Samsung SGH-T100 Testbericht

Samsung-sgh-t100
ab 141,81
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Summe aller Bewertungen
  • Design:  sehr gut
  • Qualität & Verarbeitung:  sehr gut
  • Ausstattung:  sehr gut

Erfahrungsbericht von froes

Das Ei des Kolumbus

5
  • Design:  sehr gut
  • Qualität & Verarbeitung:  sehr gut
  • Ausstattung:  sehr gut

Pro:

top Design, Verarbeitung, Ausstattung

Kontra:

kein GPRS, Java, MMS

Empfehlung:

Ja

1. Wie alles anfing...

A.D. 2002 kurz nach der Fußballweltmeisterschaft kam vom DSF ein Brief: "Sie haben bei unserem Gewinnspiel ein Samsung T-100 gewonnen. Ein Vertreter der Firma Samsung wird sich in Kürze mit Ihnen in Verbindung setzen". Zwei Wochen später kam eine Brief von Samsung Deutschland und weitere zwei Wochen später endlich das Handy.

2. Auspacken

Der kleine Karton, hübsch bunt bedruckt enthielt:
· das Handy in einem schicken silbernen Etui
· zwei Akkus (eine normaler und ein dünner mit etwas geringerer Kapazität)
· ein Headset
· ein serielles Datenkabel
· eine CD mit einem Programm zum Zugriff auf das Handy, außerdem mit Klingeltönen und Bildern
· zwei Handbücher (je eins deutsch und englisch)
· eine Garantiekarte
· ein Ladegerät mit Schaltnetzteil.

Schon beim Auspacken gingen mir die Augen über. Von so einer Ausstattung hätten meine bisherigen Handys (alle der Marke Nokia) nur geträumt. Hier ist all das, was ich bei Nokia extra kaufen musste, bereits im Basispaket enthalten.
Das Handy selbst ist ein Traum in Metall. Hätte mir mal jemand gesagt, mir würde ein Handy von Samsung gefallen, hätte ich ihn für verrückt erklärt.
Zusammengeklappt erinnert das Gerät an ein silbernes Ei mit kleinem blauen Display auf der Oberseite. Nur die herausragende Antenne stört dieses Bild etwas. Der Deckel, der auf seiner Unterseite das große Farbdisplay enthält, ist praktisch aus dieser Eiform herausgeschnitten. Wird diese aufgeklappt befindet sich in einer Mulde die Tastatur. Dieses geniale Design hat Samsung leider nur beim T-100 gefunden. Spätere Modelle sind in meinen Augen nicht mehr so gelungen.

3. Erster Eindruck

Nach dem Einlegen der Karte und dem Einstöpseln des Stromkabels konnte es losgehen. Nach dem Anschalten ertönte eine Glockenmelodie und das Farbdisplay erwachte zum Leben. Nach dem Samsung Startbild (die Abbildung eines Papierfliegers) und einem animiertem Leuchtturm erscheint das normale animierte Hintergrundbild (in diesem Fall das Aquarium) und oben und unten die Statusbalken.
Spätestens hier wurde mir klar, dass ich alles vergessen konnte, was mit Betreiberlogos zu tun hat. Das war eine neue Qualität.
Die Bedienung erinnerte mich mit kleineren Abweichungen and die meiner früheren Nokias. Ich fand mich sofort zurecht, was ich bei Siemens, Motorola und Konsorten nicht behaupten konnte.

4. Die Menüstruktur

Die Bedienung des T-100 beruht auf einer hierarchischen Menüstruktur, die intuitiv bedienbar ist. Eine Oberfläche mit Icons wie sie bei vielen neueren Mobiltelefonen üblich ist, gibt es nicht. Die Hauptmenüpunkte werden mit hübschen bunten Bildchen einzeln dargestellt und können mit den „Links“- und „Rechts“-Knöpfen ausgewählt werden. Von da an geht es über Untermenüs weiter bis zu den eigentlichen Funktionen und Einstellungen.

Hier ist eine Übersicht über die Hauptmenüs und das erste Untermenü. Je nach Funktion gibt es noch weitere Untermenüs.

1. Anrufliste
1.1. Unbeantwortete Anrufe
1.2. Empfangene Anrufe
1.3. Gewählte Rufnummern
1.4. Gesprächszeit
1.5. Gebühren für Gespräch
2. SMS
2.1. Voice-Mail
2.2. SMS lesen
2.3. SMS schreiben
2.4. SMS-Liste
2.5. Setup
2.6. Info-Meldungen
2.7. Bildmitteilungen
3. Sprachfunktionen
3.1. Sprachwahl
3.2. Sprachbefehl
3.3. Sprachnotiz
4. Toneinstellungen
4.1. Rufzeichen
4.2. Melodie-Manager
4.3. Rufzeichen-Lautstärke
4.4. Alarmtyp
4.5. Tastenton
4.6. SMS-Ton
4.7. Fehlerton
4.8. Minutenton
4.9. Verbindungston
5. Einstellungen
5.1. Telefoneinstellungen
5.2. Netzdienste
5.3. Sicherheitseinstellungen
5.4. LCD- und LED-Einstellungen
5.5. Browser-Einstellungen
6. Organizer
6.1. Terminplan
6.2. Alarm
6.3. Rechner
6.4. Aufgabenliste
6.5. Kalender
6.6. Zeitzone
6.7. Zeit & Datum
7. Spiele
7.1. AirShooting
7.2. SpaceWar
7.3. MyPet
8. WWW-Dienste
8.1. Homepage
8.2. Lesezeichen
8.3. URL eingeben

Auf alle Menüpunkte soll hier nicht im Einzelnen eingegangen werden, aber ich möchte einige Funktionalitäten, die ich selbst bei diesem Mobiltelefon benutze, etwas beleuchten.
Die Farbe der Menüdarstellung ist einstellbar.

5. Telefonbuch

Im Telefonbuch lassen sich 500 Einträge speichern. Jedem Eintrag kann ein spezieller Rufton zugeordnet werden.
Ein bisschen schade fand ich, dass die bei meinen vorherigen Nokias üblichen Tasten „Hoch“ und „Runter“ nicht automatisch das Telefonbuch aktivieren. Beim T-100 haben sie ohne ein gewähltes Menü gar keine Funktion. Hier ist es immer notwendig, über das Menü Telefonbuch/Suchen zu gehen.
Beim Blättern im Telefonbuch wird der gerade mit „Zeigen“ gewählte Eintrag vergrößert in der Bildmitte dargestellt. Die Telefonnummer scrollt dabei von Rechts nach Links. Das ist etwas störend, vor allem wenn man eine Telefonnummer abschreiben oder jemandem ansagen will. Es ist jedoch in diesem Modus möglich weiterhin nach oben oder unten zu blättern, und man sieht immer noch den vorherigen oder nachfolgenden Eintrag.
Ein großes Manko gegenüber einem Nokia tritt auf, wenn man die Karte wechseln will, aber die Nummern auf dem Telefon verbleiben sollen. Es muss jede Nummer umständlich einzeln kopiert werden. Bei meinen Nokias gab es da einen Menüpunkt für das ganze Telefonbuch.

6. Anrufsignalisierung

Das T-100 unterstützt 16-stimmige Klingeltöne. Das ist für heutige Verhältnisse nicht mehr viel, erlaubt aber im Gegensatz zu den älteren einstimmigen Piepsern ganz tolle Klänge bis hin zur Wiedergabe von Tierstimmen und Sprachsamples. Der eingebaute Vibrationsalarm wird von einigen Klingeltönen ebenfalls als Instrument benutzt. Den Vibrationsalarm selbst benutze ich nicht, weil ich nicht mag, wenn ein auf dem Tisch liegendes Mobiltelefon durch die Gegend hoppelt, aber gern Klingeltöne, die den Vibrationsalarm benutzen. Die Ursache liegt in Folgendem. Die Schallöffnung befindet sich auf der Oberseite des Deckels. Ich habe das Mobiltelefon meistens mit der Oberseite zum Körper in der Hosentasche, damit bei eventuellen Stößen an Tischkanten etc. das Display geschützt ist. Dabei liegen die Schallöffnungen am Körper an und der Rufton ist nur leise zu hören.
Es befinden sich bereits eine größere Anzahl von Klingeltönen von Klassik bis zu moderneren Stücken im Speicher. Über das mitgelieferte serielle Kabel können weitere Klingeltöne auf dafür reservierte Speicherplätze aufgespielt werden (12). Einen weiterer Speicherbereich ist für Downloads mit dem WAB-Browser reserviert.
Es können auch Klingeltöne selbst eingegeben werden. Das Erreichen der mehrstimmigen Perfektion fertiger Klingeltöne dürfte damit aber kaum möglich werden.
Interessant finde ich jedoch die Möglichkeit Midi-Dateien in das Klingelton-Format zu bringen, hatte sie als ich das Mobiltelefon gerade neu hatte nicht gefunden.
Nun, fast zwei Jahre später, habe ich noch einmal danach gesucht und wurde viermal fündig. Das einzige Freeware-Tool war auch das einzige, was funktioniert hat. Die anderen gingen gar nicht, oder die Demoversion war so eingeschränkt, dass sie nicht mehr nutzbar war. Mit „APO PSMPlayer“ war es möglich, eine kurze Midi-Datei in das MMF-Format zu konvertieren und anschließend mit der von Samsung mitgelieferten Software auf das Mobiltelefon zu spielen.
Es lässt sich von nahezu jedem Musikstück eine Midi-Datei im WEB finden. Da sich die nach kleinen Änderungen (Kürzen oder Stimmen löschen) in das Klingeltonformat konvertieren lässt, ist man unabhängig von den massiv überteuerten und zum Teil doch sehr minderwertigen und lieblos gemachten Angeboten im WEB, Klingeltöne zum Download zur Verfügung zu stellen.

Außer der akustischen gibt es auch eine optische Anrufersignalisierung. Diese erfolgt über eine kleine LED rechts oben auf der Gehäuseoberseite. Die Farbe der LED ist einstellbar. Hier besteht also kein Handlungsbedarf für potenzielle Handytuner, irgendwelche LEDs auszutauschen.

7. Hintergrundbilder

Das Mobiltelefon hat in seinem Festspeicher eine Anzahl von zum Teil auch animierten Hintergrundbildern. Des weiteren lassen sich noch acht benutzerdefinierte Bilder aufspielen, die entweder einzeln oder als Animation angezeigt werden können. Dabei ist man nicht auf die Bilder auf der mitgelieferten CD oder von irgendwelchen kostenpflichtigen Downloads angewiesen, sondern kann selbst Bilder erstellen, da das BMP-Format mit 128 x 128 Pixel verwendet wird. Man kann also mit einem Zeichenprogramm aus einem Bild seiner Wahl einen quadratischen Ausschnitt wählen und diesen auf 128 x 128 herunterskalieren.

8. Spiele

Es stehen drei Spiele zur Verfügung
· AirShooting
· SpaceWar
· MyPet

AirShooting und SpaceWar sind zwei arcade-type Ballerspiele. MyPet ist so eine Art Tamagochi, aber wesentlich besser animiert.
Es können keine Spiele heruntergeladen werden.
Meine Kinder spielen gern einmal unterwegs damit. Allerdings verursacht das Spielen ein ständiges Leuchten der Displaybeleuchtung und somit eine stark reduzierte Akkulaufzeit.

9. SMS

Für das Schreiben von SMS existiert eine zuschaltbares T9-Wörterbuch. Die Sprache dafür ist einstellbar. Die Funktionalität ist ähnlich wie bei meinen früheren Nokias. Da ich in meinem Leben bisher weniger als zehn SMS geschrieben habe, ist mein Urteil in dieser Frage wenig bindend.

10. Weitere Funktionen

Das Mobiltelefon besitzt noch
· Sprachsteuerung
· einen eingebauten Organizer
· einen WAB-Browser
· einen Taschenrechner.
Diese Funktionen habe ich noch nicht benutzt, weshalb ich hier keine Erfahrungen weitergeben kann.
Die Bedienung eines Organizers mit der Tastatur eines Mobiltelefons halte ich für zu umständlich.

11. Display

Das T-100 war das erste Mobiltelefon mit TFT-Display.
Das farbige TFT-Display besitzt eine Auflösung von 128 x 160 Pixel bei 4096 Farben. Diese Farbtiefe ist ausreichend für eine naturgetreue Farbdarstellung.
Trotz Beleuchtung, die sich beim Öffnen und bei Betätigen einer Taste zuschaltet und sich automatisch nach einer einstellbaren Zeit wieder abschaltet, ist das Display bei direkter Sonneneinstrahlung schlecht zu erkennen. Hier hilft nur ein Beschatten.
Das Display of dem Gehäusedeckel ist einfarbig (blau/schwarz). Es zeigt die Nummer oder den Telefonbucheintrag bei eingehenden Anrufen, so dass das Mobiltelefon nicht geöffnet werden muss. Ansonsten wird Datum, Wochentag und Uhrzeit angezeigt.
Die verbleibende Akku-Kapazität und die Empfangsfeldstärke wird als Balkengrafik an der Oberkante des Displays dargestellt.

12. Tastatur

Die Zifferntastatur besteht aus ausreichend großen Gummitasten. Die Menü und Navigationsknöpfe bestehen aus Leichtmetall.
Für meinen Geschmack liegt der Druckpunkt für die Navigationsknöpfe etwas hoch. Trotzdem ist die Tastatur gut bedienbar.
Der Knopf zum Starten des WAP-Browser ist ausreichend versenkt, dass dieser nicht aus Versehen gestartet wird.

13. Software

Auf der beiliegenden CD befindet sich folgende Software
· Samsung PCLink für GSM
· Manuals in verschiedenen Sprachen als PDF-Datei (Adope Acrobat Reader)
· Klingeltöne sowohl als MMF (eigentliche Klingelton) als auch als ASF (Prehearing mit Windows Media Player).
Die auf CD mitgelieferte Software lies sich einfach und beinahe problemlos installieren. Allerdings installiert sich das Programm „PCLink“ nicht wie es sich gehört per default unter :ProgrammeSamsung, sondern unter :Samsung. Das entspricht nicht dem Standard. Wer Ordnung auf seinem Rechner haben will, muss hier aufpassen und eingreifen.
Das Programm dient dem Aufspielen von Bildern und Klingeltönen. Für Bilder gibt es eine Voransicht, Klingeltöne lassen sich nicht vorher anhören. Dafür befinden sich auf der CD von allen Klingeltönen Dateien im ASF-Format, die mit dem Windows Media Player abgespielt werden können. Leider „vergisst“ der Installer, diese auch mit zu installieren, so dass man immer die CD braucht, es sei denn man kopiert die Dateien mit der Hand. Bei selbsterstellten oder aus anderen Quellen bezogenen Dateien kann man den Klingelton nur mit dem Mobiltelefon anhören.
Mit dem PCLink lässt sich bei ausgeschaltetem und mit dem seriellen Kabel mit dem Rechner verbundene Mobiltelefon mit Bildern und Klingeltönen beschicken. Die Bedienung ist einfach und intuitiv möglich.

Auf der mitgelieferten CD befindet sich eine größere Anzahl von Klingeltönen, vorwiegend Klassik, die nach Komponist sortiert sind. Erstaunt wurde ich hier durch die Tatsache, dass das Heidenröslein Verdi und nicht Schubert zugeordnet wurde.

Bei Samsung auf der Homepage kann ein Programm namens „EasySync“ heruntergeladen werden. Dieses scheint die Synchronisation zwischen dem Mobiltelefon und Microsoft Outlook zu ermöglichen. Ich hatte es mal zum Probieren installiert und gestartet. Da hat es sich beschwert, dass es Outlook nicht finden kann. Da ich nicht das Verlangen habe, Outlook-Daten mit meinem Telefon zu synchronisieren ist dieses Programm sofort den Deinstallationstod gestorben.


14. Allgemeines und Zusammenfassung

Das T-100 ist ein gelungenes Dual-Band-Mobiltelefon mit einem Farbdisplay und WAB-Browser. Durch sein Leichtmetallgehäuse ist es relativ robust. Insgesamt zeigt das T-100, dass bei Samsung Produkte mit viel Liebe zum Detail entwickelt werden.
Multi-Media-Messages, Java und der Download von Spielen sind nicht möglich, wodurch es für viele Anwender sicher uninteressant wird.
Die Bedienung ist einfach und intuitiv möglich.
Hintergrundbilder und Klingeltöne können selbst eingespielt oder runtergeladen werden. Das Einspielen eigener Creationen ist möglich.
Sämtliche Anschlüsse und Buchsen sind mit Gummiabdeckungen versehen. Die sind zwar schwierig zu entfernen, schützen aber das Mobiltelefon und seine Anschlüsse vor dem Eindringen von Schmutz.
Die Akkulaufzeit ist ausreichend. Da ich das Telefon nachts ausschalte und die Einschaltzeit variiert, kann ich hier keine genauen Zeitangaben machen. Da ein Zweitakku mitgeliefert wird, kann man allerdings in Extremsituationen gut gerüstet sein.

Jedem, der keinen Wert auf MMS- und Java-Spielereien und GPRS legt, kann ich das Gerät empfehlen.
Der Anschaffungspreis dürfte nun auch im Rahmen des Erträglichen liegen.



© 2004 by froes


Ich danke allen, die es bis hierher geschafft haben und bitte hiermit um eine wohlwollende Bewertung.

Änderungsnachweis

2004/03/31 Kapitel über Telefonbuch ergänzt

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