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Erfahrungsbericht von MONETIX

Handeln - Schauspiel in drei Akten

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

!!!Die Katergorie ist RICHTIG: Es geht ja auch um Geld -Bargeld- oder schon mal mit ner Scheckkarte gehandelt!!!

Als Ergänzung zu meinem Bericht \"KRETA: Meine Lieblingsinsel\" möchte ich heute einmal das Thema \"Handeln/Feilschen\" bearbeiten.
Dies ist für den Einkauf auf Kreta ein wichtiges Thema, aber sicherlich auch für andere südliche Gefilde.

Mit Fingerspitzengefühl solle man handeln, wurde mir immerwieder gesagt. Nun gut: mit der Holzhammer-Methode klappt es nun wirklich nicht.
Wichtiger als das Fingerspitzengefühl ist eine Prise Schauspielkunst.

Denn eine geschäftliche Transaktion ist ein Schauspiel in drei Akten.

1. AKT:
Wenn man zum Beispiel auf dem Markt von Heraklion (gilt für ganz Kreta und wahrscheinlich für alle Anrainer-Staaten inkl. Inseln im Mittelmeer) eine Ledertasche entdeckt habt, die einen interessiert, so darf man das Interesse nicht zeigen. Man schaut nach links und nach rechts, nur nicht dorthin wo das begehrte Stück steht, liegt oder hängt. Man prüft das übrige Angebot, bis das Interesse des Verkäufers geweckt ist. Er wird einem alles zeigen, auch die Tasche, auf die man es abgesehen hat. Man fragt so beiläufig wie es nur geht nach dem Preis.

2. AKT:
Ganz gleich, ob der Preis einem zu hoch erscheint oder niedrig, angemessen oder der wahre Wucher: Signalisieren, dass man das für zu teuer hält. Jetzt entscheidet sich ob man eine Spielernatur vor sich hat oder einen der seltenen Fixpreis-Fanatiker: Wendet der Verkäufer sich brüsk ab, lässt er einfach nicht mit sich handeln.
Handeln ist dann für ihn eine Sache der armen Leute oder der Touristen, denen man etwas Falsches erzählt hat. Kümmern muss man sich nicht um seine Herablassung, sondern man versucht es eben beim Nächsten.
Fragt der Verkäufer aber, was man meint, dass diese Tasche Wert sei, dann hat der Zweikampf begonnen.
Man nennt ungeniert den halben Preis. Das gehört zu den Spielregeln und weist einen als Kenner aus. Ihr Gegenüber wird fast zusammenbrechen und beklagen, das man ihn ruinieren will. Und er bietet einem, grosszügig wie er nun mal ist -und weil er gerade einen guten Tag hat und man ihm so sympathisch ist- einen Preis an, der um fünf Prozent unter dem ersten liegt. Man selbst erhöht wiederum das Angbot um fünf Prozent (Heute ist die Rechnerei ja nicht mehr mit Drachmen, sondern in Euro): So geht es zweimal dreimal hin und her.
Wenn jetzt nicht etwas Entscheidendes geschieht, macht die Sache keinen Spass mehr.

3. AKT
Man ist entschlossen zu gehen, weil man offensichtlich versucht, einem hier das sauer verdiente und ersparte Geld aus der Tasche zu ziehen.
Man sagt höflich adieu und dreht sich um, um zu gehen -spätestens in dem Moment macht der Verkäufer ein erfreuliches Angebot. Das kann man vielleicht noch einmal korrigieren, dann ist aber Schluss.
Wird der Handel jetzt nicht perfekt, verliert der Verkäufer die Lust. Vielleicht wird er sogar ärgerlich, denn man hat gegen dei wichtigste Spielregel verstossen.
Diese heisst:
Wer ernsthaft handelt, will auch kaufen.
Ihr werdet sehen und feststellen, dass der Preis, den ihr am Ende zahlt, das ganze Theater lohnt.

Ich habe auf diese Weise schon manches Schnäppchen auf Kreta aber auch in Südfrankreich gemacht.

Ich hoffe ihr könnt mittels dieser Kurzaufführung euer nächstes \"Handelsabkommen\" tätigen.

Helau und Alaaf wünscht Günter

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