Novartis Voltaren Dolo 12,5 mg Filmtabletten Testbericht

Ähnlich bescheuert wie die Überschrift klingen manche Beschreibungen in den netten Beipackzetteln so mancher Medikamente. Einzig und allein die Erklärung wieso Schmerz entsteht und wozu eigentlich dieses Warnsignal des Körpers was taugt ist mal ganz hilfreich, auch wenn man es nicht wahrhaben will.

Schmerzen können von unterschiedlicher Natur sein. Über viele Monate hinweg habe ich Schmerzen grundsätzlich nur mit Tabletten bekämpft, egal ob Migräne, leichter Kopfschmerz, Rückenschmerzen, Knieschmerzen und so manch andere Schmerzen, die so häufig auftraten und gingen wie ich meinen Körper mit der Apothekenchemie zustopfte.

Die Erkenntnis aber, daß Schmerz ein Signal ist habe ich erst vor kurzer Zeit gewonnen und komischer Weise benötige ich seitdem kaum bis wenig Schmerzmittel. Dennoch möchte ich über eines (eigentlich zwei) davon berichten.

Im Prinzip ist ein solcher Bericht gar nicht hilfreich, da Schmerzen von jedem anders wahrgenommen werden und jedes Signal im Gehirn anders bekämpft werden muß. Wieso also tue ich das? Weils die Kategorie gibt und ich was zu sagen habe, kann halt meinen Mund eh schlecht halten und meine Finger in dem Fall auch nicht …oder so. Was tut eigentlich ein Schmerzmittel wie Voltaren Dolo? Es sorgt dafür, daß die Botenstoffe, die „Schmerz“ im Gehirn signalisieren bekämpft werden. Und wie? In Voltaren Dolo Filmtabletten ist das sogenannte Diclofenac enthalten. Dieses sorgt dafür, daß Prostaglandine nicht mehr hergestellt werden. Und was sind jetzt schon wieder diese Prostadinger? Das sind besagte Botenstoffe, die uns über das Gehirn gesendet mitteilen, daß wir Schmerzen haben oder Entzündungen.

Es stellt sich also die Frage ob alleine die Hemmung dieser Produktion ausreicht. Wie bei vielen Tabletten, die gegen Schmerzen wirken sollen bekämpft das Mittel in manchen Fällen in der Tat die körperliche bzw. geistige Empfindung von Schmerz, aber der Grund des Schmerzes liegt meist ganz woanders. Wozu aber sollte man dann Voltaren Dolo eigentlich nehmen? Zuerst einmal sind Schmerzen unangenehm und manchmal auch unerträglich und schon alleine aus diesem Grunde ist die Einnahme gerechtfertigt, da diese Filmtabletten uns helfen diese Unerträglichkeit erträglich zu machen. Weiterhin haben die Voltaren Dolo den guten Effekt Fieber zu senken und sind somit gleich zweifach wirksam.

Als Antirheumatikum wird es gerne angepriesen – ist aber ein absoluter Reinfall wenn ich bedenke daß mein Vater seit Jahren schon an Rheuma leidet und ihm eine Voltaren mit Sicherheit keine Hilfe leisten würde. Ja, es ist entzündungshemmend, aber sowohl die 12,5 mg als auch die höher dosierten sind für Rheumapatienten sicherlich nicht entzündungshemmend genug. Auch kann es die starken Schmerzen die dabei entstehen nicht so sehr mildern, daß man eine Wirkung überhaupt feststellt. Von daher verstehe ich die Aussage nicht, wenn man von einem Antirheumatikum spricht und würde es begrüßen, wenn man diese Aussage einfach mal bedenkt.

Für leichte und mäßige Schmerzen soll es helfen und das tut es auch. Sowohl die normalen als auch die Dolo Extra, die sich einzig und allein in der Dosierung des Diclofenacwirkstoffs unterscheiden. Wer keine chronischen Krankheiten hat, keine Herzerkrankungen oder blutgerinnungshemmende Mittel einnimmt kann sich in den meisten Fällen darauf verlassen, daß man bei 2 Voltaren Dolo die leichten Rückenschmerzen schnell vergisst oder auch leichtes Kopfweh verschwinden wird. Die Ursache hat man dann aber noch lange nicht bekämpft. Wenn solche Schmerzen oft auftreten werden sie nicht nur schlimmer und dieses Mittel unbrauchbar, sondern es heißt auf jeden Fall: Ab zum Arzt.

Bei Erkältungsbeschwerden wie leichten Gliederschmerzen und auch Spannungskopfschmerzen ist eine Voltaren Dolo insoweit hilfreich, daß sich der Körper besser erholen kann und die Ausmaße sich auf Kleinigkeiten und wenige Tage beschränken, es erleichtert für uns Menschen die Nebenwirkungen einer Erkältung, keinesfalls aber kann es bei einer Grippe wirklich helfen. Bei leichtem Ziehen im Rücken, weil man sich verhoben hat kann ich die Filmtabletten aber empfehlen, da es nur vorübergehende Schmerzen sind, die man ein wenig betäubt oder wie wir ja so schön gelesen haben die Botenstoffe verringert. Für mich persönlich war auch die „Größe“ der Tabletten ausschlaggebend, obwohl ich ohnehin alle zerkaue, weil ich mich sonst übergeben muß. Aber diese waren wenigsten schön klein und länglich – wenn man nicht ganz so arge Probleme hat bei Tabletten wie meinereiner dürfte das Einnehmen auf normale Art kein Problem sein.

Sicherlich ist der menschliche Körper grundsätzlich gleich beschaffen, aber niemals sollte man bei Schmerzmitteln denken: Was mir hilft das hilft auch anderen. Dem ist nicht so. Jeder Körper verarbeitet die Wirkstoffe ganz anders. Während einer mit Ibuprofen gute Erfahrungen macht und mit Aspirin vielleicht schlechte kann es beim nächsten genau andersrum sein. Ich warne daher davor Erfahrungsberichte oder Empfehlungen von Bekannten als Maß zu nehmen, denn sie können es nicht sein. Wenn man sich schon mit Chemie weiterhelfen will, dann sollte man erstens seinen Arzt des Vertrauens befragen und zweitens seien eigenen Erfahrungen machen – das ist leider so und kann kein Bericht dieser Welt ändern. Wenn man sich etwas gutes tun möchte, sollte man mehr auf diese Warnsignale, die man Schmerz nennt, hören und versuchen herauszufinden woher der Schmerz wirklich kommt. Auf die Dauer sind Tabletten für den Körper nämlich auch nicht gesund und man kann mit großer Sicherheit auch anders Schmerzen bekämpfen – dafür braucht man aber die Zeit für sich selbst und die muß man sich auch nehmen wollen.

Empfehlen? Nein, ich empfehle die Tabletten nicht. Sie haben mir während einer Zeit geholfen in der ich viele Tabletten gegen Schmerzen einnahm, aber das heißt noch lange nicht, daß ich sie empfehlen muß. Bei kurzzeitigen Schmerzen sollte jeder auf ein bewährtes Mittel zurückgreifen oder sich vielleicht auch mit der Naturheilkunde beschäftigen. Ruhe wirkt manchmal auch Wunder. Und wer dauerhaft Schmerzen zu verzeichnen hat ist ausschließlich nur mit Tabletten sicher nicht gut beraten. Dauerhafter Schmerz heißt, daß der Körper wirklich was zu sagen hat – ich wär ja schön blöde, wenn ich die Tabletten empfehle und jeder der das liest schnappt sich die Dinger und denkt damit ist es dann gut … Nee … kann ich nicht und will ich nicht – am besten wäre wie gesagt die Ursache heraus zu finden – zur Linderung kann man die Voltaren Dolo sicher nehmen, aber wie gesagt: nicht jeder. Und wenn ich sage, daß derlei Berichte zu Schmerztabletten eigentlich gar nicht helfen können, meine ich das auch wirklich ernst und habe keinen Kasper gefrühstückt.

Es darf ohnehin nur kurzzeitig eingenommen werden – wenigstens das sollte man bedenken finde ich – auch wenn ich gut Reden habe, nachdem die Voltaren Dolo ja sozusagen mehr als ein halbes Jahr ein stetiger Begleiter waren …aber vielleicht nützt es ja was, anderen diese Doofheit vorzuleben, damit sie sich wenigstens Gedanken machen. Obwohl ich das ja hier auch bezweifle… nun also äh …. Wo war ich? Ein paar Tage – genau. Diese Filmtabletten sollten also nur kurzzeitig Anwendung finden, 3-4 Tage lang und kann bei Rückenschmerzen und Erkältungen vorzugsweise eingenommen werden und ist in Apotheken für 2,65 bis 8,59 Euro erhältlich (je nach Abpackungsgröße). Bei längeren Beschwerden, auch wenn ich mich wiederhole, sollte der Gang zum Arzt wirklich und ernsthaft einem wichtiger als alles andere sein. Unser Körper ist schlau, schlauer als wir selbst – also hört auf den Körper, denn mit Schmerzsignalen versucht der Körper mitzuteilen, daß etwas nicht stimmt.