Mehr zum Thema Fonds Allgemein Testbericht

No-product-image
ab 9,98
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003

5 Sterne
(5)
4 Sterne
(1)
3 Sterne
(1)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)

Erfahrungsbericht von billigfuchs

Geld verdienen in schlechten Börsenzeiten? Eine kurze Bestandsaufnahme ...

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Spätestens nach dem (fast) totalen Zusammenbruchs des Neuen
Marktes wurde auch dem letzten Börsen-Dummy klar, dass der
Traum vom schnellen Geld an der Börse nichts für Träumer ist.
Dennoch müssen schlechte Zeiten an der Börse nicht immer
automatisch herbe Verluste bedeuten. Die richtige Mischung
und auch die richtigen Informationen zur rechten Zeit können
Geld Wert sein, vor allem auch auf dem Fondssektor. Wer in den
letzten zwei Jahren 90% Verlust gemacht hat ist selbst schuld.


Während z.B. die bekannten "Global Player" voll im Brennpunkt
des Börsengeschehens standen haben manche kleine Nebenwerte
unbeeindruckt vom großen Börsentrubel ruhig ihre Kreise gezogen
und teilweise sogar noch Kursgewinne verbucht. Und wenn es der
Internetbranche schlecht geht, muß es der Biotechnologiebranche
nicht zwangsläufig auch genauso schlecht gehen. Am meisten ärgern
sich am Ende diejenigen, die schlichtweg auf's falsche Pferd
gesetzt haben (bzw. auf den falschen Fonds). Oder auf zuwenige
Pferde ...


Hauptfehler 1: Mangelnde Streuung. Kurzfristige Spitzenrenditen
in einer bestimmten Branche (z.B. Internet) sind ja schön und
gut, aber wenn man nur das eine Pferd im Stall hat kann man sehr
schnell auf dem Boden der Tatsachen landen. Auch wenn es auf kurze
Sicht die Rendite drückt: König ist meist der, der breit genug
gestreut hat (verschiedene Themen/Branchen, Länder/Währungen,
Aufteilung in Anlageformen wie Aktien-/Renten-/Immobilienfonds,
usw. ...). Und wenn schon total einseitige Ausrichtung des Depots,
dann aber auch jeden Tag die Kurse studieren und rechtzeitig
verkaufen, solange man noch dick in der Gewinnzone ist - nicht
erst ein halbes Jahr nach dem dicken Crash ... . Öfter mal das
Depot auf neuen Kurs bringen. Sonst kommt man ins Schlingern!


Hauptfehler 2: Mangelnde Information oder zu spätes Handeln. Es
kann schon einmal vorkommen dass regional oder weltweit einzelne
Börsen oder Branchen massiver einbrechen (oft genug "mit Ansage").
Kommt es aber dazu, dann sollte man lieber noch vorhandene Gewinne
einstreichen oder noch zu verschmerzende Verluste realisieren.
Der einhellige Aberglaube ist: es wird schon wieder aufwärts gehen
und der Verlust ist bald wieder drin. Flauten dauern aber zum
Teil etliche Jahre (siehe jetzt) und man braucht dann schon langen
Atem. Und sehr reich wird man damit sicher nicht, wenn's erst mal
wieder drei Jahre dauert bis die gröbsten Verluste aus dem letzten
Crash verdaut sind (wobei dann meist der nächste Crash schon vor
Tür steht - naja 10%/Jahr über 30 Jahre ist ja auch schon was, wozu
auch müssen es immer gleich 20-30%/Jahr sein? ;-). Immer den Markt
kritisch beobachten, regelmäßig das Depot umschichten (wenn der
eine Fonds mal abstürzt findet sich immer ein anderer, der gut
durchzieht), gnadenlose Verlust-Stoppmarken für Verkäufe setzen
(und die dann aber auch einhalten), gnadenlos Gewinne einkassieren
bevor man wieder in die Verlustzone abrutscht - das sind die
Techniken der Gewinner. Klingt im Grunde einfach, nur mit der
Umsetzung hapert es oftmals. Ist man in die Verlustzone abgerutscht
ist bereits alles zu spät. Und da sollte man auch auf so Sachen wie
Spekulationssteuer pfeifen. Lieber 10.000 Euro Gewinn versteuern
als 8.000 Euro Verlust steuerfrei in den Kamin schreiben ... .


Wichtig: Informieren, informieren, noch mehr informieren ... .
Nicht einfach alles "laufen lassen", aktiv das eigene Depot
managen! Was sind nun die aber die aktuellen Geheimtipps?


Renten: Bieten in der Regel kleinere aber sichere Renditen, in
schlechten Börsenzeiten laufen sie meist sogar besonders gut
(wenn alles aus den Aktien rausflüchtet in sicherere Anlagen).
Geldgierige Zeitgenossen bemängeln zwar, dass man mit Rentenfonds
nur lausige Gewinne machen kann ("kaum mehr als auf dem Sparbuch"),
aber es gibt auch Ausnahmen. Wenn auch mit einem leicht gesteigerten
Risiko verbunden: Schwellenländer (Südamerika, Osteuropa, die
asiatischen "Tigerstaaten", arabische Welt) bieten z.B. zur
Zeit gute Anlagen in Rentenfonds. Einige Rentenfonds, die in diesen
"Emerging Markets" investieren habe auch um die 20-30% Rendite pro
Jahr erbracht und teils sogar noch mehr. Nicht schecht, da bringen
viele Aktienfonds weit weniger (vor allem in Zeiten wie diesen).
Nur mal ein paar aktuelle Beispiele (aus dem Consors-Fondsfinder):

- ABN AMRO Glbl Emg Mkts Bd (WKN 988117) ca. 37%/Jahr (letzte 3 Jahre)
- HSBC GIF Glbl Emg Mkt Fxd Inc (WKN 930419) ca. 30%/Jahr (letzte 3 Jahre)
- Activest Lux Emerging Rent (WKN 973781) ca. 28%/Jahr (letzte 3 Jahre)

jeweils mit gewissen Schwankungen (letztes Jahr etwas weniger
Rendite, aber immer noch ganz ordentlich). Aber auch US-Renten
laufen zum Teil ganz gut (auch wenn ein Teil davon auf Kursgewinnen
US-Dollar/Euro basiert, wie auch bei vielen Fonds, die in US-Dollar
notieren - wechselkursbereinigt bleint aber immer noch einiges übrig)

z.B. DWS Dollar Renten Typ O (WKN 976983) ca. 17%/Jahr (letzte 3 Jahre),
nur letztes Jahr lief es etwas schlechter.


Aktien: In den USA lief's verglichen zu Europa gar nicht soo
schlecht, wer also Fonds mit US-Aktien im Depot hatte konnte sich
(abgesehen von einigen weniger gut laufenden Branchenfonds) fast
schon freuen. Wobei vor allem Nebenwerte recht gut liefen (sog.
Small Caps und Midcaps). Wer da gut gesucht und gut sortiert hat,
konnte sogar mit manchem Aktienfonds noch gute Gewinne machen.
Und auch in Asien lief's gar nicht so schlecht. Beispiele gefällig?

- M.Lynch US Smallcap Value A (WKN 987751) fast 50%/Jahr (letzte 3 Jahre)
und immerhin noch an die 30% im letzten Jahr (nicht schlecht, oder?)

- Nordea 1 N-Amer Value USD (WKN 973348) fast 50%/Jahr (letzte 3 Jahre)
und immerhin noch um die 20% im letzten Jahr (auch ganz ordentlich).

- Carlson Eq Asian Small Cap (WKN 986071) auch an die 50%/Jahr (letzte
3 Jahre) und um die 30% letztes Jahr (allerdings zwischenzeitlich
satter, wenn auch kurzfristiger Einbruch vor zwei Jahren, also auch
nicht von schlechten Eltern, aber auch nichts für schwache Nerven ;-).


Aber auch einige spezielle Sektoren wie Immobilien oder Rohstoffe
gingen in letzter Zeit ganz gut (Immobilienaktien, Minenaktien), z.B.

- Activest Lux US-REITs (WKN 986901) ca. 22%/Jahr (letzte 3 Jahre),
letztes Jahr sogar noch ein wenig mehr (gut 25%)

- Mercury ST World Mining A (WKN 986932) ca. 37%/Jahr (letzte 3 Jahre),
wenn auch mit manchmal etwas größeren Kursschwankungen.


Fazit: Information ist alles und nichts ist so alt wie die Nachricht
von heute! Man kann an der Börse Geld verdienen, sogar auf die ganz
gemütliche Art mit Fonds (ohne Hektik und dutzenden von Trades pro
Tag ;-) und das auch noch in Zeiten wie diesen wo's angeblich gar
nicht läuft. Und wenn es sein muß auch noch ein wenig mehr als die
durchschnitts-statistischen 10-12%/Jahr (und wenn es sein muß sogar
mit kurzfristigeren Anlagen). Man muß nur die richtigen Fonds kennen
und sie dann auch einkaufen (und alles was nicht so gut geht gnadenlos
abstoßen - auch wenn eine Umschichtung wegen der Ausgabeaufschläge
erst mal etwas Geld kostet: man hat's bei solchen Fonds wie den
oben beschriebenen in zwei Monaten wieder drin ...). Also ran an
die Megarenditen, aber klug auswählen und immer wachsam bleiben!
Und die Nerven behalten ... !

Ach ja, wo kriegt man eigentlich die Informationen alle her? Da
empfehle ich den Fonds-Finder von Consors (www.consors.de). Ein fast
unerschöpfliches Reservoir an Informationen mit tollen Möglichkeiten
für Performance-Vergleiche (allgemein, nach Branchen, Ländern, etc.).
Schaut mal rein. Da findet sich immer was renditestarkes ... ;-).


MfG, billigfuchs


Disclaimer: Dies ist keine Anlageempfehlung und Entwicklungen in
der Vergangenheit sind keine Garantie für zukünftige Entwicklungen.
Die hier genannten Fondsbeispiele können bereits morgen wieder
Schnee von gestern sein! Wollte nur zeigen, dass es gehen kann. Was
aktuell geht und was nicht muß jeder selbst herausfinden. Je nach
Risikobereitschaft ... . No risk, no fun ...

10 Bewertungen, 2 Kommentare

  • Kranich

    25.03.2006, 03:33 Uhr von Kranich
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh - *lg und danke für gute rückbewertungen* :-))

  • SebastianusII

    26.03.2002, 17:52 Uhr von SebastianusII
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich halte mich generell aus solchen Geldgeschäften raus, sondern zähle eher auf die eigene Leistung in einer eigenen Firma!