Die Stadt der träumenden Bücher (gebundene Ausgabe) / Walter Moers Testbericht

ab 13,96
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Erfahrungsbericht von Regan

Ich bin ein Schrank voll ungeputzter Brillen

Pro:

Zeichnungen, die Geschichte

Kontra:

manchmal etwas seltsam

Empfehlung:

Ja

Das es wohl das ungewöhnlichste Buch ist, das ich je gelesen habe, werd ich wohl schon im Voraus sagen können, weil ihr das höchstwahrscheinlich schon nach dem ersten Satz der Inhaltsangabe nachempfinden werdet. Was genau so ungewöhnlich daran ist, erfahrt ihr jetzt.


..::Der Autor::..

Den Autor dieses Buches werden wohl die meisten von euch kennen. Wem der Name Walter Moers schon nichts sagt, der kennt vielleicht eines seiner berühmtesten Werke: Das kleine Arschloch, die 13 ½ Leben des Käpt'n Blaubär, der Fönig oder Rumo. Und das ist noch lange nicht alles, was Walter Moers bisher erschaffen hat. Die Meisten seiner Werke stammen allerdings aus seiner selbsterfundenen Welt "Zamonien", die von Lindwürmern, Wildschweinlingen, Haifischmaden, Schrecksen, Hundlingen und vielen anderen Kreaturen besiedelt wird. Daher kommt auch "Die Stadt der Träumenden Bücher".
Eigentlich verfasst Walter Moers hauptsächlich Comics (wie zB Das kleine Arschloch"), aber im Jahr 1999 brachte er seinen ersten Roman heraus: Die 13 ½ Leben des Käpt'n Blaubär. Darauf folgten dann zahlreiche andere Romane aus Zamonien.


..::Inhaltsangabe::..

In "Die Stadt der Träumenden Bucher geht es um einen jungen Lindwurm namens Hildegunst von Mythenmetz, der der größte Schriftsteller von ganz Zamonien werden möchte.
Ganz am Anfang sitzt Hildegunst an dem Sterbebett seines Dichtpaten, Danzelot von Silbendrechsler. Dort erfährt Hildegunst von einem Manuskript, das ein junger Schriftsteller vor langer Zeit an seinen Dichtpaten geschickt hat und der von der Arbeit so begeistert war, dass er beschloss, seine Schriftstellerkarriere an den Nagel zu hängen. Er bittet Hildegunst darum, das Manuskript zu lesen, worauf er eine lange Reise machen solle, um den Schock, den das Manuskript mit sich bringen soll, zu verarbeiten. Darauf solle er sich nach Buchhaim, die größte Stadt voller Bücher und Schriftsteller, begeben, um nach dem mysteriösen Autor dieses Manuskriptes zu suchen.
Das ist gar nicht so leicht, wie Hildegunst es sich vorgestellt hat. In jeder Gasse von Buchhaim lauern gefahren und die Buchhändler der Antiquariate, denen er das Manuskript zeigt, sind ebenso begeistert von dem Manuskript wie er, werfen ihn aber geschockt und hochkant raus und beschwören ihn, das Manuskript zu vernichten und Buchhaim umgehend zu verlassen. Hildegunst lässt sich aber nicht davon abbringen, den letzten Wunsch seines Dichtpaten Danzelot zu erfüllen. So zeigt er einem weiteren Bewohner Buchhaims das Manuskript, der ihn sofort zu einem Schriftgelehrten weiterschickt, der ihm angeblich helfen könne. Dort gerät er in einen Hinterhalt, worauf er in ein Labyrinth unter Buchhaim verschleppt wird.
Noch immer auf der Suche nach dem geheimnisumwobenen Schriftsteller und dem Weg zurück nach oben, schlägt sich Hildegunst in den Katakomben von Buchhaim durch, erlebt viele Abenteuer, lernt gute Freunde und auch schlimme Feinde kennen...


..::Das Buch::..

Das Buch gibt es bisher nur in Hardcover von Piper, habe aber schon bei Amazon gesehen, dass es es auch bald im Taschenbuch geben wird. Das Buch ist ziemlich groß, größer als alle Bücher die ich bei mir im Regal stehen habe. Es besitzt einen Schutzumschlag und ein gelbes Lesebändchen. Auf dem Umschlag sieht man haufenweise Bücher übereinander gestapelt, nebeneinander, kreuz und quer. Mittendrin sieht man einen Zyklopen (ein Tier mit nur einem Auge) sitzen, der ein aufgeschlagenes Buch in der Hand hält und gerade aufschaut. Daruber steht in gelben Buchstaben "Die Stadt der träumenden Bücher". Wenn man den Umschlag abnimmt, sieht an das gleiche Motiv wieder auf das richtige Buch gedruckt, nur ohne den Schriftzug. Auf der Rückseite des Umschlags steht eine Ausdrückliche - und auch sehr belustigende - Warnung an die, die das Buch lieber aus der Hand legen sollten, mit dem Schlusssatz: "Macht's gut, ihr Memmen! Ich wünsche euch ein langes und sterbenslangweiliges Dasein und winke euch in diesem Satz Adieu!" ^^
Das Buch hat 455 Seiten und auf mindestens jeder fünften Seite ist ein Bild, dem man deutlich ansieht, dass es von Walter Moers stammt (Siehe unten bei den Bildern.).

ISBN - 13: 978-3-492-04549-0
ISBN - 10: 3-492-04549-9
Preis: 24,99 Euro
Verlag: Piper Verlag GmbH, Münschen 2004
Lektorat: Rainer Wieland
Umschlaggestaltung: Walter Moers und Oliver Schmitt
Layout und Satz: Oliver Schmitt, Mainz
Druck und Bindung: Clausen und Bosse, Leck
www.piper.de


..::Kritik::..

"Ja, ich rede von einem Ort, wo einen das Lesen in den Wahnsinn treiben kann. Wo Bücher verletzen, vergiften, ja, sogar töten können."

Dieser Satz auf dem Rücken des Buches hat meine Aufmerksamkeit angeregt. Darauf habe ich angefangen darin zu blättern und auch beschlossen, es zu kaufen.
So lag ich also eines Abends auf meinem Bett und begann zu lesen. Gleich schon Am Anfang sieht man sehr viele Bilder, so wie im Rest des Buches, was ich als ziemlich gelungene Abwechslung empfand. Die Bilder sind in schwarzweiß und sehen teilweise wirklich ziemlich lustig aus. (Siehe unten)

Das Buch ist ziemlich flüssig zu lesen, wie ich erkannt habe, als ich schon nach kürzester Zeit 100 Seiten hinter mich gebracht hatte, trotz der ziemlich großen Seiten. Das könnte an Walter Moers' außergewöhnlichem Schreibstil liegen. Er schreibt ziemlich flüssig und an manchen Stellen auch lustig, was leider aber auch ab und zu ins kindliche abrutscht, besonders anfangs. Er beschreibt manchmal etwas langatmig, wie zum Beispiel als er das Buch eines Bücherjägers so genau beschreibt, dass man am liebsten weiterblättern würde. Das geht aber meistens nur ein paar Seiten so, bis es wieder spannend wird.
Dieses Buch ist in Ich-Form geschrieben, aus der Sicht von Hildegunst von Mythenmetz. Ich bin nicht gerade ein großer Fan von der Ich-Form, da die Geschichte meistens keine sehr gute Wirkung auf einen hat, wenn sie in Ich-Form geschrieben ist. Jedenfalls ist das so aus meiner Sicht. Hier hat es wenigstens einen Vorteil, nämlich den, dass man den ziemlich blöden Namen Hildegunst von Mythenmetz eher selten lesen muss. Walter Moers schreibt die Ich-Form allerdings auch ziemlich gut, so dass ich eigentlich hier nicht viel zu meckern habe. In diesem Buch war die Ich-Form jedenfalls passend.

Ein ziemlich großer Minuspunkt wäre bei mir, dass das Buch wirklich sehr gewöhnungsbedürftig ist. Zwar ist es wirklich mal was ganz anderes, ein Abenteuer über einen Lindwurm mit seltsamen Namen zu lesen, aber eben genau das ist es, was das Buch so gewöhnungsbedürftig macht. Ich hatte anfangs starke Schwierigkeiten, mich mit dem Buch anzufreunden. Einerseits war es interessant, andererseits hat mich die Tatsache gestört, dass es sich hier um kein gewöhnliches Fantasywesen dreht, sondern um einen Wurm! Einen Lindwurm! Dazu kamen noch Wildschweinlinge, Schrecksen, seltsame Gnome, Haifischmaden und all das. Eben etwas gewöhnungsbedürftige Gestalten. Ich hab wirklich ziemlich lange gebraucht bis ich Sympathie für dieses Buch aufbauen konnte und noch länger, bis ich das Buch wirklich mochte und deswegen fiel es mir auch eher schwer, das Buch überhaupt ernst zu nehmen. Wer weiß wie das bei anderen ist.
Dazu kommt noch, dass Hildegunst von Mythenmetz nicht der einzigste komische Name in diesem Buch ist. Sogar die Buchtitel lassen entweder auf Ideenlosigkeit oder eben genau das Gegenteil schließen: Der unbelachte Scherzkuchen, Ein Boot voll Erbsen, Wie man ein Huhn kämmt, Die Prinzessin mit den drei Lippen, Die hölzerne Suppe, Der Specht im Gurkenfass...


..::Fazit::..

Ich möchte das Buch nicht ohne eine Warnung weiterempfehlen und zwar nicht die, welche Walter Moers selbst schon ausgesprochen hat, sondern eine eigene: Man sollte sich vorher gut überlegen, ob man ein Buch mit Lindwürmern und anderen seltsamen Kreaturen lesen will, bevor man es sich kauft. Zum Schluss hin hat es mich bestens unterhalten, aber eben erst dann. Daher vergebe ich 7 von 10 möglichen Punkten.

Bin schwarz, aus Holz und stets verschlossen
Seitdem mit Stein sie mich beschossen
In mir ruh'n tausend trübe Linsen
Seitdem mein Haupt ging in die Binsen
Dagegen helfen keine Pillen:
Ich bin ein Schrank voll ungeputzter Brillen

(von Danzelot von Silbendrechsler^^)

39 Bewertungen, 18 Kommentare

  • try_or_die87

    23.07.2008, 18:47 Uhr von try_or_die87
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße aus Regensburg

  • hjid55

    02.04.2007, 00:20 Uhr von hjid55
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sh & lg Sarah

  • Clarinetta2

    27.03.2007, 20:18 Uhr von Clarinetta2
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh+LG Clarinetta

  • angi3000

    27.03.2007, 19:18 Uhr von angi3000
    Bewertung: sehr hilfreich

    Noch mal sorry! Liebe Gruesse!

  • Alex1990

    25.03.2007, 23:32 Uhr von Alex1990
    Bewertung: sehr hilfreich

    _/ SH & LG \_

  • engelsbrief

    25.03.2007, 22:34 Uhr von engelsbrief
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüsse

  • lena016

    25.03.2007, 20:13 Uhr von lena016
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH & LG

  • Sabate

    25.03.2007, 19:08 Uhr von Sabate
    Bewertung: sehr hilfreich

    schönen Sonntag...Todd

  • sandrad198

    25.03.2007, 18:57 Uhr von sandrad198
    Bewertung: sehr hilfreich

    **sh+lg** Sandra :o)

  • MikeAdvert

    25.03.2007, 18:50 Uhr von MikeAdvert
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh, Gruß Mike.

  • anonym

    25.03.2007, 18:31 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh :o)

  • bodenseestern

    25.03.2007, 17:38 Uhr von bodenseestern
    Bewertung: sehr hilfreich

    **schönes WE wünscht Petra**

  • BlackANgl

    25.03.2007, 17:07 Uhr von BlackANgl
    Bewertung: sehr hilfreich

    Klingt interessant, wenn auch ungewöhnlich :)

  • MrVideo

    25.03.2007, 17:02 Uhr von MrVideo
    Bewertung: sehr hilfreich

    Klasse Bericht!

  • hammi79

    25.03.2007, 16:29 Uhr von hammi79
    Bewertung: sehr hilfreich

    prima bericht!

  • LadySimara

    25.03.2007, 16:28 Uhr von LadySimara
    Bewertung: sehr hilfreich

    ~*Sehr hilfreich, liebe Grüße Steffi*~

  • kleiner_engel

    25.03.2007, 16:18 Uhr von kleiner_engel
    Bewertung: sehr hilfreich

    ~sehr hilfreich~

  • kolibri850

    25.03.2007, 15:56 Uhr von kolibri850
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh, Gruß Michael