Far Cry (PC Spiel Shooter) Testbericht

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ab 18,30
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Auf yopi.de gelistet seit 03/2008

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Erfahrungsbericht von Magickatrin

Ab in die Südsee, aber auf eigene Gefahr...

Pro:

die Grafik ist einfach beeindruckend,realistische Physik im Spiel, die sich auch auf das Spielgeschehen auswirkt,KI ist sehr gut, viele Möglichkeiten um diverse Aufgaben zu lösen, viel Abwechslung

Kontra:

Schwierigkeitsgrad recht hoch

Empfehlung:

Ja

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Systemanforderungen:
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Überdurchschnittliche Grafikpracht, hervorragende künstliche Intelligenz und eine Glaubwürde Physik, das alles hat natürlich auch seinen Preis in Bezug auf die Hardware. Als Minimum wird von Crytek angegeben:

Windows 98 SE/2000/ME/XP
CPU mit 1000 Mhz
256 MB RAM
Geforce 2 64 MB / ATI 8500
DirectX 9 kompatible Soundkarte
4 x DVD Laufwerk
4 GB Freier Festplattenspeicher
Internet mit 64 Kbps um an Spielen teilzunehmen

Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, wer einen Rechner hat der tatsächlich gerade mal diese Mindestanforderungen erfüllt, der lässt besser die Finger von diesem Spiel, denn wirklichen Spielspaß kann man damit unmöglich haben. Bei der Grafik muss man auf jeden Fall viele Abstriche machen, wenn man lediglich eine alte DirectX 7 Karte besitzt. Aber Grafik ist nicht alles und eventuell sieht Far Cry damit sogar noch immer besser aus als andere aktuelle Spiele auf höchster Detailstufe. Aber eine CPU mit 1000 Mhz sowie 256 MB reichen einfach nicht aus. Ich habe dieses Spiel auf 2 verschiedenen Rechnern gespielt. Mein alter PC hat einen Athlon 1500+, 256 MB RAM und Geforce 4 TI 4800. Selbst in niedriger Auflösung und allen Einstellungen auf niedrigster Stufe war ein vernünftiges Spielen nicht möglich, die unendlich langen Ladezeiten beim Levelwechsel waren dabei noch das kleinste Übel, aber die Ruckelanfälle mitten im Spiel waren unerträglich und somit das Game zum Teil unspielbar. Das mag zwar übertrieben klingen und ich hätte das auch nicht erwartet, immerhin hatte ich auf diesem PC noch Max Payne 2 und Splinter Cell 2 gespielt, und das jeweils mit hohem Detailgrad - und Auflösung. Aber so ist es nun mal. Ich denke der Hauptgrund ist in dem Fall der Arbeitsspeicher, 256 MB reichen bei weitem nicht aus, die CPU und die Grafikkarte schon, wenn auch zulasten der Grafikqualität.

Mein jetziger PC hat einen Athlon 64 3000+, 512 MB RAM und Radeon 9600 XT. Damit läuft Far Cry eigentlich recht gut. Für alle Grafikoptionen auf höchster Stufe reicht es aber dennoch nicht aus. Seltsamerweise läuft bei einem Außenlevel alles wunderbar, sobald aber ein Innenlevel kam traten dann immer wieder mehr oder weniger heftige Ruckeleinlagen auf und ich musste den Detailgrad etwas niedriger wählen. Auch konnte ich immer wieder recht deutlich spüren das 512 MB Arbeitspeicher für dieses Spiel wohl gerade so das Minimum sind, denn die Lade- bzw. Nachladepausen sind doch deutlich spürbar. Aber flüssig spielbar ist Far Cry auch mit 512 MB RAM, mehr ist dennoch besser.

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Story:
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Jack Carver befördert die Reporterin Valerie mit seiner Yacht “Medusa” durch traumhafte Südseegefilde umher. Das Ziel ist eine kleine geheimnisvolle Insel. Valerie erhofft sich von der Tour eine tolle Story zu bekommen, denn auf den abgelegenen Inseln soll der Wissenschaftler Dr.Krieger angeblich Gen-Experimente an Menschen und Tieren durchführen.

Natürlich verläuft der kleine Ausflug ganz anders als sich das die beiden vorgestellt hatten, Valerie wird bei ihrer Schnüffelei von Dr.Kriegers Wachen ertappt und gefangengenommen und Jacks “Medusa” von den schwerbewaffneten Söldnern schließlich versenkt. Nur knapp entkommt Jack dem Anschlag und kann sich gerade noch an den Strand retten. Als er erwacht findet er sich allein in einer Höhle wieder.

An dieser Stelle übernimmt nun der Spieler Jacks Rolle. Nach kurzer Zeit des Umherlaufens findet man schließlich ein Handy und es meldet sich sogleich ein mysteriöser Fremder, der sich als Doyle vorstellt. Von ihm erhält man einige Informationen und sogleich das jeweilige Missionsziel. Schnell stellt sich auch heraus das Valerie nicht die ist für die sie sich ausgegeben hat, denn in Wirklichkeit arbeitet sie für die CIA und soll den Verbleib eines Kontaktmanns klären. Ebenso schnell wird auch klar das an den Gerüchten über die Gen-Experimente tatsächlich etwas dran ist und begegnet auch bald den daraus stammenden Resultaten, gefährliche Mutanten in unterschiedlichen Variationen.

Den Anfang der Geschichte fand ich irgendwie etwas verworren, aufgrund von Zeitsprüngen. Wirklich aufregend ist die Story zwar nicht, aber vor allem gegen Ende des Spiels gibt es doch ein paar Überraschungen und es wird durchaus spannend. Die Geschichte erinnert sehr stark an die Filme “Die Insel des Dr. Moreau” und “DNA”, und das nicht nur aufgrund der zahlreichen Mutanten. Wirklich einfallsreich ist die Story des Spiels somit nicht gerade, aber langweilig ist deshalb keineswegs.

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Grafik:
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Wenn man über Far Cry spricht bzw. schreibt, dann muss natürlich zuerst die Grafik erwähnt werden finde ich. Das ist nämlich das Erste was sofort in beeindruckender Weise auffällt. Die Außenareale bieten eine gigantische Weitsicht über eine traumhafte Insellandschaft. Die tropische Vegetation wirkt beinahe echt, Palmen, farbenprächtige Pflanzen und sogar einzelne Grashalme wiegen sich sanft im Wind. Die weißen Sandstrände und das herrlich blaue Meer, auf dessen Oberfläche sich die Umgebung spiegelt lassen sogleich Urlaubsstimmung aufkommen. Bei einem Tauchgang kann man sogar Fische beobachten. Es gibt so viele kleine Details zu bewundern das man sich besonders zu Beginn des Spiels kaum Sattsehen kann daran. Alles ist so gut animiert das es tatsächlich real erscheint.

Doch nicht nur die Außenlevel beeindrucken mit ihrer Grafik, die diversen Innenlevel haben ebenfalls einiges zu bieten. Viele davon sind düster und wirken aufgrund der Licht- und Schattenverhältnisse herrlich gruselig. Die Texturen sind hochauflösend und verschiedene Effekte wie Rauch oder Dampf sowie Schatten herannahender Gegner verstärken die Gruselstimmung zum Teil noch erheblich.

Auch die Charaktere sehen sehr detailliert aus und sind gut animiert, das gilt sowohl für menschliche Charaktere als auch für die Mutanten. Wenn man etwa mit dem Fernglas nah an einen Gegner heranzoomt kann man sogar verschiedene Gesichtszüge erkennen.

Bei der ganzen Grafikpracht war ich allerdings teilweise etwas enttäuscht von den Zwischensequenzen, denn die wirken oft regelrecht verschwommen und passen somit nicht so recht in das Gesamtbild was Far Cry in Bezug auf die Grafik ansonsten vermittelt.

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Sound:
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Auch der Sound ist absolut gelungen, die Hintergrundmusik passt stets zum momentanen Spielgeschehen, die Umgebungsgeräusche sorgen für eine realistische Atmosphäre in der Spielewelt und auch der Klang der Waffen ist sehr real. So hört sich jede Waffe anders an und auch die Umgebungen verändern in gewisser Weise die Waffengeräusche. Sehr gut ist auch die deutsche Synchronisation, was ja leider bei vielen Spielen nicht der Fall ist. Aber in Far Cry gibt es in dieser Hinsicht absolut nichts auszusetzen.

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Steuerung:
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Gesteuert wird Jack in der Egoperspektive mit Maus und Tastatur, ganz so wie man das auch von anderen Ego-Shootern kennt. Bei der Benutzung von Fahrzeugen kann man bei Bedarf die Ansicht wechseln und in eine 3rd Person Perspektive umschalten, was meiner Meinung nach sehr vorteilhaft ist, denn so hat man eine weitaus bessere Übersicht.

Im Großen und Ganzen funktioniert die Steuerung sehr gut und erfordert auch keine lange Eingewöhnungszeit. Nicht ganz so ideal klappt aber die Fahrzeugsteuerung, da die Kameraführung hier nicht immer für gute Übersicht sorgt, unabhängig davon welche Ansicht man gewählt hat. Das sind aber glücklicherweise nur seltene Ausnahmen.

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KI:
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Glücklicherweise ist die überragende Grafikpracht nicht alles was Far Cry zu bieten hat. Diese trägt zwar zu einem großen Teil zur sehr guten Gesamtatmosphäre bei, aber auch sonst bekommt der Spieler jede Menge geboten. Zum Beispiel eine überaus gute KI, was ja leider im allgemeinen nicht so oft vorkommt bei Spielen. Die Gegner suchen in Gefechten nicht nur Deckung, sondern man hat als Spieler das Gefühl das sie auch als richtiges Team zusammenarbeiten. Während einer oder mehre Gegner aus der Deckung heraus angreifen, versuchen sich andere Teammitglieder währenddessen von verschiedenen Seiten heranzuschleichen oder nach Verstärkung zu rufen. Teilweise kann man auch hören wie sie sich Befehle zurufen, etwa in der Art :”Ich hole Verstärkung, beschäftigt ihn solange.” Das vermittelt natürlich auch ganz stark den Eindruck tatsächlich mitten im Geschehen zu sein. Der Schwierigkeitsgrad steigt allerdings aufgrund der schlauen Gegnerschar ebenfalls beträchtlich, denn nur selten lässt die künstliche Intelligenz Aussetzer erkennen. Zudem sind die Gegner auch sehr hellhörig und durch eine unbedachte Bewegung kann man leicht entdeckt werden und dann wird’s richtig schwer. Anders als beispielsweise in Splinter Cell hat man zwar durchaus auch Überlebenschancen ohne sich anzuschleichen und stattdessen einen Frontalangriff zu wagen, doch ist man nicht schnell genug und es rückt Verstärkung an, dann sind sinkt die Überlebenschance doch gewaltig, denn die Gegner sind nicht nur schlau, sondern auch überaus gut bewaffnet und auch ihre Treffsicherheit ist sehr gut.

Doch es gibt nicht nur menschliche Gegner, sondern auch noch verschiedene Arten von Mutanten. Diese verhalten sich nicht schlau, was aber wohl auch nicht der Sinn sein soll, sondern sie sind einfach extrem gefährlich aufgrund ihrer Fähigkeiten. Und alle haben nur ein Ziel: Jack zu töten ohne auf die eigene Gesundheit Rücksicht zu nehmen. Die eine Gruppe dieser Mutanten ist unbewaffnet aber dafür verdammt schnell und 2 bis 3 Schläge mit ihren monströsen Klauen reichen aus um den Spieler in den virtuellen Tod zu schicken. Andere sind von ihrer Gestalt her riesig und können sich nur langsam bewegen, sind aber mit Raketenwerfer bewaffnet und so auch auf Distanz äußerst gefährlich. Dann gibt es sogar Mutanten die mit bloßem Auge gar nicht wahrgenommen werden können, sie sind ebenfalls bewaffnet und vor allem gefährlich da man sie ohne Cry-Vsion nicht erkennen kann.

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Fahrzeuge, Waffen und sonstige Ausrüstungsgegenstände:
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Zunächst startet man ziemlich armselig ausgerüstet, besser gesagt mit gar nichts. Nach kurzer Zeit findet man dann aber glücklicherweise eine Pistole und kann sich mit einer Schutzweste ausrüsten. Im weiteren Spielverlauf kommt man dann nach und nach in den Besitz großkalibrigerer und durchschlagskräftiger Waffen und anderer nützlicher Utensilien und hin und wieder findet man auch verschiedene Fahrzeuge die man benutzen kann.

Waffen:
Machete: Nahkampfwaffe
Falcon: halbautomatische Pistole für Nahkampf und mittlere Reichweite
P90:lLeichtes und schnellnachladbares SMG mit hoher Feuerkraft
MP5: schallgedämpftes SMG mit hoher Feuerkraft und umschaltbaren Feuermodus (Einzelschuss und Automatisch)
M4: Sturmgewehr mit hoher Feuerkraft für Nahkampf und mittlere Distanz, wechselbarer Feuermodus (Einzelschuss und Automatisch)
AG 36: Sturmgewehr mit wechselbaren Feuermodus ( Automatisch und Granatwerfer), eignet sich auch für größere Entfernungen sehr gut
OICW: Sturmgewehr mit Zielfernrohr, wechselbarer Feuermodus (Automatisch und Explosivgeschosse), auf für größere Entfernungen gut geeignet dank des Zielfernroheres mit hoher Treffsicherheit
Jackhammer: halbautomatische Schrotflinte, besonders wirkungsvoll auf kurze Distanzen
AW 50: Scharfschützengewehr, hohe Treffsicherheit auf große Entfernungen dank Zielfernrohr mit Zoom
Raketenwerfer: auch auf weite Entfernungen sehr wirkungsvoll, aber lange Nachladezeit
Des weitern findet man an einige Stellen festmontierte Waffen, die ebenfalls benutzt werden können. Mitunter stehlt man im Spiel auch vor der Entscheidung welche Waffen man eventuell austauschen möchte. Ich kann nur sagen, die Entscheinung muss stets wohlüberlegt getroffen werden. So eignet sich die Schrotflinte zwar sehr gut auf kurze Distanz, auf größere Entfernungen aber eher weniger, auch hat ein Magazin nur 10 Schuss und ein Nachladen mitten im Gefecht kann mitunter schnell zum plötzlichen ableben führen. Bei Raketenwerfer und Scharfschützengewehr hingegen ist die Munition stets sehr knapp, also muss auch hier sehr überlegt gehandelt werden. Dummerweise stellt man das aber immer erst fest wenn es im Grunde schon zu spät ist. Aber für die Erhöhung der Spannung ist das natürlich allemal gut.

Fahrzeuge:
Schlauchboot: schnell und fast geräuschlos
Patrouillenboot: schnell und gut bewaffnet mit MG und Raketenwerfer
Strandbuggy: schnell und wendig, mit festmontierten MG ausgestattet
Hummer: schwerer Jeep mit festmontierten MG und Raketenwerfer
Lastwagen: langsames Fortbewegungsmittel
Gabelstapler: sehr langsam und für das freie Gelände nicht geeignet
Paraglider: leises Fortbewegungsmittel, praktisch um von einer Insel zur nächsten zu gelangen
Prinzipiell kann man bei jedem Fahrzeug in das man steigt die Ansicht wechseln, allerdings ist es ziemlich schwierig wenn mn eine 3rd Person-Ansicht wählt während des Fahrens die Bordgeschütze zu benuten. Zudem ist die Kameraführung nicht immer ideal. Das Fahrverhalten ist zum Glück nicht realistisch, was das Fahren im allgemeinen sehr vereinfacht.

Sonstige Gegenstände:
Fernglas: mit Zoom, Bewegungsmelder und Richtmikrofon, eines wichtigsten Hilfsmittel im Spiel
Taschenlampe: unendliche Lebensdauer, Einsatz ist abhängig von der gerade benutzten Waffe
Cry-Vision: Sichtgerät, das Nacht- Wärmesicht vereint, in bestimmten Levelabschnitten überlebenswichtig, allerdings mit begrenzter Akku-Zeit, ist die Batterie leer dauert es einige Zeit bis es sich selbstständig wieder auflädt
1.Hilfe Kästen: zum auffrischen der Lebensenergie, findet man an vielen Stellen im Spiel
Schutzwesten: bieten einen gewissen Schutz, relativ häufig zu finden
Sprengsätze: werden mitunter benötigt um an gewissen Stellen im Spiel weiterzukommen, können nur an den hierfür vorgesehen Stellen angebracht werden
Granaten: Rauch,- Blend,- und Splittergranaten
Steine: um Gegner abzulenken

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Spielspass:
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Gleich zu Beginn stehen mehre Schwierigkeitsgrade zur freien Auswahl und es gibt zahlreiche Menüs um Einstellungen für Grafikoptionen, Sound oder Steuerung den eigenen Bedürfnissen anzupassen. Sehr interessant fand ich dabei auch die unterschiedlichen Rendermodi, besonders “Cartoon”, der die gesamte Spielwelt comichaft aussehen lässt. Aber auch die übrigen Modi lassen, je nach Level, teilweise die Umgebungen völlig unterschiedlich wirken. Auswirkungen auf das Spielgeschehen hat das aber keine.

Vollkommen ahnungslos habe ich mich zu Beginn für den mittleren Schwierigkeitsgrad entschieden. Ich fand´s verdammt schwer kann ich im Nachhinein nur sagen. Die erste Hälfte des Spiels war dabei schon recht fordernd und für einige Abschnitte habe ich mehrere Versuche gebraucht, aber ab der 2.Spielhälfte wurde es dann wirklich hart und zeitweise auch frustrierend, nicht zuletzt wegen der fehlenden Quicksave Funktion. Wobei man allerdings anmerken muss das man die per Patch inzwischen bei Bedarf auch zur Verfügung hat. Das muss eben jeder selbst entscheiden ob Quicksave oder nicht. Um unnötigen Frustmomenten vorzubeugen ist natürlich die Möglichkeit jederzeit abzuspeichern durchaus angebracht. Andererseits kommt man so aber auch schnell in Versuchung nach jeder kleinen Aktion abzuspeichern, was für die Spannung im Spiel dann eher nachteilig ist. Und besonders in den weitläufigen Außenarealen sieht man möglicherweise so auch vieles nicht.

Nachdem man die Anfangssequenz gesehen hat übernimmt man nun also die Steuerung von Jack Carver, der Hauptfigur im Spiel. Den Einstieg ins Spielgeschehen erleichtert zu beginn ein kleines Tutorial das ins 1.Level eingebunden ist. So ist man schnell mit der Steuerung vertraut und den Aktionen die ausgeführt werden können. Dabei gestaltet sich dieser Einstiegslevel aber keinesfalls öde und langweilig, sondern es gibt von Anbeginn jede Menge Aktion.

Das dieses Spiel keine Jugendfreigabe erhalten hat und daher nur Personen ab 18 Jahren zugänglich ist, hat durchaus seine Berechtigung, auch wenn die deutsche Fassung schon entschärft wurde. Aber es geht natürlich trotzdem ganz schön hart zur Sache in diesem Spiel. Trotzdem ist Far Cry kein eintöniges Ballerspiel in dem man sich geradlinig von einem Level zum nächsten kämpft, sondern es bietet reichlich Abwechslung. Die im Vorfeld angepriesene spielerische Freiheit ist aber dennoch begrenzt. Zwar gibt es gerade in den weitläufigen Außenarealen vielerlei Möglichkeiten bei der Vorgehensweise und auch vollkommen unterschiedliche Wege zu einem Zielpunkt zu gelangen, aber trotzdem verläuft das Spiel linear, denn es sind nun mal feste Punkte die erreicht werden müssen um im Spiel weiter voran zu kommen.

Auch in Bezug auf die Spieldauer hebt sich Far Cry positiv von anderen aktuellen Spielen ab. Max Payne 2 etwa hat man in ca. 8 Stunden durch, auch für Splinter Cell 2 benötigt man höchstens 12 Stunden. Bei Far Cry hingegen sind es mindestens 30 Stunden, ohne Quicksave eher noch mehr falls man an einigen Stellern mehrere Anläufe braucht. An einigen Stellen kann das natürlich auch frustrierend sein, aber größtenteils hatte ich nicht das Gefühl das man so versucht hat die Spielzeit künstlich zu strecken, obwohl das kritisch betrachtet natürlich schon in gewisser Weise stimmt. Aber da gerade die Außenlevel so viele unterschiedliche Wege und Lösungsmöglichkeiten bieten wird es eher selten langweilig, denn man entdeckt doch immer wieder etwas neues im Spiel.

Was mir nicht so recht zugesagt hat waren die vielen Abschnitte mit unzähligen Mutanten, die stets wild auf mich zugestürmt kamen. Ein paar davon mal zur Abwechslung gegen die sonst äußerst clever und bedacht vorgehenden menschlichen Gegner ist ja vollkommen in Ordnung, aber für meinen Geschmack gab es zu viele von diesen Viechern, auch wenn es situationsmüßig gut zur Story gepasst hat. Aber das ist wohl Ansichtssache. Gegen schlaue Gegner zu agieren macht mir aber nun mal mehr Spaß. Nichtsdestotrotz sorgen aber die Mutanten auch für eine spannende Atmosphäre. Wenn man sich zum Beispiel durch düstere Gänge bewegt, Geräusche von Mutanten hört die sich offensichtlich ganz in der Nähe befinden und man in dem Wissen ist das einige dieser Exemplare nur mit Cry-Vision erkennbar sind und die Batterieanzeige dieses Sichtsgerätes langsam zur Neige geht dann erzeugt das schon eine unheimliche Spannung. Und die Levelgestaltung mit blutverschmierten Wänden und Böden sowie den Licht- und Schattenverhältnissen lassen dabei richtig Gruselstimmung aufkommen, besonders wenn man das Ganze auch noch Nachts mit Kopfhören spielt, so wie ich. Als plötzlich mein Freund neben mir stand hab ich mich fast zu Tode erschrocken, so gefesselt war ich in diesen Moment vom Spiel.

Im absoluten Gegensatz zu diesen düsteren und gruseligen Leveln gibt es dann wieder Außenlevel die sofort Lust auf einen Strandurlaub machen. Natürlich nur auf den ersten Blick, denn der Spieler merkt ja schnell das der Schein auf dieser Insel trügt und diese nicht wirklich ein Urlaubsparadies ist. Diesen Gegensatz finde ich sehr gelungen, wobei die Idee einen Ego-Shooter auf solch einer Insel spielen zu lassen sowieso genial ist und mal eine willkommene Abwechslung zu den sonst üblichen Schauplätzen in einer meist düsteren Zukunft.

Für langen Spielspaß sorgt auch die große Abwechslung, die man geboten bekommt. Man kann mit Booten oder Jeeps umherfahren und sich dabei lästiger Verfolger mit Hilfe der festmontierten Geschütze entledigen, mit dem Paragider von einer Insel zur nächsten schweben, darf in Sam Fisher Manier durch den dichtbewachsenen Urwald schleichen oder sich in gefährliche Nahkämpfe gegen zahlmüßig überlegene Gegener stürzen. Und das beste dabei, man hat stets die Wahl wie man vorgehen möchte. So habe ich beispielsweise die Wahl den Paraglider zu benutzen um die gegenüberliegende Insel zu erreichen oder ich entscheide mich für einen kleinen Tauchgang und komme schwimmend an mein Ziel, mit Gefahr ist beides verbunden, aber am Ende spielt es sich doch vollkommen unterschiedlich. Auch ist es möglich Gegner komplett zu umgehen, genauso kann man es aber auch auf einen Frontalangriff ankommen lassen, im Gegensatz zu Sam Fisher muss Jack Carver nämlich keine Befehle von Vorgesetzen befolgen und es droht kein Game Over wenn der Alarm ausgelöst wurde. Es liegt alles im eigenen ermessen, ob es natürlich klug ist Alarm auszulösen ist eine andere Frage, denn rückt erst mal Verstärkung an wird der Überlebenskampf sehr schwer. Aber auch das kann natürlich spannend und sehr reizvoll sein.

Wie realistische physikalische Gesetzmäßigkeiten in Computerspielen funktionieren können wurde ja bereits sehr eindrucksvoll in Max Payne 2 unter Beweis gestellt. Bei Far Cry verhält es sich ähnlich, man kann sagen sämtliche Objekte und Personen verhalten bei diversen Aktionen physikalisch korrekt. Feuert man etwa auf einen Benzintank dann explodiert dieser und wirbelt alles was sich in unmittelbarer Umgebung befindet durch die Luft, um anschließend sehr realistisch in einige Meter Entfernung geschleudert zuwerden. Zum Teil kann man sich die Physik im Spiel auch anderweitig zum Nutzen machen, etwa in dem man Fässer in Bewegung setzt die dann einen Abhang hinunterrollen und mit etwas Glück gleich noch einige Gegner mitreisen. Es gibt im Grunde viele solcher Möglichkeiten im Spiel. Von der Optik her wirkt das ganze aber nicht so spektakulär wie bei Max Payne 2 mit seinen Zeitlupeneffekten.

Einen Multiplayer-Modus hat Far Cry natürlich auch zu bieten, jedoch sagt mir der nicht so zu muss ich gestehen. Zur Auswahl stehen dabei die Modi Deathmatch, Team-Deathmatch und ein weiter in dem es darum geht, das ein Team die Verteidigungsanlage des anderen Teams stürmen muss. Maximal können 32 Spieler teilnehmen an einem Match. In Sachen Multiplaner ist mir dann Splinter Cell 2 doch um einiges lieber, weil es einfach spannender ist gegen ein Team mit vollkommen anderen Fähigkeiten und Ausrüstungsgegenständen anzutreten. Aber sicher wird es auch viele Spieler geben, die begeistert sind vom Multiplayer, wie gesagt, für mich ist das nichts und ich find es auch nicht weiter schlimm, schließlich hat er Einzelspielerteil schon jede Menge zu bieten.

Als weiter Zugabe erhält man schließlich auch noch einen Editor mit dem man eigene Level erstellen kann. Nähre Ausführungen dazu kann ich allerdings nicht machen, denn ich habe mich bisher noch nicht weiter damit befasst. Angeblich soll er sehr einfach zu handhaben sein. Ich habe mir diesen Editor nur mal kurz angeschaut und denke er ist sehr umfangreich und um die jeweiligen Funktionen und zahlreichen Menüs verstehen und sinnvoll nutzen zu können braucht man ganz sicher eine gewisse Zeit. Eine gute Idee ist der Editor natürlich in jedem Fall.

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Fazit:
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Storymäßig kann Far Cry nicht unbedingt überzeugen, spannende Highlights gibt es eher selten in der Geschichte. Doch wenn man mitten im Spielgeschehen ist, dann erscheint die Story ohnehin nebensächlich. Far Cry hat so viel mehr zu bieten, als sonst irgendwein Spiel. Die Grafik ist beeindruckend, Innen- und Außenlevel wurden gleichermaßen mit einen unglaublischen Detailreichtum gestaltet das man selbst nach einigen Stunden Spielzeit immer wieder davon fasziniert ist. Hinzu kommt eine KI die wirklich mal denn Eindruck erweckt das man es mit schlauen Gegnern zutun hat (wenige kleine Aussetzer kann man dabei leicht verzeihen). Und da man sich in der Spielwelt vollkommen frei bewegen kann hat man auch unzählige Möglichkeiten um seine Aufgaben zu erfüllen, es gibt jede Menge Abwechslung und zum Teil sind die Spielabschnitte extrem spannend und strahlen dabei Horroratmosphäre aus. Der Schwierigkeitsgrad ist zwar heftig und besonders wenn man auf Quicksave verzichtet bleiben gelegentliche Frustmomente nicht aus, hat man aber einen extrem schwierigen Abschnitt geschafft ist die Freude um so größer. Die Motivation zum Weiterspielen ist auf jeden Fall stets vorhanden. Far Cry bietet einfach unglaublich viel und ist sicher nicht nur für Ego-Shooter Fans empfehlenswert. Wer mindestens 18 Jahre alt ist und auch sonst eine Vorliebe für Actionspiele hat und zudem über einen gut ausgestatteten PC verfügt, der wird den Kauf von Far Cry ganz sicher nicht bereuen. Ein besseres Spiel gibt es im Moment einfach nicht.

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