Rowenta Superpress DG-055 Testbericht

Rowenta Superpress DG 055 „Ein Bügel – Freak berichtet!“


Hi Zusammen,

heute habe ich mal wieder einen Bügeltag anberaumt. Dies tue ich, wenn sich der Berg an zu bügelnder Wäsche besonders hoch türmt und erste Ähnlichkeiten mit dem Mount Everest aufzuweisen beginnt. Die Erschaffung eines neuen geografischen Hochlandes ist nicht meiner Faulheit zu verdanken, sondern meiner unermüdlichen Lust das Gebirge zu erklimmen und den Berg in gemütlicher Atmosphäre Stück für Stück, Stunde um Stunde dem Erdboden gleich zu bügeln….


=== Auf ein kleines Vorwort… ===

Wowowowow, wen höre ich denn hier lachen? Ruhig Blut meine Ungläubigen! Wer mich kennt, der weiß, dass ich (trotz meiner arg hochkarätigen Flunkerschiene) hier keinen Mist erzähle. Ich bin ein Bügel – Freak!
„Oh! Ein Mann der gern bügelt…was für ein Weichei!“ Hey, Jungs, wie oft ich den Satz schon mal gehört habe, boh, ich glaube, das geht schon in die Tausenden! Hey, auch wenn ich eins wäre, dieses Hobby hat auch seine fetten Vorteile! Wie viele Frauen haben mir neben ihrer Bügelwäsche auch einen Heiratsantrag gemacht…lach…Man(n) ist echt gefragt! Vorteil Nummer zwei, so ein Bügeltag kann wirklich doppelt nützlich sein, denn während man den gigantischen Wäscheberg abarbeitet, läuft nebenher meist der Fernseher. So wird man wegen der geschafften Arbeit zum Himmel gelobt und hat sich nebenher den ganzen Tag fern geschaut. Was will man mehr?

Ähm, zurück zum Thema!

Und wie ich mich also geradewegs auf das Mittelstück meines „Mount Bügelbergs“ näherte, fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Oh mein Gott, ich habe es tatsächlich in all den Jahren, die ich nun meinem Hobby fröne, nicht geschafft, einen Bericht über meine Plättmaschine zu verfassen. Wie gemein, gelle?! Ich konnte es nicht fassen! Jetzt ist sie schon soooo lange in meinem Besitz und preschte Verlässlicherweise über zig Hemd und Tal und ich habe noch nicht einmal die Chance wahrgenommen, euch mein „Rowenta – Superbaby“ vorzustellen. Dies werde ich hiermit so schnell wie nur möglich nachholen…


=== Kleine Rückblende… ===

Bisher surfte ich mit einem gewöhnlichen Dampfbügeleisen über die Kleidung meiner kleinen Familie. Ein kleines, weißes Ding mit einem grünen Wassertank, in dem das feuchte Nass hineingetan wurde, aufgeheizt und in Dampfform unten wieder heraus kam. Es war verlässlich, ging immer gut von der Hand und es traten kaum Probleme auf.
Doch es dauerte!
Bis sich das Teil mit den bügelleichten, Knitterhemden anfreundete, hatte ich meist schon die Schnauze gestrichen voll. Da macht auch die dümmste TV – Talkshow keinen Spaß mehr, denn was bekommt man denn davon mit, wenn man sich über das immer noch knittrige Hemd aufregt? Natürlich nüscht! Ähnlich erging es mir bei empfindlichen Kleidungsstücken. Das darf nur auf kleinster Stufe geplättet werden, das andere überhaupt nicht! Tja, wie soll ich die Dinger denn überhaupt glatt kriegen? Per Handstrich? Nein, so ging das nicht weiter! So lieb das Eisen auch war, aber ich verlor das Interesse an einem Bügeltag, was wiederum meine bessere Hälfte nervte, da sie jetzt selbst ran an den Speck musste und so hatte ich eines Tages die himmlische Eingebung auf ein modernes, Dampfdruckbügeleisen umzusteigen. Sehr zum Leidwesen unseres Kontos, denn so ein Gerät lag bereits vor fünf Jahren recht hoch im Kurs. Wir hätten bis zu 700,00 D-Mark für so einen Haushaltshelfer bezahlen können! Hier spielten die verschiedenen Marken, Modelle und deren verschieden großartigen Leistungen eine Hauptrolle. Das eine hatte eine Million Bar Druck unterm Kessel, das andere fuhr fast automatisch über die Wäsche, ein anderes kochte nebenher gleich noch Kaffee auf Knopfdruck - bla, bla, bla – die Möglichkeiten waren vielfältig.

Nun ja, für mich war klar, es musste ein solches Gerät her. Für meine bessere Hälfte war es aber wesentlich zu teuer! „Nein, das können wir uns nicht leisten!“ Gut, wenn das so ist, trete ich einfach in die Bügelgewerkschaft ein und streike! Tja, das Ende vom Lied war dann ein überdimensionaler Bügelberg, ein zerknirschtes, mir noch nicht angetrautes Weib, sowie der Entschluss, unsere Haushaltsgeräte durch ein Dampfdruck – Bügeleisen zu erweitern. Wie schöööön!

Das war vor fünf Jahren. Für knappe € 150,00 habe ich dann meinen Willen bekommen und als Gegenleistung den Streik beendet. Und heute ist meine bessere Hälfte nicht nur froh, dass sie diesen Schritt gewagt hat, sondern rennt mit glätteren Klamotten durch die Gegend wie schon lang nicht mehr….


=== …und nun ein bisschen was zum Gerät… ===

Es handelt sich um ein Bügeleisen der Marke Rowenta: Das „Superpress DG 055“. Ein recht einfach zu bedienendes Bügeleisen, mit einem recht großen Wassertank im Schlepptau, den man in Fachkreisen (das bin ich ja jetzt) „Boilereinheit“ schimpft! Auf den ersten Blick wirkt gerade die „Boilereinheit“ ziemlich sperrig. Man macht sich schon erste Gedanken, wohin mit dem Gerät? Doch ohne den Tank, kein Strom, daher keine Wärme und ohne diese keinen Druck! Und genau den möchte ich ja haben! Gut, dass mein Bügelbrett schon in weiser Voraussicht auf solch ein Gerät gekauft wurde, denn es hatte schon eine kleine frei schwebende Abstellfläche für eben diese „Boilereinheiten“ (was für ein geniales Wort…grins…)! Das Problem war hiermit gelöst.

Tank und Bügeleisen verbindet ein circa 2,5 Meter langes Kabel, lang genug, um nicht gleich in Panik zu geraten, wenn ein Bügelstück etwas mehr Fläche benötigt. Das Bügeleisen ist in einem hellen Grauton gehalten – eine wohl typische Bügeleisenfarbe, wie mir scheint. Es ist mit einer so genannten Edelstahl – Airglide – Sohle ausgestattet. Eine (laut Hersteller) sehr robuste, unempfindliche und Kratzerabweisende Platte, die auch bei harten Metallknöpfen nicht die Orientierung verliert. So werden Kratzer vermieden, die wiederum Rost ansetzen und sich in Form von netten, braunen Flecken in der frisch gebügelten Wäsche wieder finden könnten.
Wie bei allen üblichen Glättgeräten ist hier auch ein stufenloser Temperaturregler zu finden. Hier kann der Bügel – Freak (also ich), dem edlen Zwirn angepasst, die benötigte Hitze einstellen, wobei man eine Auswahl an mehreren Möglichkeiten hat: Stufe eins bis vier (in Punkteform) lassen den Hitzegrad vermuten. Eins für niedrige Temperaturen und vier für Stoffe, die etwas mehr heißen Pepp abkönnen. Eine kleine Temperatur – Regler – Hilfe bietet die notierte Stofferwähnung. So werden zu jedem Punkt Stoffe angeschrieben, die für diese Temperatur geeignet sind. So fällt es wesentlich leichter, auch den Grund des Brandlochs herauszufinden. Eine Kontrollleuchte zeigt die aufheizenden Aktivitäten des Eisens an. Ist die Temperatur erreicht, erlischt die orangene Leuchte. Eine der wohl wichtigsten Errungenschaften dieses Eisens ist die Dampfgeber – Taste. Praktisch am oberen Griff angebracht, lässt sie sich leger drücken und stößt den glättenden Dampf aus der „gelöcherten“ Sohle.

Die „Boilereinheit“ ist wohl der wichtigste Part an der ganzen Maschinerie. Hier befindet sich unter anderem der Ein- und Ausschalter (auch hier gibt’s ein Kontrolllämpchen) sowie das Stromkabel inklusive dem Netzstecker. Nachteil des Ganzen: Ist was am Boiler kaputt, muss alles in die Werkstatt! Das Stromkabel hat eine absolut angenehme Länge – eine weiter entfernte Steckdose ist daher nicht unbedingt das Problem, wenn sie nicht gerade zig Kilometer vom Einsatzort entfernt ist! Allerdings ist es nie verkehrt, wenn sich am Bügelbrett bereits eine Steckdose befindet. Vereinfacht schon das ein oder andere.
Wieder das Bügeleisengrau, das sich um den Tank zieht. Einziger Farbklecks ist der große Tankdeckel, der zur Ablage des heißen Eisens dient. Dieser ist in einem dunklen Grau gehalten. Ein Druckluftventil ist sich auf dessen rechter Seite sichtbar. Das Ventil lässt sich mit kurzen Drehversuchen leicht herausdrehen, abnehmen und nach der Befüllung wieder aufschrauben. Das Druckventil ist gleichzeitig ein Sicherheitsventil, damit auch beim dämpfen nix Unerwartetes in die Luft geht. Die Befüllung ist im warmen und kalten Zustand möglich. Nicht, dass ich keine heißeren Auffüllprozenduren getestet hätte. Durch den immer noch vorhandenen Druck ist die Angst vor heraustobendem Wasser so groß, dass ich das pfeifende Ventil dann doch lieber wieder reingeschraubt habe.
Befüllt werden kann der Tank mit normalem Leitungswasser. Gott sei Dank, denn diese ewigen Beschaffungsmaßnahmen von destilliertem Wasser waren ja schon regelrecht nervig. Laut Hersteller genügt es, nach circa zehn Füllungen, die „Boilereinheit“ auszuspülen, damit sich kein Kalk absetzen kann. Was möchte man mehr? Ist der Boiler aufgeheizt, befinden sich 2,5 bar Dampfdrucks im Inneren, die (laut Hersteller) maximal 60 Gramm Dampf pro Minuten mit sich bringen. Das ganze bei 2250 Watt!

Wer sich super gern mit genauen Einzelheiten beschäftigt und neben dem Bügeln auch noch Romane inhaliert, dem rate ich, die Bedienungsanleitung zu studieren. Man lernt auch noch etwas. Neben den vielen Details und Beschreibungen, kann man sich noch acht verschiede Sprachen aneignen. Allerdings füllen 50% der Anleitung Sicherheitshinweise aus, circa 30% sind Benutzerhinweise und die restlichen 20% bestehen aus Tipps und Tricks, sowie die fehlerfreie Benutzung des Gerätes. Man kommt so auf kleine 58 Seiten, die einem erfahrenen Bügler nur im Notfall zu Hilfe kommen sollten.


=== ...Wasser plus Hitze = Dampfdruck ===

Ist es denn nun wirklich effektiver mit so einem Dampfdrucksystem die Wäscheberge zu entsorgen? Jupp, das ist es! Vielleicht wird die Stromrechnung um ein Cent angehoben, aber dafür erübrigen sich 99 Prozent der Falten wie von selbst!

Wasser in den Tank, Stecker in die Dose, Netzschalter auf „on“, erstes Wäschestück parat legen – Fertig! Innerhalb einer Minute baut das „Superpress DG 055“ seine volle Kraft auf und ist einsatzbereit. Dank der 2,5 Bar strömt der Druck nicht in einem Pillepalle – Tempo durch die Düsen, sondern mit Pepp! Ein Druck auf den Dampfgeber genügt und das Eisen gibt volle Pulle!
Schön ist, dass sich der Dampf auch zum vertikalen Bügeln eignet. Wieder ein Vorteil, gegenüber herkömmlichen Eisen. Gerade bei empfindlichen Sachen, wie Samt, Seide oder Wolle, denen eine Glättung absolut gut stehen würde, werden sozusagen nur „angepustet“, die Sohle berührt den Stoff kaum! Eine tolle Geschichte auch für Klamotten, die „nur mal kurz aufgefrischt“ werden müssen. Sakko auf ´nem Bügel hängen und das Bügeleisen (von Innen) vertikal arbeiten lassen! Kein lästiges Ablegen mehr mit einem feuchten Handtuch, das den Stoff vor glänzenden Stellen verschont hat. Eine sehr gute Methode, die sich – wie es der Zufall so will – auch meine bessere Hälfte angeeignet hat. Eben: „Nur mal kurz überpusten!“
Auch die ewig verhassten Klamotten, die die Industrie mit dem lächerlichen Aufdruck „bügelleicht“ versehen hat, sind definitiv kein Ärgernis mehr. Die dümmste Talkshow wird wieder zum Erlebnis! Und dies ohne irgendwelche Zugaben von Bügelstärke oder sonstigen Wundermitteln. Grandios!

Der Druck hält ungefähr eine Stunde stand, was selbstverständlich variabel ist. Aber in dieser Zeit habe ich einen Berg Wäsche abgebaut, der „sich gewaschen hat“…lach…Wow, manchmal passen die Sprichwörter echt gut zum Test…grins…
Trotzdem: Hände weg von der heißen Sohle! Es ist wahnsinnig heiß, glaubt jemandem, der auch hiermit seine Erfahrungen gemacht hat – es war fürchterlich!!! Ich hatte noch wochenlang letzte, Identifizierungs- Brandmale auf der Haut!


=== Zum Schluss nun das Fazit… ===

Fans der leichten Bügelkost: Kaufen! Die Dampfdruckeisen sind wirklich genial!

Das „Superpress DG 055“ von Rowenta habe ich nun schon über fünf Jahre und bin mit dem Gerät auf Du und Du! Das war die wahrscheinlich beste Entscheidung, die ich in meiner Bügelkarriere wohl je veranlasst habe. Das Gerät mag vielleicht nicht mehr gegen die heutigen, technischen Anforderungen anstinken, doch tut es die Arbeit, die man von ihm verlangt.

Ein Liter normales Leitungswasser und das Auf- und Zuschrauben des Sicherheitsventils genügen, um den 2,5 Bar - Druck auf die Reise zu gehen zu lassen, im Auftrag, die hässlichen Falten verschwinden zu lassen und den von vielen verhassten Bügeltag verkürzen, oder sogar verschönern zu können! Das Ganze wird noch durch eine absolut leichte und ideale Bedienung am Bügeleisen direkt unterstützt – was möchte man mehr?

Markenbewusste wird es freuen. Auch bei diesem Rowenta – Produkt herrscht kein Teilemangel. Altersbedingt hat sich das Ventil Irrsinnigerweise in zwei Teile gelöst. Doch es dauerte keine Woche, da konnte ich bereits ein Neues auf den Tank schrauben und locker vom Hocker weitere Bügeltage anberaumen. Diese Ersatzteil konnte ich ohne Schwierigkeiten per Telefon bei einem Rowenta – Vertragshändler ordern. Hier zahlt sich Qualität wieder einmal aus!

Für das Rowenta „Superpress DG 055“, die Oma unter den Dampfdrucksystemen, vergebe ich dicke, fette zweihundert Sterne! Leider muss ich 195 von den Leuchtmitteln wieder abziehen, da sich im Laufe der Zeit das Bügeleisengrau in ein Hellgrau verwandelt hat! Sowas darf einfach nicht passieren…lach…!



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