Spider-Man (DVD) Testbericht

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Erfahrungsbericht von mima007
Der Spinnenmann im Netz der Klischees
Pro:
spannend, unterhaltsam, humorvoll, z . T . bewegend, actionreich, Elfmans Musik, Extras
Kontra:
sämtliche Comic - Klischees, aber zum Glück nicht zu dick aufgetragen
Empfehlung:
Ja
Aus dem schüchternen Intellektuellen Peter Parker wird durch den Biss einer genmanipulierten Spinne "Your Neighbourhood-Friendly Spider-Man", ein Superheld, der auf den vierzig Jahre alten (ab 1962) Marvel-Comics von Steve Ditko (Grafik) und Stan Lee (Texte) basiert. Die Geschichte, die der Film erzählt, hat ihre tragischen und dramatischen, aber auch ihre komischen Höhepunkte. Ein Film für die ganze Familie, der nun endlich auf Doppel- oder Dreifach-DVD zu haben ist. Eine dicke Empfehlung.
Filminfos
°°°°°°°°°°°°°
Originaltitel: Spider-Man, 2002
FSK: 12 Jahre
Länge: ca. 116 Min.
Regisseur: Sam Raimi
Drehbuch: David Koepp
Musik: Danny Elfman
Visual Effects (VFX): John Dykstra ("Star Wars", 1977)
Darsteller: Toby Maguire, Kirsten Dunst, Willem Dafoe, Cliff Robertson, James Franco, Bruce Campbell ("The Evil Dead"), Stan Lee (!) u.a.
Handlung
°°°°°°°°°°°°°
Peter Parker, eine Vollwaise aus dem New Yorker Stadtteil Queens, wächst bei Onkel und Tante auf. Er ist das, was die Amis einen Nerd (von 'Brainerd') nennen: ein Intellektueller mit Brille, der sich hinter seinen Büchern vergräbt, aber alles weiß - außer, wie man ein Mädchen abschleppt. Zum Glück hat er seinen Freund Harry (James Franco), der sich im Leben ein weniger besser auskennt: der Sohn des Fabrikanten Norman Osborn (Willem Dafoe).
Und Peter hat eine hübsche Nachbarin, die er heimlich liebt: Mary Jane im Nachbarhaus (Kirsten Dunst, mit roter Perücke) hat's mit ihrem jähzornigen Vater auch nicht leicht. Man kann sich leicht ausrechnen, dass Peter und MJ zusammenkommen müssen, allerdings eher später als früher.
Als Peter bei einem Besuch in einem Forschungsinstitut (das verdächtig nach Wisenschaftsmuseum aussieht) von einer genmanipulierten Spinne (die rot und blau angemalt ist) gebissen wird, als er MJ fotografiert, verändert sich sein Körper auf dramatische Weise: Er erhält praktisch alle Fähigkeiten einer Spinne. Er sieht ohne Brille, entwickelt die Muskulatur von Mr. Universum und die Fähigkeit, an Wänden hochzukrabbeln und kann Spinnenfäden verschießen. An diesen Fäden schwingt er sich schon bald von Dach zu Dach wie weiland Tarzan an der Liane.
Da er außerdem den "Spinnensinn" erhält, kann er rasend schnell auf Bewegungen reagieren, was fast an Voraussehen grenzt. In der Schule erwehrt er sich so eines Rabauken, und bei einem Wrestler-Wettbewerb, bei dem 3000 Dollar für einen Sportwagen gewinnen, um MJ zu beeindrucken, macht er den Herausforderer fertig. Außerdem verpasst ihm dort der MC (Bruce Campbell seinen neuen Künstler-Namen: "Spider-Man".
Als es aber ans Kassieren der 3000 Mäuse geht, lässt ihn der Promoter mit 100 Piepen abblitzen. Peter macht daher keinen Finger krumm, als der Promoter von einem Dieb ausgeraubt wird. Dumm nur, dass eben dieser Dieb Peters Onkel Ben erschießt, um an dessen Auto zu gelangen. Um aus dieser Schuldverstrickung das Beste zu machen, schwört sich Peter, seiner Verantwortung künftig gerecht zu werden und sich künftig der Bekämpfung des Verbrechens zu widmen.
Allerdings taucht eines Tages ein Widersacher auf, der ihm die herrschaft über die Stadt streitig macht: der Grüne Kobold (Green Goblin: Willem Dafoe, der viele Stunts selbst ausführte). Dessen wahre Identität: Norman Osborn, der Vater von Peters Mitbewohner Harry (James Franco). Und da dies noch nicht kompliziert genug ist, steht zwischen Harry und Peter niemand anderes als die gute Mary Jane. Das kann eigentlich nur Ärger geben. Als Osborn die wahre Identität des Spider-Man herausfindet, geht es Peters Lieben an den Kragen...
Die DVD
°°°°°°°°°°°°°
Technische Infos:
Bildformate: 2,35:1 anamorph
Tonformate: DD 5.1
Sprachen: Englisch, Deutsch
Untertitel: englisch, deutsch, türkisch
Extras:
Disc 1:
- Audiokommentar #1: vom Regisseur und den Darstellern
- Audiokommentar #2: vom Produktionsteam
- "Zusätzliche Hintergrundinformationen": Alternativ zum Kommentar einblendbare Sprechblasen. Sie enthalten Informationen über die Entstehung des Films, über die Darsteller und den Regisseur (selbst ein alter Spider-man-Fan), über den Filmstart etc., dann aber auch - vor weißem Hintergrund - Vergleiche zu den Comic-Vorlagen des Film, wobei fehlende oder vorhandene Unterschiede aufgezeigt werden: für Comic-Fans sehr interessant. In manchen Szenen sind es so viele Sprechblasen hintereinander, dass ich auf die SLOW-Taste drücken musste, um alles lesen zu können. An das Verfolgen der Filmhandlung ist nicht zu denken.
Mein Eindruck
°°°°°°°°°°°°°
Dass die Herstellung dieses Films extrem teuer war, ist in fast jeder Einstellung zu sehen. Die Ausstattung ist stilecht, die Hauptdarsteller aus der ersten Riege (aber nicht zu bekannt) und manche Szenen wie die am Times Square von einer umwerfenden Vielschichtigkeit und Pracht, dass dem Zuschauer die Augen übergehen. Der Produzent sagt, dass die Times Square Szene, in der der Grüne Kobold angreift und Spider-Man seine Liebste retten muss, einen höheren logistischen Aufwand erforderte als Steven Spielbergs Landung in der Normandie am Anfang von "Der Soldat James Ryan". Das will schon was heißen.
Die Postproduktion, in der alle mehrschichtigen Visuellen Effekte montiert wurden, trug viel zu der Glaubwürdigkeit der zwei Helden, aber auch zu den staunenswerten Wundern in der Handlung bei. Hier arbeitete die Abteilung von John Dykstra mit allen Tricks, die der Computer hergibt. Ausgiebig sieht man den Einsatz von Dykstras eigener Erfindung, der Dykstraflex-Kamera, die die 3D-Aufnahmen in "Star Wars" (1977) erst ermöglicht hatte.
**Die Darsteller
Die Geschichte, die "Spider-Man" erzählt, hat ihre tragischen und dramatischen, aber auch ihre komischen Höhepunkte. Tragisch ist die Ereignisfolge, in deren Verlauf Onkel Ben (Schauspielerlegende Cliff Robertson, 75) stirbt und die zu Peters moralischer Wandlung führt. Dramatisch sind natürlich die diversen Angriffe auf Mary Jane, wo sich Spidey als Retter der "Jungfrau in Not" erweisen darf. (In der Seilbahn saß übrigens Tobey Maguires eigener Bruder.) Komisch ist die Szene, in der Peter zum ersten Mal an seinen Spinnenfäden von Dach zu Dach fliegt - bis er Gesicht voran in ein Werbeplakat knallt. Der Mensch ist nicht fürs Fliegen geschaffen.
Tobey Maguire ("Wonder Boys") und Kirsten Dunst ("Interview mit einem Vampir"; sie trat bereits mit 3 Jahren im TV auf!) harmonieren in ihrem Zusammenspiel hervorragend. Man hat zu keiner Zeit das Gefühl, dass hier zwei wildfremde Darsteller zusammengebracht wurden, die sich innerlich verkrampfen, wenn sie sich küssen müssen (Dunst ist allerdings ein Profi: Sie hatte schon mit 11 ihren ersten Filmkuss.)
Ihnen gegenüber stehen Norman Osborn (Dafoe) und sein Sohn Harry (Franco). Uns wird mitgeteilt, dass die beiden auch während der Dreharbeiten eine Art Vater-Sohn-Verhältnis entwickelten. Herzig! Wer will, mag's ruhig glauben. Tatsache ist aber, dass beide Darsteller ihre Lorbeeren eingeheimst haben, z.B. Franco für seine Rolle als James Dean (er sieht auch fast so aus).
Dafoe spielt in einem langen Take auf beeindruckende Weise beiden Seiten der gespaltenen Persönlichkeit des Norman Osborne: die gute ebenso wie die dämonische - ermöglicht durch einen mannshohen Spiegel. Das ist wirklich meisterhaft. Auch 90 Prozent seiner Stunts soll er selbst gespielt haben.
In mehreren Cameo-Auftritten ist u.a. auch der Spider-Man-Erfinder Stan Lee zu sehen.
**Die Musik
Danny Elfman hat ja schon einst die Musik zum ersten "Batman"-Film geschrieben, Was er für "Spider-Man" abliefert, ist ebenso effektvoll wie professionell und lässt keine Wünsche offen.
**Die DVD
Schon die ausleihbare DVD bringt eine Fülle von Bonusmaterial, das jeden Zuschauer für mehrere Stunden an den Bildschirm fesselt. Die Filmsektion der Bonus-Disc dauert bereits rund eineinhalb Stunden. In der Comic-Sektion kann man sich direkt verlieren.
Wenn man diese Ausstattung mit der Leihversion von "Star Wars Episode II" vergleicht, so schneidet "Spider-Man" als klarer Sieger ab. Das Lucas-Werk liefert Bonusmaterial (außer Audiokommentar) nur auf einer Bonus-Disc, die man nur in der Kaufversion erhält.
Unterm Strich
°°°°°°°°°°°°°
Ich gebe "Spider-Man" ganz klar den Vorzug vor "Star Wars: Episode II". Nicht nur, weil der Film einfach besser ist und sowohl Kinder als auch Erwachsene anspricht, sondern auch wegen der Fülle, Qualität und Vielseitigkeit des Bonusmaterials.
Schwächen
Da dies eine Comic-Verfilmung ist, finden sich auch fast alle gängigen Comic-Klischees wieder. Der unscheinbare Durchschnittsjüngling findet sich über Nacht in einen Zustand des körperlichen Ideals (Muckis ohne Ende) und übermenschlicher Fähigkeiten. Nicht nur gelingt es ihm dadurch, quasi New York zu retten, sondern auch an das Mädel seiner Träume heranzukommen. Leider verbietet es das Gesetz der Serie, dass er selbiges Mädel auch heimführen darf, um ein trautes Heim zu gründen und sich zum Lohn auf seinen Lorbeeren auszuruhen. Doch das Böse ist bekanntlich immer und überall. The show must go on!
Dass dem Schurken im Stück eine parallele Transformation widerfährt, ist angesichts von Peter Parkers Verwandlung schon nicht mehr so erstaunlich- es ist einfach notwendig, dass dem Übermenschen auch ein Überschurke gegenübersteht. So herrscht quasi ein Gleichgewicht der Kräfte. Wie die beiden auf ihre Umwelt wirken, illustrieren jeweils Mary Jane (für Peter/Spiderman) und Harry (für Osborne/den Kobold). An ihnen zeigt sich auch, was Peters Onkel so weise sagt: "With great power comes great responsibility!" Eigentlich eine Binsenweisheit, aber für die Aufklärung der Jugend über die Wahrheit hinter diesem Spruch kann man schon mal einen Blockbuster drehen - oder zwei.
Michael Matzer (c) 2005ff
Info: Spider-Man, 2002, DVD: 12/2002
Filminfos
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Originaltitel: Spider-Man, 2002
FSK: 12 Jahre
Länge: ca. 116 Min.
Regisseur: Sam Raimi
Drehbuch: David Koepp
Musik: Danny Elfman
Visual Effects (VFX): John Dykstra ("Star Wars", 1977)
Darsteller: Toby Maguire, Kirsten Dunst, Willem Dafoe, Cliff Robertson, James Franco, Bruce Campbell ("The Evil Dead"), Stan Lee (!) u.a.
Handlung
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Peter Parker, eine Vollwaise aus dem New Yorker Stadtteil Queens, wächst bei Onkel und Tante auf. Er ist das, was die Amis einen Nerd (von 'Brainerd') nennen: ein Intellektueller mit Brille, der sich hinter seinen Büchern vergräbt, aber alles weiß - außer, wie man ein Mädchen abschleppt. Zum Glück hat er seinen Freund Harry (James Franco), der sich im Leben ein weniger besser auskennt: der Sohn des Fabrikanten Norman Osborn (Willem Dafoe).
Und Peter hat eine hübsche Nachbarin, die er heimlich liebt: Mary Jane im Nachbarhaus (Kirsten Dunst, mit roter Perücke) hat's mit ihrem jähzornigen Vater auch nicht leicht. Man kann sich leicht ausrechnen, dass Peter und MJ zusammenkommen müssen, allerdings eher später als früher.
Als Peter bei einem Besuch in einem Forschungsinstitut (das verdächtig nach Wisenschaftsmuseum aussieht) von einer genmanipulierten Spinne (die rot und blau angemalt ist) gebissen wird, als er MJ fotografiert, verändert sich sein Körper auf dramatische Weise: Er erhält praktisch alle Fähigkeiten einer Spinne. Er sieht ohne Brille, entwickelt die Muskulatur von Mr. Universum und die Fähigkeit, an Wänden hochzukrabbeln und kann Spinnenfäden verschießen. An diesen Fäden schwingt er sich schon bald von Dach zu Dach wie weiland Tarzan an der Liane.
Da er außerdem den "Spinnensinn" erhält, kann er rasend schnell auf Bewegungen reagieren, was fast an Voraussehen grenzt. In der Schule erwehrt er sich so eines Rabauken, und bei einem Wrestler-Wettbewerb, bei dem 3000 Dollar für einen Sportwagen gewinnen, um MJ zu beeindrucken, macht er den Herausforderer fertig. Außerdem verpasst ihm dort der MC (Bruce Campbell seinen neuen Künstler-Namen: "Spider-Man".
Als es aber ans Kassieren der 3000 Mäuse geht, lässt ihn der Promoter mit 100 Piepen abblitzen. Peter macht daher keinen Finger krumm, als der Promoter von einem Dieb ausgeraubt wird. Dumm nur, dass eben dieser Dieb Peters Onkel Ben erschießt, um an dessen Auto zu gelangen. Um aus dieser Schuldverstrickung das Beste zu machen, schwört sich Peter, seiner Verantwortung künftig gerecht zu werden und sich künftig der Bekämpfung des Verbrechens zu widmen.
Allerdings taucht eines Tages ein Widersacher auf, der ihm die herrschaft über die Stadt streitig macht: der Grüne Kobold (Green Goblin: Willem Dafoe, der viele Stunts selbst ausführte). Dessen wahre Identität: Norman Osborn, der Vater von Peters Mitbewohner Harry (James Franco). Und da dies noch nicht kompliziert genug ist, steht zwischen Harry und Peter niemand anderes als die gute Mary Jane. Das kann eigentlich nur Ärger geben. Als Osborn die wahre Identität des Spider-Man herausfindet, geht es Peters Lieben an den Kragen...
Die DVD
°°°°°°°°°°°°°
Technische Infos:
Bildformate: 2,35:1 anamorph
Tonformate: DD 5.1
Sprachen: Englisch, Deutsch
Untertitel: englisch, deutsch, türkisch
Extras:
Disc 1:
- Audiokommentar #1: vom Regisseur und den Darstellern
- Audiokommentar #2: vom Produktionsteam
- "Zusätzliche Hintergrundinformationen": Alternativ zum Kommentar einblendbare Sprechblasen. Sie enthalten Informationen über die Entstehung des Films, über die Darsteller und den Regisseur (selbst ein alter Spider-man-Fan), über den Filmstart etc., dann aber auch - vor weißem Hintergrund - Vergleiche zu den Comic-Vorlagen des Film, wobei fehlende oder vorhandene Unterschiede aufgezeigt werden: für Comic-Fans sehr interessant. In manchen Szenen sind es so viele Sprechblasen hintereinander, dass ich auf die SLOW-Taste drücken musste, um alles lesen zu können. An das Verfolgen der Filmhandlung ist nicht zu denken.
Mein Eindruck
°°°°°°°°°°°°°
Dass die Herstellung dieses Films extrem teuer war, ist in fast jeder Einstellung zu sehen. Die Ausstattung ist stilecht, die Hauptdarsteller aus der ersten Riege (aber nicht zu bekannt) und manche Szenen wie die am Times Square von einer umwerfenden Vielschichtigkeit und Pracht, dass dem Zuschauer die Augen übergehen. Der Produzent sagt, dass die Times Square Szene, in der der Grüne Kobold angreift und Spider-Man seine Liebste retten muss, einen höheren logistischen Aufwand erforderte als Steven Spielbergs Landung in der Normandie am Anfang von "Der Soldat James Ryan". Das will schon was heißen.
Die Postproduktion, in der alle mehrschichtigen Visuellen Effekte montiert wurden, trug viel zu der Glaubwürdigkeit der zwei Helden, aber auch zu den staunenswerten Wundern in der Handlung bei. Hier arbeitete die Abteilung von John Dykstra mit allen Tricks, die der Computer hergibt. Ausgiebig sieht man den Einsatz von Dykstras eigener Erfindung, der Dykstraflex-Kamera, die die 3D-Aufnahmen in "Star Wars" (1977) erst ermöglicht hatte.
**Die Darsteller
Die Geschichte, die "Spider-Man" erzählt, hat ihre tragischen und dramatischen, aber auch ihre komischen Höhepunkte. Tragisch ist die Ereignisfolge, in deren Verlauf Onkel Ben (Schauspielerlegende Cliff Robertson, 75) stirbt und die zu Peters moralischer Wandlung führt. Dramatisch sind natürlich die diversen Angriffe auf Mary Jane, wo sich Spidey als Retter der "Jungfrau in Not" erweisen darf. (In der Seilbahn saß übrigens Tobey Maguires eigener Bruder.) Komisch ist die Szene, in der Peter zum ersten Mal an seinen Spinnenfäden von Dach zu Dach fliegt - bis er Gesicht voran in ein Werbeplakat knallt. Der Mensch ist nicht fürs Fliegen geschaffen.
Tobey Maguire ("Wonder Boys") und Kirsten Dunst ("Interview mit einem Vampir"; sie trat bereits mit 3 Jahren im TV auf!) harmonieren in ihrem Zusammenspiel hervorragend. Man hat zu keiner Zeit das Gefühl, dass hier zwei wildfremde Darsteller zusammengebracht wurden, die sich innerlich verkrampfen, wenn sie sich küssen müssen (Dunst ist allerdings ein Profi: Sie hatte schon mit 11 ihren ersten Filmkuss.)
Ihnen gegenüber stehen Norman Osborn (Dafoe) und sein Sohn Harry (Franco). Uns wird mitgeteilt, dass die beiden auch während der Dreharbeiten eine Art Vater-Sohn-Verhältnis entwickelten. Herzig! Wer will, mag's ruhig glauben. Tatsache ist aber, dass beide Darsteller ihre Lorbeeren eingeheimst haben, z.B. Franco für seine Rolle als James Dean (er sieht auch fast so aus).
Dafoe spielt in einem langen Take auf beeindruckende Weise beiden Seiten der gespaltenen Persönlichkeit des Norman Osborne: die gute ebenso wie die dämonische - ermöglicht durch einen mannshohen Spiegel. Das ist wirklich meisterhaft. Auch 90 Prozent seiner Stunts soll er selbst gespielt haben.
In mehreren Cameo-Auftritten ist u.a. auch der Spider-Man-Erfinder Stan Lee zu sehen.
**Die Musik
Danny Elfman hat ja schon einst die Musik zum ersten "Batman"-Film geschrieben, Was er für "Spider-Man" abliefert, ist ebenso effektvoll wie professionell und lässt keine Wünsche offen.
**Die DVD
Schon die ausleihbare DVD bringt eine Fülle von Bonusmaterial, das jeden Zuschauer für mehrere Stunden an den Bildschirm fesselt. Die Filmsektion der Bonus-Disc dauert bereits rund eineinhalb Stunden. In der Comic-Sektion kann man sich direkt verlieren.
Wenn man diese Ausstattung mit der Leihversion von "Star Wars Episode II" vergleicht, so schneidet "Spider-Man" als klarer Sieger ab. Das Lucas-Werk liefert Bonusmaterial (außer Audiokommentar) nur auf einer Bonus-Disc, die man nur in der Kaufversion erhält.
Unterm Strich
°°°°°°°°°°°°°
Ich gebe "Spider-Man" ganz klar den Vorzug vor "Star Wars: Episode II". Nicht nur, weil der Film einfach besser ist und sowohl Kinder als auch Erwachsene anspricht, sondern auch wegen der Fülle, Qualität und Vielseitigkeit des Bonusmaterials.
Schwächen
Da dies eine Comic-Verfilmung ist, finden sich auch fast alle gängigen Comic-Klischees wieder. Der unscheinbare Durchschnittsjüngling findet sich über Nacht in einen Zustand des körperlichen Ideals (Muckis ohne Ende) und übermenschlicher Fähigkeiten. Nicht nur gelingt es ihm dadurch, quasi New York zu retten, sondern auch an das Mädel seiner Träume heranzukommen. Leider verbietet es das Gesetz der Serie, dass er selbiges Mädel auch heimführen darf, um ein trautes Heim zu gründen und sich zum Lohn auf seinen Lorbeeren auszuruhen. Doch das Böse ist bekanntlich immer und überall. The show must go on!
Dass dem Schurken im Stück eine parallele Transformation widerfährt, ist angesichts von Peter Parkers Verwandlung schon nicht mehr so erstaunlich- es ist einfach notwendig, dass dem Übermenschen auch ein Überschurke gegenübersteht. So herrscht quasi ein Gleichgewicht der Kräfte. Wie die beiden auf ihre Umwelt wirken, illustrieren jeweils Mary Jane (für Peter/Spiderman) und Harry (für Osborne/den Kobold). An ihnen zeigt sich auch, was Peters Onkel so weise sagt: "With great power comes great responsibility!" Eigentlich eine Binsenweisheit, aber für die Aufklärung der Jugend über die Wahrheit hinter diesem Spruch kann man schon mal einen Blockbuster drehen - oder zwei.
Michael Matzer (c) 2005ff
Info: Spider-Man, 2002, DVD: 12/2002
38 Bewertungen, 1 Kommentar
-
09.05.2005, 18:59 Uhr von redwomen
Bewertung: sehr hilfreichwar sehr begeistert von dieser DVD. Ich selbst stehe nicht so auf solche Filme. LG maria
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