Wagner W 200 Testbericht

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ab 49,26
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Erfahrungsbericht von bidone

Die Wagner W200 - die Spritzpistole für jedermann

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Als ich voriges Jahr, an meinem Auto, eine Hohlraumkonservierung vornehmen wollte, stand ich vor der Frage: Wie bringe ich das Hohlraumschutzwachs in den Hohlraum?
Es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder arbeitet man mit einem Fertigprodukt in der Spraydose oder mit einer Spritzpistole mit Hohlraumsonde.
Zuerst probierte ich ein Fertigprodukt in der Spraydose. Von der Anwendung war es natürlich sehr einfach, allerdings reichte eine Spraydose für 18 DM nur für die vier Türen, das war mir erheblich zu teuer und ich beschloss daraufhin eine elektrisch Spritzpistole zu kaufen.

Lieferumfang:

Beim kleinen Modell der Wagner-Serie, der W200, besteht der Lieferumfang aus der Spritzpistole, dem Farbbehälter, der Standart-Runddüse und einem Meßbecher zur Einstellung der Farbviskosität (der Farbdicke) sowie aus dem Düsenschlüssel.

Einstellen der Viskosität:

Die wichtigste Vorbereitung, vor dem Spritzen, ist das Einstellen der Farbviskosität. Die Farbe muss ja zum spritzen wesentlich dünner als beim streichen sein.
Beim spritzen mit der Standartdüse muss die Viskosität, je nach Farbe, zwischen 18 und 30 DIN- Sekunden eingestellt werden. Klingt kompliziert? Ist aber ganz einfach!
Man nimmt den Farbbehälter und taucht den beiliegenden Meßbecher vollständig unter. Nun zieht man ihn heraus und stoppt die Zeit, die die Farbe benötigt, um aus dem Auslaufloch des Meßbechers zu laufen. Schon hat man die Viskosität in DIN- Sekunden. War doch einfach oder?
Meist ist die Farbe aber viel zu dick. Nun verdünnt man stufenweise solange, bis die Farbe die geforderte Viskosität aufweist.
Im Handbuch findet man eine Tabelle dazu. Ich werde sie hier nicht abtippen, da sie ja nur beim Einsatz der Wagner-Pistole benötigt wird. Im Handbuch steht ja alles.
Auf jeden Fall sollte man die Einstellung sehr genau nehmen, da von ihr eine wesentliche Voraussetzung zum guten Endergebnis geschaffen wird.

Das Spritzen:

Hat man nun seine Farbe in die richtige Konsistenz gebracht kann es losgehen. Man füllt die Farbe einfach in den Saugbecher und befestigt diesen an der Spritzpistole. Jetzt nur noch den Stecker in die Steckdose und es kann losgehen! Wichtig: achtet auf eine genügend lange Verlängerungsschnur. Nichts ist ärgerlicher als wenn plötzlich das Kabel zu kurz ist und man die Pistole verreist.
Jetzt sollte man kurz probesprühen, bis die Farbe kontinuierlich aus der Düse austritt. Man kann nun noch die Farbmenge am Farbmengenregler auf der Rückseite der Pistole anpassen. Leider musste ich feststellen, das die Pistole nur bei voll aufgedrehtem Regler richtig spritzt. Sonst gibt es üble Kleckser.
Hat man alles richtig eingestellt so kann es losgehen. Wenn man die ersten male spritzt sollte man sich ersteinmal einfache Sachen wie eine Felge oä vornehmen, denn es sieht viel einfacher aus als es ist.
Wichtig ist es ,das man die Pistole immer genau parallel zum Objekt führt. Der Abstand sollte ca. 20- 30 cm betragen. Und dann geht es los. Für ein gutes Ergebnis kann man nur üben – üben – üben *gg*

Die Hohlraumkonservierung:

Für die Hohlraumkonservierung benötigt man eine Hohlraumsonde. Das ist ein ca. 50cm langes dünnes Kunststoffrohr. An dessen Spitze befindet sich eine einstellbare Düse. Am anderen Ende gibt es ein Gewindestück.
Um es an der Spritzpistole zu befestigen entfernt man mit dem Düsenschlüssel die Spritzdüse und schraubt die Düse an die Pistole.
Nun füllt man seine Hohlraumkonservierungsmittel in den Spritzbecher. Wichtig: vorher natürlich auch die Viskosität mit einem geeigneten Lösungsmittel einstellen! Jetzt macht man einen kleinen Probesprühstoß in die Luft. Dabei kann man die Düse so einstellen, das sich ein schöner Sprühnebel ausbildet. Das ist wichtig, da man ja über den Sprühvorgang im Hohlraum nichts sieht.
Ist alles eingestellt führt man die Sonde in den Hohlraum ein und schaltet die Pistole ein, nun wird die Sonde langsam rückwärts aus dem Hohlraum herausgezogen – fertig. So verfährt man schrittweise mit allen zu konservierenden Hohlräumen.

Die Reinigung / Konservierung:

Nach dem spritzen kommt natürlich die Reinigung. Die ist sehr wichtig, denn wenn die Farbe in der Pistole eintrocknet ist sie reif für den Müll.
Ich entferne zu Reinigung zuerst den Farbbehälter und schütte ihn aus. Nun wische ich alle erreichbaren Partien mit einem Lappen ab. Jetzt kommt ein Lösungsmittel in den Farbbehälter und es wird kräftig durchgesprüht. Wichtig!!! Dabei nur im Freien arbeiten und keinerlei offenes Feuer in der Nähe! Sonst gibt es ein Unglück.
Nach dem durchsprühen wird die Pistole in seine Einzelteile zerlegt und nochmals gereinigt. Klingt nach viel Arbeit ist aber in fünf Minuten erledigt. Falls man sie eine Weile nicht benutzen möchte sollte man ein paar Tropfen Öl in die Ansaugbohrung geben und sie kurz einschalten. Dann klappts auch beim nächsten mal mit dem Spritzen.

Das Zubehör:

Als wichtiges Zubehörteil empfehle ich den Kleinmengenbehälter. Der ist günstig wenn man nur eine kleine Farbmenge verarbeiten will, da sich das bisschen Farbe nicht im großen Becher verliert. Der saugt dann nur noch Luft an und der Spritzvorgang wird unterbrochen.
Natürlich ist auch eine Hohlraumsonde für mich wichtig. Sie ist aber relativ teuer ( voriges Jahr ca.50 DM).
Wer nach oben spritzen möchte, was ja normalerweise nicht möglich ist, sollte sich nach einer biegsamen Düsenverlängerung umsehen, dann ist auch das möglich.
Desweiteren gibt es noch Spritzdüsen in verschiedenen Stärken und Spritzformen (rund, flach)

Wenn mal was kaputt geht:

Großer Vorteil des Wagner-Systems ist es, das man jedes! Ersatzteil für die Pistolen kaufen kann. Verschiedene Verschleißteile und Düsen gibt es in jedem Supermarkt. Spezielle Teile direkt bei Wagner.
In der Bedienungsanleitung findet sich dazu eine Explosionszeichnung, damit man die richtige Bestellnummer heraussuchen kann.

Technische Daten: (aus den Unterlagen entnommen)

Modell:W200
Farbtyp-Eignung: Lacke die Lösungsmittel enthalten oder mit Wasser verdünnbar sind
Max.Fördermenge: 170g/min
Max.Viskosität: 80 DIN-s
Max.Druckspitzen 140 bar
Spannung 220-230 V 50 Hz
Leistungsaufnahme: 60W
Kabellänge:1,8m
Behälterinhalt: 800 ccm
Gewich: 1,7 Kg
Pumpe: austauschbar
Schalldruck 83 dB (A)

Der Preis:

Im vorigen Jahr kostete die Pistole beim Korrosionsschutzdepot 199 DM. (ca 100E) In den Baumärkten waren sie durchgehend teurer. Wer will kann ja mal beim Korrosionsschutzdepot nachschauen. Das ist eine sehr seriöse kleine Firma, bei der ich auch meine Hohlraumschutzmittel gekauft habe. Im Internet: www.korrosionsschutz-depot.de

Vorteile:

Der größte Vorteil ist der Preis. Eine vergleichbare Druckpistole mit Kompressor kostet ein vielfaches und ist damit für den Hobbyanwender meist zu teuer.
Für meine Hohlraumkonservierung war das Gerät wie geschaffen und hat sich sehr gut bewährt. Wenn ich alles mit Aerosol-Flaschen gespritzt hätte, wäre es sicher teurer geworden, da die Wachse so viel günstiger sind.
Wenn man wasserverdünnbare Farbe verwendet, kann man sehr kostengünstig größere Flächen spritzen. Die Arbeit geht viel schneller von der Hand als mit dem Pinsel.

Nachteile:

Die Lautstärke die das Gerät produziert ist extrem! Da ich es im Garagenhof einsetze stört es niemanden. Aber wenn man Sonntag mittags das Gerät im Garten benutzt macht man sich sicher sehr schnell unbeliebt.
Für qualitativ Hochwertige Farbaufträge ist die W200 nicht geeignet. Da sollte man sich dann eine besser geeignete Pistole wie die W800 zulegen.

Fazit:

Für einfache Spritzarbeiten und Hohlraumkonservierungen sehr gut geeignet, wenn man vielleicht Teile des Autos lackieren möchte ist das Gerät überfordert, dafür ist es nicht gebaut und die Farbstärke ist zu ungleichmäßig.
Aber für alle Hobbylackierer kann ich das Gerät nur empfehlen!

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