Schulnoten Testbericht

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Erfahrungsbericht von Germary

Schulnoten als Sympathienoten

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Hallo Yopianer,

Schulnoten waren doch schon immer ein sehr interessantes Thema. So beschäftige ich mich erst seit gestern mit dem Thema, sondern schon ein paar Jahre, wie es wahrscheinlich alle Schüler tuen.

In Deutschland werden die Noten ja bekanntlich von sehr gut (1) bis ungenügend (6) vergeben, was sich davon unterscheidet, wie man in anderen Ländern Noten gibt. In den USA werden die Noten beispielsweise anhand von Buchstaben gegeben wobei ein „A“ die beste Note ist und ein „F“ die schlechteste.

Doch wenn man mal überlegt, was drücken Noten eigentlich wirklich aus? Drücken Noten aus wie gut einer in einem Fach ist, oder doch eher wie sympathisch man dem Lehrer ist?
In der Unterstufe konnte man meist noch behaupten das es Noten gibt um wirkliche Leistungen zu bewerten und belohnen. Doch umso länger ich in der Schule bin, desto mehr bekommen ich den Eindruck das Noten eine reine Sympathiesache ist.

Um diese Behauptung zu wiederlegen möchte ich ein Beispiel bringen, welches typisch für meinen Pädagogik-Lk ist.
Wir sitzen also mit unserem Kurs (wir sind ca 24 Schülerinnen und exakt 2 Schüler) in unserem Raum und der Lehrer fragt nette Fragen. Wie es im Unterricht meistens läuft. Auf eine Frage melden sich 4 Schülerinnen und der Lehrer nimmt zuerst eine Schülerin dran, die sich selten meldet. Die Schülerin sagt ihre Antwort und bekommt vom Lehrer gesagt das ihre aussage nicht ganz zutreffe. Daraufhin nimmt er eine andere Schülerin dran, die ihn ein wenig anlächelt, mit ihren Haaren spielt und die sich eigentlich immer meldet. Sie sagt GENAU das gleiche wie die andere Schülerin und der Lehrer stimmt ihr voll und ganz zu.

Da fragt man sich doch wieso diese Antwort nun richtig war und die andere nicht. Doch eigentlich liegt die Sache ganz klar auf dem Tisch. Der Lehrer kann nicht objektiv die Schüler benoten, sondern lässt sich einfach zu stark beeinflussen. Kann ich mich gut bei einem Lehrer einschleimen und himmelt ihn quasi an wird er nicht mehr drüber nachdenken ob die Antwort die ist, die er hören wollte, sondern der Fall ist klar.

Was ich damit sagen will ist einfach, dass ich finde das man nicht an Hand eines Zeugnisses später beurteilen kann wie gut ein Schüler wirklich in der Schule ist oder war und wie gut er eigentlich den behandelten Stoff verstanden hat. Leider ist es viel zu selten das ein Lehrer nicht nach Äußerlichkeiten benotet und nur das Wissen im Vordergrund steht.

Des weitern finde ich, dass Noten eigentlich nur Konkurrenz unter den Mitschülern schafft und dadurch kein guter Zusammenhalt entstehen kann. Man kann sich schon drauf freuen wenn wieder Quartalsnoten (ein Schulhalbjahr wurde noch einmal unterteilt, so dass man in der Oberstufe noch einmal eine SOnstigeMItarbeits Note bekommt, die sich auf Hausaufgaben, mündliche Mitarbeit und sonstige Aktivitäten im Unterricht bezieht) verteilt werden, denn dann wird ca eine Woche vorher das totale Chaos in der Schule entstehen und der Konkurrenzkampf wird eigentlich nur noch verstärkt. Jeder versucht dann sich endlich mal am Unterricht zu beteiligen und die anderen eigentlich mehr oder weniger schlecht zu machen, weil man selbst ja eigentlich eine viel bessere Note verdient hat als die anderen. Dieser Zeit in der Schule kann man nur mit Humor genießen, denn der ganze Terror ist wirklich nicht mehr schön.

Eigentlich sollte die Schule ja dazu beitragen, dass Menschen lernen miteinander umzugehen und Sozialverhalten lernen. Doch mittels der Notengebung kann man dieses nicht erreichen, sondern muss immer damit rechen, dass die Schüler gegeneinander arbeiten.
Natürlich ist es notwendig Leistungen zu differenzieren und somit den Schüler eine Orientierungsmöglichkeit zu bieten, aber ich finde das es in der Schule heutzutage nicht gut geregelt ist wie Noten verteilt werden.

Noten hängen zu sehr von den Mitschülern und vor allem auch von den Lehrern ab. Wenn ich in einem Fach eine 3 bekomme muss das nicht heißen das ich nicht wirklich gut in diesem Fach bin. Nein, es kann auch heißen das es für den Lehrer eine echt gute Leistung war und eigentlich gar keine 2 geschweige denn eine eins erreicht werden konnte. Noten müssen immer im Kontext gesehen werden.

Des weitern bin ich der Meinung das man das Notensystem so verändern sollte, dass bereits in der Unter- und Mittelstufe die Noten an Hand von Punkten gegeben werden. Dies ist das System der Oberstufe bei uns in NRW.

Punktesystem:
  • 15P
  • 14P sehr gut
  • 13P
  • 12P
  • 11P gut
  • 10P
  • 09P
  • 08P befriedigend
  • 07P
  • 06P
  • 05P ausreichend
  • 04P
  • 03P
  • 02P mangelhaft
  • 01P
  • 00P ungenügend


Hierbei bildet immer der Punkt über oder unter einer „vollen“ Note ein Plus, oder Minus. Hierbei können Leistungen stärker differenziert werden wodurch mehr Gerechtigkeit herrscht. Dies muss gerade daher geschaffen werden, da in der Sek. I (Stufe 5-10) die Leistungen überwiegend an Hand der Klausuren festgelegt werden ist es oftmals ungerecht welche Noten bei dem „Zusammenziehen“ später heraus kommen. So kam es in meiner Klasse einmal dazu, dass ein Schüler mit den Noten 3, 3 und 4 eine 4 auf dem Zeugnis bekam und eine andere Schülerin mit den Noten 4, 4- und 5 auch eine 4 bekam. Hierbei konnte allerdings nicht von den mündlichen Leistungen her die Note gegeben worden sein, da die mündlichen Leistungen in der gesamten Klasse gleich schlecht war. Dies sorgte natürlich dafür, dass die Schüler im zweiten Halbjahr noch desinteressierter waren, als sie es eh schon waren und man sich dachte: „Wieso sollte ich mir Mühe geheben eine 3 zu schreiben wenn ich nachher das gleiche bekomme wie einer der 5en schreibt.“

Ich kann die Meinung der Schüler nur teilen und finde es sollte mal darüber nachgedacht werden was Noten eigentlich wirklich sind. Kann es nicht sein das Noten oftmals nur Klassifizierungen im sinne von Sympathieunterscheidungen sind?

Ich hoffe der ein oder andere überlegt mal was ich hiermit ausdrücken wollte....

Liebe Grüße, einen schönen Tag und danke fürs Lesen, Mary

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