Musikdateien Testbericht

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Erfahrungsbericht von Erwin1678

Für ein Dancevideo durchaus sehenswert

Pro:

erzählt eine kleine Geschichte, passt hervorragend zum Lied, die gewählte Location für den Clip, einige interessante Ideen - >wirkt nicht wie von der Stange

Kontra:

nichts

Empfehlung:

Ja

Letzte Woche stellte ich euch ja bereits die neue ATB-Single „I Don\'t Wanna Stop“ vor, heute folgt der Bericht zum Video zu Andre´s neustem Hit. Clips zu Dance-Produktionen sind ja nur selten genießbar, ob „I Don\'t Wanna Stop“ besser geworden ist, lest selbst...


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Andre Tanneberger konnte nun bereits schon zum dritten Mal Olaf Heine als „Macher“ für eines seiner Videos gewinnen. Der Name dürfte wenigen ein Begriff sein, garantiert hat aber so ziemlich jeder schon mal einen Clip gesehen, beim dem Olaf Heine Regie führte, Clients waren unter anderem „Die Ärzte“ (\"Manchmal haben Frauen...\"), „Reamon“ („Josephine“, „Place of no Return“) oder „Die Toten Hosen“ aber vor allem auch viele internationale Künstler, die ich jetzt gar nicht alle aufzählen kann. Wer sich für das Schaffenswerk von Olaf Heine interessiert, sollte auf jeden Fall mal seine Webseite besuchen (http://www.olafheine.com).

Beim Video zum „I Don\'t Wanna Stop“ scheint der Plattenfirma, Andre Tanneberger und nicht zuletzt Olaf Heine nur das Beste vom Besten gut genug gewesen zu sein, als Drehort wählte man immerhin mal zufällig Los Angeles, Hauptpunkt im Clip ist dann ein schickes Anwesen, von dem man einen herrlichen Blick auf die Skyline dieser wahnsinnigen Metropole hat (sieht man auch im Clip). Das Haus, in dem der größte Teil des Videos läuft, hat übrigens auch etwas ganz besonderes zu bieten, die Außenwände sind fast komplett aus Glas, man kann also von allen Seiten hinein- und hinausschauen. Für einen Clip oder einen Film ist das natürlich ein idealer Standort, durch die Transparenz ergeben sich sicher gute Kameraeinstellungen, ungewöhnliche Perspektiven etc.


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Andre Tanneberger hat sich laut Interview für „I Don\'t Wanna Stop“ eine kleine Liebesgeschichte natürlich auch passend zum Text des Songs vorgestellt, letztendlich ist diese im Video dann auch ganz gut erkennbar. Im Gegensatz zum Sumpf der meisten Dancevideos ist der Clip zu „I Don\'t Wanna Stop“ schon ein riesengroßer „Fortschritt“, die Schrott-Clips mit DJs hinterm Plattenteller und billig anzuschauenden, halbbekleideten Mädels kennt und „mag“ ja sicher jeder.

Im Video zu „I Don\'t Wanna Stop“ selbst spielen dann nur Andre Tanneberger und eine namenlose Schönheit mit. Das hübsche Etwas hat laut Andre der Regisseur mal eben so ausgesucht und „mitgebracht“, eine Fehlbesetzung ist sie aber auf jeden Fall nicht, ganz im Gegenteil.

Nun mal zum Inhalt des Clips: Es beginnt alles mit einem unscharf erscheinendem Andre Tanneberger, die Kamera fährt langsam drauf, im Hintergrund prasselt der Regen. Er klopft bei seiner (zu diesem Zeitpunkt) Ex an die Tür, sie öffnet diese und beide freuen sich, dass sie sich wieder sehen. Sie verbringen zusammen eine gemeinsame Liebesnacht. Am nächsten Tag sieht man beide ziemlich nachdenklich, ob die letzte Nacht wohl das richtige war? Mittlerweile sind beide in Andres Haus, man sieht immer wieder Einstellungen von beiden jeweils allein. Man streitet sich, Andre´s Freundin packt ihre Sachen und geht, kommt aber später wieder zurück und das Paar liegt sich erneut in den Armen.


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Um mal ein kleines Fazit vorwegzunehmen, der Clip ist das Beste, was dieser Musik passieren konnte. Zu „normalen“ Dancevideos ist er ein Quantensprung, wie von null auf hundert. Andre spielt die Rolle des nachdenklichen, an sich selbst und seiner Beziehung zweifelnden Mannes wie ein richtiger Schauspieler, im Clip wirkt er nie gekünstelt, sein Mienenspiel, Ausdruck und seine Bewegungen wirken absolut passend und profihaft. Genauso schaut es natürlich bei seiner Clippartnerin aus, bei ihr dürfte es sich sicherlich aber auch um eine Jungschauspielerin handeln. Zunächst mal ist sie wie Andre für den Zuschauer natürlich die reinste Augenweide, sowohl bei der Liebesszene, als dann auch später am und im Pool, da gibt es natürlich etwas „mehr“ zu sehen. Dies wirkt aber keinesfalls billig, das bisschen Haut was gezeigt wird, wirkt eher leicht anregend bis erotisch und schaut einfach nur schön aus.

Ein weiterer positiver Punkt am Clip ist natürlich die Location, ein Haus mit Pool in Los Angeles ist natürlich ein idealer Drehort für ein Musikvideo, dazu kommt noch die Tatsache, die ich weiter oben schon erwähnt habe, dass das Haus Wände aus Glas hat. Immer wieder schaut man aus schönen Perspektiven auf Los Angeles herab, die Einrichtung des Hauses mit vielen warmen Tönen ist zudem selbst eines Blickes würdig.

Viel wurde natürlich auch mit dem Wechsel zwischen Tag- und Nachtansicht gespielt, der Clip wurde glaube ich an zwei Tagen, zu jeweils 12 Stunden abgedreht und da nahm man natürlich bis in die Nacht auf. Bei der Liebesszene zum Beispiel wurde der Wechsel gut eingesetzt, Andre klopft abends oder nachts bei seiner Freundin an die Tür und während der Liebesszene wird es schon wieder hell, was natürlich bedeutet, dass Beide sich die ganze Nacht geliebt haben.

Der wichtigste Fakt, der bei einem Musikvideo zutreffen muss, ist das der Clip zum Lied passt. Dies ist bei „I Don\'t Wanna Stop“ auf jeden Fall gegeben. Zwar spielt die Musik relativ unabhängig vom Video, dass heißt die Darsteller machen nicht irgendwelche Verrenkungen zum Beat oder zu irgendwelchen Schlüsselstellen im Lied, aber die Melancholie die im Track herübergebracht wird, ist fast während der ganzen Zeit auch dem Clip anzumerken, hier stimmt einfach der Gesamteindruck aus Location und dem Verhalten der Akteure.

Ziemlich gut hat mir auch gefallen, dass die beiden Akteure, obwohl sie in einer vom Lied unabhängigen Story spielen, mehrere Textpassagen vom Track mitsprechen. Dies passt wunderschön zur Gesamtkonzept des Clips und wirkt keinesfalls aufgesetzt, im Gegenteil es passt einfach perfekt und ist sicher der Schlüsselmoment im Clip.
Andre wird zum Schluss des Videos hin von seiner Freundin verlassen und singt beim Musikhören „...this empty feeling“ mit, wobei er nur den Mund bewegt, die Vocals sind natürlich die des Liedes. Seine Freundin steht in diesem Moment vor der Tür und spricht den ersten Satz des Refrains („I Don’t Wanna Stop“) und kommt wieder zu Andre zurück


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Da „I Don’t Wanna Stop“ gerade ziemlich gut in den Charts platziert ist, werden VIVA und MTV den Clip sicherlich in der Heavy Rotation haben. Genau kann ich das aber nicht sagen, da ich mir die Sender nur relativ selten und ungern zu Gemüte führe. Auf jeden Fall kann man das Video zum Lied aber sowohl auf der Maxi-CD (kleiner Bildausschnitt), wie auch auf dem Album (Video in 5.1 Dolby Digital-Qualität) und auf der „Addicted to Music“-DVD anschauen.


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Wirklich schön, mal wieder ein anspruchsvolleren Clip gesehen zu haben und dies auch noch bei einem Dancevideo. Wer den Clip betrachtet hat, wird sicherlich merken, dass die Leute, die dafür verantwortlich waren, sich Gedanken gemacht haben, wie man die Musik am besten mit einem Video ausdrücken kann. Bei „I Don’t Wanna Stop“ ist dies zweifelsohne gelungen, der sommerliche, melancholische Eindruck des Liedes wird nicht nur ins Video hinübergerettet, nein dieses besitzt durch die ziemlich guten schauspielerischen Leistungen der zwei Akteure sowie durch die kleine Liebesgeschichte aber auch die Location ein eigenständigen Flair, der das Gefühl des Liedes vermittelt aber auch prima für sich allein spielt. Außerdem werden natürlich auch schon allein nur die Augen verwöhnt mit herrlichen Eindrücken und verschiedensten Perspektiven.

Fazit: Das Video ist wunderschön anzuschauen, passt wie die Faust aufs Auge zur Musik, was will man mehr?

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