Ocean's 11 (DVD) Testbericht

Ocean-s-11-dvd-actionfilm
ab 5,91
Paid Ads from eBay.de & Amazon.de
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
5 Sterne
(20)
4 Sterne
(18)
3 Sterne
(4)
2 Sterne
(2)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)
Summe aller Bewertungen
  • Action:  durchschnittlich
  • Anspruch:  durchschnittlich
  • Romantik:  durchschnittlich
  • Humor:  humorvoll
  • Spannung:  spannend

Erfahrungsbericht von DolphinSunshine

Enttäuschend

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Ich gehe ja gerne ins Kino und als ich gehört habe, daß meine Lieblingsschauspieler George Clooney und Brad Pitt gemeinsam vor der Kamera stehen, da habe ich mich gleich wahnsinnig gefreut. Noch dazu wo auch Julia Roberts in dem Film mitspielt, die ich auch sehr gerne sehe. Jetzt lief der Film Ocean’s Eleven endlich an und natürlich habe ich mich gleich aufgemacht den Film anzuschauen. Leider wurden meine Erwartung gar nicht erfüllt. Aber erstmal der Reihe nach...

Story:
******

Danny Ocean (George Clooney) wird aus dem Gefängnis entlassen und beschließt sich an dem Casinobesitzer Terry Benedict (Andy Garcia) zu rächen, der ihm seine Frau Tess (Julia Roberts) „ausgespannt“ hat (zumindest ist sie jetzt mit ihm zusammen). Und wie kann man sich besser an einem Casinobesitzer rächen, als seine Gewinneinnahmen aus dem Glücksspiel zu stehlen? Für diesen Raub engagiert er die besten Männer, die er kriegen kann. Da wäre zunächst Rusty Ryan (Brad Pitt), ein Kartenhai und gleichzeigtig Ocean’s bester Freund und Vertrauter, der den ganzen Überfall mit plant und organisiert. Dann benötigen die beiden einen Sprengstoffexperten Basher Tarr (Don Cheadle), den sie gerade noch davor bewahren können im Gefängnis zu landen, den Dieb Linus Caldwell (Matt Damon), den Croupier Frank Catton (Bernie Mac), der ihnen Informationen zum Ablauf im Kasino verschaffen kann, einen Akrobaten (Shaobo Qin) für die Umgehung der Sicherheitssysteme, den Betrüger Saul Bloom (Carl Reiner), der ihnen hilft das auch alle Utensilien dort landen, wo sie gebraucht werden und den Audio- und Videospezialisten Livingston Dell (Edward Jemisson), um die ganze Aktion zu überwachen und zu steuern. Außerdem brauchen sie einen Geldgeber Reuben Tishkoff (Elliot Gould), der die ganze Aktion vorfinanziert und 2 Jungs Virgill und Turk Malloy (Casey Affleck und Scott Caan) für die groben Arbeiten, als Fahrer, für Ablenkungsmanöver und diverse andere kleinere Jobs. Alle zusammen bilden Ocean’s Eleven.

Danny Ocean hat allerdings beschlossen, daß er nicht nur das Geld rauben, sondern außerdem seine Frau zurückerobern will. Und wie das immer so ist, entsteht natürlich ein bischen Chaos, wenn Gefühle bei so einem Coup mit im Spiel sind und es kommt zu einigen Komplikationen.

Ob der Coup gelingt oder welche brenzligen Situationen sich ergeben wird an dieser Stelle nicht verraten, denn sonst braucht niemand mehr in den Film zu gehen (falls er es nach dem nächsten Teil meiner Kritik überhaupt noch vor hat).

Die Darsteller:
***************

Steven Soderbergh hat es geschafft die Creme de la Creme von Hollywood für diesen Film zu engagieren. Wenn man sich die Besetzungsliste ansieht, so muß der Film einfach genial gut werden.... nur leider tut er das nicht. Aber erstmal im Detail:

George Clooney hat eigentlich die Hauptrolle schlecht hin in dem Film, denn schließlich ist der Film ja nach seiner Rolle benannt. Er ist auch nett anzusehen und kann toll in die Kamera lächeln für die Rolle, aber der Funke zum Publikum will einfach nicht überspringen. Gerade die Szenen zwischen ihm und Julia Roberts sind recht platt und langweilig, dabei sollte es ja gerade dort knistern. Schließlich will Danny Ocean seine Tess ja zurückerobern, aber so wie er sich bei den Treffen verhält und so langweilig wie George Clooney den Danny darstellt, möchte man am liebsten gleich sagen: „Tess, nehm den bloß nicht wieder zurück, aber schieß deinen Casinobesitzer auch gleich mit in den Wind!“ Vielleicht liegt es auch daran, daß die Rolle von Danny immer wieder in den Hintergrund rückt, da es einem die ganze Zeit so scheint, als wäre Rusty Ryan der Kopf der ganzen Truppe, womit wir bei Brad Pitt wären.

Brad Pitt spielt als Rusty Ryan alle anderen in dem Film an die Wand. Er stellt den gelangweilten Kartenhai glaubhaft dar und zeigt durch sein meist bestimmtes Auftreten gleich, wer hier das Sagen hat. Rusty zieht eigentlich die meisten Fäden in dem Film und organisiert den Coup bis in kleinste Detail. Zwar steht Danny ihm immer mit Rat und Tat zur Seite, aber es wirkt immer so als wäre Rusty der eigentliche Macher. (Auch wenn am Anfang angedeutet wird, daß Danny Ocean der Drahtzieher ist, so kommt das im weiteren Film eigentlich kaum zur Geltung!) Brad Pitt ist von den bekannten Schauspielern der Einzige, der in seiner Rolle aufgeht und einem das Gefühl vermittelt, daß er in die Story eingetaucht ist und sich mit der Person, die er verkörpert auseinandergesetzt hat. Er wirkt glaubhaft, wo die anderen zum Teil hölzern oder langweilig wirken. (Es mag sein, daß ich voreingenommen bin, weil ich Brad Pitt gut finde, aber eigentlich mag ich George Clooney auch und der hat mich total enttäuscht!)

Andy Garcia als Terry Benedict hat zwar die undankbare Rolle des Fieslings in diesem Film, aber er füllt sie hervorragend aus. Ich nehme ihm diese Fiesheit und den schlechten Charakter sofort ab. Auch Andy Garcia spielt nicht hölzern oder langweilig, aber auch er verblaßt bei der Story und kann somit den Film nicht retten.

Matt Damon ist ein weiterer Lichtblick als Linus Caldwell, der seine Rolle als unscheinbarer, leicht zu übersehender Dieb sehr gut macht. Sehr glaubwürdig, nicht aufgesetzt und einfach sympathisch. Gut gefallen hat mir auch die Menschlichkeit (und Tolpatschigkeit) seiner Rolle, welche vor allem in der Szene am Technologie-Institut deutlich wird.

Sehr gut fand ich auch Don Cheadle als Sprengstoffexperten Basher Tarr. Mit Witz und Humor hat der sowohl die Gangsterseite seiner Rolle herausgestellt, als auch gleichzeitig die „zarte“ Seite deutlich zu machen. Alleine der Gesichtsausdruck als er den „Pinch“ (?) anstellen soll, ist genial. Ich hoffe, daß ich von diesem Schauspieler noch mehr zu sehen bekomme.

Der Croupier Frank Catton wird von Bernie Mac gespielt, den ich noch nicht kannte und der mir bestimmt auch nicht im Gedächtnis bleiben wird. Er hat seine Sache gut gemacht, aber nicht herausragend toll. Durchschnitt halt.

Sympathisch hingegen fand ich Shaobo Qin als Akrobaten. Ok, sympathisch ist vielleicht nicht das richtige Wort, vielmehr eher witzig. Man kann den Kerl kaum verstehen, aber der trockene Humor mit dem er die Anderen immer zur Sau macht, ist einfach klasse von der Akrobatik mal ganz zu schweigen.

Im Film gehen allerdings eine Menge Rollen einfach unter. Zwar wird deutlich, daß sich die Brüder Virgill und Turk Malloy immer in die Haare bekommen (und die Schauspieler Casey Affleck und Scott Caan machen ihre Sache auch gut bei der Umsetzung der Rolle), aber sie fallen im Film auch nicht weiter ins Gewicht.

Ebenso wenig kommen die Charaktere des Betrügers Saul Bloom (gespielt von Carl Reiner), des Audio- und Videospezialisten Livingston Dell (dargestellt von Edward Jemisson) und der Beweggrund des Geldgeber Reuben Tishkoff (gespielt von Elliot Gould) zur Geltung. Sicher wird einem das Tuntige von Reuben, das Computermäßige von Livingston und die Hochstapelei von Saul klar, aber nicht wirklich deutlich genug, um es für den Film glaubhaft erscheinen zu lassen. Im Vergleich zu Julia Roberts sind diese Darsteller allerdings noch sehr gut.

Julia Roberts verkörpter die Tess Ocean dermaßen langweilig und hölzern, daß man auch durch ihr Spiel die Beziehung zwischen Tess und Danny nicht wirklich deutlich wird. Zwar ist sie nett anzuschauen und stellt das Luxus-Weibchen des Casino-Bosses glaubhaft dar, aber der eigentliche Sinn ihrer Rolle wird nicht wirklich klar herausgestellt. Selbt am Ende, als sie bemerkt was für ein Schwein der Casino-Boss ist und das Danny sie wirklich liebt (und sie ihn) wirkt Julia immer noch hölzern.


Mein Eindruck:
***************

Die Story des Films kommt nicht richtig zur Geltung, so wird zwar deutlich worum es geht, nämlich mehrere Casinos auszurauben, indem man den Zentraltresor leer räumt, aber die eigentliche Tat kommt genau wie die Vorarbeit etwas zu kurz. Steven Soderbergh gibt sich viel Mühe die einzelnen Personen vorzustellen und in die Story zu integrieren, aber manche Rollen werden einfach nicht deutlich. Auch gibt es Szenen, die viel zu kurz geraten sind. Mit viel Liebe zum Detail wird als Übungsplatz der Tresorraum der Casinos von den Räubern nachgebaut, aber die eigentlichen Übungen in dem Raum beanspruchen im Film ca. 2 Minuten (oder so). Sicherlich wäre es für die Spannung des Films eher hinderlich gewesen die Übungen mehr auszubauen, aber so wirkt diese ganze Aktion für den Film lächerlich und unnötig.

Was mir gut gefallen hat, ist Soderbergh’s Hang zur Ironie. Diese scheint des Öfteren beim Film durch, sei es die Naivität der Amerikaner (hier der Jungschauspieler) überspitzt darzustellen als sie von Rusty und Danny über den Tisch gezogen werden beim Pokern oder der Gruß von Rusty an die Mutter der Stripperin, welche dann erzählt, daß er der Mutter die Grüße auch selber ausrichten könne, da ihr Auftritt in wenigen Minuten sei. Besonders deutlich wird die Ironie allerdings als ein Gebäude gesprengt wird und Basher sich diese Sprenung im Fernsehen ansieht, obwohl das Gebäude direkt hinter ihm aus dem Hotelzimmerfenster zu sehen ist. Diese Art des Humors hätten das Potential den Film zu etwas besonderem zu machen, wenn sie nicht so rar gesäht wären.

An den meisten Stellen dümpelt die Story so vor sich hin, wird nicht allzu deutlich oder wird von Details überschattet, die nichts wesentliches zum Film beitragen. Auch die vielen Rückblenden und Side-Stories gehen einem mit der Zeit auf die Nerven. Die Side-Story (z.B. die Einführung der einzelnen Mitglieder des Coups) sind zwar nicht ganz unwichtig für die Story, aber sie sind meist zu kurz geraten und da es viele wichtige Beteiligte gibt, sind es insgesamt gesehen zu viel Randgeschichten. Anstatt der Rückblenden hätte man lieber die Story einmal richtig erzählen sollen, aber das ist Geschmackssache. Nicht jeder mag „normale“ Erzählweisen und in vielen Filmen stören mich Rückblenden auch nicht. In „Mexican“ z.B. machten genau diese Rückblenden in einer Randgeschichte einen wichtigen Teil aus und trugen sehr zur Geschichte bei, nicht wie hier wo sie eher verwirren und die Geschichte komplizieren.

Mir ist zwar das Original dieses Films (da es ja ein Remake von „Frankie und die Spießgesellen“ ist) nicht mehr richtig präsent, aber ich bin mir ziemlich sicher, daß mir das Original gefallen hat, was man von diesem Film nicht behaupten kann.

Fazit:
********

Der Film ist durchschnittliche Unterhaltung, die man sich gut an einem verregneten Abend zu Hause auf der Couch auf Video ansehen kann. Auch wenn die Besetzung viel verspricht, so ist der Film das Eintrittsgeld des Kinos nicht wirklich wert. Die meisten Schauspieler sind in dem Film zwar nett anzusehen, aber außer Brad Pitt und Andy Garcia (und einigen der weniger bekannten Schauspieler) bleiben ihre Leistungen durchschnittlich und lassen den Film zu einem unter vielen werden.

19 Bewertungen, 4 Kommentare

  • Kranich

    25.03.2006, 18:52 Uhr von Kranich
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh - *lg und danke für gute rückbewertungen* :-))

  • sylvia1983

    16.02.2002, 10:00 Uhr von sylvia1983
    Bewertung: sehr hilfreich

    wow, ein sehr ausführlicher Bericht!

  • Juliaroberts13

    11.02.2002, 21:38 Uhr von Juliaroberts13
    Bewertung: sehr hilfreich

    So ein Glück, dass ich keine Zeit hatte ins Kino zu gehen. Bye Angy

  • patrick-wedekind

    11.02.2002, 20:56 Uhr von patrick-wedekind
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr ausführlich - top