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Erfahrungsbericht von schluhmi

RICHTIG FETT STEUERN SPAREN

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Fast jeder kennt das Gefühl; irgendwie ist es doch super prickelnd. Man hält den Umschlag in der Hand, langsam reist man ihn auf. Man erspäht den Inhalt – einen Zettel; gespannt greift man nach diesem. Ein erster Blick in die oberste Zeile – FREU. Ein zweiter Blick etwas tiefer – WUNDER. Der letzte Blick ganz nach unten – Frustration. Ihr habt es bestimmt schon längst erraten, ich spreche vom Lohnzettel.

Irgendwie ist es doch schon traurig; man verdient monatlich einen bestimmten Geldbetrag, bekommt aber viel weniger wirklich als Nettogehalt überwiesen. Verschiedenste Organisationen bekommen vorher noch einen Großteil ab. Als erstes steht da mal das Finanzamt; Lohnsteuer, Kirchensteuer, Solidaritätszuschlag müssen dort hin überweisen werden; die Höhe dieser Abgaben hängt vom persönlichen Steuersatz ab, dieser ergibt sich aus Verdienst und Familienstand. Dann die Sozialversicherungen also Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung; für diese muss man ca. 20% des Bruttogehaltes abführen.

Was kann man tun, um diese Belastungen relativ gering zu halten? Ich will an dieser Stelle nicht genauer darauf eingehen, dass an eine Steuererklärung machen soll, und sich evtl. Steuerfreibeträge in die Lohnsteuerkarte eintragen soll (Wer dazu Fragen hat, kann sich trotzdem gern an mich wenden!), sondern ich habe mir einen Punkt speziell ausgesucht, über den ich mich ausführlich äußern will.

Dieser Punkt heißt Unterstützungskasse, oder kurz U-Kasse. Dieses System bietet die Möglichkeit, eine vom Staat gestützte Altersversorgung aufzubauen; und zwar stützt der Staat diese Aufwendungen durch eine sogenannte nachgelagerte Besteuerung.

Wie funktioniert dies. Die Beiträge für diese Versorgung werden aus dem Bruttogehalt entnommen; es sind also für diese Beiträge keine Steuern und keine Sozialversicherungsbeiträge zu entrichten. Natürlich habe ich danach auch ein geringeres Nettoeinkommen, aber prozentual ist diese Verringerung viel geringer als das Geld, was für mich angelegt wird. Ein deutscher Durchschnittsverdiener hat einen Steuersatz von ca. 30%; dazu kommen noch die 20% für die Sozialversicherung. Und genau diese 30 und 20%, also zusammen ca. 50% des Beitrages macht meine Ersparnis aus. Praktisch bedeutet das, dass für mich als Arbeitnehmer z.B. 100 € monatlich angelegt werden, mich das aber nur 50 € kostet. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass ich sofort einen 100%igen Nettogewinn erziele.

Wann wird denn nun besteuert. Steuern sind bei dieser Form auf die Ablaufleistung zu entrichten. Bekomme ich also im Alter (meist mit 65 – Rentenbeginnalter) kommt bei einer U-Kasse die Ablaufleistung zur Auszahlung. Diese ist dann zu besteuern, allerdings mit dem viel günstigeren Steuersatz der Rentner, man spart also wirklich richtig Steuergeld. Die Sozialversicherungsbeiträge muss man gar nicht zahlen, auch auf die Ablaufleistung nicht (Nur wer sich diese verrenten lässt, zahlt darauf Sozialversicherungsabgaben).

Wie funktioniert das ganze in der Praxis. Der Arbeitgeber muss einer U-Kasse beitreten; dies kostet ihn eine geringe jährlich Gebühr. Diese Gebühr wird er allerdings gern zahlen, da auch der Arbeitgeber bei diesem System spart, nämlich auch die Sozialabgaben auf die Beiträge (denn der Arbeitgeber zahlt in Deutschland für jeden Arbeitnehmer den selben Beitrag zur Sozialversicherung, also ca. 20%). Der Arbeitnehmer entscheidet sich dann, wie viel er monatlich anlegen will. Er bekommt ein entsprechendes Angebot und kann für sich selbst entscheiden, ob er es machen will. Die Beiträge werden von der U-Kasse dann meist in eine Lebens- oder Rentenversicherung (Achtung: Fondspolicen sind für dieses System nicht zulässig) eingezahlt und vermehren sich bis zum Ablauf.

Momentan ist dieses System noch nicht für jeden anwendbar, da der Tarifvertrag eine Öffnungsklausel für Gehaltsverzicht haben muss. Seit diesem Jahr hat jeder einen Anspruch auf eine Gehaltsumwandlung. Es kann also dann jeder Arbeitnehmer Steuern und Sozialversicherungsbeiträge sparen, und Geld für seine Altersversorgung zurücklegen.

Denkt doch mal über diese Möglichkeit nach, es lohnt sich wirklich. Sprecht Euren Arbeitgeber darauf an, vielleicht ist er ja schon Mitglied in einer U-Kasse, und Ihr könnt sofort loslegen. Wenn nicht, redet mit Eurem Betriebsrat!

PS: Die nachgelagerte Besteuerung ist das System der Zukunft und von der Bundesregierung auch gewollt. Auch andere Altersversorgungsmodelle werden in Zukunft nach diesem System besteuert. Auch die Sozialversicherungsfreiheit wurde erst kürzlich wieder bis 2008 bestätigt.

11 Bewertungen, 2 Kommentare

  • Tomcat01

    19.04.2002, 00:41 Uhr von Tomcat01
    Bewertung: sehr hilfreich

    U-Kasse?? Muß ich zugeben kenne ich nicht! Ist das eine Art der Firmendirktversicherung? Währe nett wenn Du mir das Kurz erläutern könntest. Gruß TC

  • TheGreatMaster

    20.02.2002, 20:36 Uhr von TheGreatMaster
    Bewertung: sehr hilfreich

    Mal wieder sehr tolle Tipps von Dir. Wenn es akut wird, dann denke ich an Deine Meinung zurück. Gruß TheGreatMaster.