Trust Silverline Direct Access Testbericht

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ab 22,39
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Summe aller Bewertungen
  • Präzision:  gut
  • Installation:  durchschnittlich

Erfahrungsbericht von Tut_Ench_Amun

Der Pharao sieht schwarz...

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

...und das gleich doppelt und 4-fach, Nein - der Durchlauchtigste hat nichts an den Augen (mal abgesehen von 0,25 Dioptrien beidseitig), ist weder besoffen, noch steht der Anbetungswürdige unter irgendwelchen anderen ominösen Drogen, auch die abgestandene Luft seines Grabmals ist dem ollen Pharao nicht zu Kopf gestiegen. Der neue hoheitliche Rechenschieber im heimischen Tempel ist schuld: Sein Gehäuse ist so nachtschwarz, wie das Totenreich des schakalköpfigen Anubis in welches sein elektronischer Vorgänger schon eingetreten ist. Bezeichnenderweise hat sich diese Farbwahl auch auf einige andere Komponenten ausgewirkt, die nun ebenfalls Trauerflor tragen. Am deutlichsten wird die Veränderung am neuen Hackbrett seiner Majestät, das sich nun ebenfalls in schönstem, königlichem schwarz/silber präsentiert. Das alte mausgraue Klimperboard wurde dem kürzlich tragisch verschiedenen Computer-Sklaven als rituelle Grabbeilage mitgegeben, auf dass es ob des unverfrorenen Stilbruches nicht mehr das Auge des Pharaos beleidige. Für 24, 95 neuzeitliche Euro-Münzen erstand Merkwürden den neuen Tastengesellen im lokalen REAL-Basar, ausgestattet mit allerlei fulminanten Extra-Funktionen, die das Herz des Hochwohlgeborenen erfreuen und ihm den schweren Alltags-Frohndienst des Berichteschreibens erleichtern sollen. Da der verarmte, ägyptische Adlige recht markentreu ist, durfte es auch diesmal wieder ein schnurgebundenes Gerät, des herrscherlichen Haus-Und-Hof Zulieferers TRUST sein, mit welchem er bereits langjährig gute Erfahrungen gesammelt hat. Diesmal fiel die Entscheidung aber nicht auf ein schnödes Allerwelts-Keyboard, sondern das Silverline Direct Access, von welchem Euch nun Kunde getan werden soll...

Lieferumfang & Allgemeines
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Im Paket enthalten ist neben dem Keyboard selbst nicht allzuviel: eine silberfarbene, abnehmbare Handballenauflage, eine CD mit der Steuersoftware für die Zusatzfunktionen und natürlich das (dünne) Handbuch. Die Tastatur ist in ihrer Hauptfarbe schwarz, lediglich die Tastenreihe mit den Zusatzfunktionen ist genauso silber/matt abgesetzt, wie die wahlweise anzubringende Handballenauflage. Die 13 kleinen Extra-Gummitasten befinden sich oberhalb der F-Tasten des kompakten Hackbretts - die restliche Klaviatur entspricht dem deutschen Windows-Standard, mit kleinen Einschränkungen/Änderungen: Obwohl alle Tasten vorhanden sind (auch den Ziffernblock) erinnert die Tastatur eher an die eines Notebooks und ist auch etwa 5 cm schmaler, als eine „Normal“-Tastatur. Die Tastenanordnung differiert ebenfalls, so sind die Tasten DRUCK, PAUSE, S-ABF, ROLLEN und UNTERBR als Zweitfunktion mit auf die Tasten F8 - F12 gelegt, welche man erst mit der Taste „FN“ (=Funktion) erreichen kann, wer schonmal ein Notebook bedient hat, dürfte dieses System der doppelten Tastenbelegung kennen. Auch die beiden Tasten EINFG und ENTF haben die Position gewechselt, sie befinden sich jetzt auf einer Höhe mit den F-Tasten, die Tasten POS1, ENDE, BILD AUF und BILD AB quetschen sich untereinander angeordnet zwischen Hauptklaviatur und Ziffernblock, unverändert geblieben hingegen ist der Cursor-Block (die „Pfeiltasten“).

Installation
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Die gestaltet sich wie bei allen Tastaturen sehr simpel, beinahe jeder moderne Rechner besitzt einen farblich gekennzeichneten Port für PS/2 Geräte (namentlich: Maus = Grün und Tastatur = violett), so ist ein Vertauschen für Nicht-Farbenblinde jedenfalls seit Einführung des ATX-Standards eigentlich nicht mehr so ohne weiteres möglich. Wer noch einen AT-Rechner besitzt, kann eventuell in Bedrouillie kommen, wenn die Tastatur-Buchse nämlich noch dem alten 5-Pol Standard folgt und nicht PS/2. In diesem Falle ist ein Adapter-Stecker vonnöten, der nicht im Lieferumfang ist und somit extra gekauft werden muss. Das dürfte aber heutzutage nur noch seltenst der Fall sein. Natürlich muss der Rechner beim Wechsel/Einstöpseln der Tastatur ausgeschaltet sein (!). Nach dem Hochfahren ist das neue Keyboard sofort eingebunden, Treiber im herkömmlichen Sinne sind (und das gilt für alle mir bekannten Betriebssysteme) idR nicht erforderlich. Um die Zusatzfunktionen nutzen zu können ist jedoch die mitgelieferte CD zu installieren, über deren Manager lassen sich nun die 13 Sonder-Tasten mit eigenen Verknüpfungen belegen. Zumindest bei Windows XP sind 3 Tasten auch ohne den Keyboard-Manager sofort einsetzbar: StandBy, Off und Suchen. Für alle anderen Spezialfunktionen muss die CD eingespielt werden, was weitestgehend automatisch geschieht - ein ausführliches Online-Handbuch ist ebenfalls als PDF-File verfügbar, was das Programm Acrobat-Reader voraussetzt, welches beim Nichtvorhandensein auch direkt von der Trust-CD mitinstalliert werden kann.

Handling
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Hat man die Installation der Hard- und Software erledigt und die Default-Einstellung im „Touch-Manager“ so übernommen, wie von Trust vorgeschlagen lassen sich folgende Spirenzchen zukünftig einfach per Knopfdruck über die Tastatur veranstalten:

  • kompletten Rechner runterfahren/ausschalten
  • Rechner in den StandBy / Suspend Modus versetzen und wieder „aufwecken“
  • eMail-Client starten (Outlook etc.)
  • Suchfunktion des Explorers aufrufen
  • Lieblings-Seite oder Ordner aufrufen
  • Browser starten (Internet Explorer, Opera, Mozilla etc.)
  • Lautstärke steuern (Systemübergreifend)
  • Abspielsoftware (Mediaplayer etc.) steuern (Play, Stop, Mute, Vor - und Rücklauf)

    Trust vermutet per se eine komplett auf MS-Programmen basierende Maschine, sodass die Verknüpfungen alle vorerst auch entsprechend auf Standard MS-Applikationen verweisen (eMail = Outlook, Browser = IE usw.), mit wenigen Handgriffen hat man aber auch seine eigenen Programme für diesen Job eingebunden (Statt Outlook beispielsweise Eudora oder PegasusMail, auch T-Online Mail ist natürlich möglich). Wer als bemitleidenswerter AOL-User sein Dasein fristet, kann ersatzweise zum Browser-Aufruf die Aol.exe auf die Browser-Taste legen - alles in allem sehr flexibel und je nach persönlichem Geschmack einsetzbar. Selbstverständlich lassen sich auch ganz eigene Verknüpfungen mit dem Programm anlegen, man muss sich nicht an die Vorgaben von Trust halten, zwar sind die Spezialtasten bereits mit eindeutigen Symbolen versehen, wer jedoch seine eigene Belegung zusammenpuseln möchte kann dies gerne tun, dann stimmen die aufgedruckten Piktogramme vermutlich nicht mehr, das ist aber wohl eher zweitrangig. Summa Summarum wirklich eine feine Sache und zudem sehr leicht zu konfigurieren, der Touch Manager setzt sich zwar in der Taskleiste fest, frisst aber nicht allzuviele Ressourcen.

    Die Tastatur selbst ist ziemlich gewöhnungsbedürftig, zumindest für diejenigen, die noch nie oder selten eine Notebook-Tastatur bedient haben. Die Hauptklaviatur entspricht dem gewohnten Bild, das man von einem Windows Keyboard mit deutschen Layout erwartet - mit einer kleinen Ausnahme: ganz links unten befindet sich nicht die STRG-Taste sonden FN für den Aufruf der doppelt belegten F-Tasten. Immer wieder erwische ich mich selbst auch dabei, dass ich beim blinden Bedienen statt STRG die Fn-Taste drücke, was im Grunde keine Auswirkung hat, doch wundert man sich schon, wenn man eigentlich STRG (beispielweise zum Markieren mehrerer Objekte) erwartet und nix passiert, diese befindet sich nämlich jetzt genau rechts daneben *g*. Nach einer gewissen Zeit hat man den Bogen aber raus. Während das Haupttastenfeld, die Cursortasten und der Num-Block normal grosse Tasten aufweisen, hat man alle anderen Keys geschrumpft, das fängt bei ESC an und zieht sich über die gesamte obere Reihe der F-Tasten bis hin zu den dort sonst nicht vorzufindenden EINFG und ENTF Tasten. POS1, ENDE, BILD AUF und BILD AB hat man ebenfalls miniaturisiert und übereinander zwischen Haupttastenfeld und Num-Block verfrachtet. Das ist der Preis, den man für die kompakten Abmasse bezahlen muss, auch diese geänderte Anordnung im Gegensatz zu einer normalen Standard-Tastatur will erstmal Tipptechnisch umgesetzt werden, gerade ENTF und EINFG, POS1 und ENDE benötigt man in diversen Office Anwendungen häufig und ebenso häufig greift man aus reiner Gewohnheit kräftig daneben ;-)

    Trotz der Umgewöhnung ist das Übrige Handling dennoch sehr angenehm, die Tasten haben einen guten Druckpunkt und klappern wegen ihrer Betätigungsart nicht während des Schreibens. Statt Abhebekontakten kommt in dieser Preisklasse eine relativ billige Gummi-Kontaktmatte zum Einsatz, wie sie aus Taschenrechnern und Handy-Tastaturen bekannt ist, einen Federmechanismus besitzt sie trotzdem, wobei ein Prellen (Rückschlagen bzw. hartes Aufsetzen) faktisch nicht vorhanden ist, dass die vergleichsweise kostengünstige Lösung mittels Kontaktmatte nicht auf Kosten der Haltbarkeit gehen muss, beweist meine alte Tastatur (ebenfalls von Trust), die ich schon seit 4 Jahren in Besitz habe und nach dem Gleichen Prinzip arbeitet, diese ist mittlerweile zwar auf die Reserveposition gerutscht und zum Ersatzkeyboard degradiert worden, doch funktioniert sie immer noch tadellos und ich habe sie ganz bestimmt nicht wenig benutzt. Dass ihr modernerer „Urenkel“ sich genauso tapfer schlägt, muss er mir erst noch beweisen, da bin ich aber guter Dinge. Ob man die matt-silberne Handballenauflage anbringt oder nicht, ist letztendlich Geschmacks bzw. Gefühlssache, die Einen kommen darauf zurecht, die Anderen (zu denen auch ich mich zähle) haben es lieber wenn sie auf dem „nackten“ Brett rumhacken können, zugegeben optisch macht die abnehmbare Auflage ne Menge her und mimt unheimlich, doch komme ich ohne sie besser klar. Standard ist ebenfalls das Vorhandensein von ausklappbaren Füsschen, um den Neigungswinkel vorne leicht anzuheben, eine Funktion, von der ich bei jeder Tastatur immer Gebrauch gemacht habe, doch auch hier gilt: reine persönliche Präferenz.

    Fazit
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    Solides und kompaktes Keyboard, dessen Zusatzfeatures man nach einer Zeit nicht mehr missen möchte und die auch die Schwächen in der Gewöhnungsphase versüssen. Gerade unter Windows XP, wo Billy Boy Gates\' Buben und Mädels frecherweise eine meiner meistgebrauchten Funktionen ersatzlos gestrichen haben: Das extrem praktische Umschalten auf den Desktop per Taskleiste. Dafür springen die frei konfigurierbaren Tasten nun ein, um möglichst unkompliziert und schnell häufig gebrauchte Programme starten zu können und andere Funktionen auszuführen, ohne sich durchs Start-Menü zu hangeln oder erst alle aktiven Tasks zum Schlafen in die gleichnamige Leiste zu schicken. Der Touch-Manager ist auch für weniger geübte User leicht verständlich und quasi narrensicher, sodass eigentlich jeder auch die komplette Belegung nach eigenem Gusto ummodeln kann ohne zu verzweifeln. Der setzt sich als speicherresidentes Programm zwar in der Taskleise fest nimmt aber nur etwa 68 kB des Hauptspeichers in Anspruch.

    Auf der Negativseite ist das gewöhnungsbedürftige Layout zu verzeichnen, was stark an das eines Notebooks angelehnt ist, mit seinen teils recht klein und gequetscht wirkenden Tasten. Das ist der Kompromiss zwischen Usabillity und kompakten Design. Man kann sich nach einer Zeit damit arrangieren und die anfänglichen Fehlbedienungen lassen allmählich nach, wobei Notebook-Jockeys sich sicher schneller an die Tastatur anpassen können. Trotzdem gibt\'s dafür Punktabzug, da einige recht wichtigen Tasten auch dem Schrumpfungprozess und dem Versetzen an ungewohnte Positionen anheim gefallen sind. Ich persönlich finde das ansprechende Design und die kompakten Masse des Klimperbrettes ok, weswegen ich auch eingedenk das recht geringen Preises (die „alte“ Direct Access Version kostete mich damals umgerechnet noch ca. 65 Euro) mit „Gut“ urteilen möchte, die Zusatzfunktionen bügeln (vor allem unter XP) die Schwächen des Layouts summa summarum wieder aus, ansonsten wäre ich versucht sogar ein „befriedigend“ auszusprechen. Tipp: Die meisten Geschäfte haben ein Ausstellungsstück bereit stehen, auf dem man sicher mal ein wenig rumtippseln darf, wem das Layout dann zu strange erscheint, sollte doch eventuell besser zur grösseren Variante greifen, die ist zwar langweilig-beige und nicht schwarz, dürfte dann aber wegen ihrer Standard-Aufteilung die bessere Wahl für Euch sein ;-)

    Sinnspruch des Tages:
    „Irren ist menschlich - aber wer mal richtig Mist bauen will, braucht nen PC!“

    So Long
    Jürgen

    sometimes aka BLACK Ench Amun
  • 23 Bewertungen, 1 Kommentar

    • sigrid9979

      25.02.2010, 20:33 Uhr von sigrid9979
      Bewertung: sehr hilfreich

      Grüße von Sigrid.....