Papua-Neuguinea Testbericht

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Erfahrungsbericht von Servus1

Survival in New Papua Guinea - Teil 1/2

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Survival in New Papua Guinea - Teil 1

Nachdem meine Mutter starb, musste ich raus, einfach nur weg...Ich wollte keinen Luxusurlaub, ich wollte was machen, was mich an den Rand meiner körperlichen und geistigen Kräfte bringen würde. Ich wollte meinen Alptraum überwinden. Überwunden habe ich diesen bis heute nicht, aber ich war am Rand meiner körperlichen Kräfte..

Mein Freund, der mich damals aufbaute, sagte: „Alex, komm wir fahren wo hin, irgendwo hin..“

„Hmmm“, sagte ich. „Ausgefallen muss es sein“.

Mein Freund war ein begeisterter Indonesien und Asien Fan und schlug mir Bali vor. „Nee“ sagte ich. Ich will auf eine einsame Insel, ohne alles..“

„Kein Problem“, sagte er und ich schaute ihn verwundert an. „Was hältst Du von New Papua Guinea? Es ist dort absolut genial, wir brauchen nicht in ein Hotel, sondern schlafen bei Einheimschen“
„Ich will auf meine Insel“ erwiederte ich. Im gleichen Atemzug fragte ich ihn, wie oft er schon dort gewesen sei. 9 mal bisher in New Papua Guinea. Und das mit Deiner Insel ist kein Problem, wir sollten sowieso mindestens 3 Wochen fahren und machen 1 Woche „Survival“ auf einer Insel ohne Menschen, was hältst Du davon, fragte er mich.
„Das ist es“, erwiederte ich.

Ich wusste noch nicht auf was ich mich einließ, aber ich sollte es einige Wochen später erfahren.
Zuvor mussten wir zum Arzt, nicht nur wegen der Impfungen, nein auch wegen des Gesundheitschecks, wir wollten ja auf eine Insel.

Neben einer Bescheinigung gegen Gelbfiber, die wir vorlegen mussten, machten wir auch noch eine Malariaprophylaxe, da er mir erzählte, dass in dieser Region, unterhalb von 1800m besonders „hartnäckige“ Malariamücken das ganze Jahr unterwegs seien. Hepatitis A kommt auch sehr stark vor.
Mittlerweile war ich fasziniert von seinen spannenden Erzählungen, aber auch abgeschreckt davon, da ich vorher noch nie mit Malaria oder ähnlichem zu tun hatte. War das mit der Insel eine gute Idee?
Der Arzt bescheinigte uns einen sehr guten körperlichen Zustand und gab uns noch ein paar Tips für die Insel, Was macht man bei offenen Wunden, etc.

Also konnte es eigendlich losgehen. Wir hatten noch ein bisschen Zeit, ein paar Tage, um uns vorzubereiten.

Wir hatten einen günstigen Flug gebucht. Aber allein die Strecke und die Dauer war schon ein Abenteuer wert. Es gibt keine Direktflüge nach New Papua Guinea, sagte mein Freund grinsend. Wir schauen, das wir über Sydney oder so fliegen können...Gesagt getan, wir buchten dann Frankfurt nach Sydney und von Sydney nach Port Moresby, die Hauptstadt von New Papua Guinea. Interessant fand ich die nationale Fluggesellschaft „Air Nuigini“ schon... die uns in die Hauptstadt flog. Eine gesamte Flugzeit von knapp 20 Stunden und insgesamt waren wir 36 Stunden ab Frankfurt unterwegs..das war anstrengend...

Endlich durch die Passkontrollen, mussten wir warten, mein Freund hatte zwar einen Freund über unsere Ankunft informiert, aber er war noch nicht da und ich hatte Zeit meine Gedanken schweifen zu lassen....

... New Papua Guinea, endlich bin ich da, in einem der unbekanntesten Länder, Land der Gegensätze – die Hauptstadt ist modern, die Kinder und jugendlichen arbeiten in modernen Bürogebäuden, während die Eltern oder die Dorfbewohner noch mit Steinäxten und Pfeil und Bogen zur Jagd gingen – Das Land der 800 Sprachen, erzählte mir mein Freund, sei ein Land voller Gerüchte, Medizinmänner, Kannibalen, Vulkanen und Dschungel..und mit Englisch käme man recht gut zurecht...

Sein Freund, der uns abholen wollte, war immer noch nicht da...

Ein Land, das die Einheimischen liebevoll PNG nannten, also pi-en-dschi. Das unbekannte. Das Land, das doppelt so groß ist wie Grossbritannien, aber nur 10 Einwohner pro Quadratkilometer hatte und 160 km von Australien entfernt war. 600 Inseln gehörten zu New Papua Guinea und auf irgendeiner würde ich bald sitzen...

Mittlerweile war über eine Stunde vergangen und sein Freund war immer noch nicht da.

Und während wir auf den Freund warteten, zeigte mir mein Freund den großen Gebirgszug der die ganze Insel durchlief. Er deutete durch das große Panoramafenster nach links und sagte: „Alex, da hinten liegt der größte Berg New Papua Guineas, der Mount Wilhelm mit 4500 m. „Mount Wilhelm?“, fragte ich skeptisch zurück..“Ja, das kommt durch die dt. Kolonialzeit. Es gibt auf den Inseln mehrere kulturelle Einflüsse. Auch sehr starke durch die Japaner, die hier recht lange waren. Weist Du wie hoch der Gebirgszug auf New Papua Guinea ist? „Nee“, antwortete ich und wollte mehr wissen.
„Durchschnittlich 3000 m“, erwiederte er. „Die meisten Flüsse, die Du sehen wirst, entspringen diesem Gebirge“ Es sind unheimlich schnelle Flüsse, bis zu 800 km lang“. Ich wusste schon was er sagen wollte....“Raften“ Ich sah sein glänzen in den Augen und bewunderte seine Lebenseinstellung. Er machte das, was im gefiehl, er war frei wie ein Vogel und ich? Ich hatte einen Zwang, wie auch immer man den bezeichnen mochte...

„Wenn du aus diesem Gebäude rauskommst, wirst du verstehen, warum ich von diesem Land so begeistert bin“, sagte er, während er mit einem Lächeln aus dem Fenster schaute..

Ahhh, endlich kam er, der Freund. Die Begrüßung war herzlich und zu meinem erstauen stellte ich fest, das es ein Europäer war, genauer gesagt ein Franzose.

Als wir das Flughafengebäude verließen, wurde mir erstmal schwindelig, ich dachte ich lief gegen eine Wand. Ich dachte an den Spruch meines Freundes: „Wenn du aus diesem Gebäude rauskommst, wirst du verstehen, warum ich von diesem Land so begeistert bin“ Sollte das bei mir Begeisterungstürme hervorrufen? Nene, ich hatte ganz vergessen, das ich mich südlich des Äquartors befand. Das Land hatte eine enorme Luftfeuchtigkeit und in kürzester Zeit waren meine Klamotten nass, Obwohl ich ein Safari-Hemd und Safari Short trug...Jaja, lacht nur..Meine Füsse wurden in meinen Stiefeln immer wärmer, aber sie sollten mir noch wahre Dienste erweisen.

Umso angenehmer war es, als im offenen Jeep sassen und mir der Fahrtwind um die Ohren fegte. Ich verstand nur nicht, warum er mit einem solchen Affenzahn aus der Stadt fuhr..bis er sagte, das die Hauptstadt zwar tagsüber nett sei, aber sobald es Dunkel würde, sich zum reinsten Molloch verwandeln würde. Ich traute meinen Ohren nicht, aber mein Freund stimmte zu. „Du kommst ab Einbruch der Dunkelheit nicht mehr aus Deinem Hotel. Die sind dann alle verrammelt. Lebensgefahr!“, sagte er trocken und es bildete sich ein Kloß im Hals. Ich dachte, ich hätte ja auch gleich nach Israel fahren können...“ Der Kloss im Hals löste sich relativ schnell, da abrupt die geteerte Strasse in einen unbefestigten Schotterweg überging...Wir waren jetzt ausserhalb der Stadt. Wir fuhren vorbei an Gummibaumplantagen und tollen Aussichtspunkten, bergauf bergab und keine Menschenseele war zu sehen...Ich hatte Hunger und mittlerweile Durst. Obst und Gemüse gabs wie Sand am Meer, aber der Schein war trügerisch. „Gewöhn dich langsam an das Obst, kocht das Gemüse, sonst wird’s Euch dreckig gehen. Es langsam und am ersten Tag nicht zuviel....ermahnte mich der French-Man.
„Haha“, leichter gesagt als getan, ich hab Hunger..erwiederte ich leicht grinsend. Dur wirst dich die nächsten Tage dran gewöhnen müssen, wenn ihr auf der Insel seit, gibt’s noch weniger zu essen, als jetzt.“ Ein Lachen entlockte ihm sein eigener Satz und mein Freund rauchte so ein komisches Kraut, das wirklich bestialisch stank. „Willst Du auch eine?“ fragte er mich und hielt mir die „selbstgedrehte hin. „Hasch“, fragte ich ihm einen skeptischen Blick hinwarf.
„Nein“, unterbrach der French-Man meine Blicke, das ist Mallboro auf papuanisch und mein Freund konnte sich das grinsen nicht mehr verkneifen. Ne, das ist der Tabak, der hier geraucht wird. Und während ich so zog und mich an dieser „Stärke“ verschluckte, drangen wir immer weiter in das innere des Landes ein.

Regen stellte sich ein, aber kein gewöhnlicher Regen, wie ich ihn von zu Hause kannte, nein, es prasste nur so auf uns herab, der French-Man hatte einiges zu tun, um seinen Jeep auf der mittlerweile schlammigen Piste zu halten. Genauso schnell wie der Regen kam, verschwand er auch.

Endlich nach drei Stunden sollte unsere Fahrt zu Ende sein. Ich fragte den French – Man wo wie wären. Er erwiederte nur: „Das Dorf ist so klein, vergiss es einfach, aber noch was, sagte er mit einem scharfen Tonfall und erhob seinen Finger: „ Du wirst dem Stammeshäuptling vorgestellt und er wird Dir essen reichen und Du wirst es essen. Tust du es nicht, gilt das als Beleidigung“. Ich spürte, das er es ernst meinte und nickte kleinlaut. Wird schon nicht so schlimm sein, dachte ich mir...jaja, dachte ich mir.
Aber wo war ich? Die Frage fand ich im Moment viel interessanter.....

Ich war in der Steinzeit oder sollte ich sagen in einer prähistorischen Welt?
Einige Hütten aus Schilf, Bambus und Geäst waren im Kreis angeordnet. In der Mitte war eine rießige Feuerstelle und nur zwei Wege gab es. Einen, von dem wir kamen und einen der am anderen Ende des Dorfes weiterführte. Waffen, na ja Waffen ist zu viel gesagt, Pfeil und Bogen, lanzenähnliche Stöcke mit Steinspitzen und div. Macheten lagen im Dorf vor den Hütten. Ringsrum war nichts ausser Dschungel zu sehen. Hohe Bäume, deren Umfang bis zu 2 Metern betrugen. Lianen oder so etwas ähnliches schlungen sich verworren um diese Riesen, die mich grimmig anzuschauen schienen.


Mein Freund begleitete mich zu einem Mann, es war wohl der Häuptling, nein falscher Ausdruck, es war der Stammesführer, der aus der größten Hütte kam und den French-Man begrüßte, danach meinen Freund, sie kannten sich anscheinend und mir dann etwas in „Tok Pidgin“ rüberwarf. Mein Freund übersetzte, was so viel heissen sollte wie „Willkommen Fremder“. Ich dachte man kann sich hier Englisch verständigen...! und warf meinem Freund schmollende und zugleich ironische Blicke zu....“Jain, das ist ein Mischmasch hier zwischen „Tok Pidgin“ und Englisch. Aber wir sind hier in einem uralten Dorf, da spricht man nicht dieses Mischmasch.“ (Ich sollte in den nächsten Tagen noch mehr über die Geschichte von Papua Neuguinea erfahren)
Er sah schon witzig, aber auch beengstigend aus. Dieser 2 Kopf kleinere Mann, der mit seinen vielen Narben am Körper, einen sehr lustigen Kopfschmuck aus Federn trug. Im Gesicht hatte er mit roter und gelber Erde eine art Bemalung, die mich stark an Indianer erinnerte. Mit dieser Überlegung lag ich ja auch nicht ganz falsch, es handelte sich um einen Indianerstamm, aber halt in Papua und nicht in Amerika...Faszinierend fand ich auch die Knochen - Ohrringe, die übergross und ganz und gar nicht zur Statur derdortigen Menschen passten. Bänder an den Oberarmen und Fell oder Leder Shorts waren dann die einzige Bekleidung die sie trugen. Neugierig scharrten sich die Kinder des Dorfes um mich und redeten auf mich ein, aber ich verstand nichts. Der Stammesführer stampfte plötzlich mit seinem Stab auf den Boden und sprach irgendetwas, was ich nicht verstand, mit sehr scharfer Zunge. Die Kinder verstummten und ich zuckte vor Schreck zusammen...

Auf einmal wurde es Dunkel, schlagartig. Von jetzt auf sofort. Ich verstand nicht, bis mein Freund sagte, das die Sonne nur ca. 15 Minuten zum Untergehen bräuchte. Das meistens kurz nach 18.00 Uhr. Ich schaute ungläubig auf meine Uhr und es stimmte, wir hatten es kurz nach sechs. Das Lagerfeuer brannte und uns wurde ein Platz zugewiesen....


Tja und wies weitergeht und was ich so leckeres (brrr.) kulinarisches zum Essen bekam, erfahrt ihr morgen. Das werden mehrere Teile. Ich hoffe, ihr fandet es bis jetzt interessant und glaubt mir, es wird noch interessanter.....


In diesem Sinne beende ich Teil 1 von vielen über Survival New Papua Guinea.

PS: Kommentare wie immer sehr erwünscht.

Euer Alex Copyright 2002


Survival in New Papua Guinea - Teil 2

Nachdem uns die Plätze am Feuer zugewiesen wurden, links vom Stammesführer sass French-Man, rechts davon mein Freund und neben meinem Freund sass ich. Am Nebenfeuer sassen die Frauen und bereiteten das Essen zu. Ich war im nachhinein froh, nicht genau erkennen zu können, was zubereitet wurde. Der Stammesführer reichte mir eine Holzschale, in der eine milchige Flüssigkeit drin war. Seine Augen waren weit aufgerissen und alle starrten auf mich. Der Stammesführer machte eine Bewegung mit der Hand, die bedeutete ich solle trinken.

Ich nahm den Becher und roch erstmal vorsichtig daran, bevor ich die Schale ansetzte. Es roch wie Federweisser, auf der anderen Seite aber zu stark für Federweisser. Ich setzte das Holzgefäß an und nippte kurz an der undefinierbaren Flüssigkeit. Aufeinmal musste ich Husten, mein Kopf lief knallrot an. Es war Alkohol. Aber eine so starke Mischung, das es wie Feuerwasser brannte...Stille herrschte um das Lagerfeuer, nur das knistern des Feuers war zu hören. Jetzt fing der Stammesführer fürchterlich zu lachen an. Sein Oberkörper bewegte sich ruckartig und mit weit aufgerissenem Mund, warf er bei jedem angesetzten Lacher seinen Kopf zurück. Jetzt fingen auch die anderen an, schallend zu lachen, incl. French-Man und mein Freund.
Nachdem das Gelächter, ist konnte jetzt noch grinsen, verhallte, sagte mir French-Man, das es eine Mixtur aus diversen gegorenen Früchten sei, die unter dem Feuer gekocht werden. Ich fragte ihn und weiter, „das kann ja nicht alles sein!“
„Nein“, erwiederte French-Man, „da kommt noch mehr rein“ und grinste mich an. Jetzt wollte ich es nicht mehr wissen...

Das Essen schien fertig zu sein. Als erstes wurden uns Spieße gereicht.
Die Gänsehaut überdeckte meinen ganzen Körper und ich hoffte, das ich nicht wieder der erste sein würde, der „probieren“ dürfte. Aber meine Kurzgebete wurden nicht erhört.
Eine lächelnde Eingeborene brachte mir als erstes einen Spiess.
Grinsend klopfte mir mein Freund auf die Schulter und meinte „Willkommen im Dschungel“ es schmeckt besser als es aussieht.
„Das glaub ich nicht“ erwiederte ich und fühlte, wie ich weiss um die Nase wurde.
Die eingeborene überreichte mir einen Spieß mit gegrillter Spinne, Vogelspinne oder so ähnlich. Auf jedenfall dachte ich in diesem Moment. „Das kannst Du beim besten Willen nicht essen.
„Tja, Alex, das ist Survival und du wirst in den nächsten Wochen noch ganz andere Dinge essen müssen, wenn Du überleben wiillst. Denk dran was ich Dir vorhin erzählt habe..“ ermahnte mich French-Man.
„Wie soll ich das Essen?“ warf ich ohne einen Blick von meiner Vorspeise zu lassen in die Runde.
„Ganz einfach, Du kannst alles essen, die Spinne ist von den Frauen schon vorbereitet worden...die Füsse kannst Du wegschmeissen“
Ich schloss die Augen, mein Puls stieg bis zum Mund, ich hörte nicht mal das Knistern des Feuers und bis rein...
Langsam biss ich zweimal drauf rum und öffnete mein Auge und versuchte mir jetzt ein leckeres Sandwich vorzustellen. Aus dem Augenwinkel sah ich den Stammesführer zufrieden „Hmmm“ machen und er gab das Zeichen, das die anderen auch Essen dürfen.

„Schmeckt nach was“ war ich am überlegen..“Nach gar nichts“, dachte ich. Das innere ist weich, das äussere knusprig wie die Haut eines guten Schweinebratens. Bääh, wie kann man nur....
Jetzt wurde mir erst richtig bewusst, das ich mich in einer „anderen Welt“ befand. Kein MC Donalds, keine Tiefkühltruhen, keine Mikrowelle, kein Strom, sondern das was die Natur hergibt oder vorbringt. „Survival“, seufzte ich, obwohl ich nichts sagen wollte, aber es rutschte mir nur so raus. Mein Freund drückte mich und schaute mich an „Etwas anders, als in der normalen Welt, oder?“ diese Frage lies ich unkommentiert.

Der Hauptgang, wurde kurz später serviert und sah doch etwas appetitlicher aus, als die Vorpeise. „Ist das Huhn?“ fragte ich French-Man.
„So ähnlich“, antwortete er trocken. Naja, ich hatte Hunger und obwohl ich Hunger hatte, ass ich besonders langsam, was ich sonst nie machte.
Nun bekam ich eine größere Holzschüssel und eine kleinere. In der großen, ach sah das lecker aus..war gegrilltes Fleisch drin. Es roch wirklich gut, undefinierbar auf der anderen seite. Ich versuchte rauszuriechen welche Gewürze verwendet worden waren, aber ich kam zu keiner Lösung.
Ich nahm ein Stück mit den Händen und schon es mir rein, während ich vorsichtig das Kauen anfing. „Hmm“ machte ich diesmal zum Stammesführer, weil es wirklich super schmeckte. Der Stammesführer gab erneut das Zeichen zum Essen. Und während die anderen schmatzend sich über das Fleisch hermachten, fragte mich French-Man: „Und, schmeckt der Affe?“
Ich verschluckte mich auf das Häftigste und spuckte das verbliebene Stück aus, das meiste hatte ich leider schon gegessen. „Bähhh“ und nahm einen kräftigen und langen Zug von dem Gesöff, was ich am Anfang bekommen hatte.
„Warum sagt mir keiner was ich esse“
Mein Freund erwiederte: „Zu Hause ist du doch auch Tiere, oder?“
„Ja, aber keine Affen“, erwiederte ich mit einem noch immer verzogenen Gesicht.
„Siehst du, und hier wird so was gegessen und Dir hat’s doch geschmeckt, bis du erfahren hast, das es ein Affe ist..“
„Eigendlich hast Du recht, aber ich hab trotzdem Probleme damit“. Schon fast beleidigt wannte ich mich meiner kleineren Schüssel zu, die ich fragte: „Und was bis du für ein Tier? Ein Gorilla, oder so was?“
„Nein, das sind gemahlene Wurzeln!“, warf mir French-Man schmatzend zu. „Aus Kaukau und Yamswurzeln, gibt’s hier als Wurzelgemüse“
Ich nahm noch mal einen Schluck, deren Wirkung sich so langsam bemerkbar machte und ein wenig trotzig begann ich das Wurzelgemüse zu Essen. Und siehe da, es schmeckte. Die Wurzeln waren gerieben, rochen und schmeckten süsslich. Das konnte man essen, dachte ich mir und lies mir noch ein Portion geben. Als Nachtisch sozusagen, gabs Früchte, Papayas, Bananen, Passionsfrüchte. Ich stellte fest, das die Obstsorten doch anders schmeckten, als in Deutschland, auf der einen Seite fruchtiger, auf der anderen Seite auch herber. War schon komisch und nahm einen weiteren Schluck des Gesöffs.
„Wo macht man denn hier sein „Geschäft“, flüsterte ich meinem Freund ins Ohr.
„Na im Busch“, schaute er mich ungläubisch an. „Jaja, das weiss ich schon, aber gibt’s hier einen speziellen Platz?“
Mein Freund ging mit mir mit und zeigte mir einen Platz wo ich mein Geschäft verrichten könnte. Zum Beenden des Geschäftes verwendete ich eines der großen Blätter, als Ersatz für Papier. Wohl war mir nicht bei der Sache, da es recht Dunkel war, am Rande des Lagers und ich nicht sehen konnte, ob und wenn ja was am Boden so kreuchte und fleuchte. Schnell wieder zurück ans das Feuer dachte ich mir, während ich meine Blicke in den Himmel streifen liess.
Ein schöner schwarzer Himmel und viele funkelnde Sterne. Mittlerweile war es ruhig im Lager geworden. Nur ein paar Männer sassen am Feuer sowie der Häuptling.
„Hörst Du das?“ fragte mich French-Man.
„Was soll ich denn hören“, stellte ich die Gegenfrage. „Die Natur, Alex.“
Ich fing an mich zu konzentrieren und tatsächlich, ich hörte was. Tagsüber hatte ich eine paar Vögel wahrgenommen, aber auch nicht so richtig. Und jetzt konnte ich es an allen Ecken und Enden rascheln hören. Ein Fiepen da, ein undefinierbares Geräusch da....ganz wohl war mir nicht. Die im Dunkeln düster drein schauenden Bäume taten ihr übriges dazu....

„Schlafenzeit, wir stehen morgen früh auf“, sagte mein Freund und French-Man warf mir eine Decke zu, die er zuvor aus dem Jeep geholt hatte.
Das Feuer war nachgelegt worden und wir drei machten es uns am Feuer bequem, denn es wurde schon etwas kühl...Und während ich versuchte diese Eindrücke zu verabreiten, schaute dem Schattenspiel des Feuers, das sich an den Bäumen spiegelte zu. Ich füllte mein Reisetagebuch mit meinen Erlebnissen und legte mich auf den Rücken....
Ich war wirklich in einer anderen Welt. Was das der Ursprung des Lebens? Über diese Frage schlief ich ein.


Am nächsten morgen, reges treiben um 5.00 Uhr im Dorf. Ich war der letzte der aufwachte, alle anderen waren schon wach. French-Man und mein Freund unterhielten sich mit Jägern, die wohl kurz zuvor in das Dorf gekommen waren, mit ihrer Beute. Tiere die ich vorher noch nie gesehen hatte. Die Affen erkannte ich dann schon. Ich legte meine Decke zusammen und ging zu meinem Freund, während ich faszinierend den „Dampf“(Nebel), der zwischen den Bäumen hing, zuschaute. „Guten morgen Du langsam“ meinte mein Freund und reichte mir einen hölzernen Becher. „Nee, heute keine Experimente“, erwiederte ich mit schüttelender Hand. „Was, Du magst keinen Kaffee? Dann nicht“
„Nein, nein, sag das doch gleich. Wieso gibt’s hier Kaffee?“ sah ich ihn fragend an.
French-Man warf ein: „Hier gibt’s Kaffee sowie Kakao. Eben alles was das Land hergibt. Aber vorsichtig, er schmeckt anders als bei Dir zu Hause.“

„Wie wahr, wie wahr“, musste ich feststellen, als ich den ersten Schluck nahm. Ultra bitter im ersten Moment und dann aber sanfter werdend.

Das Wasser kam aus einer Süsswasserquelle, einem kleinen Wasserfall, ca. 45 Minuten Fussmarsch von hier. Solange dachte ich, bin ich froh das ich daheim den Wasserhahn aufdrehen kann...

„Was machen wir heute“...fragte ich während ich mir eine Panua – Zigarette anzündete, die mich etwas schwindelig werden lies.

„Wir fahren heute weiter Richtung Süden, da zeig ich Dir ein paar abgeschossene Zeros aus dem 2. Weltkrieg und wir machen halt an einer alten Missionarshütte. Die Landschaft ist dort abwechslungsreich und sehr interessant. Dann fahren wir weiter nach Norden an die Salomonensee, da liegen ein paar interssante Wracks im Meer.“

Ja, was uns alles für Hindernisse und Gefahren erwarteten auf der Reise zu den Wracks und Zeros, erfahrt ihr im nächsten Teil. Auch warum die Deutschen die Insel aufgeben mussten und noch mehr über die Geschichte des Paradieses..

Ich hoffe, der zweite Teil hat Euch auch so gut gefallen wie der erste. Kommentare sind jederzeit willkommen.


Leider musste ich das Cafe wählen, da ich ja nur einmal zu einer Rubrik schreiben kann....
In diesem Sinne

Euer Alex Copyright 2002

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