Far Cry (PC Spiel Shooter) Testbericht

Far Cry ist ein Shooter und verwendet daher auch die klassische Steuerung für solche Spiele. In diesem Bereich wollten die Entwickler wohl auf der sicheren Seite bleiben und haben Far Cry einen schwer arcadelastigen Touch verpasst, was dem Spiel aber irgendwie nicht sehr gut steht. Keine der Waffen, egal von welchem Kaliber, hat einen spürbaren Rückstoss. Eine grosskalibrige Pistole fühlt sich deshalb genau gleich an wie ein Sturmgewehr oder ein Raketenwerfer. Auch die Steuerung der Fahrzeuge ist nur im weitesten Sinne realistisch, so beschleunigt ein tonnenschwerer Jeep in Windeseile und lässt sich in voller Fahrt ohne grosse Probleme durch enge Kurven steuern. Was Einsteigern ins Shooter-Genre gefallen wird, wird eingefleischteren Spielern vermutlich schon bald zu bunt, steht doch diese Entscheidung der Entwickler in krassem Widerspruch zum Rest des ansonsten sehr realistisch wirkenden Spiels.
Auch der Sound ist super. Sowohl die Hintergrundmusik als auch die einzelnen Effekte fügen sich nahtlos in das Geschehen. Das Wasser am Strand plätschert vor sich hin und Büsche rascheln sanft. Plötzlich wird die Ruhe von einem Schuss zerrissen. Aufgescheuchte Vögel kreischen und Stimmen kommen näher. Ich wurde entdeckt. Die erste Granate schlägt mit lautem Getöse wenige Meter vor mir ein und in der Ferne höre ich den Motor eines herannahenden Jeeps. In solchen Momenten steigt der Adrenalinspiegel rasant. Andere Szene. Bei einem friedlichen Tauchgang in einer der Buchten inmitten von Algen und Fischen werde ich von einem Patrouillenboot entdeckt. Sofort eröffnen die Killer das Feuer. Kugeln zischen unter Wasser an mir vorbei und Granaten explodieren mit einem dumpfen Knall, eine gewaltige Geräuschkulisse.Wenn man zu Beginn noch denkt, alleine auf einer Insel mit Söldnern könnte es schon bald langweilig werden, hat man nicht mit der Intelligenz der Feinde gerechnet! Denn diese lassen sich nicht einfach niedermetzeln, sondern reagieren überaus umsichtig und zudem auch fair. Mit einem eingeschränkten Sicht- und Hörbereich ausgestattet, sind sie auch nicht besser gestellt als ihr selbst. Dadurch ist es möglich, sich wunderbar an Gegnern vorbeizuschleichen und wenn ihr dann doch mal zu ungeschickt seid (eine Anzeige informiert euch über euren Status), könnt ihr die Feinde dabei beobachten, wie sie aufmerksam die Gegend nach euch absuchen. Überhaupt agieren die Gegner sehr realistisch. Solange ihr noch nicht in Erscheinung getreten seid, gehen sie ihren Beschäftigungen nach und führen zum Beispiel Schiessübungen durch. Tretet ihr in Aktion, werden die Söldner hektisch. In Überzahl werden sie versuchen, euch einzukreisen; trefft ihr nur auf wenige Gegner, müsst ihr damit rechnen, dass diese sich zurückziehen und Verstärkung rufen werden, beispielsweise per Funk oder Nachts sogar per Leuchtrakete. Dann solltet ihr auf der Hut sein, denn schon bald könnten nicht nur mehr Fusssoldaten, die geschickt hinter Bäumen und Kisten in Deckung gehen, sondern sogar ein Kampfhubschrauber Jagd auf euch machen!