Sony KP-41PX1 Testbericht

Sony-kp-41px1
ab 84,72
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Erfahrungsbericht von ww-sty.de

Erdanziehung und Sony TV

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Ein guter Bekannter konnte der Versuchung des \"SuperTopAngebotes\" eines hiesigen Fachmarktes nicht wiederstehen und erstand einen Sony KP41(S5) als \"Auslaufmodell\" für schlappe 1250 Euro. Das Abenteur des Transportes des \"Kinofernsehers\" nach Hause ins traute Heim ist eine andere Geschichte... Ok, da stand er jetzt und obwohl modernste Technik natürlich kinderleicht einzustellen und zu bedienen ist, beglückte mein Bekannter mich mit einem Anruf, da ich nunmal als Radio- und Fernsehtechnikermeister sicher den fehlenden Service des Marktes, noch dazu \"als guter alter Freund\" ersetzen würde. Dann könnte ich ja auch gleich mal seinen \"Schnäppchenkauf\" beurteilen. Das gibt mir also jetzt die Gelegenheit, dem interessierten Leser mal ein paar Worte zu diesem Gerät zu schreiben.

Beim Ortstermin begrüsste ich meinen Bekannten mit den Worten \"Oh, der Kauptipp aus der Video 12/2000\" um eine positive Grundstimmung zu erzeugen. Er hatte ja immerhin schon einige (Schwer)Arbeit mit dem Gerät hinter sich ich glaubte leichte Kaufreue in seinem Gesicht zu lesen. Außerdem wer weiß, was mir im Laufe des Abends noch so alles an \"postiven\" Bemerkungen rausrutschen würde. Nun gut! Zu seiner erste unsicheren und wirre Frage nach Konvergenz und Eranziehungskraft später mehr.


Bedienungsanleitung: Wie heute üblich, erhält man eine mehrsprache Anleitung zum Gerät, die zunächst auf Grund Ihrem Umfangs etwas abschreckend wirkt. Sie ist in verständlichem Deutsch geschrieben und verständlich, dazu gibt es auf entsprechende Abbbildungen.

Anschlüsse, Sendereinstellung, Bedienung: Die Einstellung und Bedienung des Gerätes erfolgt mit einer aufgeräumten und griffigen Fernbedienung über ein heute übliches OnScreenMenue und ist somit nur für User die lesen können ;-) geeignet. Die Menues sind gut strukturiert und machen Einstellung und Bedienung des Gerätes unter zuvorgenannten Voraussetzungen wirklich (fast) kinderleicht (für Techniker). Wer halbwegs mit seinem PC klarkommt, dürfte über diese trivialen \"Konfigurationsmöglichkeiten\" nur müde lächeln und keine Probleme haben. Das Gerät verfügt neben dem obligatorischen Antenneneingang über 3 Scartbuchsen für z.B. Sat-Receiver, Video, DVD auf der Rückseite und vorne unter einer Klappe über einen Front-AV z.B. für den Camcorder.

Technik Bild und Ton: Die Bilddiagonale des Gerätes misst 103cm, da diese Größe physikalisch mit herkömmlichen Bildröhren nicht zu machen ist, verwendet man die Rückprojektionstechnik. Dazu weiter unten mehr (wer dann noch kann). Das Bildformat ist klassisch 4:3, die Bildwiederholfrequenz \"nur\" 50Hz. Das \"Soundsystem\" liefert unterm Strich 2x30W. Das Gerät bietet einen ordentlichen Klang, allerdings werden Kinofans eh den Ton des TV abschalten und in über Ihre Souround Anlage laufen lassen. Alles in allem würde ich die Ausstattung als \"Standard\" bezeichnen im Gegensatz zu High End mit 16:9, 100Hz und Souround-System im TV.

Ein Satz zum Videotext: Das Gerät hat einen Top-Text-Dekoder und einen Speicher für 100 Seiten. Vorteil: Das Gerät versucht nach Ausruf des Videotextes die wahrscheinlich folgenden Seiten vor Aufruf zu speichern und dadurch die Wartetzeiten beim laden zu verkürzen.


Rückprojektionsfernseher? Im Gegensatz zum \"normalen\" TV mit Bildröhre hat dieses Gerät 3 Röhrenprojektoren, je einen für Rot, Grün und Blau. Diese sitzen mit der kompletten Elektronik im unteren Teil des Gerätes. Über einen Umlenkspiegel werden die Signale dann auf die Projektionswand geworfen. Im Gegensatz zu den ersten Geräten in dieser Technik für große Bilddiagonalen liefert der KP41S5 auch bei Tageslicht ein kontrastreiches Bild, auch dank der entspiegelten Projektionsscheibe. Achtung! Das Sichtfeld solcher Geräte ist eingeschränkt, d.h. ab einem Blickwinkel von ca. 50 Grad von der Seite läßt sich nicht mehr viel vom Bild erkennen. Außerdem sollte man genügend Abstand zum Gerät haben, da man sonst vor lauter Rauschen (Unruhe im Bild) und Pixel die Übersicht verliert. Ein letzter wichtiger Punkt ist die sogenannte Konvergenz. Sie läßt sich am Besten mit einem weißen Gittermuster (wird leider eher selten von RTL und co. gesendet) oder auch mit dem Videotext kontrollieren. Und zwar müßen die 3 \"Lichtsignale\" der Projektionsröhren zur Darstellung einer weißen Linie genau zur Deckung gebracht werden (konvergieren), sonst erhält man Farbverfälschungen und Farbränder. Dies ist besonders in den Ecken sehr schwierig und gelang auch unserem Gerät nicht ganz. Im Menue gibt es übrigens eine Einstellmöglichkeit für die Grundkonvergenz, da je nach Aufstellungsort (hängt mit der \"Erdanziehungskraft\" eigentlich Erdmagnetismus, kein Witz, siehe Bedienungsanleitung zum Gerät zusammen) kontrolliert und nachjustiert werden sollte.

Den KP41 gibt es von Sony schon seit einiger Zeit auf dem Markt. Bei einem Vorgänger des \"S5\" kam es leider relativ oft zum Ausfall einer der Röhrenprojektoren in oder kurz nach der Garantiezeit. Da zum Austausch und vor allem der Einstellung des Projektors spezielles Werkzeug und Einstelltools erforderlich sind, ist die Reparatur in einem solchen Fall nicht von jeder Fernsehwerkstatt durchführbar. Erschwerend kommt der aufwendige Transport dieser nicht gerade portablen Geräte hinzu...


Fazit: Der KP41S5 hat einen Listenpreis von 4400 DM. Für einen deutlich darunter liegenden Straßenpreis ist er sicherlich ein Schnäppchen\". Er bietet eine solide Grundausstattung. Ein gutes Preis-Leistungsverhältnis bescheinigt dem Gerät auch die \"Video\" Ausgabe 12/2000 und kürt ihn zum Kauftipp.

Für wen: Empfehlenswert ist das Gerät nur für Leute mit wirklich großen Fernsehzimmern. Nach der Faustformel Bilddiagnoale x 2 = Abstand zum Gerät ergibt sich eine minimale Entfernung von rund 2m. Zu beachten ist auch das eingeschränkte Sichtfeld, wenn die Familie sich im Halbkreis um das Gerät versammelt, haben nur Papa und Mama in der Mitte Spass am fernsehen. Für Kinofans ist der KP41S5 als Leinwand sicherlich gut geeignet, mit dem Ton sollte man allerdings noch weitere Spezialelektronik (AV-Receiver usw.) beauftragen. Sollte das Gerät mal kaputtgehen, brauchen Sie ein großes Auto oder eine gute Werkstatt.

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