Qatar Airways Testbericht

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Erfahrungsbericht von Raimok

Mit Qatar Airways in den Nepal

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Ich bin im März fremdgegangen. Voller Bewustsein und ohne dass ich es bereut habe. Und meine Frau, die hat mich auch noch tatkräftig unterstützt. Aber nicht was Ihr jetzt denkt. Nein, ich bin meiner Stamm- Airline untreu geworden. Dies war auch dringend notwendig, da meine von mir bevorzugte US Airways das Zielgebiet , in welches wir diesmal reisten, leider nicht anfliegt. Wir wollten nämlich nach Katmandu. Also blieb uns gar nichts anderes übrig, nach einer Alternative zu suchen. Oder besser gesagt, die Alternative wurde uns gewissermaßen aufgezwungen, da wir eine Pauschalreise buchten. Darin war der Flug mit Qatar Airways schon enthalten. Und deswegen soll es in meinem heutigen Bericht eben um besagte Airline gehen.

Qatar Airways ist, wie der Name schon sagt, die nationale Airline des Scheichtums Qatar. Jahrelang war das Scheichtum an der multinationalen Airline Gulf Air beteiligt, während die heimische Qatar Airlines nur als Regional- Airline und durch Gastarbeiterflüge zum indischen Subkontinent bekannt oder auch berüchtigt war. Wobei die Betonung hier auf war liegt. Denn Mitte / Ende der 90iger Jahre des letzten Jahrhunderts stieg Qatar bei der Gulf- Air aus und investierte kräftig in eine eigene, nationale Airline, eben in die schon erwähnte Qatar Airlines. Dazu gehörte auch ein kräftiger Imagewechsel. Die alten Flugzeuge wurden ausrangiert, bei Airbus neue Flugzeuge bestellt, eine neue Corporate Identity eingeführt und kräftig am Service gearbeitet.

Heute ist Qatar Airways eine der am schnellsten wachsenden Airlines der Welt. Die Flotte umfasst nur Airbus- Flugzeuge der Typen A300, A330 und A320, wobei die restlichen, in die Jahre gekommenen A300 durch weitere A330 ersetzt werden sollen, was für die Passagiere einen erheblichen Servicesprung bedeutet. Qatar Airways hat übrigens auch den neuen Super- Airbus, den A380 fest bestellt.

Momentan fliegt Qatar Airways 41 Destinationen an, darunter in Deutschland die Städte Frankfurt und München, wobei Frankfurt 4 mal und München 3 mal die Woche angeflogen wird. Ab München bestehen Code Share Flüge mit der Lufthansa zu weiteren deutschen Städten.
Weitere europäische Ziele sind London, Manchester, Paris, Mailand und Rom. Interessant für uns Europäer ist die Airline auf Grund seiner guten Anschlussflüge über das Drehkreuz in Doha in den arabischen Raum und zum indischen Subkontinent. So werden allein 4 Flughäfen in Indien und 3 Ziele in Pakistan angeflogen. Aber auch die Malediven und eben der Nepal stehen auf dem Flugprogramm.

Kommen wir nun aber zu meinen persönlichen Eindrücken Um unsere Flugbuchung brauchten wir uns nicht weiter zu kümmern, da die Flüge ja Bestandteil unserer Pauschalreise waren. Wer aber will, kann die Flüge in jedem IATA- Reisebüro oder bei Internet- Anbietern buchen. Auch Online- Booking unter der Seite www.qatarairways.com/home.html ist möglich bzw. die telefonische Buchung unter München (089) 55253339.
Da unsere Pauschalreise aber sehr kurzfristig bestätigt wurde, wurden unsere Flugscheine am Airline- Schalter am Münchener Flughafen hinterlegt. Diesen findet man im Terminal C, ziemlich weit in die Ecke „gequetscht“, aber noch sichtbar. Die Flugtickets wurden uns ohne Probleme ausgehändigt, nicht mal ausweisen mussten wir uns.

Als nächstes ging es zum Check- Inn. Auf Grund von Reiseführern wussten wir, dass man beim Anflug auf Katmandu links sitzen sollte. Deswegen fragten wir natürlich auch danach. Das hätten wir dann aber lieber bleiben lassen sollen, denn damit haben wir den Mitarbeiter total verwirrt, obwohl wir die einzigen beim Einchecken waren. Aber wir waren immerhin zu Sechst und vielleicht war er so viele Sonderwünsche nicht gewohnt. :-) Zumindest für den
Flug nach Doha schaffte er es, dass wir Fensterplätze hatten und auch zusammen saßen, aber beim Anschlussflug saßen wir prompt in der Mittelreihe und total verstreut.

Schließlich wurde unser Flug nach Doha aufgerufen. Mit dem Bus wurden wir zum Flugzeug, leider noch eine A300, gebracht, da die Maschine leider nicht an einer terminalnahen Position stand. Die Stewardessen begrüßten uns sehr freundlich und zeigten uns den Weg zu unseren Plätzen. Hier war ich als Mann das erste Mal beeindruckt. Wer schon mal mit US- amerikanischen Airlines geflogen ist, kennt sicher die typische ältere amerikanische Stewardess (lach). Hier dagegen erwarteten uns junge und äußerst hübsche Flugbegleiterinnen. Dies blieb auch auf den weitern Flügen so.

An unserem Platz angekommen, verstauten wir schnell unser Gepäck und liesen uns nieder. Aber was war das. Die Sitze waren furchtbar eng, sowohl was die Breite betraf als auch der Abstand zum Vordermann. Gleichzeitig drückte noch eine Fußstütze, die am Sitz des Vordermannes angebracht war, gegen die Unterschenkel. Runterklappen und Füße drauf stellen brachte auch nicht viel, da dann die Knie gegen die Rücklehne drückten. Dazu muß ich sagen, dass ich mit 1,75 nicht der Größte bin, wie machen dass dann Leute, die mich überragen???

Pünktlich 21.30 Uhr startete die Maschine in München und schlug ihren Weg Richtung Doha ein. Dies konnte man an der interaktiven Bordkarte, die ständig mit den neuesten Daten über Geschwindigkeit, Flugdauer etc. gefüttert wurde, erkennen. Aber nicht lange, denn nachdem die Kopfhörer ausgeteilt wurden, begann die Bordunterhaltung auf den Monitoren, die sich an der Kabinendecke befanden. Wobei meine Frau einen neuen Kopfhörer brauchte, denn sie hatte einen zerbrochenen bekommen.
Mit dem Start der Filme wurden unsere Gesichter das nächste Mal lang und länger Die Bordunterhaltung war nur auf Englisch mit arabischen Untertiteln. Also bitte, zumindest ab Deutschland erwarte ich auch deutschsprachige Unterhaltung!!! Dies zumindest wird im A330 besser, da man dann einen eigenen Bildschirm in der Rücklehne des Vordermannes und ein hochmodernes Bordunterhaltungssystem hat.

Gleich nach dem Start begann auch der Bordservice. Zuerst bekam man einen Night- Kit mit Strümpfen, einer Augenmaske und Hygieneartikeln. Die Stewardessen teilten ein warmes Essen und ein Getränk aus. Ich wollte zu meinem Wein noch ein Mineralwasser, da wurde mir aber beschieden, dass sich beim Essen ein kleiner Becher Wasser befand. Das Essen selbst war sehr lecker und für die Holzstuhlklasse auch ziemlich reichlich, wurde aber streng nach islamischen Regeln gekocht. Nach dem Essen wurde noch Kaffee und Mineralwasser serviert.

Schließlich folgte noch ein kleiner Duty Free Verkauf und anschließend wurde das Licht gelöscht, so dass man versuchen konnte, zu schlafen. Das tat ich dann auch so gut ich konnte, denn immer wieder kamen die Flugbegleiterinnen vorbei, um zu kontrollieren, dass man auch ja angeschnallt ist, wenn das Zeichen aufleuchtete. Dabei scheuten sie sich auch nicht, die Decke wegzuziehen und einem mit der Taschenlampe anzuleuchten. Mit anderen Worten, die Stewardessen waren äußerst resolut.

Nach ca. 4,5 Stunden war dieser Flug zu Ende. Nach einem kurzen Frühstück setzten wir gegen 07.00 Uhr zu Landung in Doha an und wurden zum Flughafengebäude transportiert. Dort hatten wir 2 Stunden Zeit und die nutzten wir für einen ausgiebigen Bummel im Duty Free bereich. Dieser ist sehr groß und wirklich sehenswert. Auch die Preise sind ansprechend. Wie bei anderen arabischen Flughäfen üblich , kann man auch hier Lose kaufen und Luxusautos gewinnen.

Endlich ging unser Flieger weiter. Wir wurden wieder zu einem A300 gefahren und suchten unseren Platz. Der befand sich, wie schon berichtet, leider in der Mittelreihe. Die Sitze waren noch enger bestuhlt als in der Maschine aus Europa, so dass mehr Passagiere an Bord gehen konnten. Das hatte aber auch seinen Grund. An Bord befanden sich neben ein paar Touristen hauptsächlich Gastarbeiter aus dem Nepal, die nach Hause flogen und die Maschine war bis zum letzten Platz besetzt. Der Bordservice entsprach im ungefähr dessen, was wir schon auf dem ersten Flug erlebt hatten. Was uns aber auffiel und auch von unserer Begleitung, die fast ganz hinten saß, auch bestätigt wurde, die Nepalesen rannten in einem fort zur Toilette, aber nicht einzeln, sondern immer gleich in ganzen Gruppen. So breitete sich gegen Ende des Fluges ein leicht unangenehmer Geruch an Bord des Flugzeuges aus.
Aber auch diesen Flug hatten wir schadlos überstanden und nach 4 Stunden Flug trafen wir in Katmandu ein.

Da wir aus dem Hinflug gelernt hatten, ließen wir unseren Führer gleich Fensterplätze für den Rückflug reservieren, diesmal natürlich rechts. Am Tag vor dem Abflug brachte er unsauch freudestrahlend die Bestätigung der Airline vorbei. Also begaben wir uns am Tag des Abfluges zum Check- Inn- Schalter, um unsere Bordkarten in Empfang zu nehmen. Leider war das Bodenpersonal der Airline mal wieder total überfordert und wir erhielten wieder prompt Plätze im Mittelgang. Diesmal aber ohne uns. Mit der Bestätigung reklamierten wir. Mit Erfolg, wir bekamen die Plätze, auch wenn wir wieder quer durch den A300 verteilt wurden. Der Kampf hatte sich aber auch gelohnt. Unmittelbar nach dem Start hatten wir einen phantastischen Blick auf den Himalaja inklusive den Mt. Everest. Diesen Blick sollten wir auch die nächste halbe Stunde geniessen können.

Ansonsten gibt es über den Rückflug nichts weiter Nennenswertes zu berichten. Die Stewardessen spulten routiniert ihr Serviceprogramm ab, waren diesmal auch ein wenig freigiebiger mit den Getränken. Ansonsten waren sie genau so resolut wie auf dem Hinflug. Die Sicherheitshinweise mussten genauestens befolgt werden. Positiv anzumerken war diesmal, dass wir sowohl von Katmandu als auch von Doha aus ein deutschsprachiges Bordprogramm hatten.

Stellt sich noch die Frage, haben wir was wegen der Irakkrise gemerkt. Nein, außer dass wir den irakischen Luftraum weiträumig umflogen haben, hinwärts über Syrien, rückwärts über den Iran.

Mein Fazit zu dieser Airline ist ein wenig gespalten. Zum einen muß man sagen, dass die Airline unheimlich auf Sicherheit achtet. Die Flugzeuge selbst machen einen sehr gepflegten und sauberen Eindruck. Aber gleichzeitig sollten im Bordservice doch noch einige Anstrengungen unternommen werden. Hier merkt man zum Teil noch die Vergangenheit der Airline. Dies wird aber mit den neuen Flugzeugen sicherlich geschehen, da diese technisch den älteren ja im Vorteil sind. Für die Flüge von und nach München vergebe ich Note 2,5, für die nach Katmandu 3,5. Somit also insgesamt Note 3. Auf jeden Fall ist diese Airline eine interessante Alternative für Reisende zum arabischen Golf und nach Indien, Pakistan, Nepal und den Malediven.

Danke für Euer Interesse und Eure Meinungen, Kommentare und Kritiken.

Liebe grüße Raimo

13 Bewertungen, 1 Kommentar

  • bodenseestern

    18.01.2007, 19:52 Uhr von bodenseestern
    Bewertung: sehr hilfreich

    **liebe Grüße Petra**