Maine Testbericht

Maine
ab 35,12
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Erfahrungsbericht von einsims

Maine - Indian Summer und Lebensart

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Wenn ich in Erinnerung schwelge und mir Fotos von meiner Maine Reise ansehe, kommt mir nur noch eine Gedanke in den Kopf , „Indian Summer“ . In diesem Unionsstaat im äußersten Nordosten der USA mit seinen ca. 86 156 Quadratkilometern (Quelle www.wissen.de ) oder 91 653 Quadratkilometern (Quelle Encarta) und 1,24 Mio. Einwohner gibt es Zahlreiche Kontraste in seiner Landschaft.

Da Maine, wie oben schon erwähnt, in Nordosten der USA liegt, ist hier der Atlantik sehr kühl, doch hat er sehr viele Seen zum Baden und große Wälder. Ein besonderes Erlebnis ist es, einen Elch beim Baden in einem See zu beobachten.

Fährt man zum Beispiel auf einer Straße im Baxter State Park, einem ca. 800 Quadratkilometern geschützten Reservat, versteht man den Ausdruck von Wald in Flammen. Und dies bezieht sich nicht auf Waldbrände, die ja bedauerlicherweise im Moment in den USA Hochkonjunktur haben, sondern an der Farbenpracht der Blätter. Besonders im September, wenn die Blätter anfangen, ihre grünliche Farbe in eine rot braunes Flammenmeer zu verwandeln.

Doch diese Wälder gehören nicht dem Staat, Ausnahme, der oben erwähnte Park, sondern der Holzwirtschaft. Die Dachgesellschaft der Papierindustrie des Bundesstaats Maine, die „Northern Maine Woods“ verwaltet die Wälder. Trotz des Kommerz hatte ein Millionär und ehemaliger Gouverneur ein Herz für die Natur und die Wälder, denn „Parzival Baxter“ bestimmte in seinem Testament, dass der nach ihn benannte Park zukünftige Generationen erhalten bleibt.
Ansonsten wird fast jeder bewaldete Quadratmeter von den Papierfabriken wirtschaftlich genutzt.

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Ein bisschen Geschichte gehört dazu und da mich die Geschichte der USA, seiner Bewohner und Staaten eh interessieren, gehört dieser Abschnitt fast immer in meinen Beiträgen dazu.

Die Geschichte begann 1497 mit der Besitznahme eines aus Venedig stammenden englischen Seefahrers, „John Cabot“. So lautete lange unserer Geschichtsschreibung. Doch die Wikinger waren vorher da. Im 11. Jahrhundert segelten die Wikinger an der Küste entlang. Es muss für die Indianer der Algonquin Stämme schon furchterregend ausgesehen haben, wenn Wikingerschiffe an der Küste von Maine vorbeiruderten. Barbarisch aussehende Krieger mit ihren Bärten waren bestimmt ein schockierender Anblick.

Doch gehen wir von den Wikingern zu den Engländern mit ihren einnehmenden Wesen. Alles Mein, und für die englische Krone, dachte sich bestimmt John Cabot, als er in New England an Land ging. War Maine am Anfang ein selbstständiges Gebiet, so wurde es im Jahre 1677 Massachusetts einverleibt. Neben dem Unabhängigkeitsbestreben der Kolonien von England bildete sich auch eine Unabhängigkeitsbewegen für Maine. Richtig ins Licht setzte sich diese Bestrebung aber erst 1785 mit Öffentlichen Auftritten. Doch dauerte es bis 1816 bis richtig Bewegung in diese Bestrebung der Unabhängigkeit kam. 1819 kam es dann zur Abspaltung, die sogar das höchste Gericht Massachusetts bestätigte. Maine beantragt dann die Mitgliedschaft in der Union der Vereinigten Staaten und wurde 1820 als 23. Staat aufgenommen.

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Kommt man von New Hampshire aus auf der Interstate 95 nach Maine, kommt nach Kittery auf der rechten Seite die Stadt York. In Kittery lässt es sich gut und billig einkaufen. Ein Stop ist für Wohnmobilurlauber besonders interessant, da man dort in einem großen Einkaufszentrum das nötigste für die Reise billig erstehen kann.
Von Boston aus braucht man gemütlich , bei den Vorgeschriebenen Geschwindigkeiten in den USA ist ja alles Gemütlich, etwa 2 Stunden bis nach York an der Südküste von Maine. York macht einen historischen Eindruck mit seinen Häusern im englischen Stil. In dieser Stadt, dass in drei Stadtteilen, York Village, York Beach und York Harbor aufgeteilt ist, ist das an der York Street gelegene „Old Gaol Museum“ einen Stop wert. Dieses Gebäude war 1720 das einzigste Gefängnis in Maine, was aber auch nicht verwundert, den in dieser Zeit war diese Gebiet dünn besiedelt. Heute kann man unbeschwert in diese Gebäude gehen, man ist ja nur kurz in den dunklen und feuchten Zellen und man darf „fast“ immer wieder raus.


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Ob in York oder an einem anderen Ort, sieht man an der Küste typische Häuser mit einem Steg, auf dem Holzfässer lagern, ein kleines Segelboot auf Wasser liegend, auf dem sich am Abend die Sonne spiegelt und diese die Blätter und Sträucher in einer rotbraunen Farbe einhüllt, sowie die Fischernetze und Bojen am Haus und die amerikanische Fahne flattert im Wind. Als dies sind ausreichend schöne Motive für die Fotokamera oder der Videokamera.

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Ein paar Meilen weiter kommt man dann nach „Kennebunkport“. Diese 42 Kilometer südlich von Portland gelegene Stadt dürft politische belesen Besucher ein Begriff sein. Der Vater des Heutigen US-Präsidenten , George Bush, hat hier ein Haus am Meer und wurde daher ein beliebtes Ausflugziel von Touristen, die einmal eine Präsidentenfamilie von nahen sehen wollten. Übernachten kann man ab 90$ im „The Kennebunkport Inn“, einem Gebäude aus dem Jahre 1930, zentral gelegen mit seiner weißen Fassade und verwinkelten Räumen, in dem man das Abendessen mit Klaviermusik serviert bekommt.

Im Zentrum gibt es außerdem noch ein sehr schönen Fotomotiv. Eine Kirche in weiß, umrahmt von einem Säulenhaus auf der rechten Seite und einem kleinen „Fachwerkhaus zu linken“, alle ebenfalls in hier üblichen weiß. Bei einer 180° Kehrtwendung sieht man einen typische Holzumzäunung, wie sollte es anders sein in weiß, mit einem Wohnhaus. Wer sich also fürs Fotografieren interessiert, bekommt hier massenweise Motive, und nicht nur in dieser Stadt, sondern überall in Maine.

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Und weiter geht es auf der 95er. An Biddeford und Saco vorbei nach Portland.
Wer sich in die größte Stadt von Maine begibt, sollte nicht enttäuscht sein, wenn er die Sehenswürdigkeiten an einer Hand abzählen kann. Man brauch für Portland keinen großen Zeitraum einzuplanen. Ich habe gelesen, das man Portland als „San Francisco des Osten“ bezeichnet. Da ich auch schon in SF war, kann ich dies nicht bestätigen. Wahrscheinlich ist dieser Ausspruch nur eine Werbeaktion der Stadt gewesen. Vielleicht begründet sich dieser Spruch auf seinen Hafen und seine Bebauung auf den Hügeln und dadurch auf die „steilen“ Straßen. Doch in Gegensatz zu San Fransisco herrscht hier am Hafen eine ungewohnte Ordnung und Sauberkeit. Zusammenfassend kann man von Portland sagen, dass sie in die Kategorie der „normalen“ amerikanischen Städte passt. Hier herrschte eher noch ein ländlicher Flair ohne die Großstadthektik. Auch in dieser Stadt bemerkt man die Lebensart und den Stil New Englands.

Für das Einkaufen und die Gastronomie gibt es die bekannte „Old Port Exchange“ am Hafen in der „142 Free Street“. Aus den alten Lagerhäuser wurden ansehnlichen Einkaufsläden und Restaurants gestaltet. Kunstgenuss vermitteln die „zahlreichen Galerien“.

Wenn wir gerade bei der Kunst angelangt sind, ist auch ein Besuch im „Portland Museum of Art“ am Congress Square zu empfehlen.
Di bis Sa von 10 bis 17 Uhr und So von 12 bis 17 Uhr kann man in diesem Gebäude, dass einen Schnappschuss durch seine ungewöhnliche Architektur wert ist, Arbeiten von einheimischen Künstlern aus ganz Maine bewundern.

Außerdem bietet Portland noch das „Wadsworth - Longfellow House“.
Das Haus, in dem der berühmte amerikanische Dichter Henry Wadsworth Longfellow seine Jungend erlebte, wurde zu einem Museum umfunktioniert.

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Bei Portland hat man nun die Qual der Wahl, welche Route man nun weiter nimmt, denn der Highway spaltet sich in die 495 und weiterhin in die 95.
Die 495 bietet eine Fahrt am Sebaco Lake vorbei mit einer Verbindung zum White Mountain National Forest.

Der Sebaco Lake ist ein Paradies für Angler, denn er bietet Süßwasserlachse und große Forellen. Wer sich für diese Route entscheidet, sollt auch unbedingt in das „Jones Museum of Glass and Ceramics“ gehen. Hier gibt es Ausstellungsstücke aus der Zeit des alten Ägyptens.

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Abseits der großen Highways liegt der Moosehead Lake. Von der 95 fährt man Richtung Newport, Dexter, Monsons nach Greenville. Und Greenwille ist etwas was für romantische Paare oder welche, die es noch werden wollen.

„The Greenville Inn“, auf Harris Island gelegenes Hotel bietet Zimmer ab 65$ und Appartements ab 110$ an. Eigentlich nicht gerade billig und nichts besonders, würde man meinen. Doch muss man sich diese hoch über dem Meer gelegene Hotel erst einmal genau anschauen, um zu verstehen, warum es Heiratwillige Paare auf die Halbinsel führt. Ein gepflegter Rasen führt zu dem Haupthaus in blauer Farbe, auf dem alle Zimmer eine Terrasse mit Meerblick haben. Irgendwie erinnert mich dieses Hotel an die Vergangenheit und Gründerzeit der USA aber auch etwas an die Herrenhäuser der Südstaaten.

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Fährt man weiter auf der 95er, kommt als nächstes die Stadt Brunswick.
Diese Stadt ist sozusagen das Wissenszentrum des Staates Maine. Hier ist das Bowdoin College beheimatet. Weiterhin bietet das „Peary - Mac Millan Arctic Museum einen Einblick in die Erforschung der Polargebiete.

Ein „Katzensprung“ entfernt von Brunswick liegt Bath. Diese Stadt liegt ca. 80 Kilometer von Portland entfernt bietet mit seinem aus dem 19. Jahrhundert stammenden Hafen eine schöne Aussicht zum verweilen oder zum Fotografieren. Natürlich gibt es aus diesem Grund auch ein Museum, das „Maine Maritime Museum zeigt die Vergangen des Hafens von Bath.

Sieben Kilometer weiter an der Küste entlang liegt das kleine Hafenstädtchen Boothbay Harbor mit der Möglichkeit, eine Fähre zu den Monhegan Island zu benutzen. Die Insel soll von Wikingern besucht worden sein. Das behaupten immerhin die Einheimischen und wollen so Touristen anlocken. Ob dies nun war oder nicht, es ist nichts bewiesen. Doch auch ohne Wikinger lohnt die Überfahrt mit der Fähre. Nach den Fahrten mit dem Auto kann man sich auf dem Wasser erholen und auf der Insel den Fischern beim Hummerfang zuschauen. Boote kann man auch in dem Anwesen leihen.

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Schlägt man den Weg weiter auf der 95 er ein, kommt man nach einiger Zeit nach Bangor. Im Norden der Stadt liegt die University of Maine mit einigen Museen. Wer aber Boston und Umgebung besucht hat, kann hier ohne Gewissensbisse vorbei fahren. Entfernung Portland – Bangor ca. 215 Kilometer.

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Natürlich gibt es noch mehr zu sehen in Maine. Daher hier eine Kurzinformation:

Bar Harbor –
Bar Harbor liegt am Eingang des Acadia National Park auf der Insel Mount Desert. Die Geschichte des Ortes wird in dem „Bar Harbor Historical Society Museum“ für die Nachwelt festgehalten.


Acadia National Park –
Der auf der Insel Mount Desert liegend ganzjährig geöffnete Park wurde von „Champlain 1604 entdeckt. Erholung auf Wanderwege, Radwege und Reitwege möglich. Auch einen Berg gibt es zu ersteigen. Mit 467 Meter ist der Cadillac Mountain die größte Erhebung an der amerikanischen Ostküste.


Augusta –
1628 von der Plymouth Colony gegründete Handelsniederlassung.
Die Stadt liegt am Kennebec River.

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Ps.

Schnäppchenjäger aufgepasst.
Fabrikverkaufsläden in Freeport, 28 Kilometer von Portland entfernt. Diese Stadt ist der Anziehungspunkt für Schnäppchenjäger. Viele Markenprodukte zum kleinen Preis garantieren das großen Einkaufvergnügen.

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Man sagt , Maine ist das Land der Hummer. Man sieht viele Restaurants mit diesen Spezialitäten. Da ich jedoch kein Hummerfan bin, möchte ich die nur so nebenbei erwähnen. Ich habe Angebote für Hummer mit Beilagen gesehen, die etwa 10$ betrugen, also Guten Appetit.

Außerdem sollte man sich nicht durch den Blick auf die Landkarte der USA blenden lassen. Maine ist nicht so klein, wie es auf der Karte scheint.
Um ausgiebig diesen Bundesstaat zu erforschen, sollte man einige Tage einplanen. Und sich mitreisen lassen von der herrlichen Natur und dem gemütlichen Lebensstill der Menschen von Maine. Spaziergänge an den Wunderbaren Stränden laden zum Erholen ein. Doch sollte man sich auch im Sommer auf die nördliche Witterung einstellen. Die Durchschnittstemperatur im August beträgt 24°C und schon im September nur noch 15°C. Ihr ist es ratsam, entsprechende Kleidung mit zu nehmen.

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