Tipps & Tricks zu Weinen (Obstweine) Testbericht

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Erfahrungsbericht von baerle44

Er trinkt sich fast wie Saft aber VORSICHT

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Heidelbeerwein

Als echter Schwarzwälder kenne ich selbstverständlich schon seit meiner Jugend den Heidelbeerwein und diverse andere Beerenweinsorten. Ich bin ihm sehr zugetan und er schmeckt einfach umwerfend gut.

Der kommerziell vertriebene, d.h. der in den Geschäften verkaufte ist meistens nur zuckersüß und entfaltet lange nicht sein volles Aroma. Unschlagbar besser ist der selbsthergestellte bzw. aus kleineren Keltereien bezogene Wein.

Mein absoluter Favorit ist die Kelterei Werner Ebner in Häusern im Schwarzwald. Häusern liegt mitten im Hochschwarzwald in Nähe von Hinterzarten und St. Blasien also am Schluchsee. Das nur für diejenigen unter euch die den Schwarzwald nur wenig bzw. überhaupt nicht kennen.

Die Kelterei Ebner stellt geschmacklich hervorragende Beerenweine her, sie sind absolut Naturbelassen und nicht zu süß. Heute möchte ich allerdings nur über meinen Liebling den Heidelbeerwein berichten.

Es gibt ihn in 1 Liter Flaschen und er kostet 2,50 €. Zu beziehen ist er ausschließlich über die Kelterei Ebner in Häusern und ob diese auch den Wein verschickt, müsste dort telefonisch nachgefragt werden, da ich meinen Wein immer selbst abhole.

Der Heidelbeerwein hat übrigens 10% Alkoholgehalt und ist absolut nicht harmlos. Er läuft runter wie Öl, schmeckt absolut süffig und lecker und man merkt den Alkoholgehalt erst, wenn man ins Freie kommt. Wer zuviel davon genießt, dem kann es passieren, dass wenn er an die frische Luft kommt, ihm die Beine den Dienst versagen. Die Wirkung dieses Beerenweines ist absolut nicht zu unterschätzen und tritt schneller und stärker ein als es manchem lieb ist.

Was macht den Beerenwein von der Kelterei Ebner aber so hervorragend?
Im Folgenden möchte ich etwas auf die Herstellung des Heidelbeerweines eingehen. ~baerle44~

Dieser Heidelbeerwein ist Naturbelassen, d.h. er ist noch auf althergebrachte Art und Weise hergestellt, nicht mir zuviel Zucker versetzt und enthält absolut keine Zusatzaromastoffe, wie das leider bei den meisten Beerenweinen die man im Geschäft enthält der Fall ist.

Heidelbeerwein und auch anderer Beerenwein wird auf folgende Art und Weise hergestellt.

Zunächst benötigt man einmal eine Unmenge an frisch geernteten Beeren. Im Hochschwarzwald gibt es massenhaft Heidelbeeren und man trifft sie fast in jedem Waldstück an. Die Beeren werden meistens geraffelt und nicht von Hand gepflückt. Dazu gibt es spezielle Raffeln. Diese bestehen aus einem Holzrahmen mit engmaschigen Metallzinken und eine Raffel sieht ähnlich aus wie eine Schaufel. Mit dieser Raffel streift man entlang der Heidelbeerstöcke und die reifen Beeren bleiben in den engmaschig angelegten Drahtgabeln hängen. Nun müssen nur noch die anhaftenden Blätter von Hand ausgelesen werden und die Heidelbeeren kommen dann in einen Behälter.

Wenn man die entsprechende Menge gesammelt hat, kommt diese in ein Plastikfass mit etwas Wasser und Zucker sowie Weinhefe. Die Weinhefe dient zur Unterstützung der Gährung, damit der Gährvorgang schneller vonstatten geht und der Wein nicht umkippt. Wenn der Gährvorgang nämlich nicht richtig in Schwung kommt, kann es passieren, dass der Wein umkippt und zu Essig wird. Nun muss das Gemisch für ca. 1/4 Jahr bei entsprechenden Temperaturen gelagert werden (nicht zu kühl) Auf das Fass kommt übrigens ein Gärvorsatz, durch den die gährende Luft entweichen kann. Dann wird die Maische durch einen Holzfilter gepresst und anschließend gefiltert und in Flaschen abgefüllt. Es gehört sehr viele Erfahrung und Fingerspitzengefühl dazu um einen guten Beerenwein herzustellen.

Mein Vater stellte jahrelang früher selbst Beerenweine her als er noch besser zu Fuß war und die Beeren selbst sammeln konnte. Von ihm habe ich die Informationen zur Herstellung, denn eine Kelterei wird den Kunden wohl kaum die entsprechende Rezeptur verraten, da dies ein gutbehütetes Geheimnis ist. ~baerle44~

Der Heidelbeerwein meines Schwiegervaters schmeckte übrigens genauso lecker und unverfälscht wie der aus der Kelterei Ebner. Ein Zeichen dafür, dass keine anderen Konservierungs- bzw. Zusatzstoffe enthalten sind.


FAZIT
=====

Wer einmal einen traditionell hergestellten und echten Heidelbeerwein getrunken hat, greift immer wieder gerne auf dieses Getränk zurück. Leider gibt es in heutiger Zeit nicht mehr sehr viele Hersteller die ihren Beerenwein noch auf althergebrachte Art und Weise herstellen. Im Zeichen der Konsumwirtschaft ist alles auf Masse und Verkauf ausgerichtet und die Qualität muss es leider büßen. Die meisten Hersteller verwenden zuviel Zucker und Wasser sowie Konservierungs- und zusätzliche Geschmacksträger, was dem Wein ein total verfälschtes Aroma gibt.

Zum Glück habe ich zu Weihnachten von meinen Eltern wieder einen kleinen Vorrat dieses vorzüglichen Heidelbeerweines geschenkt bekommen und werde nun mir 1 Gläschen genehmigen.


© Prost Euer Werner o6.o7.2oo2

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