Fach Latein Testbericht

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  • Schwierigkeitsgrad der Ausbildung:  durchschnittlich
  • Arbeitsaufwand:  durchschnittlich
  • Prüfungsanforderungen:  durchschnittlich

Erfahrungsbericht von Trinity007

LK-Latein: nur zu empfehlen!

Pro:

Verwendung eines Lexikons, relativ geringer Aufwand, berechenbar

Kontra:

nichts

Empfehlung:

Ja

„O Gott, o Gott, Du bist ja verrückt!“ So lauteten ab und zu die Reaktionen auf meine Offenbarung, Latein-LK gewählt zu haben. Allerdings kann ich nur sagen, dass dieser LK beinahe „narrensicher“ ist und ich ihn immer wieder wählen würde, da man mit relativ wenig Aufwand viele Punkte erreichen kann. Vorab ist zu sagen, dass ich in Bayern mein Abitur gemacht habe und Latein auch seit der 5. Klasse hatte. Aber jetzt mal etwas konkreter:

INHALT
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12/1
Den Anfang macht in 12/1 Ciceros „De re publica“. Hier werden zum Beispiel die Fragen geklärt, warum sich der Mensch überhaupt in der Politik engagieren muss, was „Staat“ überhaupt ist und welches die beste Staatsform ist (laut Cicero die Mischverfassung). Zudem kommt man das erste mal mit den philosophischen Richtungen Epikureismus und Stoa in Berührung (die verfolgen einen aber die beiden Jahre hindurch).

Weiter geht’s mit Vergils „Aeneis“, die ja auch in der 11. Klasse schon etwas angeschnitten wurde. Hier geht’s vor allem darum, wer den Römern überhaupt das Recht gibt, die Weltherrschaft zu übernehmen, bzw. wie sie die selbige begründen. Bei diesem Thema kann man auch immer wieder Bezug zu aktuellen Themen nehmen.

12/2
Es folgt etwas Dichtung von verschiedenen Autoren: Horaz, Martial, Catull (liegt im Ermessen des Lehrers), wobei aber Horaz mit seinen Satiren und Gedichten einen großen Teil ausmacht. Kann ganz interessant sein, gerät aber meiner Meinung nach wieder schneller in Vergessenheit. Die Liebesgedichte von Catull sollte man aber auf alle Fälle mitnehmen!

Einen großen Abschnitt in 12/2 bildet die „Cena Trimalchionis“ von Petron. Diese ist komplett in Vulgärlatein verfasst und wirklich sehr leicht zu lesen. Vor allem aber ist sie sehr lustig und hat keinen größeren geschichtlichen Wert, sondern ist eigentlich eher zur Unterhaltung gedacht (es geht um den ehemaligen Sklaven Trimalchio, der zu Geld gekommen ist und sich seinen ganzen Reichtum nun total raushängen lässt; allerdings verfügt er nicht über die nötige Bildung – hält sich jedoch für total klug – und so kommt es zu netten „Verwechslungsgeschichtchen“). In dieser Klausur sollte man unbedingt viele Punkte machen, denn das sprachliche Niveau ist wirklich nicht sehr hoch.

Am Ende der 12. Klasse macht man noch ein wenig Vagantendichtung – die Texte sind bekannt aus der „Carmina Burana“ (wir hörten sie auf CD!) – das Ganze ist aber nicht mehr recht von Bedeutung.

13/1
Die 13. Klasse beginnt mit „Ab urbe condita“ von Livius, das meiner Meinung nach ziemlich schwer zu übersetzen ist, da er oft lange und verschachtelte Satzkonstruktionen verwendet. In der „Praefatio“ (Vorwort) macht Livius deutlich, dass sein Werk nicht nur nackte historische Tatsachen, sondern vor allem das Wesen der Römer und ihre Römertugenden wiedergeben möchte.

Auf Livius folgt Tacitus mit seinem „Agricola“, bei dem es um den Schwiegervater Tacitus’, nämlich Agricola, geht. Von diesem Werk ist mir ehrlich gesagt nicht mehr recht viel in Erinnerung und es hat mir auch nicht so gefallen (genau wie auch Livius).

13/2
Das Ende der beiden Lateinjahre bildet die Philosophie und das Sklaventum:
Was ist Philosophie und was leistet sie?
Was sind Sklaven (Dinge oder Menschen) und wie ging es in der Antike den Sklaven?
Das sind die Fragen, denen man sich zum Schluss noch einmal stellen muss.

Das Schöne war meiner Meinung nach, dass man durch die Lektüre der verschiedenen Werke erkennt, dass sich Geschichte eigentlich immer wieder wiederholt (es gibt so viele Parallelen zwischen dem alten Rom und unserer modernen Welt) und dass man deshalb immer auch seine eigenen Meinungen und Erfahrungen mit einbringen kann.

AUFWAND – ERGEBNIS
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Den Aufwand für diesen LK halte ich für relativ gering. Das größte sind noch die Hausaufgaben (meine Empfehlung: Übersetzung besorgen und damit arbeiten; nicht stur abschreiben!). Ich finde, dass vor allem für den Fragenteil kaum etwas gelernt werden muss (selbst für das Abitur), wenn man im Unterricht immer aufpasst und selbst gut mitarbeitet.

Auch sind im Fragenteil oder auch im Abitur immer Fragen dabei, die überhaupt nichts mit Lernen zu tun haben oder mit Hilfe des Lexikons zu bearbeiten sind (z. B.: „Welche Form ist Indikativ Perfekt?“). Und die Fragen wiederholen sich auch mit der Zeit. Also einfach Abitrainer durcharbeiten und dann kann gar nichts mehr passieren ;-).

Zudem fallen auch die mündlichen Noten meist recht gut aus, wenn man sich zu Hause einigermaßen vorbereitet hat, und davon gehe ich bei einem Lkler einfach mal aus.
Ich muss sagen, dass Latein wirklich das Fach war, für das ich am wenigsten tun musste.

VORAUSSETZUNGEN
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Was sollte man für den Besuch eines Latein-LKs mitbringen?
Das Wichtigste sind auf alle Fälle gute Übersetzungskenntnisse, denn die Übersetzung macht einfach den größten Teil der Klausur und des Abiturs aus (Übersetzung: Fragenteil 2:1). Also vielleicht etwas Grammatik pauken oder ein wenig übersetzen üben!
Vokabeln sind meiner Meinung nach nicht so wichtig, da man immer ein Lexikon verwenden darf. Natürlich müssen aber Deklinationen und Konjugationen sitzen!
Nicht fehlen darf ein gewisses Interesse an der ganzen Materie, weil sonst wird der Unterricht wahrscheinlich todlangweilig.


FAZIT
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Ich kann den Latein-LK wirklich nur empfehlen! Natürlich kommt es immer auf den Lehrer an und auch auf die Größe des Kurses. Wir hatten zum Beispiel einen super Lehrer und waren insgesamt nur 7 Leute im Kurs. So kam richtiggehend eine „familiäre“ Stimmung auf und es ging auch keiner in der Menge verloren. So etwas ist natürlich ideal. Wenn man den Lehrer überhaupt nicht ausstehen kann, würde ich eher davon abraten.

Was ich ebenfalls gut finde, ist, dass Latein relativ berechenbar ist, da man eigentlich die gleichen Noten im Vergleich zu den Vorjahren behält. Man wird zumindest nicht recht viel schlechter und falls man wirklich mal eine Klausur verhauen hat, hat man immer noch gute mündliche Noten, so dass keiner im Zeugnis unterpunkten muss. Außerdem kann man sich immer etwas durch den Fragenteil verbessern und der ist meistens wirklich „geschenkt“.

Also ruhig Mut zu Latein! Ich wünsch’ euch ebensoviel Spaß wie ich ihn gehabt hatte im LK Latein!!!

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