Wesley Jessen Durasoft 3 Opti Fit Toric Testbericht

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Abbildung beispielhaft
ab 14,57
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Summe aller Bewertungen
  • Tragekomfort:  sehr gut
  • Sauerstoffdurchlässigkeit:  sehr gut

Erfahrungsbericht von Glückskind1976

So wurde ich zum Wiederholungstäter ...

5
  • Tragekomfort:  sehr gut
  • Sauerstoffdurchlässigkeit:  sehr gut
  • Kaufanreiz:  Zufall

Pro:

Tragekomfort, Verträglichkeit, Haltbarkeit - auch in bunt ;)

Kontra:

der typische (?) Kontaktlinsenpreis

Empfehlung:

Ja

|*** VORWORT ***|

Zunächst möchte ich ein paar einleitende Worte dazu schreiben, wie ich zu den "DuraSoft3 OptiFit Toric"-Kontaktlinsen von Wessley Jessen gekommen bin, da dies besonders für die Leute, die evtl. von Brille auf Kontaktlinsen umsteigen möchten, aber noch nicht so recht eine Vorstellung davon haben, wie das abläuft, von Interesse sein könnte. Für alle, die nur die "harten Fakten" zu den Linsen selbst interessieren, sich aber mit der Anpassungprozedur auskennen: am besten großzügig einen Absatz (oder zwei) überspringen. ;)


|*** DIE VORGESCHICHTE ***|

Ich bin seit etwa meinem 5. oder 6. Lebensjahr fehlsichtig (genau weiß ich's nicht mehr, aber ich hatte schon vor der Grundschule eine Brille). Erst war ich jahrelang weitsichtig, dann brauchte ich vorübergehend nur noch zum Lesen eine Brille, und pünktlich zum Führerscheinsehtest war ich dann ausreichend ausgeprägt kurzsichtig, um wieder ständig Sehhilfen tragen zu müssen. Nachdem ich es aber etwa 2 Jahre so gut gehabt hatte ohne Brille, war mir das Brilletragen zunehmend unangenehm - was ich zugegebenermaßen in den Jahren vor der "Pause" nicht so empfunden hatte. Nun nervte mich ständig das Herunterrutschen der Brille auf die Nasenspitze, ein Drücken hinter dem Ohr oder Druckstellen vom Schwitzen im Sommer ... und kein Zurechtbiegen wollte mehr helfen.
Also entschloß ich mich vor etwa 3,5 bis 4 Jahren, mir endlich Kontaktlinsen anpassen zu lassen, obwohl mir bewußt war, daß das keine ganz billige (Untertreibung! ;) ) Angelegenheit sein würde. Ich hatte keine Vorstellung davon, wie all das abläuft, sondern bin einfach zu meiner Augenärztin gegangen und habe ihr gesagt, daß ich es gerne einmal mit Linsen probieren würde.
Und so kam die Sache sozusagen ins Rollen.


|*** DIE ERPROBUNGSPHASE ***|

a) harte Linsen:

Natürlich wurden zunächst noch einmal genau meine Dioptrin-Werte und die Achsen bestimmt (und auch die Größe der Iris gemessen). Da ich eine Hornhautverkrümmung habe, kamen nur dafür geeignete Kontaktlinsen in Frage, also zum einen sogenannte
"harte"/formstabile, oder zum anderen, "weiche", torische (!) Linsen.
Die Ärztin (bzw. ihre Kontaktlinsenfachfrau) bestellte erst einmal ein Paar harte Linsen, da diese preislich etwas günstiger sind als (zumindest torische) weiche, und als die Linsen eingetroffen waren, wurde ich zur Anprobe in die Praxis bestellt.
Die Arzthelferin, die speziell für die Haftschalen zuständig war, ging mit mir in einen der kleineren Untersuchungs- oder Schulungsräume, damit ich in Ruhe "geschult" werden konnte. Sie zeigte mir die Linsen und zeigte mir, wie man sie aus dem Aufbewahrungsbehälter nimmt, auf den Finger legt und in die bzw. auf das Auge setzt, spülte sie dann noch einmal kurz mit Kochsalzlösung ab, damit sie nicht zu trocken waren und gab sie mir zum ausprobieren. (Natürlich wurde auch erklärt, wie die Linsen zu reinigen sind, was hier aber zu weit führen würde.)
Zugegeben, die ersten Versuche gingen allesamt kläglich daneben! ;) Es ist schon ungewohnt, sich "freiwillig" einen Fremdkörper - und noch dazu keinen ganz kleinen ;) - auf das Auge zu legen. Aber wie bei allen Linsenarten ist das Einsetzen nur eine Sache der Übung, das sei schon vorweg gesagt. Als ich die Linsen schließlich trug, wurde ich für eine halbe Std. ins Wartezimmer gesetzt, wo ich mich mit tränenden Augen erst einmal an das Gefühl etwas gewöhnen sollte. Abschließend wurde dann noch einmal von der Ärztin untersucht, ob die Linsen gut sitzen, und als das bestätigt war, war der erste Teil geschafft.
Um diesen Teil aber nicht unnötig in die Länge zu ziehen: Ich konnte die harten Linsen im Endeffekt nicht aushalten. Ich durfte sie 7 Tage lang ausprobieren, zunächst 1 Std. am Tag, dann jeden Tag eine Std. mehr, doch ich konnte mich nicht daran gewöhnen. Das Gefühl, einen Fremdkörper im Auge zu haben, war zu stark. Ich habe mir oft die Augen gerieben, weil die Augen auch "juckten", so daß mir ein paar Mal dabei sogar eine Linse herausgerutscht ist. Außerdem bekam ich das Herausnehmen der Linsen nicht recht in den Griff. Das Ende der Geschichte mit den harten Linsen: Ich gab das Paar zurück (ja, das ist problemlos möglich, die werden in solchen Fällen einfach mit Umtauschoption bestellt!) und wollte es nun mit weichen Linsen probieren.

b) weiche Linsen:

Als ich mal wieder in die Praxis kam und der bereits erwähnten Arzthelferin mal wieder im "Schulungsraum" saß, fiel mir zuerst auf, daß diese weichen Linsen nicht nur weich, sondern auch eine ganze Ecke größer waren als die harten. Wie sollte ich die nun noch ins Auge bekommen? Harte Linsen sind etwas kleiner als bzw. in etwa so groß wie die Iris des Auges. Weiche Linsen dagegen sind größer, so daß sie über den Rand der Iris noch ein Stück hinausreichen. Torische Linsen, also solche, die für Leute mit Hornhautverkrümmung geeignet sind, haben zudem eine Art "Buckel", der etwa so groß ist, wie die Iris, damit die Linse immer in der richtigen Position bleibt - wenn eine Linse sich verdreht, wird die Sicht unscharf. Jedoch hat jede Linse eine kleine Kennzeichnung (die ist je nach Firma und Modell verschieden), an der man die korrekte Lage beim Einsetzen erkennen kann (und wenn sich die Linse mal verdreht, zum Beispiel beim Augenreiben, läßt sie sich normalerweise mit behutsamer Hand auch wieder "zurechtrücken").
Gut, nun saß ich also da und ließ mir wieder einmal zeigen, wie man die Linsen einsetzt (und wie sie zu reinigen sind - was aber auch vom Reinigungssystem abhängt) und probierte es dann selbst. Ich hatte fast noch mehr Mühe, die Riesendinger einzusetzen als bei meinem ersten Versuch mit den harten Linsen. Und es sei noch einmal gesagt: Ja, es ist anfangs schwierig, Kontaktlinsen zu handhaben, aber man lernt es! Nach etwa 2 Wochen hatte ich den Dreh auch gut raus! Nach dem ersten Einsetzen wurde ich wieder ins Wartezimmer geschickt, und diesmal war das Tragegefühl schon erheblich angenehmer. Natürlich war das Gefühl eines Fremdkörpers noch stark wahrgenommen, doch für mich persönlich waren die weichen Linsen schon ein großer
Fortschritt. Das ist aber je nach Typ unterschiedlich!
Damals behielt ich dieses Paar Linsen. Soweit ich mich erinnere waren das Weflex 55 Toric von Wöhlk (die Weflex 55 sind, glaube ich, auch hier bei Ciao aufgelistet, die "Toric" noch nicht). Ich hatte lange Zeit damit überhaupt keine Probleme; die Linsen fühlten sich immer gut an, und mit meinem Reinigungssystem ließen sie sich problemlos reinigen. Diese Jahreslinsen hatten schon ein gutes (!) Jahr gehalten, als meine Augenärztin dann bei der Routineuntersuchung (alle 3 Monate!) feststellt, daß sich sogenannte "jelly beans" gebildet hatten, sichtbare kleine Pünktchen auf den Linsen, die Ablagerungen bei einer Unverträglichkeit darstellen. So mußte ich also neue Linsen bestellen und ein anderes Modell ausprobieren.



|********** DURASOFT3 OPTIFIT TORIC **********|

So kam ich an mein erstes ;) Paar Durasoft3 Optifit Toric, die von Wessley Jessen (Wessley Jessen Corporation, Des Plaines, IL 60018, Southampton, SO30 3HB U.K.) hergestellt werden. Es sind weiche, torische Jahreslinsen.


|*** VERPACKUNG und AUSSEHEN DER KONTAKTLINSEN ***|

Die Haftschalen werden nach den Angaben zu Dioptrin, Achsen und Irisgröße individuell hergestellt, und die Angaben zu Dioptrin und Achse werden jeweils auf dem kleinen Behälter zu jeder Linse vermerkt. Geliefert werden die Linsen einzeln in kleinen Fläschchen mit dem Etikett, auf dem eben jene Angaben wie auch das Haltbarkeitsdatum (!) zu finden sind. Diese Fläschchen haben einen speziellen Verschluß, um die "Frische" und Sterilität zu garantieren.
Wie bereits oben beschrieben sind die Linsen etwas größer als die Iris und weich. Da es torische Linsen sind, sind sie, etwa im Bereich der Iris, verstärkt mit einer Art Wulst, so daß die Linsen in der korrekten Position gehalten werden, um scharfe Sicht zu gewähren.
Jede Linse hat eine kleine Kennzeichnung, in diesem Fall eine Art kleine grüne Skala (ich weiß es nicht besser zu beschreiben), die anzeigt, wie die Linse auf dem Auge liegen soll. Bei den DuraSoft3 muß diese Linse nach unten zeigen.


|*** EINSETZEN DER LINSE / HANDHABUNG ***|

Dies wird sicherlich jeder einmal vorgeführt bekommen (haben), der sich Kontaktlinsen zulegen will (zugelegt hat). Daher nur ganz kurz. Ich spüle meine Linsen vor dem Einsetzen (bzw. eher Einlegen) noch mit Kochsalzlösung ab, damit die gesamte (wenn auch neutrale) Reinigungslösung heruntergeht und außerdem die Linse möglichst feucht ist (Nur für Leute, die noch keine Kontaktlinsen kennen: Weiche Linsen müssen immer feucht gehalten werden!) und sich auf dem Auge frisch und kühl anfühlt. Ich ziehe normalerweise das untere Lid weiter vom Auge als das obere und setze dann die Linse sozusagen erst unten auf und klappte sie dann auf das Auge. Das empfinde ich als angenehmste Einsetzart. Aber genug davon, da muß im Grunde ja doch jeder seinen eigenen Weg finden. ;) Die Handhabung von Kontaktlinsen ist reine Übungssache, und mit der Zeit überwindet man auch einen Großteil der Scheu und faßt sich recht beherzt in die Augen. ;)


|*** TRAGEKOMFORT ***|

Ich empfinde den Tragekomfort der DuraSoft3 als ganz phantastisch. Ich muß zugeben, daß es immer mal wieder Stunden oder auch ganze Tage gibt, an denen ich das Fremdkörpergefühl fast gar nicht loswerde - das ist unter anderem abhängig von Müdigkeit, Wetter, Luftrockenheit (vor allem bei beheizten Räumen im Winter) und auch mal dem Biorhytmus. ;) Wenn die Augen etwas trocken sind, wird man die Linsen normalerweise immer fühlen. (Da hilft Nachbenetzungslösung oder, bei mir zumindest, auch einfach ein Tropfen Kochsalzlösung.) Insgesamt muß ich jedoch sagen, daß diese Tage sehr selten sind. Ich trage meine Kontaktlinsen fast jeden Tag und meist auch mehr als 10 Stunden, teilweise sogar bis zu 14-15 Stunden. An der frischen Luft habe ich so gut wie nie Probleme mit trockenen Augen, und dann merke ich die Linsen gar nicht - außer daran, daß ich einfach schärfer sehen kann als mit meiner Brille (die ich ja nunmal immer noch für die Zeiten brauche, in denen ich mal keine Linsen trage - der große, vor allem finanzielle, Nachteil an Haftschalen!).


|*** HALTBARKEIT ***|

Das Haltbarkeitsdatum auf der Verpackung hat natürlich nichts mit der Haltbarkeit zu tun, wenn die Linsen erst einmal "angebrochen" sind, also getragen werden. ;)
DuraSoft3 OptiFit Toric sind, wie gesagt, Jahreslinsen. Die meisten Jahreslinsen kann man aber, bei guter Pflege, auch durchaus 1,5 Jahre tragen. Ich habe das Glück, daß mein erstes Paar satte 2 Jahre gehalten hat - und sie sind sogar immer noch optimal sauber. Dennoch habe ich gerade natürlich mein neues Paar erhalten ... und sogar mit den gleichen Dioptrin-Werten wie die alten. Und jetzt ist auch mein 3. Paar auch schon über 1,5 Jahre alt und zeigt noch keine Schwächen oder Verunreinigungen. Es lohnt sich also sehr, seine Kontaktlinsen immer gut zu pflegen und sorgsam zu behandeln - denn das bedeutet ja doch eine erhebliche Einsparung, wenn man sie 6 bis 12 Monate länger als erwartet tragen kann!



|*** VERTRÄGLICHKEIT ***|

Sicherlich ist die Verträglichkeit von Haftschalen sehr individuell verschieden. Ich kann nur von mir sagen, daß ich bei diesen Linsen keiner Unverträglichkeitsreaktionen hatte.

|*** REINIGUNG ***|

Hier gibt es eigentlich nichts Besonderes zu beachten, außer daß man eben Reinigungsmittel für weiche Lösungen verwenden muß. Da gibt es die verschiedensten Systeme (Kombilösung, 2-Schritt-Lösung etc.) in den unterschiedlichsten Preislagen. Am besten läßt man sich hierzu vom Arzt oder Optiker beraten. Ich habe sowohl etwas teurere Pflegemittell (AMO Oxysept Comfort-Reihe) benutzt als auch günstige Hausmarken-Kombilösungen von Internet Kontaktlinsen-Versandfirmen, und bisher haben die Linsen ja offensichtlich alles gut überstanden.


|*** PREIS ***|

Tja, und nun zum wohl interessantesten Punkt. Kontaktlinsen sind teuer - nicht nur weil die Linsen selbst viel kosten (der Trend geht ja anscheinend zu immer günstiger online angebotenen Tages-, wochen- und Monatslinsen, wenn ich das richtig sehe), sondern vor allem auch, weil regelmäßig Pflegemittel dazu gekauft werden müssen, die ebenfalls ihren Preis haben (aber dafür auch unterschiedlichen "Preisklassen" zu haben sind).

Mein gerade neues Paar DuraSoft3 OptiFit Toric hat 250,- Euro gekostet.

Allerdings habe ich inzwischen einfach einmal den Namen bei google.de eingegeben und entdeckt, daß man auch diese Linsen über das Internet bestellen kann, allerdings habe ich keine deutsche Seite gefunden. Und doch: Trotz nicht gerade geringer Lieferkosten aus dem Ausland kann man sie so etwas günstiger erhalten (um die 57 Euro pro Stk + Lieferkosten von z.B. locker 20 E aus den USA).


|*** Mein FAZIT ***|

Ich persönlich kann nach meinen Erfahrungen diese Kontaktlinsen nur wärmstens empfehlen. Sie bieten Tragekomfort, gute Verträglichkeit und lange Haltbarkeit, was einen Teil des Preises von 250,- Euro/Paar wettmacht.

SEHR EMPFEHLENSWERT!



|*** ZUSATZ ***|

Abgesehen davon, daß ich herausgefunden habe, daß diese Linsen auch über das Internet erhältlich sind, habe ich im gleichen Zug auch feststellen können, daß es sie auch als farbige Linsen gibt :)


Eure Ko

25 Bewertungen