Mit geschlossenen Augen (Taschenbuch) / Melissa P. Testbericht

Nachdem dieses Buch in Italien ein absoluter Bestseller war und auch hier zu Lande in dem Medien mehrfach erwähnt wurde, ja regelrecht beworden wurde, stieg mein Interesse an diesem Buch.
Als ich dann neulich durch EBAY klickte hatte ich das Glück das Buch zu einen relativ vernünftigen Preis zu ersteigern.

Das Buch "Mit geschlossenen Augen" von Melissa P. erzählt die Geschichte der pubertierenten Melissa und Ihre ersten sexuellen Erfahrungen. Dabei durchlebt das frühreife Mädchen alle Facetten der körperlichen Liebe und lebt in einen Wechselbad aus Demütigungen, Sehnsucht und exstatischen Gefühlen.
In der italienischen Presselandschaft löste das Buch einen kontroverse Diskussion aus. Die Meinungen gingen von skandalös und erschütternd bis hin zu herzzerreißend und ehrlich.

Die Originalausgabe des Buches erschien im Jahre 2003 unter dem Titel " 100 colpi di spazzola prima di andare a dormire" bei Fazi Editore, Rom. Die deutsche Erstveröffentlichung wurde übersetzt von Claudia Schmitt und erschien im Juli 2004 im Wilhelm Goldmann Verlag, München

Im gut sortierten Buchhandel als auch bei den allseits bekannten Internet- Bücherversandplattformen kostet das Buch 7,95 Euro. Mit ein bisschen Glück habe ich ein neuwertiges Exemplar des Buches im EBAY für 3 Euro inkl. Porto erstanden.

Die Titelseite des Buches zeigt die Rückansicht einer jungen Frau wie sie Ihre langen Haare zu einen Zopf zusammenhält. Es handelt sich hier um ein schwarz- weiß Foto. In der unteren Hälfte der Seite steht in weißen und gelben Buchstaben, über das Bild gedruckt, der Titel und die Autorin des Buches.

Insgesamt besteht das Buch aus 160 Seiten, was mich gleich ein wenig irritiert hatte. Außer einer leeren Seite mit den Worten " Für Anna" gibt es keine Danksagungen in diesem Buch. Auch auf ein Vorwort oder einen Epilog wurde verzichtet. Bilder oder ähnliches sind ebenfalls keine in das Buch eingebracht.

Gleich zu Beginn, noch ehe die ganzen Hinweise auf den herausgebenden Verlag aufgeführt sind, wird die Autorin kurz auf einer Seite vorgestellt. Es wird darauf eingegangen welche Diskussionen dieses Buch auslöste und wie die Autorin heute lebt.

Das Buch ist so geschrieben, dass man das Gefühl hat man liest das Tagebuch der Autorin. Sie fängt immer wieder Ihr Einträge mit den Worten "Liebes Tagebuch....." an. Vor jedem Eintrag steht das Datum und die Uhrzeit zu welcher sie das Tagebuch geschrieben hat.
Ihre Einträge beginnen im Juli 200 wie sie beschreibt wie sie als 14jähriger Teenager in Catania auf Sizilien lebt und mit welchen Wünschen und Seensüchten sie sich derzeit befasst. Am meisten plagt sie die Seensucht nach Liebe Anerkennung und körperlicher Nähe.

Noch im gleichen Monat lernte sie durch eine Freundin den bereits volljährigen Daniele kennen, in welchen sie sich gleich verschaute. Dieser nutze Ihre naive Art um sich bei einer Poolparty von Ihr oral befriedigen zu lassen und brüstete sich später damit Ihr auch Ihre Unschuld nehmen zu wollen, was ihm auch kurze Zeit später gelang. Für Melissa war es die erste große Liebe auch wenn sie nicht das zurückbekam was sie sich erhofft hatte.
Die Beziehung mit Daniele erlebte Ihre Höhen und tiefen, und schleppte sich so hin bis die 15 jährige Melissa auf einer Schulveranstaltung den Studenten Roberto kennen lernte. Roberto hatte auf Melissa die gewisse Ausstrahlung und schon kurze Zeit später treffen sie sich. Doch auch Roberto sah mehr das sexuelle in Ihr und durchlebte mir ihr einiger seiner Fantasien. So kam sie eines Abend zu ihm und musste feststellen das noch 4 seiner Freunde anwesend waren und alle zusammen schon den ein oder anderen Joint intus hatten. Im weiteren Verlauf der Abends musste Melissa die 5 Jungs allesamt erst oral später noch vaginal befriedigen.
Durch alle diese Erlebnisse find Melissa innerlich immer mehr an abstumpfen. Sie beschloss für sich
Sie müsse die Männer mehr und mehr verrückt machen nach Ihr. Sie müsse die Männer dazu bekommen das sie Ihnen nicht mehr aus dem Kopf gehen werde und dieses Vorhaben wird sie Ihrer Meinung nach nur über körperliche Liebe hinbekommen.

So verging die Zeit in der Melissa über eine Internet Bekanntschaft Ihre ersten Erfahrungen in lesbischer Liebe hatte, über einen Freund kam sie mit 2 homosexuellen Jungs in Kontakt und dürfte auch an deren Liebesakt teilhaben.

In dieser Zeit fielen Melissas schulische Leistungen immer weiter ab, so dass sie den Anschluß nur noch durch Nachhilfe halten konnte. Doch in dem verheirateten Familienvater, der Ihr Nachhilfe geben sollte sah Melissa mehr das Objekt Ihrer Begierde und schon kurze Zeit später passierte zwischen den beiden das was kommen musste. Der Nachhilfelehrer war so verschossen in das junge Mädchen das er eine Wohnung anmietete in dem sie sich regelmäßig getroffen haben. Bis hin zu Dominaspielen durchlebte sie mit ihm alle Ihre Phantasien und. Doch auch für Ihn war Melissa nur eine Gespielin für seine Gelüste. Und so suchte Melissa weiter nach Liebe und Geborgenheit und lernte weitere Männer kennen und lieben.

Das Ende möchte ich an dieser Stelle nicht vorweg nehmen.


Fazit:

Als ich das Buch bekommen habe war ich angesichts der nur 160 Seiten erst mal ein wenig enttäuscht. Dazu kommt das der Schreibstil nicht unbedingt sehr ausschweifend ist. Zwar merkt man an der ein oder anderen Stelle das sie schön mit der Sprache spielt und eine gewisse poetische Ader erkennen lässt, an anderen Stellen aber verwendet sie ziemlich schroffe Ausdrücke, wahrscheinlich aber auch um die geschilderte Situation so beschrieben wie sie diese selbst erlebt hat.

Beim lesen des Buches kann man sehr gut die Gefühlswelt eines pubertierenden Teenager versetzen,
wie sie anfänglich Ihre Sehnsucht nach Liebe, Geborgenheit und Anerkennung beschreibt.
Was jedoch sehr kontrovers ist, das eine 14 oder 15 jährige Schülerin zu Hause derartige Freiheiten erlebt, das sie dieses Leben so Leben kann wie sie es beschreibt ohne das die Eltern etwas davon mitbekommen. Teilweise ist sie die ganze Nacht unterwegs und kommt morgens mit total verschmierten Make- Up im Gesicht nach Hause. Für den ein oder anderen mag die Geschichte deshalb auch eher unglaubwürdig erscheinen.

Auch ist es schwer nachzuvollziehen wie es zu Melissas Entwicklung kam. Ohne das sie speziell auf Ihr Elternhaus eingeht hat man das Gefühl das sie aus sehr geordneten Verhältnissen stammt, das die Familie ein geregeltes Leben führt und trotzdem ( oder vielleicht auch gerade deswegen ?) kommt es zu dem sehr extremen und teils bizarren Phantasien die sie versucht auszuleben.

Trotzdem regt das Buch sicherlich auch zum nachdenken an, gerade als Familienvater wühlt es auf und macht ein vielleicht ein bisschen hellhöriger wenn es um die Probleme der Tochter geht.
An der ein oder anderen Stelle provoziert das Buch auch, nachdem auch mehrere Freunde von mir das Buch gelesen hatten, entstand eine richtige verbissen geführte Diskussion, gerade auch wegen des nicht ganz gewöhnlichen Ende.