Mehr zum Thema Festgeldanlagen Testbericht

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Erfahrungsbericht von Swinja

Bescheiden aber sicher angelegt. Nemax Aktien, adieu

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Hurra. Meine Zinsen sind da.

Vor wenigen Jahren galt man noch als völlig blöde und rückständig, wenn man sein Geld nicht in dotcom-Aktien anlegte. Heute gilt man als vergleichbares, wenn man es getan hat. Es ist wie in einem alten politischen Witz aus dem Ostblock mit Nowidomsky, einem fiktiven Parteifunktionär, der erst hochgelobt wurde und dann in Ungnade fiel. Von drei Gefängnisinsassen, die sich einander erzählen, warum sie brummen dürfen, war der erste gegen Nowidomsky. Der zweite durfte \'sitzen\', weil er für ihn war. Und der dritte stellte sich als Nowidomsky selbst heraus.

Das Vertrauen in Aktien dürfte bei vielen Kleinanlegern mittlerweile weit unterhalb der Erdkruste liegen, und nur wenige Anlageformen versprechen zwar wenige, aber sichere Rendite. Unter der Bezeichnung \"Kapital Plus\" bietet die Postbank das an, was ansonsten als \"Festgeldsparen\" bekannt ist.

Die Konteneröffnung geht kurz und problemlos per Post (Formulare dazu liegen ohnehin auf jeder Poststelle herum) und wird innerhalb einer Woche beantwortet als Bestätigung. Persönliche Daten des Anlegers, Anlagebetrag (mindestens 2500 EUR, früher 5000 DEM), Anlagezeitraum (hier kann man sowohl z. B. drei Monate, 8 Monate, 1 Jahr, 3 Jahre usw. eintragen als auch ein fixes Datum, ab dem das Geld wieder zur Verfügung stehen soll. Dazu noch eine Information, ob (bei längeren Anlagedauern) die Zinsen gutgeschrieben werden sollen oder jährlich ausbezahlt. Wer bei der Anlagedauer keinen Zeitraum, sondern ein Datum einträgt, erhält den Betrag am Tag X zurücküberwiesen, ansonsten verlängert sich die Anlage zu dem Zinssatz, der am letzten Tag gültig ist (was ungut sein kann, wenn die Zinsen weiter fallen. Im Zweifelsfall also lieber die Option offenhalten, sein Geld wieder zurückzuholen. Wenn, dann kann man es immer noch neu anlegen). Daneben gibt man auch noch an, von welchem Konto der Betrag eingezogen werden soll, und wohin er am Ende zurücküberwiesen werden soll. Ich weiß gar nicht, ob andere Banken für diesen Vorgang Geld verlangen. Die Postbank tut es jedenfalls nicht.

Nun ist meine Anlagezeit bald vorbei, und fast zwei Monate vorher informiert mich die Postbank, wieviel Zinsen nun angefallen sind, wohin sie mir (wie ich es wünschte) überwiesen werden, und ob ich vielleicht eine Verlängerung wünschte - den gleichen Betrag, oder nur einen Teil davon, oder auch ein Aufstocken auf einen höheren Betrag. Wer gar nicht antwortet, kriegt ohnehin sein Geld wie bestellt zurück. Hier heißt es u.U. aufpassen, denn in der Bestätigung, die ich kurz nach Kontoeröffnung erhielt, war dies nicht ausdrücklich vermerkt. Im Zweifelsfall sollte man sich doch kurz vor Ablauf melden und darauf hinweisen, daß man den Betrag NICHT automatisch neu angelegt haben möchte.

Zu loben ist das unkomplizierte Verfahren, dem es lediglich an Geschwindigkeit mangelt - schließlich sind Postlaufzeiten mit zu berücksichtigen. Wem das zu lange dauert, kann auch über www.Postbank.de sein Festgeld eröffnen - allerdings muß man für die Einzugsermächtigung dann Teilnehmer am Online-Banking sein. Hier wird man dann auch gleich nach dem Zinsfreistellungauftrag gefragt bzw. aufgefordert, einen auszufüllen, falls man Fremdkunde ist.

Da ein einziger Freistellungsauftrag für Zinsen für alles Geld bei einer Bank genügt, war es für mich einfacher, es auch bei dieser Bank zu belassen. Vom Zinsniveau her gesehen ist die Postbank zugegebenermaßen nicht immer bei den Top Ten dabei. Immerhin ergab ein Vergleich (mit Hilfe eines Links von focus.de - Finanzen), daß das Postbank-Festgeld bei einem Anlagebetrag zwischen 2000 und 5000 EUR und einem Anlagezeitraum von 12 Monaten an 6.ter Stelle steht. 3,30 % Zinsen sind sicher besser als jedes Sparbuch, und sicherer als fast jeder Fonds (von manchem Rentenfonds vielleicht einmal abgesehen). Und dies paßte nun gerade zu dem, was ich mir unter dem idealen Kompromiß aus Anlagezeitraum und Verfügbarkeit vorstellte. Schließlich ist Geld, das jahrelang irgendwo festliegt, zwar ein Zinsenbringer, aber wenn man schnell welches braucht, will man diese Zinsen nicht wieder durch einen Kredit in den Wind schießen. Ich halte ein Jahr für das maximale, abhängig davon, wieviel man sonst flüssig hat und welche Anschaffungen ins Haus stehen.

Die Bekanntheit (und damit auch ein Glauben an eine gewisse Seriosität) des Namens war sicher auch ein Argument bei der Entscheidung. Wer auf maximalen Zinsgewinn aus ist, sollte doch besser zu einer anderen Bank gehen.

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