Molto Fliesenlack Testbericht

„MoltoLook Fliesenlack“

Wie er aussieht:
Die Verpackung sieht aus wie eine Kleine Tragetasche. Der Karton ist in gelb gehalten und vorn ist eine Frau mit einem Rollstab abgebildet. Der Tragegriff ist in rot gehalten und somit sehr auffällig. Vorn und hinten stehen noch die Anwendungsregeln und Tipps geschrieben, doch dazu später mehr.

Öffnet man den Karton findet man in ihm 4 Dosen und einen Rollstab zum auftragen der Flüssigkeiten. Die kleineren Dosen enthalten die sogenannte Fliesengrundierung, die größeren sind mit dem Lack gefüllt. Die zusammengehörenden Dosen müssen später mit einander vermischt werden, doch dazu unten mehr.

Die Vorbereitung:
Als erstes sollte man natürlich alle Möbel, die im Weg stehen, aus dem Raum räumen. Da ich im Badezimmer angefangen habe war das noch das kleinste Problem, denn dort sind die meisten Gegenstände ja fest montiert. Nun folgt das reinigen der Fließen, was sich als ziemlich zeitaufwendig herausstellte. Kein Kalk, kein Silikon, kein Fett darf noch auf den Fliesen zu finden sein. Gerade im Bad setzt sich an der Duschwand gerne Kalk ab und dieser muss auf jeden Fall vor dem streichen entfernt werden. Kalkentferner und Scheuermilch, sowie jede Menge Wasser waren meine Helfer und irgendwann war auch dieser festsitzende Schmutz entfernt und ich konnte mich fast in den Fliesen spiegeln.
Als nächsten Schritt habe ich mit Folie und Klebeband alles Tropfsicher gemacht, also die Badewanne, das Waschbecken, die Toilette und den Boden abgedeckt und mit Klebeband abgesichert. Auch den Übergang von den Fliesen auf die Tapete sollte man gut abdecken, damit man sich später nicht so lange an den Feinarbeiten aufhalten muss. Falls nun wirklich etwas tropfen sollte, was bei meinen zwei linken Händen kein Wunder wäre, würde somit nichts dauerhaft beschädigt. Nachdem auch das erledigt war, konnte es endlich losgehen!

Die Grundierung:
Damit der Lack später gut auf den Fliesen haften kann, muss als erstes eine Grundierung aufgetragen werden. Dazu nimmt man die Kleine Rolle aus der Verpackung her, leert die Grundierungen in den Eimer und schon kann man loslegen. Ich hab immer nur ganz wenig von den Komponenten mit einander vermischt, denn einmal zusammen trocknen sie sehr schnell und man kann nichts davon für spätere Zwecke aufbewahren! Das wichtigste beim Grundieren ist das möglichst gleichmäßige auftragen der Flüssigkeit. Auch die Menge ist entscheidend, lieber sollte man etwas weniger auf die Rolle nehmen als zuviel, nachstreichen ist besser als das unnötige auffangen der Tropfenden Grundierflüssigkeit. Im getrockneten Zustand sah die Grundierung grau/ weis aus, doch natürlich schimmerte noch überall die alte grüne Fliesenfarbe durch, ein Zustand der sich hoffentlich bald ändern sollte!

Wartezeit 1:
Hat man diesen Schritt erledigt und sämtliche Fliesen gut mit dem Grundiermittel abgedeckt heißt es erst einmal warten. Denn ganze 16 Stunden sollte das Mittel nun trocknen dürfen, am besten bei geöffnetem Fenster, damit der Geruch gut abziehen kann. Zu kalt sollte es allerdings auch nicht sein, sonst kann die Grundierung nicht erhärten, sondern friert ein. Der Hersteller empfiehlt 10-20° Temperatur in den Räumen. Das in der Wartezeit keiner duschen sollte und auch niemand die Fliesen anfassen sollte, ist hoffentlich klar. Die Wartezeit nutzte ich nicht nur zum schlafen und essen, sondern ich säuberte natürlich auch die Rollen unter heißem Wasser und verschloss die nicht vermischten Reste der Grundierung wieder fest in den Dosen.

Die Lackierung in weiß:
Ich hatte mich beim Kauf von „MoltoLook Fliesenlack“ für 2 Farben entschieden. Einmal wollte ich weiß als Hauptfarbe und dazwischen wollte ich vereinzelte blaue Fließen, um einen Kontrast herauszuheben. Während dem trocknen sah ich mir das Badezimmer immer wieder an und hatte schließlich auch eine Idee, wie ich es umsetzten wollte.
Ich klebte also nach dem trocknen und noch vor dem lackieren vereinzelte Fließen mit Klebeband ab. Welche das waren wählte ich willkürlich aus, ein System hatte ich dabei nicht. Als ich hiermit fertig war konnte es endlich losgehen. Diesmal öffnete ich die Lackdosen und nahm sofort den strengen Lackgeruch war.
Ein wenig des Inhalts der zu vermischenden Lackfarben leerte ich in einen Eimer, damit ich mit der Rolle besser die Farbe aufnehmen konnte. Der Lack ist zähflüssig, tropft aber leicht, also auch hier eher etwas weniger aufnehmen und lieber noch mal nachstreichen. Das weiß wirkte nach dem vermischen sehr strahlend im Eimer, doch als ich anfing es aufzutragen, erschrak ich erst einmal sehr, wie wenig es doch das grün abdeckte. Trotzdem machte ich natürlich tapfer weiter, denn auf der Verpackung steht, das man manchmal bis zu 2 Mal nachstreichen muss. Ich hoffte so sehr das ich mir das ersparen konnte, auch wenn in diesem Moment die Aussichten hierfür eher düster waren. Das streichen selber ging relativ schnell von statten, durch die sorgsam abgedeckten Wandübergänge und der Fließen, die ich ja blau färben wollte, konnte ich munter drauf los malen ohne groß Rücksicht nehmen zu müssen. Nach 10 Minuten war ich fertig und betrachtete mein Werk. An Stellen die ich nicht gut erwischt hatte, rollte ich nochmals hinüber, dann war wieder einmal das warten angesagt.

Wartezeit 2:
Mindestens 12 Stunden sollte man laut Verpackung abwarten, bevor man zum auftragen der 2 Lackierung beginnen kann. Ich verließ abends die Wohnung um bei meiner Mama zu übernachten und zu duschen, denn noch einen Tag ohne Wasser auf meinen Körper wollte ich doch nicht sein. Vorher reinigte ich aber natürlich wieder die Rolle und verschloss die nicht vermischten Reste gut in den Dosen.

Das erste Zwischenergebnis:
Als ich am nächsten Morgen zurück in die Wohnung kam, war mein erster Gang natürlich der ins Badezimmer. Ich war wirklich überrascht!!! Das ganze Grün war weg, nirgends schimmerte noch etwas durch! Das triste Bad war strahlend weiß geworden, ein Zustand der mich total happy machte! Somit konnte ich mir zum Glück den zweiten Streichgang ersparen und ich machte mich nun an die letzten grünlichen Fließen, die nun endlich blau werden sollten.

Die Lackierung in blau:
Nun kam der letzte Schritt in Sachen lakierung. Ich entfernte das Klebeband der noch grünen Fliesen und deckte die nun schönen, weißen Fließen rund um die noch zu malenden ab. Dann öffnete ich die Dose mit der blauen Farbe, mischte ein wenig mit dem 2. Komponent in einen Eimer und malte mit einem Pinsel die Fliesen aus. Die Rolle ersparte ich mir diesmal, denn für einzelne Fliesen ist sie einfach zu unhandlich und breit. Als auch dieses erledigt war musste ich wieder warten, ganze 12 Stunden mussten auch diesmal sein.

Das Endergebnis:
Als die Wartezeit endlich beendet war und ich die ganzen Folien und Klebebänder abgenommen hatte, war ich wirklich sprachlos vor Begeisterung. Das vorher so hässliche grüne Bad war nun strahlend weiß geworden, mit blauen Fliesen dazwischen, ein Unterschied wie Tag und Nacht. Kein grüner Schimmer, kein verwischen der Farben. Einfach nur strahlend weiß und blau, genauso wie ich es haben wollte!

Tipps und Tricks:
- Der Hersteller schreibt auf der Verpackung, das die vermischten Mittel nicht weiter verwendet werden können. Deshalb empfehle ich, immer nur ganz wenig zu mischen und dafür öfters, so kann man die Mittel auch noch nach Monaten benutzen. Die Maße sollte man natürlich ungefähr ausrechnen können.
- Alte Kleidung sollte natürlich beim streichen angesagt sein, denn aus der Wäsche bekommt man mögliche Farbspritzer nicht mehr heraus! Auch Handschuhe sollte man tragen, von den Händen geht die Farbe kaum ab! (Ich weiß wovon ich spreche...)
- Man darf „MoltoLook Fliesenlack“ nur auf intakten, also nicht angebrochenen Fliesen anwenden!
- Ich kann nur empfehlen, sich zusätzlich eine größere Rolle zu besorgen, mit der Kleinen Rolle kommt man zwar gut in die Ecken, bei größeren Flächen jedoch ist sie einfach zu Klein.
- Man muss sehr auspassen, das keine Fussel oder Dreckteilchen beim auftragen auf die Fliesen gelangen, denn nach dem trocknen bekommt man sie nicht mehr weg!
- Das gründliche reinigen der Fliesen ist sehr wichtig, ansonsten kann die Grundierung und die Farbe nicht gut haften.
- Für unsere Gesundheit ist es jedoch auch sehr wichtig, sämtliche Fenster während dem streichen geöffnet zu halten, denn das Mittel stinkt sehr und verursacht nach längerem Einatmen einen Rauschähnlichen Zustand mit Kopfschmerzen. Für manche mag das ja ganz nett sein, mir war es äußerst unangenehm! Lieber öfters mal eine Pause machen und an der frischen Luft durchatmen, bevor man einen Lackrausch bekommt!

Preis und Herstellerdaten:
Die Packung mit „MoltoLook Fliesenlack“, die eine Dose Grundierflüssigkeit, eine Dose Lack, die Mischflüssigkeit und einen Pinsel enthält, kostete mich im Baumarkt stolze 69,99 €.

Das ist wirklich sehr teuer, das Ergebnis jedoch spricht für sich. Da ich zwei Packungen gekauft habe, einmal in blau und in weis hatte ich natürlich auch die Grundierflüssigkeit 2 Mal. Es gibt auch weitere Farben, doch da ich nur weiß und blau hatte, weiß ich nicht genau welche. Eine Packung reicht laut Herstellerdaten für ca. 10 qm Fliesenfläche, ich habe mehr damit geschafft.

Wer die Inhaltsstoffe von „MoltoLook Fliesenlack“ erfahren möchte kann sich auf http://www.molto.de danach erkundigen und schlau machen.

Persönliche Meinung und Fazit:
Ich bin mit dem „MoltoLook Fliesenlack“wirklich sehr zufrieden gewesen. Er hat meine Erwartungen absolut erfüllt und sogar überstiegen. Auch meine Küche habe ich inzwischen umgefärbt, Grundierung und Farbe war noch genügend übrig. Man braucht zwar einige Zeit um alles vorzubereiten, abzudecken, zu streichen und zu warten. Doch das Ergebnis ist mehr als zufriedenstellend. Ich als Frau hab ganz alleine mein Bad verschönert und es hat wirklich problemlos geklappt. Die Anwendung ist sehr einfach und auch für unerfahrene Handwerker wie mich gut zu bewältigen. Es gab bei mir keine Blasenbildung unter dem Lack und die Fliesen haben die Farbe schön angenommen.

Wirklich gesund werden die Dämpfe der Grundierung und Lacke nicht sein, deshalb ist ein ständiges Lüften unbedingt notwendig! Ich hatte meinen Sohn für 3 Tage zur Oma ausquartiert, um ihm dies zu ersparen und mir die nötige Zeit zu lassen.

Ich für mich kann den „MoltoLook Fliesenlack“ sehr empfehlen, bevor man ein ganzes Bad renovieren muss, ist das eine relativ einfache und relativ günstige Art, seine Wohnung zu verschönern.

P.S.: Auch jetzt nach 4 Monaten sehen die Fliesen noch so schön aus wie am Tag nach dem streichen. Wasser oder Putzmittel haben noch keinen Schaden angerichtet. Ich bin so stolz auf mein Bad!