OKI Microline 3390 Testbericht

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- Druckqualität:
- Geschwindigkeit:
Erfahrungsbericht von stormwatch
Billig, zuverlässig, aber skrietsch, skriieeetsch
Pro:
Unverwüstlich, günstige Betriebskosten, flexible Papierformate
Kontra:
Nervendes Druckgeräusch
Empfehlung:
Ja
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Im Betrieb benutzen wir Oki Microline 3390 Nadeldrucker, zunächst an zwei, jetzt an fünf Arbeitsplätzen. Die ältesten Geräte sind schon über zehn Jahre im täglichen Einsatz. Wesentliche Probleme: Keine. Noch Fragen?
Falls nein: bitte nach ganz unten scrollen ;-)
Falls ja: häufige Fragen werden in der folgenden FAQ-Liste beantwortet.
Was ist denn ein Nadeldrucker?
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In letzter Zeit erlebe ich öfter verwunderte Fragen wie "was ist denn das für ein Geräusch?" oder "Ist der kaputt?", wenn ich mit dem Nadeldrucker etwas ausdrucke. Da merke ich, was ich für ein altes Fossil geworden bin. In meiner Jugend in den 80ern waren Nadeldrucker die Standardgeräte. Ein Nadeldrucker benutzt einen Druckkopf mit in einer oder zwei senkrechten Linien übereinander angeordnete Nadeln (der OKI 3390 ist ein Punktmatrix-Nadeldrucker mit 24 Nadeln von 0,2 mm Durchmesser) und ein Stoffarbband, um Punkte aufs Papier zu bringen. Der Druckkopf bewegt sich waagrecht hin und her und druckt Zeile für Zeile, das Papier wird von einer Walze jeweils am Zeilenende nach oben transportiert. Entwicklungsgeschichtlich könnte man sagen, Nadeldrucker sind ganz eng mit elektrischen Schreibmaschinen verwandt. Nadeldrucker kommen heutzutage nur noch dann zum Einsatz, wenn Durchschreibesätze bedruckt werden müssen. Der OKI 3390 hat eine "Durchschlagskraft" von Original plus 3 Kopien.
Wie groß ist so ein Teil?
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Stellfläche ca 45 x 40 cm. Gewicht 6,9 kg. Das Gewicht kommt vor allem daher, daß der Drucker so stabil aufgebaut ist. Man kann damit drucken, dann den Drucker einem Einbrecher über den Schädel ziehen, dann unbeeindruckt weiterdrucken. Der Drucker hat nicht einen Kratzer, der Einbrecher dagegen trinkt 8 Wochen aus der Schnabeltasse.
Anschlußmöglichkeiten?
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230 V Netzanschluß einerseits, Centronics-Schnittstelle (parallel) andererseits. Zur Verbindung Drucker - PC benötigt man ein bidirektionales Druckerkabel. Am Computer muß ein passender Druckeranschluß vorhanden sein. Alternativ kann am Drucker eine serielle Schnittstelle nachgerüstet werden. Die heute allseits beliebte USB-Schnittstelle wird nicht unterstützt.
Papiersorten? Einzug?
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Der Drucker läßt sich mit gelochtem Endlospapier betreiben, das über eine Zugtraktorführung transportiert wird, aber auch mit Einzelblättern. Der Betrieb zwischen beiden Papierzuführungen läßt sich leicht per Hebel umschalten, das Endlospapier muß vorher per Knopfdruck in die Parkposition gefahren werden. Mit der Endlospapierführung lassen sich auch z.B. Endlosetiketten bedrucken. Einzelblätter dürfen zwischen 88,9 und 216 mm breit und zwischen 76 und 420 mm lang sein, Standardformat ist DIN A 4. Erlaubte Papiergewichte sind 45 bis 90g/m². Die Einzelblätter werden in der Regel per Hand angereicht und linksbündig am Anschlag in den Einzugsschlitz gelegt, der Drucker zieht sie (einstellbar) automatisch ein und fährt in die Druckposition. Hier spielt der Drucker seine Vorteile aus: blitzschneller Wechsel zwischen verschiedenen, auch unterschiedlich großen Formularen. In unserer Praxis kommen etwa 60 verschiedene Formulare von DIN A 6 bis DIN A 4 zum Einsatz, zahlreiche davon sind Durchschreibesätze.
Wer nur weiße DIN A 4-Blätter oder Briefbogen bedruckt, der kann als Zubehör einen automatischen Einzelblatteinzug mit einem Papierschacht für 100 bis 170 Blatt oder einen mit zwei Papierschächten kaufen. Für Spezialanwendungen gibt es auch eine Halterung für Rollenpapier oder eine Schubtraktorführung (für Endlospapier, das nicht durch die Walze laufen darf) zu kaufen. Bei den Papiersorten ist der Drucker nicht wählerisch, so ziemlich alles kann bedruckt werden. Auch spezielle Folien lassen sich bedrucken.
Betriebsgeräusch?
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Im Standby-Betrieb völlig geräuschlos, da der Drucker keine Kühlung hat. Auch werden keine Wartungsprogramme abgearbeitet oder Schonpositionen angefahren. Im Betrieb dagegen entsteht das typische Nadeldrucker-Kreischen: ein kurzes Kreischen, wenn ein Zeile bedruckt wird, dann eine Unterbrechung, während das Papier vorwärts transportiert wird, dann wieder Kreischen usw usw. Das Geräusch ist mäßig laut (54 db(A) gemessen nach ISO 7779), aber sehr nervig. Dämmaßnahmen sind zwecklos, weil das Geräusch direkt am Papier entsteht. Man müßte den ganzen Drucker unter eine riesige Käseglocke stellen, oder besser gleich ins Nebenzimmer.
Bedienung?
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Im Großen und Ganzen vorsintflutlich. Es gibt einen Walzendrehknopf, mit dem man das Papier von Hand vor und zurück drehen kann, einen Netzschalter, einen Papierwahlhebel, eine Papierdickeneinstellung und eine Folientastatur mit neuen teils mehrfach belegten Tasten. Zur Information über Betriebszustände dienen 13 Leuchtdioden. Die Einstellung der Druckparameter erfolgt über ein Druckermenue, das über die Folientastatur gesteuert wird, die Einstellwerte werden auf Papier ausgedruckt. Eine Parametereinstellung über den Computer (wie heute allgemein üblich) ist nicht möglich. Allerdings ist meist nur beim ersten Mal eine Korrektur der Werkseinstellungen (z.B. Seitengröße, Papiervorschub, Position der 1. Zeile) nötig, unter Windows übernehmen Druckertreiber die ganzen Einstellungen. Bei Einstellungsproblemen hilft das dicke und sehr ausführliche Handbuch, das übersichtlich, leicht lesbar und reichlich bebildert ist. Im Alltagsbetrieb gibt es nichts einzustellen: Anschalten, Blatt rein, bedrucken, fertig. Selten mal Farbbandwechsel: sehr einfach, dauert drei Sekunden.
Eingebaute Schriftarten:
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Courier, Roman, Swiss, Swiss Bold, Gothic, Prestige, Orator, Sonderzeichensatz OCR-B1. Die eingebauten Schriften lassen sich per Folientasten oder durch Steuerungscodes anwählen. Das kommt noch aus der DOS-Zeit, als man Texte als ASCII-Dateien zum Drucker transportierte und den Drucker mit speziellen Druckerbefehlen ansteuerte. Der eingebaute Druckspeicher von 23 KByte reichte damals noch für fünf DIN-A 4-Seiten Text. Heute ist das lächerlich. Aber keine Angst: unter Windows druckt der Drucker alles das, was auf dem Bildschirm erscheint, und in jeder beliebigen Schriftart.
Druckbild?
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Zunächst einmal: es wird mit einem selbstnachfärbenden Gewebefarbband schwarzweiß gedruckt. Nix Farbe. Das Druckbild ist recht ordentlich (für einen Nadeldrucker). Zur Erinnerung: 24-Nadeldrucker waren einmal die Könige der Druckqualität! Je nach Papierqualität und Alter / Abnutzungszustand des Farbbandes kann die Qualität beim Drucken von Texten als ganz ordentlich gelten. Drucken von Bildern oder Fotos bringt keine guten Ergebnisse, hier sind Laserdrucker oder Tintenstrahler besser. Die maximale Auflösung beträgt 360*360 dpi (dots per inch, Punkte pro Inch), das können andere Systeme zwischenzeitlich besser. Systembedingt gibt es kein Tintenverlaufen wie bei Tintenstrahldruckern. Bei flächigen Ausdrucken kann sich das Papier etwas wellen, aber nicht so stark wie bei Tintenstrahlern.
Druckgeschwindigkeit?
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Unter DOS recht flott, wenn nur ASCII-Zeichen vom Rechner übermittelt werden. Unter Windows deutlich langsamer, erst recht bei eng bedruckten DIN A4-Seiten. Ich habe die Zeit nie gestoppt, aber ein am gleichen Rechner hängender Laserdrucker ist hier wesentlich schneller.
Preis?
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Der Drucker ist mit Anschaffungskosten um 400 Euro relativ teuer (gemessen an den Nadeldruckerpreisen von früher). Der Preis relativiert sich aber, wenn man bedenkt, daß eine Gerätelebensdauer von zehn Jahren problemlos möglich ist.
Verbrauchskosten?
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Extrem günstig sind die Verbrauchskosten: Farbbänder kosten um die zehn bis 12 Euro. Die Lebensdauer eines Farbbandes: 2 Millionen Zeichen. Hier kommt es drauf an, welchen Anspruch man an die Druckqualität hat. Im Druck wird aus der schwarzen Schrift allmählich eine graue. Je nachdem, welche Helligkeit man hier toleriert, hält das Farbband auch noch länger. Anderes Verbrauchsmaterial gibt es nicht (keine neuen Druckköpfe wie bei Tintenstrahldruckern oder gar Trommeln wie bei Laserdruckern). Leistungsaufnahme: Standby 12 W (deswegen wurde ihm das amerikanisches Umweltzeichen Energy Star verliehen), Betrieb 60 W. Wahrscheinlich haben Besitzer von Tintenstrahldruckern beim Lesen dieses Abschnitts gerade Tränen in den Augen.
Wartungsarbeiten?
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Sehr selten mal ein Reinigen um den Druckkopf (Vorsicht, im Betrieb heiß!) herum mit einem Wattestäbchen, um Staub und Farbbandfasern zu entfernen. Gegebenenfalls abstauben. Sonst nix. Der Hersteller gibt für den Drucker eine Lebensdauer von 12.000 Stunden. bei 25% Auslastung und 35% Seitendichte an.
Probleme?
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Beim jahrelangen Betrieb an fünf Arbeitsplätzen (davon auch zwei Gebrauchtgeräte!) sind keinerlei Abstürze von Rechnern oder Drucker aufgetreten. Sehr selten gab es mal Papierstau bei der Verwendung der Traktorführung bei Endlospapier, insbesondere, wenn das Papier nicht sorgfältig eingelegt wurde. Wenn man in der Hektik ein Einzelblatt schief einlegt, wird das auch schief bedruckt. Beim Druck auf sehr dicke Durchschreibesätze kann die Schrift verwischen, wenn der Papierdickenhebel nicht nachjustiert wurde, gerne mal bei verdrecktem Druckkopf. Aber insgesamt nichts Weltbewegendes.
Besonderheiten:
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Den Drucker gibt es baugleich auch eine Nummer breiter (Blätter bis 364 mm Breite) unter der Bezeichnung OKI Microline 3391.
(Ende des FAQ-Teils ;-)
Fazit (und Einstiegspunkt für die Scroller ;-)
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Der OKI Microline 3390 ist ein heutzutage zwar etwas altertümlich wirkender, aber ausgereifter, stabiler, langlebiger und betriebssicherer Drucker mit extrem niedrigen Betriebskosten. Seine Stärken sind das Bedrucken von wechselnden Papierformaten (auch Endlospapier) und von Durchschreibesätzen. Lediglich das für Nadeldrucker typische Betriebsgeräusch nervt etwas. Als typisches Einsatzgebiet ist das Bedrucken von Endlospapier, von wechselnden Formularen und insbesondere von Durchschreibesätzen zu nennen, aber auch bei Firmen, die ihre Druckkosten senken wollen. Ich spreche eine ganz klare Kaufempfehlung aus und vergebe hier fünf Sterne.
(c) stormwatch 3.3.2007
45 Bewertungen, 19 Kommentare
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13.05.2007, 20:38 Uhr von Sabate
Bewertung: sehr hilfreichGruss aus Berlin und einen schönen Sonntag...Todd
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16.03.2007, 12:50 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichLiebe Grüße Edith und Claus
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05.03.2007, 22:38 Uhr von kathyblue
Bewertung: sehr hilfreich^^~~ sh & lg kathy ~~^^
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05.03.2007, 07:50 Uhr von panico
Bewertung: sehr hilfreichlg panico:-)
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04.03.2007, 20:44 Uhr von Mogry1987
Bewertung: sehr hilfreichSehr hilfreicher Bericht =)
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04.03.2007, 14:56 Uhr von hammi79
Bewertung: sehr hilfreichsh + einen schönen sonntag! :)
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04.03.2007, 14:41 Uhr von Ilka123
Bewertung: sehr hilfreichLiebe Grüße, Ilka ;-)
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04.03.2007, 11:53 Uhr von sabrina.witte@gmx.de
Bewertung: sehr hilfreichsh + lg
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03.03.2007, 22:59 Uhr von Puenktchen3844
Bewertung: sehr hilfreichLiebe Grüße
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03.03.2007, 20:27 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichLG Damaris :-)
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03.03.2007, 19:00 Uhr von Nick_Neschi
Bewertung: sehr hilfreicho---> lg...jonny :o)
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03.03.2007, 18:36 Uhr von taz772112
Bewertung: sehr hilfreichSH & LG :o)
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03.03.2007, 18:13 Uhr von Gozo-Bernie
Bewertung: sehr hilfreichGruss aus Catania - bernie
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03.03.2007, 18:10 Uhr von enzo
Bewertung: sehr hilfreichlg, enzo
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03.03.2007, 17:08 Uhr von LittleSparko
Bewertung: sehr hilfreichlg, daniela
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03.03.2007, 16:09 Uhr von nekano
Bewertung: sehr hilfreichsh + lg ;)
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03.03.2007, 15:38 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichsh :o)
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03.03.2007, 15:05 Uhr von Sweeaty
Bewertung: sehr hilfreichguter bericht! :) liebe grüße!!
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03.03.2007, 15:04 Uhr von sandrad198
Bewertung: sehr hilfreich**sh+lg** Sandra :o)
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