Stellenbosch Testbericht

ab 28,25
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Erfahrungsbericht von retilein

Stellenbosch und der Wein

Pro:

herrliche landschaft und guter wein

Kontra:

so weit weg

Empfehlung:

Ja

Ich mag eigentlich keine Superlative, aber für mich ist Kapstadt unbestritten eine der schönsten Städte der Welt und selbiges gilt natürlich auch für die nähere Umgebung. So hatte ich April 1998 über die Osterfeiertage für eine Woche das unvergleichliche Vergnügen Stadt und Umgebung zu erkunden. Dazu hatten wir die Reise stinknormal in einem Reisebüro gebucht. Mit dem Unterschied allerdings nur Flug und Unterkunft gechartert zu haben.

Ein Highlight ist natürlich der Genuß des südafrikanischen Weines an seiner Quelle. Und dabei spielt Stellenbosch eine herausragende Rolle.

Wein
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Für alle Weintrinker hat Südafrika und hier insbesondere die Umgebung von Kapstadt allerhand zu bieten. In dieser Gegend werden mittlerweile weltbekannte Weine hergestellt und die Winzereien sind für wenig Geld mit anschließender Weinprobe zu besuchen. Hier werden die besten und bekanntesten Rot- und Weißweine angebaut wie z.B. Cabernet Sauvignon, Shiraz, Pinotage, Riesling, Blanche und Chenin Blanc.
Viel Sonne im Sommer und im Herbst, ergänzt durch die Winde vom Atlantik und vom Indischen Ozean, bieten ein ideales Klima für den Wein, und wenn dann noch der Boden und die Trauben stimmen, braucht es nur noch das Geschick des Winzers, um einen Wein der Spitzenklasse zu produzieren. Eins muß ich allerdings gleich sagen, mit Eiswein wird es allerdings nichts, Temperaturen von 5°C sind das tiefste der Gefühle.

Eine halbe Autostunde von Kapstadt entfernt liegt das eigentliche Zentrum des südafrikanischen Weinanbaus, das Städtedreieck Paarl- Stellenbosch- Franschhoek.

Absolut sehenswert ist Stellenbosch und die nahen Weinberge. Nachstehend ein paar Bemerkungen zu diesen köstlichen Vergnügen, im Verlaufe dessen wir einige Weingüter besuchten.
Das erste auf unserer diesbezüglichen Tour war das Simonsig Weingut mit über 300 ha. Es befindet sich im Privatbesitz der Malan-Familie und liegt nordwestlich von Stellenbosch, am Fuße des Simonsberg.
Erst im Jahre 1953 fing der heutige Patriarch der Malanfamilie, Frans Malan, auf dem Weingut "de Hoop" als Winzer an. Das Unternehmen produziert heute mehr als 180 000 Kisten Wein, wovon 45% weltweit in 22 Länder exportiert werden. Zahlreiche Auszeichnungen der Weine sind in den Taste (Probier) -stuben zu bewundern. Siehe z.b. http://www.sa-weine.de/weingueter/simonsig.html oder ähnliche Infoseiten. So hatten wird das Vergnügen uns angeregt eine längere Zei mit der Herrin des Hauses über Wein im speziellen und das Leben im allgemeinen in Südafrika zu unterhalten. Es gibt kaum Schöneres, als in einem südafrikanischen Weingut zwischen Stellenbosch und Franschhoek im Park zu sitzen und den lieben Gott einen netten Mann sein zu lassen. Wir haben natürlich ausgiebig typisch südafrikanische Sorten getestet. Etwa der rote Pinotage, bei dem es sich um ein im Eichenfaß gereiften schweren, würzigen Rotwein mit den feinen Aromen der Brombeere oder Wildkirsche handelt. Eine andere, bei uns weniger bekannte Sorte mundete uns auch ausgezeichnet, der ebenfalls rote Shiraz. Er ist recht schwer und füllig mit häufig herrlichen Zimt- und Vanillearomen. ( All diese Weinbeschreibungen stammen natürlich nicht von uns, so blumig kann man gar nicht reden, sondern von den erhalten Hinweisen oder Broschüren der jeweiligen erwähnten Weingüter)

Vom Besuch des 2. Weingutes - Muratie - ist mir nur noch der schwere Port in Erinnerung geblieben. Man war der schwer.

Stellenbosch
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Noch ein paar Bemerkungen zu einen Rundgang durch das Studentenstädtchen Stellenbosch selbst, diesen herrlichen Weinzentrum Südafrikas.

Stellenbosch ist nach Kapstadt die zweitälteste Siedlung Südafrikas. Dass man sich hier auf historischem Boden befindet, spürt und sieht man auf Schritt und Tritt. Es ist ein romantisches 50.000 Einwohner großes Städtchen mit endlosen Eichenalleen, gepflegten Parks und Gärten, und die Innenstadt weist unzählige Beispiele viktorianischer, gregorianischer und kapholländischer Architektur auf.
Das Studentenstädtchen Stellenbosch (ca. 14 000 Studenten) war bereits 1685 gegründet worden, von einem Herrn Simon van der Stel und hieß deshalb auch ursprünglich Stelenbusch. Die Universität wurde übrigens 1881 gegründet. Das sogenannte "Ou Hoofgebou" (alte Hauptgebäude) ist als nationales Denkmal besonders markant.

Man kann hier hübsche 100-150 Jahre alte kleine Häuser (alle weiß angestrichen) und denkmalgeschützt bewundern , 122 sollen es insgesamt sein. Überall an den kleinen Straßen stehen alte grüne Eichen. Straßencafes im amerikanischen und afrikanischen Stil links und rechts, kleine Boutiquen. Und es gibt an einigen Straßen noch die alten Bürgersteige, die sehr sehr viel höher als die Straße sind.

Der kleine historische Kern ist nach wie vor ziemlich unberührt, aber drum herum entwickelt sich an allen Ecken und vor allem entlang der Ausfallstrassen eine rege Bautätigkeit: Einkaufs- und Geschäftszentren, Siedlungen sind hier am Entstehen.

Stellenbosch, aufgrund des speziellen Baumbestandes auch "Stadt der Eichen" genannt, wurde berits 1679 als Versorgungsbasis für die Schiffe der VOC gegründet und ist die zweitälteste Stadt Südafrikas. Bei einem Spaziergang durch die Innenstadt fühlt man sich in die Gründerzeit zurückversetzt.
Von denen viele unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden ist das schöne Universitätsgebäude der Victoria Universität zu nennen, es steht auch in der Innenstadt und wurde 1886 erbaut, s.a. http://www.stellenbosch.org.za/.

Die Umgebung von Stellenbosch, auch Boland genannt, ist eine herrliche Berglandschaft mit fruchtbaren Tälern, die zum Weinanbau genutzt werden. Im Umkreis von 12 km befinden sich 22 Weingüter, von denen viele im kapholländischen Stil erbaut sind. Viele der Weingüter bieten die Möglichkeit zur Weinprobe.
In der Stadtmitte befindet sich der Braak, ein großer Platz mit einer Wiese, der früher aus Paradeplatz genutzt wurde.

In irgendeiner Ecke des Städtchens haben wir reichlich spät reichlich Mittag gegessen. Ob es nun Strauß oder Antilope gab, das weiß ich nicht mehr.

Fazit
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Summasumarum eine wunderschöne Ecke und Klima, Land und Leute, sowie der Wein üben eine eine wunderbare Anziehung auf Wer kann, der sollte diesem Fleckchen Erde unbedingt seine Referenz erweisen.

24 Bewertungen, 1 Kommentar

  • cosch

    03.12.2008, 00:55 Uhr von cosch
    Bewertung: sehr hilfreich

    hmm, wäre eine überlegung wert! LG von cosch