Vivanco Smart Office Testbericht

Vivanco-smart-office
ab 22,31
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Summe aller Bewertungen
  • Präzision:  sehr gut
  • Installation:  sehr schwierig

Erfahrungsbericht von magnifico

Erleichtert so ziemlich jede Arbeit am PC

5
  • Präzision:  sehr gut
  • Installation:  sehr schwierig

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Eine Tastatur ist eine Tastatur ist eine Tastatur ... oder auch etwas mehr. Denn neben den üblichen 105 (?) Tasten lassen sich durchaus noch einige weitere unterbringen, die, insbesondere, wenn frei konfigurierbar, die PC-Arbeit oder, allgemeiner, die PC-Nutzung insgesamt wesentlich erleichtern. Denn neben der reinen Texteingabe gibt es, sowohl im Office-Bereich, also Text- und Tabellenverwaltung, auch im WWW vielfältige Möglichkeiten, durch einen Tastaturtastendruck effektiver voranzukommen.

Das Smart Keyboard von Vivanco ist eine solche Lösung, die dem Anwender eine wesentlich angenehmere und produktivere Nutzung seiner Tastatur erlaubt, ohne dabei allerdings gleich zur Bedienungskonsole der MIR zu mutieren.

Ausgangsstelle und zugleich natürlich essentielles Herzstück sind die Tastenbereiche, den Ziffernblock eingeschlossen, die so ziemlich jede Tastatur und sei sie noch so billig, zu bieten hat – Windows-Tasten inklusive. Doch schon zwischen dem Haupttastenfeld und dem Ziffernblock, unterhalb der sechs Sondertasten wie „Bild auf“, „Bild ab“ oder „Ende“ finden sich zunächst vier Zusatztasten, die es in sich haben: mit ihnen lassen sich die, nicht nur unter Word sehr häufig gebrauchten, Aktionen „Markieren“, „Kopieren“, „Ausschneiden“ und „Einfügen“ auf Knopfdruck durchführen. Zwar kann man das, dann aber immerhin schon mit zwei Fingern, auch mit Strg + C, V oder X, aber so ist es zum einen einfacher und irgendwie einfach auch bequemer. Zudem, hat man einmal die Taste „Mark“ für Markieren gedrückt, kann man ohne Probleme quer durch das Dokument oder auch den Windows Explorer nach belieben mit Maus oder Tastatursteuerung markieren – erst ein Druck auf Escape hebt die bis dahin fortlaufende Markierung wieder auf. Und gerade beim Offline-Schreiben von Beiträgen merkt man irgendwie, dass so eine einzelne Einfüge-Taste auch Spaß machen kann... J

Weitere Zusatztasten sind neben vier ergonomisch angenehmer als gewöhnlich angebrachten Cursortasten auch zwei Tasten, mit denen man zur vorigen oder nachfolgenden WWW-Seite wechseln kann. Gerade bei vielen nacheinander geschalteten Internet-Seiten, Testberichten oder ähnlichem, ist es schon angenehm, nicht immer erst noch zur Maus greifen zu müssen. Sicherlich auch hier kein essentieller Nutzen, aber ein wenig Komfort ist doch immer willkommen.

Im „Zentrum“ der vier Cursortasten sitzt noch eine Art „Joystick“ bzw. das flache Pedant zu einem solchen, mit dem man, gerade in Excel-Tabellen, aber auch in so ziemlich allen anderen scrollbaren Fenstern, in jede der vier Richtungen scrollen kann – wobei gerade bei Excel nicht der Cursor, wie etwa mit „Bild auf“ „Bild ab“ „mitwandert“, sondern tatsächlich nur der Fensterinhalt zur Betrachtung verschoben wird.
Unterhalb noch zwei Tasten, von denen eine das gerade aktive Fenster schließt – sehr brauchbar bei dem ganzen PopUp-Generve im Netz – die andere die aktuellen Programmtasks „abklappert“, d.h. drückt man mehrfach auf diese Taste, rutscht man der Reihe nach (!) durch die laufenden Anwendungen – auch gerade im Netz mit mehreren Surf-Fenstern kein unnötiges Feature.

Oberhalb des Ziffernblocks thronen, anstelle der gängigen drei LEDs für „NumLock on“, CapsLock on“ und „Scroll on“ zunächst sieben Tasten, von denen ich zunehmend drei immer mehr schätzen lerne: eine, die die gesamte Systemlautstärke komplett reduziert, also keinerlei Soundabgabe mehr zulässt. Ist zwar über die Lautstärke-Regler oder, ganz banal, durch Abschalten der Lautsprecher, ebenfalls möglich, doch wenn unversehens und vorwarnungslos von irgendeiner Homepage erst mal so richtig schön nervig-laut irgendein Gedudel dröhnt, geht es halt doch etwas schneller – und natürlich souveräner! J Daneben bzw. darunter zwei Tasten nach „Balance“-Art, mit denen die Lautstärke erhöht bzw. verringert werden kann. Sehr angenehm bei Spielen, aus denen man nur schwer oder auch gar nicht infolge von unverträglichen Taskwechseln heraus die Systemregler erreichen kann – hier kein Problem.

Darunter schließlich vier Tasten, mit denen man im Multimedia-Programme, allen voran Wiedergabe-Anwendungen wie RealPlayer, WindowsMediaPlayer und andere, steuern kann. Vorhanden sind „Play/Pause“, „Stopp“, „Anfang“ und „Ende“, so dass quasi auch hier eine Fernbedienung anstelle der manuellen Maussteuerung geboten ist – nicht unbedingt stets erforderlich, aber auch kein kitschider Luxus, den nur die wenigsten überhaupt brauchen können.

Ganz rechts die beiden „Risiko“-Tasten, die, sehr positiv zu vermerken, ohne Absicht oder Zielanvisierung wirklich nicht aus Versehen zu erwischen sind. Das Äquivalent des Start-Menü-Punktes „Computer herunterfahren“ und der „Standby“-Knopf. Beide Tasten sind, ebenso wie die sieben vorher genannten, dunkelgrau gehalten – aber nicht so dunkel, dass man die auf ihnen angebrachten Piktograme mit UV-Lichts suchen muss – so dass sie sich auch insoweit abheben.

Weitere Komfortleistungen sind die „Kopfzeile“: sieben gelbe und acht blaue Tasten, die oberhalb der F-Tasten ihre Niederlassung gefunden haben. Ganz links die „Office-Taste“, über die nicht nur die zugehörige LED unterhalb der Space-Taste aktiviert werden kann – wäre ja auch wirklich ein Knaller, eine Taste alleine nur für eine LED – sondern vielmehr die vorgegebenen Belegungen für die zwölf F-Tasten aktiviert werden können. Ist die Office-Unterstützung aktiv, so entfällt auf F1 zwar immer noch die Hilfe-Funktion, mit F2 bekommt man hingegen ein neues Dokument, F3 öffnet eine Datei, F4 speichert. F5 öffnet „Suchen und Ersetzen, F6 ruft in Word die Rechtschreib- und Grammatikprüfung auf. F7 entspricht „Rückgängig“, also Strg + Z, F8 entspricht „Wiederherstellen“, Strg + Y. Mit F9 wird der Text rechtsbündig, F10 bringt (noch mal?) Suchen und Ersetzen. F11, eigentlich mit „Send“ überschrieben, öffnet erneut „Suchen und Ersetzen“, dafür ist F12, entsprechend der Überschrift „Print“, für das Drucken zuständig. Benötigt man die F-Tasten in ihrer ursprünglichen Belegung, so muss man lediglich die dafür vorgesehene Taste drücken, und schon hat man die „originären“ F-Tasten vor sich.

Vier weitere Tasten öffnen als Standardzuweisung und natürlich nur, soweit vorhanden, Word, Excel, PowerPoint und Outlook. Da die vier Tasten über die Treibersoftware konfiguriert werden können, lassen sich selbstverständlich auch andere Programme zuweisen, so dass diese Tasten sicherlich nicht „leer stehen“ müssen. Auf der anderen Seite, über den drei Tasten „Druck“, „Rollen“ und „Pause“ befinden sich drei weitere Sondertasten, die zum Taschenrechner, dem Arbeitsplatz und der Such-Funktion führen.

Schließlich, last, but not least, acht Seiten für das WWW: vor und zurück, abbrechen und Explorer öffnen, Mail-Programm öffnen, sowie „Favoriten“, aktualisieren und Aufruf der Such-Seite im Netz. Alle acht Tasten lassen sich mit anderen Funktionen aus einem abgeschlossenen, aber umfangreichen, Befehlskatalog versehen oder, alternativ, mit einem Programmaufruf verknüpfen. Ich selbst habe „Favoriten“, die ich noch nie so richtig eingesetzt habe, mit „Auswerfen/Laden“ verknüpft. So öffnet sich auf Knopfdruck das CD-Laufwerk und schließt sich auch wieder, ohne dass ich mich erst lange zum Knopf am Laufwerk selbst „verrenken“ muss. Und Freunde und Bekannte gucken nicht selten überrascht, wenn, gut unter dem Schreibtisch versteckt, der Ladearm hervorfährt, ohne das akrobatische Verrenkungen vorangegangen sind.

Zwei Mankos weist die Tastatur bzw. die Treibersoftware allerdings auf, die ich hier nicht verhehlen möchte, so zufrieden ich mit ihr auch bin und so ungern ich auf sie verzichten möchte. Zum einen lässt sich die Bildschirmanzeige des Tastenbefehls nur immer für eine Systemanmeldung abschalten, heißt also, dass nach jedem Neustart ein Druck auf die Word-Taste einen nur schwer übersehbaren Bildschirmtext „Word öffnen“, auf die Taschenrechner-Taste „Rechner“ etc. bringt. Spätestens hier denkt man – ich zumindest – daran, das über das Symbol in der Taskleiste zu deaktivieren – es könnte aber auch einfacher sein, indem sich die Software einfach die letzte Einstellung merkt. Eine Option, die leider nur ein „Haben wir nicht gesehen, werden es aber in der nächsten Version berücksichtigen“ seitens der Hersteller einbrachte.

Und dann, ja dann ist da natürlich der leidige Gewöhnungseffekt. Schimpfend und zeternd sitze ich immer öfter vor „gewöhnlichen“ Tastaturen, fingere bei Textbearbeitungen „im Leeren“ auf der Suche nach Tasten, die halt einfach nicht da sind, und ernte regelmäßig Gelächter seitens Kollegen, Bekannten und Freunden, wenn meine Finger-Freiluft-Akrobatik bemerkt wird. Denn man gewöhnt sich doch irgendwie daran, auf Knopfdruck die komplette Taskleiste mit zig unterschiedlich großen Fenstern zu schließen, Texte einfach zu markieren, ohne Shift zu malträtieren oder auch einfach nur die Internet-Seiten durchzublättern. Auch das Öffnen der vier Office-Komponenten hat seinen Reiz, vom Internet Explorer und Outlook – man kann, da die Taste ja eigentlich doppelt vorhanden ist, sehr gut das Verzeichnis „Eigene Dateien“ als Fenster darauf legen – auf Knopfdruck hat seinen Reiz – insbesondere, wenn mal wieder ein „Technokrat“ öffnen mit löschen verwechselt und den Desktop in Trümmer gelegt hat. Alles nur Nerven- und Geduldssache, und einmal wieder an der heimischen Tastatur gearbeitet, kann man selbst nur über das Gelächter der Unwissenden und Unerfahrenen lächeln.

Insgesamt, und damit soll dieser Beitrag dann auch sein Ende finden, kann ich die Tastatur nur empfehlen. Sie ist höhenverstellbar, bietet sehr viele und sehr nützliche Features, und erleichtert die PC-Heimarbeit oder –Nutzung erheblich. Die Bedienung der Software ist, abgesehen von dem „Fehler“, kinderleicht und sehr anpassungsfähig: wer lieber das Telefonbuch aufruft oder ein Grafikprogramm muss nur die entsprechende Taste mit der entsprechenden Programmdatei verknüpfen, so, wie im Start-Menü eine Verknüpfung eingerichtet wird, und schon klappt auch das – und das bleibt erhalten!

Also, wer gerne etwas mehr Komfort hätte, ohne aber gleich preismäßig den Stern auf dem Schreibtisch haben zu wollen, ist mit dieser Tastatur bestens beraten.

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