REWE Testbericht

Rewe
ab 20,57
Auf yopi.de gelistet seit 08/2003
Summe aller Bewertungen
  • Warenverfügbarkeit:  fast immer vorrätig
  • Übersichtlichkeit:  gut
  • Kundenfreundlichkeit:  sehr freundlich
  • Auswahl:  groß
  • Fachliche Beratung:  gut
  • Umgang mit Reklamationen:  gut
  • Warenqualität:  gut
  • Preisniveau:  durchschnittlich

Erfahrungsbericht von Miss_Mauve

Vielleicht doch lieber Dreck fressen...?

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Da ham´ wa´ den Salat. Der Kippenautomat neben meiner Haustür will meine Euros nicht und der Vorratsschrank wartet zwar mit Aufbackbrötchen auf, aber so ohne alles schmeckt das ja auch nicht. Der Blick auf meine Zeitplanung und der Blick in den Spiegel lässt mich nicht in die Stadt fahren. Ich muss zum Rewe um die Ecke. Welch eine Strafe.

Was war ich doch damals bei meinem Einzug glücklich, einen Lebensmittelfachhandel in 2 Minuten zu Fuß entfernt zu haben. Vor allem im Hinblick auf die nicht vorhandene Infrastruktur meiner alten Wohnung...aber das steht woanders geschrieben.

Ja, und wie schnell schlug die Freude in pures Entsetzen um. Aber mal langsam, ich halte mich ja an Regeln. And dieser Stelle sei auch noch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass ich mich in meinen Ausführungen ausschließlich auf den Rewe in meiner Nachbarschaft, Rewe Lenk in Mülheim, beziehe. Sprich, ich will da nix pauschalisieren, im Gegenteil, so manch anderer Rewe-Inhaber wird seinen Laden wohl nach anderen Maßstäben führen. Aber es geht ja hier nun mal um meine Erfahrungen. Es liegt mir fern, sämtliche Rewes der Nachbarstädte abzuklappern...

Der Rewe liegt nicht nur für mich und die Omis in meiner Nachbarschaft, sondern auch für den Auto fahrenden Einkaufswilligen überaus günstig. Nämlich an einer Hauptstraße (bestimmt die zweitgrößte Straße der Stadt), direkt neben der Tanke mit dem Burger King. Die Parkmöglichkeiten möchte ich als wunderbar bezeichnen. Der Parkplatz ist recht groß. Und meistens leer. Die Gründe dafür mögen darin liegen, dass ich nicht die Einzige bin, die meine Meinung hat. Ich denke, dass man selbst zu Stoßzeiten (hm, wann sind denn die?) ein Plätzchen für sein Auto findet. Und Einkaufwägelchen sind auch zu genüge vorhanden.

So, spazieren wir mal in den Laden hinein. Rechter Hand ist ein kleiner Malzers (Bäcker) untergebracht (der, by the way, einen eigenen Bericht wert sein könnte, daher lass ich mich an dieser Stelle nicht über die unmöglichen Verkäuferinnen aus). Nach dem Drehding steht man direkt in der Obst- und Gemüse-Abteilung. Erwähnenswert ist, dass der Rewe über eine Käse-Fleisch-Wurst-Theke verfügt. Den Begriff „Frischwaren“ vermeide ich bewußt. Aber da komme ich noch zu. Ansonsten gibt es auf den ersten Blick erst mal alles von A wie Artischockenpizza über M wie Milram Frühlingsquark bis Z wie Zentiskonfitüre. 3 Kassen gibt es, wovon meistens nur eine geöffnet ist. Was völlig ausreicht. Sollte es wider Erwarten doch zu einem kleinen Stau kommen, wird eine weitere Kasse umgehend geöffnet. Das ist lobenswert.

Kommen wir mal zum Sortiment. Zur Größe läßt sich erst mal sagen: ja, groß. Neben Lebensmitteln gibt es die obligatorische Putzmittel- und Hygiene-Abteilung, ein bißchen Haushaltswaren, Zeitschriften und Büroartikel und auch die Strumpfhose für den Notfall ist erhältlich. Das Ganze ist auch sehr übersichtlich drapiert. Jedenfalls in den Sternstunden, wo nicht irgendwelche Paletten und Pappkisten den Blick auf die Regal versperren. Nett ist darüber hinaus der integrierte Tchibo-Shop. Klar, vom Umfang des Tchibo-Sortiments ist man bei Tchibo persönlich natürlich besser beraten. Aber den obligatorischen Monitorschutzbezug hat es auch hier gegeben.

Doch der erste Blick täuscht. Nicht alles, was mein Herz begehrt, wartet dort in den Regalen auf mich. Und nein, zu anspruchsvoll bin ich wohl nicht. Oder? Mal ein paar Beispiele. Ich gehöre zu den Menschen, die ja ansatzweise doch auf Wasser und Brot stehen. Auf Zwieback nämlich. Ja, richtig, dieses trockene, dröge Zeug, dass sich so nachhaltig in die kleinsten Ritzen im Mund festsetzt. Gibt es nicht. Nein, Zwieback mit Schokolade und Cocos, das steht direkt neben dem Nutella. Aber Zwieback ohne alles – nicht ersichtlich. Gute denke ich mir, vielleicht ist Zwieback ja auch total out und es gibt keinen großer Absatzmarkt mehr. Ist ja alles möglich. Ich denke mir nicht viel. Etwas mehr komme ich ins Grübeln, als es dann auch nicht meinen Schwarztee mit Vanille von Teefix gibt. Und auch nicht mein heißgeliebtes Suchtgetränk Müller Multivitamin-Drink Das gibt es nämlich nur in der ACE- und Blutorangenvariante. Seltsam das. Mehr als stutzig werde ich, als es eines Tages keinen Bananen gibt. Das Wort DDR schießt mir durch den Kopf . Habe ich einen Zeitsprung gemacht? Nein, Bananen sind einfach nur aus. Hm. Das kann ich doch nicht gutheißen.

Mein zweitliebstes Thema im Rewe ist ja die Wurst-Fleisch-Käse-Theke. Mit dem Brustton der Überzeugung kann ich nur sagen: nichts kaufen! Ich weiß ja nicht, was die geheimen Ziele sind (Omis vergiften?) oder ob es einfach nur auf die Geschäftsphilosophie hinweist. Vor allem Fleisch und Wurst sind die No-No´s. Allein beim Anblick vergeht einem der Appetit. Oder gibt es Menschen, die auf graue, welke Wurstscheiben stehen? Oder auf ergrautes Hackfleisch? Oder auf Gouda mit Wurstresten vom für beides verwendetes Messer? Ja? Dann: welcome! Brrr - da bezeichne ich mich doch gerne als stinknormal.

Eine logische Reaktion ist dann bei mir: hm, dann doch lieber die/der abgepackte Wurst/Käse. Aber auch das kann ein wenig vorschnell sein, in meinem Rewe. Ein Blick aufs Verfallsdatum – dafür muss Zeit sein. Hält Schmierkäse nicht eigentlich ewig? Wie lange muss der denn schon hier stehen, dass er nun abgelaufen in meiner Hand liegen kann? Hm, der Schinken. Der hält noch. Dennoch frage ich mich, ob es üblich ist, dass der Packschinken auch nur noch 3 Tage genießbar ist. Und rote Paprika müssen nach meinem Empfinden auch nicht von braunen Stellen übersät sein. Oder? Ihr merkt schon, ich bin da sehr schnell zur Skeptikerin geworden. Selbst bei Konservendosen (ja, die Dinger für den Bombenschutzkeller) schaue ich im Rewe mittlerweile auf das Verfallsdatum.

Eigentlich bin da doch direkt bei dem Punkt „Umgang mit Reklamationen“. Da wird nämlich ganz gut mit umgegangen. Wahrscheinlich sind´s die Mitarbeiter gewöhnt. Meinen Schmierkäse hab ich direkt auch ohne Bon wieder in Bares umgetauscht bekommen. Und auch der Mann an der Fleischtheke legte damals das Hack zurück, nachdem ich auf meiner Meinung beharrte, dass frisches Hackfleisch unmöglich durch die Luft von Innen (!) grau anlaufen könne. Das war übrigens auch das erste und einzige Mal, wo ich eine fachliche Beratung genutzt habe. Aber daraus will ich mir kein Gesamturteil über die Beratungskompetenz der Mitarbeiter erlauben.

Ich gehöre auch zu den Einkäuferinnen, die im Lebensmittelgeschäft die Anonymität lieben. Sprich, ich will nicht zugetextet werden. Das nur als Grundinfo, wenn ich über die Freundlichkeit richte. Für mich sind die Mitarbeiter freundlich. Dezent freundlich. Also nicht aufdringlich. Eher so, wie huschende Schatten. Immerhin bringen sie ein „Guten Tag!“ und ein „Schönen Tag noch!“ über die Lippen. Das Lächeln sieht dabei nicht zu gezwungen aus.

Noch ein Wort zu den Preisen. Die sind natürlich zu hoch. So, wie in Relation zu meinem Kontostand sowieso alles zu teuer ist. Lassen wir das mal außen vor. Wenn ich das objektiv sehe, möchte ich sagen, dass die Preise sich mit denen von Edeka und HL nichts tun. Sprich: Rewe ist teurer als Aldi, aber günstiger als der Feinkostladen. Was ich in dem Zusammenhang neulich neben der Kasse entdeckte, war ein überdimensionales Plakat, auf dem stand „Wir haben für Sie verglichen!“ Und zwar waren dort ca. 30 Produkte doppelt angeführt, wobei eins davon von Aldi und das andere von Rewe war. Hat selbstredend alles das gleiche gekostet. Die Quintessenz war „Kaufen Sie bei Rewe, wir sind nicht teurer als Aldi!“. Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast, schoß mir durch den Kopf. Wie repräsentativ ist so eine Tabelle, wenn der dort aufgeführte „Einkaufszettel“ aus „Schattenmorellen“, „Heftzwecken“, „Graupen“ und „Paniermehl“ besteht? Wir verstehen uns, nehme ich an...

Der Rewe kommt bei mir schlecht weg, wie man bemerkt und vielleicht auch nachvollziehen kann. Dennoch pflege ich ja ein ambivalentes Verhältnis zu dem Laden. Denn ich gehe da ja doch immer wieder hin. Weil vor der Haustür. Und weil ´ne riesige Packung Klopapier unterm Arm in Bus & Bahn nicht nur doof aussieht, sondern auch überaus unpraktisch sein kann. An Wasserkästen ist da gar nicht zu denken. Und genau das macht sicher dieser Laden ja auch zu nutze. Die Kunden kommen ja. Notgedrungen. Vor allem die Omis, von denen die Nachbarschaft bevölkert wird (ja, ich senke den Altersdurchschnitt ungemein), sind ja auch häufig nicht mehr allzu gut zu Fuß. Da sieht der Herr oder die Frau Rewe wohl keine Notwendigkeit, Verbesserungen vorzunehmen.

Was macht das unter´m Strich? Ich bin großzügig und vergebe die Note 5 mit deutlicher Tendenz zur 6. Bei Zeitschriften, Kippen, Slipeinlage und meistens auch bei Konservendosen und Nudeln kann man nichts falsch machen. Und man findet eine freie Kasse vor. Dennoch, empfehlenswert ist der Einkauf im Rewe um meine Ecke nicht.


Aber wer es nicht lassen kann oder ein Weltverbesserer ist: Momentan werden Mitarbeiter gesucht, vorzugsweise Studenten für samstags :-)

28 Bewertungen, 1 Kommentar

  • Jul172004

    01.11.2006, 19:57 Uhr von Jul172004
    Bewertung: off topic

    vollkommener stunk