Dieter Bohlen "Provocation Man", Eau de Toilette Testbericht

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Summe aller Bewertungen
  • Geruch:  durchschnittlich
  • Ergiebigkeit:  durchschnittlich

Erfahrungsbericht von Dr.Claudia

Warum provoziert mich Dieter Bohlen?

2
  • Geruch:  durchschnittlich
  • Häufigkeit der Nutzung:  durchschnittlich
  • Ergiebigkeit:  durchschnittlich
  • Kaufanreiz:  Zufall
  • Duftnote:  citrus

Pro:

für ein Eau de Toilette ist der Preis ziemlich günstig, gute Verträglichkeit, ansonsten komme ich bei dieser Frage ins Grübeln

Kontra:

definitiv kein passender Duft für Männer, schwach ausgeprägte Duftcharakteristik, nur kurze Duftwirkung, wenig formschöner und unpraktischer Flakon

Empfehlung:

Nein

Ich schreibe heute über ein Eau de Toilette, nämlich über „Provocation for man (Dieter Bohlen)“, das ich unlängst als Geschenk erhalten habe.


++++++++++++++++ INHALT +++++++++++++++++

1. Einkauf und Preis
2. Hersteller und Produktinformationen
3. Inhalt und Inhaltsstoffe
4. Verpackung und Flakon
5. Duftaufbau und Dufterlebnis
6. Verträglichkeit, Ergiebigkeit und Haltbarkeit
7. Zu wem paßt dieser Duft?
8. Meine abschließende Bewertung

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1. Einkauf und Preis
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Das Eau de Toilette (im folgenden auch „Parfüm“ genannt) habe ich vor einigen Wochen geschenkt bekommen und da ich keinerlei Berührungsängste gegenüber einem Männer-Duft habe, möchte ich es heute vorstellen. Ich benutze öfter ein Männer-Parfüm, z.B. ein Eau de Toilette von „Hermes“, das ich meinem Mann geschenkt habe. Es ist einfach ein wundervoller Duft, der meiner Meinung nach für Männer und Frauen gleichermaßen geeignet ist, auch wenn er unter der Rubrik „Männer-Duft“ gelistet ist.

Erhältlich ist das Duftwässerchen von Dieter Bohlen u.a. bei „Müller“, wo man für die Flasche mit 30 ml derzeit 9,95 Euro bezahlt. Bei „Karstadt“ habe ich das Eau de Toilette auch schon gesehen, allerdings kostet es dort 1 bis 2 Euro mehr. Und auch in einem sehr bekannten Auktionshaus wird man regelmäßig fündig. Preisvergleiche lohnen sich also in jedem Fall. Insgesamt ist das Eau de Toilette meiner Meinung nach recht günstig, so daß man sich zumindest über den Preis nicht beklagen kann.


2. Hersteller und Produktinformationen
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Hergestellt wird das Produkt in Deutschland von der „Cosmetic GmbH“, außerdem ist auf der Verpackung „Stolberg/Rheinland“ zu lesen. Wenn man sich über den Duft informieren möchte, kann man das im Internet unter: www.provocation-dieter-bohlen.de tun, allerdings muß man dabei diverse Großansichten von Dieter Bohlen mit Grinsemiene in Kauf nehmen.

Daß es sich um ein Eau de Toilette for man handelt, dürfte inzwischen klar geworden sein. Von diesem Duft gibt es übrigens auch ein Duschgel und eine Bodylotion, die zusammen mit dem Eau de Toilette häufig in einem Geschenkset angeboten werden. Der Preis hierfür beträgt bei „Müller“ 14,95 Euro, wie ich neulich zufällig gesehen habe. Man kann sich also, wenn man es möchte, von Kopf bis Fuß in diesen „provozierenden“ Duft hüllen.


3. Inhalt und Inhaltsstoffe
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Es handelt sich um ein relativ kleines Fläschchen mit 30 ml Inhalt (85 % Vol.).

Folgende Inhaltsstoffe sind auf der Verpackung unter anderem angegeben: Neben Wasser Alcohol denat., Fragrance (Parfüm), CI 17200 (D&C Red No. 33), CI 42090 (FD&C Blue No. 1), Coumarin, Limonene, Linalool, Citral und Geraniol.


4. Verpackung und Flakon
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Da leider kein Produktfoto vorliegt, beschreibe ich die Umverpackung aus stabilem Karton kurz. Diese ist in der Farbe mittelblau-türkis gehalten und mit den üblichen Produktinformationen bedruckt und ansonsten ziemlich unauffällig. In der Mitte befindet sich der aus durchsichtigem Glas bestehende Flakon in Form eines großen „D“, wobei dieser Buchstabe – man ahnt es schon! – für „Dieter“ steht. Ein bißchen Eigenwerbung gehört eben dazu, wenn ein Prominenter seinen Namen für ein Duftwässerchen zur Verfügung stellt. Die Verschlußkappe ist in einem matten Grau-Silber gehalten.

Auf der oben erwähnten Internetseite wird der Flakon mit den Worten „Modern – ohne Schnörkel“ und mit dem Satz „Mehr Design muß nicht sein“ umschrieben bzw. beworben. Meine eigene Meinung zum Flakon fällt allerdings deutlich anders aus, denn ich finde ihn gar nicht attraktiv und bei einem Parfüm achte ich grundsätzlich auch auf den Flakon. Er ist meiner Meinung nach nicht formschön und auch keine Spur modern, sondern wirkt auf mich einfach nur plump und langweilig. Als besonders originell kann man einen Flakon in „D“-Form jedenfalls nicht bezeichnen, eher als eine aufdringliche Form von Werbung für Dieter Bohlen. Außerdem liegt der Flakon nicht gut in der Hand und um den Sprühkopf zu betätigen, muß man kleinere Fingerverrenkungen in Kauf nehmen. Was Design und Funktionalität angeht, muß ich dem Flakon also schlechte Noten ausstellen. Tatsächlich habe ich selten ein so phantasielos gestaltetes und auch noch schwer handhabbares Behältnis für Parfüm gesehen. Der Designer hat meiner Meinung nach versagt und ein etwas phantasievolleres und attraktiveres Design wäre meiner Ansicht nach unbedingt erforderlich gewesen.

Nur nebenbei: Der Flakon für „Provocation for woman“ ist übrigens genauso langweilig: Der Glaskorpus ist hier in Form eines großen „B“ gestaltet. Das „B“ steht, wie man unschwer erraten kann, für Bohlen. Ich habe selten ein so schlechtes Design bei einem Flakon gesehen und das gilt sowohl für den Männer- als auch für den Frauenduft. Das gibt deutliche Minuspunkte!


5. Duftaufbau und Dufterlebnis
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Am interessantesten finde ich immer die Zusammensetzung eines Dufts, da diese am aussagekräftigsten ist, wenn man den Duft nicht unmittelbar testen kann, wie es bei einem Erfahrungsbericht leider der Fall ist. Ich bin kein Parfümeur, aber unter Maiglöckchen, Grapefruit, Rosenblättern, Freesien, Sandelholz und Moschus kann ich mir auf Anhieb etwas vorstellen (das nur als Beispiel).

Zum Duft „Provokation“: Die HERZNOTE des Eau de Toilette setzt sich aus Muskatnuß, Teakholz, japanischer Zypresse und Heliotrop (eine Zierpflanze, die zur Parfümherstellung verwendet wird) zusammen, so daß holzige und Gewürznoten eindeutig überwiegen. Für einen Männerduft ist das absolut nicht ungewöhnlich. Die FONDNOTE wird geprägt von Patchouli, Ambra, der mir unbekannten Tonka-Bohne und Bourbon-Vanille, die meines Wissens sehr teuer ist. Die KOPFNOTE schließlich ist charakterisiert durch Bergamotte, Grüner Apfel, Grüne Blätter und Zitrone, also eher durch grüne und Zitrusnoten, womit der Duftaufbau abgeschlossen wäre.

Auf der Herstellerseite wird der Duft in aller Unbescheidenheit als „außergewöhnlich, extravagant und erfolgreich“ (übrigens nicht als „männlich“) bezeichnet und ob diese anspruchsvolle Charakterisierung meiner Meinung nach zutrifft, werde ich im folgenden beschreiben.

Unmittelbar nach dem Auftragen des Parfüms auf mein Handgelenk nehme ich eine deutliche Vanillienote wahr, die mich spontan an „Angel“ von Gaultier erinnert, wenn sie auch weniger stark ausgeprägt ist. Eigentlich hatte ich die erwähnten holzigen Noten in Kombination mit Gewürznoten erwartet, aber diese zeigen sich dufttechnisch meiner Meinung nach so gut wie nicht. Trägt man den Duft einige Zeit, tritt die anfangs recht dominante Vanillenote in den Hintergrund, was ich durchaus begrüße, und verlagert sich mehr in Richtung Zitrone, gepaart mit einem Hauch von Patchouli und Moschus. Diese leicht süßliche Duftnote sagt mir schon eher zu, wenn sie mich auch nicht gerade begeistert.

Ich habe dieses Eau de Toilette inzwischen häufig getragen und rätsle immer noch, wieso es sich hier um einen Männerduft handeln soll. Meines Erachtens ist dieser Duft für Männer eher weniger geeignet, da die holzigen und Gewürznoten, die ich am ehesten als typisch für einen Männerduft bezeichnen würde, so gut wie nicht wahrnehmbar sind. Es dominiert ganz eindeutig eine leicht süßliche Note mit wenig Zitrone und einer spürbaren Patchouli- bzw. Moschusnote, die mir viel eher für einen Damenduft geeignet erscheint.

Vorsichtshalber habe ich eine zweite Meinung eingeholt und meinen Mann gefragt, wie er diesen Duft empfindet. Er meinte nach einem ausgiebigen Schnuppertest, dieses Eau de Toilette sei für Männer wohl kaum geeignet und er könne es sich allenfalls noch als Damenduft vorstellen. Begeistert war er von dem Duft übrigens ebenso wenig wie ich und er hat sich glatt geweigert, ihn noch ein weiteres Mal zu testen, was ich ihm nicht verdenken kann.

Insgesamt bin ich von „Provocation“ ziemlich enttäuscht, muß ich sagen. Während der Duftaufbau noch ganz verlockend klingt, bin ich vom tatsächlichen Dufterlebnis nicht sonderlich angetan. Der Duft ist meiner Meinung nach wenig charakteristisch und „außergewöhnlich“ bzw. „extravagant“ ist er ganz und gar nicht, so daß die diesbezüglichen Herstellerversprechen meiner Meinung nach stark übertrieben sind. Wäre ich ein Mann, würde ich diesen Duft mit Sicherheit nicht tragen und ihm glatt die Bewertung „Thema verfehlt“ geben. Frau kann diesen Duft zwar eher verwenden, sollte sich aber auf ein mäßiges bzw. durchschnittliches Dufterlebnis einstellen. Aus meiner Sicht reicht es jedenfalls nicht mehr für eine gute oder auch nur zufriedenstellende Bewertung, so daß ich diesem Eau de Toilette lediglich zwei Sterne geben kann (dazu mehr unter Punkt 8).


6. Verträglichkeit, Ergiebigkeit, Haltbarkeit
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Um auch etwas Positives über dieses Eau de Toilette sagen zu können, stelle ich ihm in bezug auf die Verträglichkeit gute Noten aus, denn ich habe es ausgezeichnet vertragen und es sind keinerlei Hautreizungen oder andere Unverträglichkeiten aufgetreten. Ich neige allerdings in dieser Hinsicht auch nicht zu Überempfindlichkeiten.

Weniger gut sieht es mit der Ergiebigkeit aus, denn schon nach etwa ein bis zwei Stunden, also nach ziemlich kurzer Zeit, nehme ich nur noch eine schwache, leicht süßliche Duftnote wahr, die mich daran erinnert, daß ich mich vor kurzem parfümiert habe. Der Duft haftet leider nur kurze Zeit an, so daß man gezwungen ist, sich bald wieder zu parfümieren, wenn man weiterhin erkennbar duften möchte. Alles in allem eine schwache Leistung, zumal unter diesen Umständen auch die Haltbarkeit des Duftes gering ist, denn wenn man sich ständig von neuem parfümieren muß, ist das Fläschchen schnell leer. Aus meiner Sicht ist das allerdings kein großer Nachteil, zumal das Duftwässerchen nicht teuer ist.


7. Zu wem paßt dieser Duft?
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Das ist wohl die schwierigste Frage. Meiner Meinung nach paßt dieses Eau de Toilette definitiv nicht zu einem Mann, obwohl es als Herrenduft ausgewiesen ist. Ich finde diesen Duft für die „Herren der Schöpfung“ schlichtweg unpassend und mein Mann, der häufig ein (sehr gutes) Eau de Toilette verwendet, war mit mir der gleichen Ansicht. Einen Männerduft stelle ich mir ehrlich gesagt anders vor: Er muß nicht unbedingt eine holzige oder eine Gewürznote aufweisen, sondern kann gern auch spritzig, grün oder frisch mit einer eleganten Duftnote sein. Nur wie „Provocation“ sollte er nicht riechen. Als Mann würde ich diesen Duft mit Sicherheit nicht verwenden.

Da stellt sich die Frage, ob er wenigstens für Frauen geeignet ist. Ich würde sagen, bedingt. Der Duftaufbau erinnert mich sowieso eher an einen Damenduft, der leicht süßliche Duft selbst ist allerdings wenig charakteristisch und haftet darüber hinaus ausgesprochen schlecht. Frau kann ihn also verwenden, wird aber vermutlich wenig Freude daran haben. Jedenfalls geht es mir so. Generell eignet sich der Duft nicht für sportliche Menschen, wie ich finde, ansonsten möchte ich in bezug auf den potentiellen Benutzer(innen)kreis keine weiteren Einschränkungen machen. Ich selbst werde die Flasche noch aufbrauchen, weil es mir leid täte, sie wegzuwerfen, aber eine zweite „Provokation“ von Herrn Bohlen kommt mir nicht ins Haus.


8. Meine abschließende Bewertung
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Daß mich dieser Duft, für den Dieter Bohlen seinen werbeträchtigen Namen zur Verfügung gestellt hat, gar nicht begeistert, ist sicher bei meinen Lesern angekommen. Immerhin habe ich ihn geschenkt bekommen, hätte ich ihn selbst gekauft, hätte ich mich über die Geldausgabe geärgert. Allzu viel an diesem Duft gefällt mir nicht: der plumpe, wenig formschöne und auch noch unpraktische Flakon, die Duftrichtung als solche, die für mich keine erkennbare Charakteristik aufweist, die geringe Ergiebigkeit usw. Außerdem handelt es sich meiner Meinung nach definitiv nicht um einen Männerduft und es wäre interessant zu erfahren, welche Beweggründe Herrn Dieter Bohlen dazu bewogen haben, diesem wenig originellen und in jeder Hinsicht durchschnittlichem Duft seinen Namen zur Verfügung zu stellen.

Alles in allem: Ich finde dieses Eau de Toilette wenig empfehlenswert und zwar sowohl für Männer als auch für Frauen. Das Einzige, was aus meiner Sicht für den Duft spricht, ist der günstige Preis, aber davon habe ich wenig, wenn mir der Duft als solcher nicht zusagt. Von mir gibt es insgesamt nur zwei Sterne, denn mehr hat dieses Parfüm meiner Ansicht nach nicht verdient. Eine Kaufempfehlung kann ich an dieser Stelle leider nicht aussprechen.
©Dr.Claudia11/2/2005ciao.com/Februar2005yopi.de

22 Bewertungen, 1 Kommentar

  • redwomen

    22.02.2005, 20:03 Uhr von redwomen
    Bewertung: sehr hilfreich

    warum wundert es mich nicht, dass dieses Parfüm anscheinend nichts ist. -ganz einfach, weil es von einem gewissen Herrn D.B. entwickelt wurde. Und so wie er anscheinend vom Menschen ist, so ist anscheinend auch sein Parfüm.- LG maria