Melitta Filtertüten 1x4 Testbericht

Kennen Sie Frau Benz? Frau Benz ist nicht etwa Erfinderin des gleichnamigen Automobils. Trotzdem verdanken wir ihr die Erfindung eines Artikels, mit dem Abertausende von uns täglich umgehen.


Das 20. Jahrhundert hat kaum begonnen. Der Erste Weltkrieg ist noch fern. Bis die "Titanic" vom Stapel laufen wird, werden noch gute vier Jahre ins Land gehen. Die große Weltpolitik und Ingenieursleistungen im Schiffsbau sind aber ohnehin nicht die Sache der Frau Benz. Frau Benz ist Hausfrau und Mutter eines Sohns im schulpflichtigen Alter, und die häuslichen Pflichten genügen ihr vollauf. Das Kalenderblatt in Frau Benzens Küche sagt uns, dass heute der 18. Juni 1908 ist.

Die Wohnung in Schuss zu halten, die die Familie Benz in Dresden bewohnt, macht ja auch schließlich Arbeit genug. Und außerdem hilft Frau Benz nachmittags ihrem Sohn bei den Schularbeiten: "Musste denn immer so klecksen? Nu schau dir das mal an - das ganze Schreibheft voller Tintenkleckse! Glei nimmste das Löschblatt und legstes drieber!" Sohnemann ist gerade in dem Alter, in dem Kinder sich im Umgang mit Schreibgerät üben, und der Kleine tut sich noch ziemlich schwer damit. Nur gut, dass für genügend Löschpapier gesorgt ist; so lassen sich wenigstens die schlimmsten Malheure vermeiden.

Wenn Mutter und Sohn ihre verschiedenen Hausaufgaben erledigt haben, dauert es auch nicht mehr lang, bis der Vater aus seinem Büro heimkommt. Und weil Amtmann Benz seinen Griffel in der Regel sehr pünktlich fallen lässt, weiß seine Frau auch genau, wann sie das Kaffeewasser aufsetzen muss, damit Herr Benz seinen Feierabend mit einer frisch gebrühten Tasse Kaffee beginnen kann.

Das ist auch heute nicht anders, und wie an allen anderen Tagen auch, schlürft Herr Benz seinen Kaffee sehr vorsichtig. So bleiben wenigstens die gröbsten Reste des gemahlenen Kaffees auf dem Tassenboden zurück. "Jaja", murmelt Vater Benz über seinem Tässchen Heeßen, "Kabel auf dem Atlantikboden verlegen gönnse, aber dass mal eenr was erfinden dud, damit eenem ni immer so der gemahlene Kaffee zwischen de Zähne gommd ... !?"

Da hat ihr Mann ganz Recht, findet Frau Benz. Und irgendwie lässt sie die Bemerkung ihres Herrn Gatten nicht los.

Am nächsten Morgen, der Sohn ist noch in der Schule, kommt Frau Benz plötzlich ein Gedanke: Was, wenn man die Brühe aus Kaffeemehl und kochendem Wasser filtern würde? Das müsste doch gehen, oder!?

Frau Benz fängt an zu experimentieren. Erst muss die Tageszeitung herhalten. Die erweist sich leider als nicht geeignet. Den Kaffee durch ein Stofftuch zu filtern, hat Frau Benz auch schon ausprobiert; aber auch mit dem Ergebnis war sie nicht zufrieden. Als Frau Benz noch fieberhaft überlegt, was wohl am besten für ihren Zweck geeignet wäre, kommt schon der Sohn aus der Schule. Da plötzlich zuckt Frau Benz ein Geistesblitz durchs Hirn: "Glei gibste der Mama en Boochen von deim Löschbabier!" Und siehe da: Das Ergebnis kann sich sehen lassen - und vor allem natürlich trinken!

Das findet auch ihr Mann. Und der findet, dass seine Frau sich ihren tollen Einfall gleich am nächsten Tag patentieren lassen sollte. Und weil die neue, nützliche Erfindung auch einen Namen haben muss, schlägt Herr Benz seiner Frau vor, doch einfach ihren Vornamen zu verwenden: "Die Welt kann ruhig wissen, wem sie den Filterkaffee zu verdanken hat - meiner Melitta!"

So oder ähnlich hat sich vielleicht abgespielt, damals, als Melitta Benz die Filtertüte erfand. Noch heute sind Filtertüten der Marke Melitta ein Begriff, und ich stelle immer wieder fest, dass ich meistens zu ihnen stat anderen greife. Ich mag die Marke Melitta, und die ungebleichten Filtertüten, die ihren hochweißen Cousins in nichts an Funktionalität nachstehen, haben mir stets gute Dienste geleistet - ich kann sie ohne Vorbehalte empfehlen.

Allseits einen frohen vierten Adventskaffee wünscht das Gemeinwesen.