknopftechnik auch von ungelenkeren Händen zusammenzustecken sind. Laut Hersteller sollten Kinder ab 8 Jahren damit umgehen können.
Die Bauteile
Die etwa 60 elektrischen und elektronischen Bauelemente befinden sich, abhängig von der Zahl ihrer Anschlüsse, auf recht- oder dreieckigen bunten Kunststoffplatten mit abgerundeten Ecken. Die allermeisten Teile (Widerstände, Kondensatoren, Schalter, Leuchtdioden, ...) sitzen auf rechteckigen Plättchen der kleinsten Sorte mit einer Größe von etwa 2 mal 7 cm. Das Spektrum der Bauelemente reicht von Widerständen und Kondensatoren, Glühlämpchen, Motor, Lichtsensor und Mikrofon über zwei Transistoren bis hin zu kompletten Modulen, deren Innenleben verborgen bleibt: Musik-, Alarm- und Soundmodul sowie ein Nieder- und ein Hochfrequenzverstärker.
Zum Betrieb werden außerdem vier Batterien oder Akkus der Größe AA (Mignon, LR6) benötigt, die dem Kasten nicht beiliegen.
Schaltungsaufbau
Die Schaltungen werden auf einer transparenten Kunststofftafel im DIN-A4-Format aufgebaut, was aufgrund der Druckknopf-Andockstellen und der aufeinander abgestimmten Bauteilgrößen leicht und schnell vonstatten geht. Die Bauelemente lassen sich wahlweise direkt zusammenstecken oder über \"Leitleisten\" unterschiedlicher Länge verbinden.
Die Schaltungen
Nach der Beschreibung der Bauelemente geht\'s medias in res! Zunächst wird ein einfacher Stromkreis mit einem Glühlämpchen geschlossen. Anschließend entdeckt das Kind anschaulich, wie sich zwei Lämpchen in Reihen- und Parallelschaltung verhalten. Der Schwierigkeitsgrad steigt kontinuierlich. So werden z. B. auch Dämmerungsschalter und ein einfaches Mittelwellenradio mit Lautsprecherwiedergabe gebaut. Der Schwerpunkt der Schaltungen liegt eindeutig in der Erzeugung von Geräuschen, die sich zum Teil als recht nerviger Krach äußern - schließlich enthält der Kasten Musik-, Alarm- und Soundmodul... Den Abschluss bilden Logik-Schaltungen, also Und-Gatter, Oder-Gatter usw.. Insgesamt werden rund 200 Schaltungen gesteckt. Viele Schaltungen stellen tatsächlich aber nur eine kleine Variation der vorigen dar; so wird z. B. bei unterschiedlichen Grundschaltungen immer wieder ein Potentiometer zunächst durch einen Fotowiderstand und dann durch einen Berührungssensor ersetzt.
Anders als die mir bisher bekannten transistorisierten Einsteiger-Elektronikkästen entält Easy Electronic nicht zwei gleichartige npn-Transistoren, sondern einen npn- und einen pnp-Transistor. Diese Ausstattung bedingt einige neue Schaltungsvarianten für Schaltungen, die \"alten Hasen\" im Grunde bekannt sind. So lässt sich bspw. eine sehr schwingfreudige Tongeneratorschaltung mit wenigen Bauteilen konstruieren - ein netter Nebeneffekt für manchen Papi, könnte ich mir vorstellen!
Das Anleitungsheft
Das 64 Seiten starke Anleitungsheft zeigt jede Schaltung anhand eines Aufbaufotos, das leicht nachzuvollziehen ist. Lesefähigkeit ist nicht zwingend erforderlich; allerdings sind einige der erwähnten Variationen nur im Text beschrieben. Schade finde ich, dass keine Schaltbilder zusätzlich zum Foto gezeigt werden. Zwar sind die Bauelemente-Schaltzeichen auf die Plastikträger aufgedruckt, so dass das Foto einem Schaltbild meist recht nahe kommt. Doch überdecken sich bei einigen komplexeren Schaltungen etliche Bauelementeträger, so dass für das Verständnis und generell aus didaktischen Gründen Schaltbilder m. E. vorteilhaft wären.
Ich halte die Erklärungen bei vielen Schaltungen für zu knapp. Dass z. B. die Entstehung des Lautsprechertons bei einem Tongenerator, der u. a. zwei Transistoren enthält, auf das Laden und Entladen eines Kondensators zurückzuführen ist, stillt die Wissbegierde meines übrigens erst sieben Jahre alten Sohnes (zum Glück) nicht. Wichtig zu erfahren wäre sicherlich auch, wofür die Logik-Schaltungen eigentlich gut sind (Computertechnik!).
An anderer Stelle könnte die Erklärung anschaulicher sein. Ich erinnere mich an den legendären Kosmos Radiomann aus den 1970er Jahren mit seinen Zeichnungen, in denen Strom und Spannung als Wasserfluss bzw. -pegel begreifbar gemacht werden. Der Transistor lässt sich dann überaus treffend als leicht verständliche Konstruktion aus zwei Schleusentoren erläutern. Schade, dass Kosmos diesen Weg aufgegeben hat.
Der Preis
Der empfohlene Verkaufspreis beträgt 69,95 € - ein stolzer Preis! Da Easy Electronic erst seit einem Jahr auf dem Markt ist, stehen die Chancen schlecht, bei Internet-Auktionshäusern günstig Gebrauchtware zu ergattern. Allerdings finden sich etwa bei eBay Händler, die Easy Electronic als Neuware in Auktionen anbieten. Auf diesem Wege habe ich Easy Electronic originalverpackt für 46,50 € plus Versandkosten erstanden - immer noch teuer genug!
Fazit
Wer bei seinem Kind Interesse an technischen Dingen entdeckt oder glaubt, solches Interesse wecken zu können, sollte einen Elektronik-Experimentierkasten in Erwägung ziehen. Easy Electronic ist etwas für die Kleineren und je nach Neigung des Kindes sicherlich auch schon ab 6 oder 7 Jahren geeignet. Allerdings ist der Spaß nicht billig! Da die Erläuterungen zum Teil mehr Fragen aufwerfen als beantworten, sollte man die Folgekosten für Ergänzungen gleich mit einkalkulieren. Allerdings kann man die Fortgeschrittenen-Kästen manchmal erheblich günstiger erstehen (eBay!).
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