Nokia 3310 Testbericht

Heute möchte ich mal über mein erstes Handy berichten: Das Nokia 3310. Es war im Juni 2001, als ich in die Welt des Mobilfunks einstieg. Viele besaßen damals das 3210, welches mir optisch aber überhaupt nicht gefiel und so wurde es also das Nokia 3310. Es kann mit heutigen Handys natürlich nicht mithalten, das sollte klar sein. Aufgrund von fehlenden Funktionen werde ich es aber nicht abwerten.
Hersteller des 3310 ist, wie schon erwähnt, die Firma Nokia. Diese ist vor allem bekannt für Handys und Handyzubehör. Ein paar andere technische Produkte gibt es von Nokia auch noch, hauptsächlich dreht sich aber um Handys.




Das 3310

Im Vergleich zu heutigen Handys ist es etwas größer und auch schwerer. Das ist aber nicht unbedingt ein Nachteil, denn so spürt man das Handy z. B. in der Hosentasche und merkt dann auch eher, wenn es fehlt. Ähnlich ist es bei den Ultrakompaktkameras. Auch diese sind immer kleiner geworden, mir persönlich zu klein und nicht mehr so handlich.
Das 3310 kommt in einem dunkelblau daher. Nach Belieben konnte die Farbe durch andere sog. Oberschalen ausgetauscht werden. (Es gab direkt von Nokia originale Oberschalen, die ziemlich teuer waren, und auch No-Name Varianten welche dann von der Qualität aber oftmals auch um einiges schlechter waren. Es reichte von bloßen anderen Farben bis zu ausgefallenen Motiven auf den Oberschalen und das in sehr, sehr großer Auswahl. Oftmals war der Tastaturblock, welcher ebenfalls ein anderer war, in gummiertem Weiß, so dass die Tastatur dann beleuchtet war. Wer es noch ausgefallener haben wollte, konnte die grüne Hintergrundbeleuchtung gegen eine blaue bei verschiedenen Händlern austauschen lassen. Ich hatte mir das auch überlegt, dann aber doch seingelasen.

Auf der Vorderseite des Handys steht oben der Nokia-Schriftzug, darunter ist das Display. Dieses hat, wie bereits geschrieben, eine grüne Hintergrundbeleuchtung. Es können maximal 5 Zeilen und pro Zeile 16 Zeichen dargestellt werden. Die Displaygröße beträgt in Pixeln 84x48. Unter dem Display sind die Bedientasten und der Tastaturblock. Zu der Bedienung komme ich gleich noch. Die Rückseite des Handys sind relativ unspektakulär aus, denn dort ist nur oben das Nokia-Logo und unten ein Knopf zum Entfernen der Schale vorhanden. Möchte man ans Akkufach oder die SIM-Karte einsetzen bzw. wechseln, drückt man auf diesen Knopf und zieht die Schale nach oben. Wenn man den Dreh raus hat, ist das auch ganz einfach. Hat man die Schale entfernt, sieht man den Platz für die SIM-Karte und das Akkufach. Möchte man den Akku entfernen, muss man zwei Schalter nach außen drücken und der Akku erhebt sich und lässt sich entnehmen. Zum Einsetzen der SIM-Karte muss der Akku leider entnommen werden, weil dieser direkt vor dem SIM-Kartenschacht liegt. Da man seine SIM-Karte aber in der Regel nicht so oft wechselt, sollte das kein schwerwiegendes Problem darstellen. Hat man den Akku einmal entnommen und wieder eingesetzt, muss Uhrzeit und Datum neu eingestellt werden. Da man diesen aber auch nicht so oft wechselt, ist das ebenfalls kein Problem. Neben dem mitgelieferten NiMH-Akku gibt es auch einen besseren Lithium-Ionen Akku welcher im Gegensatz zum NiMH-Akku keinen sog. Memory Effekt besitzt (eintretender Kapazitätsverlust, der vor allem schnell eintritt, wenn der Akku noch nicht richtig entladen und schon aufgeladen wird). Als der NiMH-Akku immer kürzere Betriebszeiten des Handys einherbrachte, hatte ich mir den Lithium Ionen-Akku besorgt und es hat in der Tat einiges gebracht. Beim Aufladen des Akku wird ein Netzteil ans Handy angeschlossen und schon wird es aufgeladen. Die Ladezeit beträgt ca. 4 Stunden, was schon etwas kürzer sein könnte.




Die Bedienung

Die Bedienung des Handys erfolgt mit den Tasten unterhalb des Displays und ist sehr einfach und selbsterklärend, vor allem auch für „Anfänger“. Mit der mittleren Taste werden Funktionen ausgewählt bzw. bestätigt. Direkt über der Taste steht im Display z. B. „Menü“, „Auswählen“ etc. und mit dieser Taste wird genau das dort stehende immer ausgewählt/bestätigt. Mit der linken Taste „c“ wird abgebrochen bzw. ein Schritt zurück oder durch langes Drücken kommt man auf den „Startbildschirm“, wie man ihn nach Einschalten des Handys vorfindet. Mit den beiden Pfeiltasten auf der rechten Seite kann man in den Menüs vor- und zurückgehen (scrollen). Um sich nicht erst in den gewünschten Menüpunkt durchzuscrollen kann man auch auf Menü Klicken und dann, sofern bekannt, die entsprechenden Ziffern eingeben. Jede Funktion hat nämlich zwei Ziffern, zum Beispiel 2-1, 2-2, 2-3; 4-1, 4-2 etc. Die 13 Menüpunkte teilen sich also in Unterpunkte auf. Das war es schon zur Bedienung. Also für einen Neuling wirklich super gelöst. Bei den verschiedenen 13 Menüs sind auch animierte Icons zu sehen.




Zusätzliche Funktionen

Natürlich ist das Handy in erster Linie fürs Telefonieren gedacht ;-) Und bei diesem gibt es auch noch nicht allzu viele andere Möglichkeiten, sodass man hier wirklich ein Handy zum Telefonieren hat. Möchte man eine Nummer anrufen, tippt man die Nummer auf dem Tastenblock ein und drückt mit der Menütaste auf „Anrufen“. Wenn man angerufen wird, drückt man diese Taste ebenfalls. Dann erscheint dort XY „ruft an“. Man kann Telefonnummern schnell ins „Telefonbuch“ einspeichern, indem man die Nummer eintippt und auf eine der beiden Pfeiltasten drückt. Man kann dann der Nummer einen Namen geben und schon ist die Nummer gespeichert. Drückt man zweimal auf die Pfeiltaste kann man Zahlen umrechnen, also z. B. Euro in DM (natürlich muss das vorher richtig eingestellt werden) ;-)
Weiterhin ist es natürlich möglich, SMS zu schreiben. Dazu geht man auf „Mitteilungen“ und „Kurzmitteilung verfassen“. Mit der Raute-Taste kann man die Eingabehilfe T9 ein-/ausschalten und auch zwischen Groß- und Kleinschreibung wechseln. Es können auch extralange SMS geschrieben werden, welche dann aber trotzdem soviel Kosten, als wenn man diese einzeln schicken würde. Bei voller Ausreizung würde man zwar nur eine SMS schreiben, aber dann für 3 SMS bezahlen. Wenn die 160 Zeichen für eine normale SMS „aufgebraucht“ sind erscheint oben rechts /2 im Display, sodass man weiß das man jetzt für 2 SMS zahlen würde.
Außerdem gibt es eine Stoppuhr, eine Countdown-Funktion, einen Wecker, Uhr und Datum, einen Taschenrechner, Währungsumrechner, Erinnerunsfunktion und 4 Spiele. Besonders das Spiel „Snake“ war sehr beliebt ;-) Es sind 35 Klingeltöne dabei und 7 Klingeltöne kann man zusätzlich auf das Handy laden. Allerdings sind nur monophone Klingeltöne möglich. Ansonsten sind keine nennenswerten Besonderheiten dabei, was zum Telefonieren und SMS schreiben aber auch nicht nötig ist.




Technische Daten

Display: 84x48 Pixel; max. 16 Zeichen x 5 Zeilen
Sprechzeit Standard-Akku (NiMH): 4 Std. 30 Min.
Standby-Zeit Standard-Akku (NiMH): 55-260 Std.
Ladezeit: 4 Stunden
Abmessungen (HxBxT): 113 x 48 x 22 mm
Gewicht: 133g (inkl. Standard-Akku BMC-3)




Meine Erfahrung

In all der Zeit hat das Nokia 3310 keine Probleme bereitet. Ein paar Mal hat das Handy auf Eingaben nicht reagiert, was aber sehr selten vorgekommen ist. Was mir auch sehr gut gefallen hat, ist das tadellose funktionieren nach Stürzen. Fällt das Handy herunter, gehen zwar die beiden Schalen ab. Es funktionierte danach aber immer noch einwandfrei. Ob da heutige Handys auch so robust sind, wage ich mal sehr stark zu bezweifeln. Ich hatte mir auch den Nachfolger, das 3330, zugelegt und mit diesem die gleichen positiven Erfahrungen gemacht. Besonders die einfache Bedienung weiß zu gefallen und die Tasten sind auch mit großen Fingern gut zu erreichen. Damals waren Handys anderer Hersteller nicht so intuitiv zu bedienen, wenn ich mich richtig erinnere. Dieses Handy war damals sehr weit verbreitet und auch die Sache mit den Oberschalen werden sich sicher noch einige erinnern…




Mein Fazit

Wer ein einfach zu bedienendes Handy ohne großen Schnickschnack haben möchte, der liegt bei diesem Handy genau richtig. Zum Telefonieren und SMS schreiben ist es wunderbar geeignet und auch sehr zuverlässig. Die Tasten sind sehr gut zu erreichen, auch bei etwas größeren Fingern. Das ist bei meinem aktuellen SonyEricsson K500i ganz anders, da diese dort viel enger zusammen sitzen. Inzwischen ist es natürlich nicht mehr erhältlich, es gibt aber von Nokia, und natürlich auch anderen Herstellern, ähnliche Einsteigermodelle. Auch ohne Farbdisplay, wenn man darauf verzichten kann.



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